*Seltener Fall von: Der Film war besser*
Die BestimmungInhalt:
Um den Frieden zu sichern, wurde die Welt nach dem letzten Krieg in fünf Fraktionen aufgeteilt: Altruan, Candor, Ken, Amite, Ferox. Jeder von ihnen obliegt eine andere Aufgabe in der Gemeinschaft. ...
Inhalt:
Um den Frieden zu sichern, wurde die Welt nach dem letzten Krieg in fünf Fraktionen aufgeteilt: Altruan, Candor, Ken, Amite, Ferox. Jeder von ihnen obliegt eine andere Aufgabe in der Gemeinschaft. Mit sechzehn Jahren unterziehen sich alle Jugendlichen einem Eignungstest, um herauszufinden, zu welcher Fraktion sie gehören. So auch Beatrice, deren Ergebnis jedoch nicht eindeutig ist – sie ist eine Unbestimmte. Ein gefährliches Ergebnis, das um jeden Preis geheim zu halten gilt.
Meinung:
Die Grundidee mit den fünf verschiedenen Fraktionen fand ich bereits vor dem Lesen total spannend. Zumal auch jeder Fraktion bestimmte Aufgaben und Attribute zugeteilt wurden, sodass ich beim Lesen regelmäßig überlegt habe, in welcher ich mich selbst am ehesten wiederfinden könnte. Man wird also von der ersten Seite an direkt in die Geschichte hineingesogen. Auch im Verlauf der Geschichte werden die Unterschiede der Fraktionen gut ausgearbeitet hervorgehoben, ohne dabei anstrengend häufig oder wiederholt betont zu werden, was das Lesen sehr angenehm gemacht hat.
Auch den Schreibstil fand ich recht gelungen, konnte ich mir doch die beschriebenen Orte ziemlich gut vorstellen. An der Stelle sei jedoch erwähnt, dass ich bereits die Filme kannte und dadurch wohl auch meine Vorstellung etwas geprägt wurde. Nichtsdestotrotz hatte ich das Gefühl, die düstere und teils kalte Umgebung, in der sich Tris (Beatrice) überwiegend befindet, sehr gut spüren zu können.
Doch nicht nur ihre alte sowie ihre neue Fraktion werden sehr gut beleuchtet, auch die Fraktion ihres Bruders lernt man recht gut kennen. Drei von insgesamt fünf Fraktionen ist für den ersten Band ein recht guter Schnitt, sofern die anderen beiden in den Folgebänden ebenfalls eine gewisse Präsenz erhalten.
Tris ist mit ihren sechzehn Jahren mitten in der Pubertät und obwohl sie bereits zu Beginn eine schwerwiegende Entscheidung fällt, erschien sie mir im Laufe des Buches leider immer wieder etwas nervig und naiv. So manches Mal konnte ich ihre teils heftigen Reaktionen und Stimmungsschwankungen nicht so recht nachvollziehen. An dieser Stelle hätte ich mir ein wenig mehr Reife und weniger unüberlegte Impulsivität gewünscht. Auch mit Four hatte ich zu Beginn meine Probleme, konnte nach einer gewissen Zeit aber erkennen, dass er doch vielschichtiger war als zu Beginn angenommen. Allerdings hat auch das nicht ganz erklärt, weshalb die beiden sich nun zueinander hingezogen fühlten und wie sich da eine Anziehung entwickeln konnte. Die Zuneigung zwischen den beiden habe ich leider überhaupt nicht spüren können.
Dafür haben mir dann aber die Nebencharaktere allesamt gut gefallen, da sie recht authentisch wirkten. Vor allem Al hat es mir beim Lesen angetan und obwohl ich wusste, wohin sich das entwickeln würde, habe ich besonders bei seinen Fortschritten immer mitgefiebert. Neben den „Guten“ sind aber auch die „Bösen“ in der Geschichte gut dargestellt worden. Ihre Motive waren einleuchtend und haben Sinn ergeben. Entsprechend war auch die Verkettung der einzelnen Charaktere sowie der Geschichte absolut angenehm. Auch die Spannung kam hier nicht zu kurz. Einen kleinen Abzug gibt es in dieser Hinsicht allerdings für die Tatsache, dass diverse, scheinbar schwerwiegende Verletzungen regelmäßig viel zu schnell gar nicht mehr zu schmerzen schienen. Das hat die Geschichte leider etwas an Authentizität einbüßen lassen. Insgesamt war es jedoch ein gelungener Reihen-Auftakt, der mich neugierig auf die beiden Folgebände gemacht hat.
Lieblingszitat:
„Du hast dich für uns entschieden“, sagt er. „Jetzt müssen wir uns für dich entscheiden.“