Profilbild von MyCalmingSpace

MyCalmingSpace

Lesejury Profi
offline

MyCalmingSpace ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MyCalmingSpace über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2021

*It's absolutely worth the hype!*

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
0

Inhalt:
Feyre hat es geschafft, die Aufgaben der grausamen Fae Amarantha zu bewältigen, ihr Rätsel zu lösen und sie schlussendlich zu besiegen. So konnte sie mit Tamlin und Lucien an den Frühlingshof zurückkehren. ...

Inhalt:
Feyre hat es geschafft, die Aufgaben der grausamen Fae Amarantha zu bewältigen, ihr Rätsel zu lösen und sie schlussendlich zu besiegen. So konnte sie mit Tamlin und Lucien an den Frühlingshof zurückkehren. Aber mit dem Ende des Fluches beginnt noch nicht der Anfang einer glücklichen Zukunft, wo besonders Feyre von Albträumen geplagt wird, was es ihr unmöglich macht, mit dem Erlebten unter dem Berg abzuschließen. Zumal der Handel, den sie mit Rhysand geschlossen hat, wie ein Damoklesschwert über ihr schwebt, das sie verpflichtet, jeden Monat eine Woche am Hof der Nacht zu verbringen.

Meinung:
Nach dem ersten Band hatte ich Hoffnung, dass es für die Charaktere nun wieder allmählich bergauf gehen würde, allerdings habe ich mich dahingehend enorm getäuscht. Und obwohl auch Tamlin und Lucien die Gräueltaten aus der Zeit in Amaranthas Gefangenschaft nicht ganz vergessen können, ist es Feyre, die besonders leidet. Obwohl sie den Fluch über Prythian gebrochen hat, fühlt sie sich schuldig für das, was sie den Fae unter dem Berg angetan hat. Jede Nacht wird sie von Albträumen heimgesucht und gerät immer tiefer in eine Abwärtsspirale. Die Gefühle von Schuld, Verlorensein, Einsamkeit und schwindendem Lebenswillen werden so unglaublich gut geschildert, dass ich mich so gut einfühlen konnte wie noch zu zuvor bei einem Fantasybuch.
Doch nicht nur ihr Leiden aufgrund der grausamen Geschehnisse schwebt stetig über ihr, auch der Handel mit dem High Lord des Hofes der Nacht ist nicht in Vergessenheit geraten. Und obwohl Rhysand sich durchaus Zeit lässt, ehe er sie zu sich holt, löst er seinen Handel letztendlich ein. Die Entwicklung, die Feyre ab dem Punkt durchmacht, ist jedoch noch einmal eine ganz andere Nummer. Ich glaube, ich habe nie zuvor von einer so gut ausgearbeiteten, authentischen Entwicklung wie der ihren gelesen. Ihre Gefühlswelt wird unglaublich facettenreich und feinfühlig an die Leserin herangetragen. Zumal sie eine der wenigen Protagonistinnen zu sein scheint, die tatsächlich bereit wäre, mit allen Mitteln für jene zu kämpfen, die sie liebt.
Doch auch die anderen Charaktere haben mich vollständig für sich einnehmen können. Und obwohl ich mit Tamlin bereits im ersten Buch so meine Probleme hatte und ihn auch hier nicht sonderlich mochte, da er einfach zu bestimmend und einnehmend war, waren seine Motive durchaus nachvollziehbar. Ebenso Lucien, dessen Figur mich in diesem Buch leider etwas enttäuscht hat, da ich mir deutlich mehr Gegenwehr seinerseits gewünscht hätte, doch dass dies nicht geschehen ist, war ebenfalls passend für ihn.
Viel mehr fasziniert haben mich jedoch die Figuren vom Hof der Nacht: Morrigan, Cassian, Azriel, Amren und Rhysand. Habe ich bereits in Buch 1 geahnt, dass mehr hinter dem High Lord und seinen Motiven steckt, so wurde ich hier dennoch positiv überrascht. Die Figuren, auf die man in seinem Reich trifft, sind detailliert ausgearbeitet und heben diesen Band noch einmal auf ein ganz anderes Niveau als den Auftakt der Reihe.
Zudem ist dieses Buch mit seinen über 700 Seiten nicht gerade kurz und es kam mir vor, als würde gar nicht allzu viel geschehen. Gleichzeitig passiert unfassbar viel, was durch eine durchweg erhaltene Spannung unterstützt wird. Es fiel mir immer schwerer, diesen Teil aus den Händen zu legen, da ich einfach weiterlesen musste. Meiner Meinung nach ist dies das beste Fantasybuch, das ich jemals gelesen habe!

Lieblingszitat:
Und da erst wurde mir klar, welches Unrecht mir angetan worden war, wenn meine Erwartung so weit gesunken war und ich die Freiheit, die ich genoss, als Privileg empfand und nicht als Geburtsrecht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

*ACoTaR hat mich zu Fantasy zurückgebracht*

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
0

Inhalt:
Um ihren Vater und ihre beiden Schwestern zu ernähren, ist Feyre gezwungen zu jagen. Doch als sie bei der Jagd einen Wolf erlegt, zieht sie damit den Zorn der Fae auf sich. Um ihre Familie zu schützen, ...

Inhalt:
Um ihren Vater und ihre beiden Schwestern zu ernähren, ist Feyre gezwungen zu jagen. Doch als sie bei der Jagd einen Wolf erlegt, zieht sie damit den Zorn der Fae auf sich. Um ihre Familie zu schützen, gibt sie ein Leben für ein Leben – und wird in das Reich der Fae entführt. Nach und nach beginnt sie sich in diesem zurechtzufinden, trotz all der Gefahren, die in dieser ihr unbekannten Welt lauern. Als sie beginnt sich darauf einzulassen, sieht sie sich jedoch einer noch weitaus größeren Gefahr gegenüber.

Meinung:
Lange habe ich diese Reihe vor mir hergeschoben, aber im Januar dieses Jahres bin ich dann doch schwach geworden und habe den Auftakt von „Das Reich der Sieben Höfe“ gelesen. Da ich im Vorfeld sehr, sehr viele positive Meinungen zu diesem Buch gehört hatte, waren meine Erwartungen hoch, dennoch war ich skeptisch. Gehypte Bücher enttäuschen mich häufig in gewisser Weise, weil ich zu viel von ihnen erwarte. Und anfangs habe ich beim Lesen befürchtet, dass dies hier eintreten würde, denn mit den ersten achtzig Seiten hatte ich in der Tat meine Schwierigkeiten. Ich kam nicht wirklich in die Geschichte hinein. Allerdings muss ich dazu auch sagen, dass ich sehr selten High Fantasy lese und das vermutlich eine nicht ganz kleine Rolle dabei gespielt hat.
Letzten Endes muss ich jedoch sagen, dass die Fantasywelt, die hier beschrieben wird, großartig ist und ich sie mir hervorragend vorstellen konnte. Es war so bildhaft und ein sehr gelungener, angenehmer Schreibstil, sodass sich das gesamte Buch absolut flüssig lesen ließ.
Zu den Charakteren lässt sich sagen, dass ich eine Weile gebraucht habe, um mit ihnen warm zu werden. Feyre mochte ich zwar von Anfang an, doch in der ersten Hälfte hatte ich immer mal wieder ein paar Momente, in denen sie mir etwas anstrengend erschien. Das hat sich dann aber gelegt und ich habe sie als eine sehr starke, temperamentvolle Protagonistin wahrgenommen, deren Entwicklung toll zu beobachten war. Mit ihren beiden Schwestern Nesta und Elaine und ihrem Vater hatte ich zu Beginn so meine Probleme, doch besonders Nesta hat mich dann noch für sich gewinnen können.
Als Tamlin und Lucien auf den Plan getreten sind, habe ich eine deutlich bessere Verbindung zu letzterem gespürt. Lucien erschien mir verhältnismäßig offen und ehrlich, im Gegensatz zum Rest, was mir sehr gefallen hat. Tamlin hingegen war für mich durchgehend recht undurchsichtig und auch nicht wirklich sympathisch, da er vieles einfach für sich behalten und Feyre generell im Dunkeln gelassen hat, auch wenn es gut gemeint war. Zwischenzeitlich war es mal etwas besser, aber im Gesamten bin ich mit Tamlin leider nicht so wirklich warm geworden.
Tatsächlich ist mir im Laufe der Geschichte aber eine ganz andere Figur sehr ans Herz gewachsen, obwohl zunächst eigentlich alles dafür getan wurde, dass ich ihn nicht ausstehen konnte. Aber die Entwicklungen der Charaktere sind einfach so gelungen, dass man dahingehend immer wieder positiv überrascht wurde.
Inhaltlich hat mich ansonsten nur der Aspekt eines Rätsels gestört, das mir so einfach erschien und dessen Lösung für mich bereits beim Lesen auf der Hand lag. Die Auflösung dessen hat mir einfach zu lange gedauert, was für mich schlichtweg nicht nachvollziehbar war.
Insgesamt muss ich aber sagen, dass der Spannungsaufbau großartig ist und selbst dann, wenn es zwischenzeitlich zu ein paar Längen kam, war es auch dann niemals langweilig. Meiner Meinung nach also ein hervorragender Reihenauftakt!

Lieblingszitat:
„Sei dankbar für dein menschliches Herz, Feyre. Und hab Mitleid mit all jenen, die nichts mehr empfinden.“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

*So viele Seiten mit so wenig Inhalt*

Cassia & Ky – Die Flucht
0

Inhalt:
Cassia hat es geschafft aus dem Zentrum der Gemeinschaft zu entkommen, um sich in den Äußeren Provinzen auf die Suche nach Ky zu machen. Als Aberration getarnt verrichtet sie bereits seit Monaten ...

Inhalt:
Cassia hat es geschafft aus dem Zentrum der Gemeinschaft zu entkommen, um sich in den Äußeren Provinzen auf die Suche nach Ky zu machen. Als Aberration getarnt verrichtet sie bereits seit Monaten Dienste, die für Bürgerinnen eigentlich nicht infrage kommen. Doch sie ist sich sicher, dass sie Ky finden wird. Dieser ist währenddessen in eben jenen Provinzen, wo er von Cassia vermutet wird, doch er kann sich nicht mit seinem Schicksal abfinden. Er muss sie finden. Und so machen sich beide getrennt voneinander auf den Weg zum jeweils anderen.

Cover:
Die Gestaltung des Covers ist durchaus gelungen, da sie durch die recht schlichte Farbgebung, aber auch durch das die Glaskuppel durchbrechende Mädchen äußerst gut auf den Inhalt abgestimmt ist.

Meinung:
Es fällt mir bei diesem Buch tatsächlich etwas schwer, meine Meinung auszudrücken. Denn auch wenn ich weiß, dass mir als Leserin nicht jedes Buch gefallen kann, weiß ich doch, dass die Autor
innen und all jene, die an einem Werk mitgearbeitet haben, Zeit und Arbeit investieren mussten. Bei „Cassia & Ky – Die Flucht“ habe ich mich beim Lesen allerdings gefragt, warum genau diese Geschichte es überhaupt auf den Markt geschafft hat. Denn dieser Band umfasst rund 450 Seiten, hat dafür aber erschreckend wenig Inhalt.
Die erste Hälfte der Geschichte besteht lediglich daraus, dass Cassia und Ky einander suchen und dabei mehr oder minder planlos durch die Gegend laufen. Abgesehen davon, dass vier neue Charaktere eingeführt wurden, die allesamt teilweise undurchsichtig sind oder man sich fragt, welchen Zweck sie überhaupt erfüllen sollen, passiert auch im Rest des Buches leider nicht wirklich viel. Letzten Endes lässt sich das Buch relativ knapp zusammenfassen: Sie lernen beide unabhängig voneinander neue Figuren kennen, fliehen mit diesen, um einander zu suchen, finden einander und am Ende hat man das Gefühl, sie befinden sich fast genau da, wo sie auch schon am Ende von Teil 1 waren – getrennt voneinander. Somit habe ich mich dann schon gefragt, weshalb der zweite Band überhaupt geschrieben wurde, wenn die Charaktere sich doch nun wieder einer fast identischen Herausforderung stellen müssen.
Das ganze Werk hätte man durch gut ausgearbeitete Charaktere durchaus aufpeppen und weniger langatmig erscheinen lassen können, doch leider sucht man auch danach vergeblich. Denn Cassia scheint nicht wirklich einen eigenen, starken Charakter zu haben, sodass ihre Entscheidungen eher sprunghaft und wenig nachvollziehbar erscheinen. Ihr einziges Ziel besteht darin Ky zu finden und als das erreicht ist, ist plötzlich die Rebellion interessant. Abgesehen davon wird halbherzig immer mal wieder eine Art Dreiecksbeziehung zwischen Cassia, Ky und Xander angedeutet. Zumal Xanders Rolle auch etwas konstruiert und unglaubwürdig erscheint.
Ky könnte man noch zugute halten, dass er an sich eine klare Vorstellung von dem hat, was er möchte, jedoch wirft er seine Prinzipien dann doch für Cassia über Bord.
Bei den Nebencharakteren sieht es leider nicht viel besser aus: Indie bleibt durchweg vollkommen undurchsichtig und so sehr ich geheimnisvolle Charaktere mag, erfährt man über sie so wenig, dass sie irgendwann nur noch anstrengend ist. Eli scheint nur dabei zu sein, weil Ky anderenfalls ein schlechtes Gewissen gehabt hätte und weshalb Vick in die Geschichte geschrieben wurde, ist mir immer noch schleierhaft. Die einzige Figur, die beim Lesen wirklich Interesse bei mir geweckt hat, ist Hunter, bei dem ich durchaus Potential für eine Entwicklung im dritten Band sehe – sofern man ihn denn wiedersieht.
Leider bin ich auch die gesamte Zeit über nicht mit dem Schreibstil warm geworden. Insgesamt muss ich also leider sagen, dass Band 2 dieser Trilogie für mich eine absolute Enttäuschung war und schon gewissermaßen an Zeitverschwendung grenzt. Da ich ein Mensch bin, der grundsätzlich keine Bücher oder angefangene Reihen abbricht, werde ich mich auch noch an den Abschlussband der Reihe wagen, in der Hoffnung, dass dieser wieder mehr zu bieten hat. Eine Leseempfehlung für diesen Teil kann ich allerdings nicht aussprechen.

Lieblingszitat:
„Uns bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir kämpfen darum, alles zu verändern, oder wir versuchen, das Beste aus jeder Minute zu machen, die uns geschenkt wird.“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

*Schöner Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht*

Burning Bridges
0

Inhalt:
Gerade erst musste sich Ella anhören, dass ihr Freund sie seit einer ganzen Weile mit einer ihrer Freundinnen betrogen hat. Nun erhält sie auch noch in ihrer Stammkneipe Hausverbot und wird von ...

Inhalt:
Gerade erst musste sich Ella anhören, dass ihr Freund sie seit einer ganzen Weile mit einer ihrer Freundinnen betrogen hat. Nun erhält sie auch noch in ihrer Stammkneipe Hausverbot und wird von einer Gruppe zwielichtiger Kerle bedrängt. Glücklicherweise taucht ein Fremder auf, der ihr aus der ungünstigen Situation hilft, allerdings ist der kurz darauf auch gleich wieder verschwunden. Das soll jedoch nicht das letzte Mal gewesen sein, dass sie diesen Mann gesehen hat, denn ihre Wege kreuzen sich erneut und dabei stellt Ella schnell fest, dass sein unter der Kapuze verstecktes Gesicht noch das kleinste seiner Geheimnisse ist.

Cover:
Die Covergestaltung besticht durch die ruhigen Erdtöne. Außerdem wirkt es fast so, als würde man auf einen Baum schauen, was eine unglaubliche Ruhe verströmt und meiner Ansicht hervorragend zu dem männlichen Protagonisten der Geschichte passt.

Meinung:
„Burning Bridges“ ist das erste Buch, das ich von Tami Fischer gelesen habe. Da bisherige Rezensionen, die ich dazu überflogen habe, durchaus recht unterschiedlich waren, war ich selbst gespannt, wie mir die Geschichte von Ella und Ches gefallen würde.
Die beiden Hauptfiguren treffen recht früh aufeinander, was mir persönlich selten gut gefällt und mich auch hier etwas gestört hat, allerdings hat das lediglich mit meiner Präferenz zu tun – zur Geschichte und deren Verlauf hat dies nämlich gut gepasst. Was mir aber tatsächlich ein Dorn im Auge war, war die Tatsache, dass Ella gerade aus einer Beziehung kommt, die sehr unschön geendet ist, und dann ziemlich schnell in die nächste schlittert. Zwar lässt sich das Leben und die Liebe nicht planen und manchmal geht es so schnell, allerdings fand ich das beim Lesen ein wenig problematisch. Auch die Naivität, die sie zwar selber wahrnimmt und reflektiert, die sie zu Beginn in Bezug auf Ches an den Tag legt, empfand ich leider als störend. Zumal hier wieder ein wenig das Bild vermittelt wird, dass das liebe Mädchen dem verschlossenen Badboy den Hintern retten muss, damit er wieder auf den richtigen Weg kommt. Dafür bleibt Ellas eigene Entwicklung leider auf der Strecke, zumindest konnte ich keine wirkliche Weiterentwicklung bei ihr beobachten.
Im Gegensatz dazu habe ich Ches‘ Entwicklung ins Positive als ziemlich angenehm und nachvollziehbar empfunden. Es hat zwar ein wenig gedauert, aber mit der Zeit wurde er offener und hat wieder begonnen zu vertrauen. Angesichts seiner recht negativen Erfahrungen in der Vergangenheit war es nur verständlich, dass das eine Weile gebraucht hat.
Besonders beeindruckt hat mich allerdings die Tatsache, dass Tami es geschafft hat, jeder ihrer Figuren eine ganz eigene Stimme zu geben. Es war immer klar, wer gerade etwas von sich gibt, ohne dass der Name erwähnt werden musste. Entsprechend hat sich auch für jeden Charakter ein eigenes Bild in meinem Kopf entwickelt – selbst bei jenen, die in dieser Geschichte nur kleinere Rollen zugesprochen bekommen haben.
Insgesamt ließ sich das Buch wirklich gut lesen, daher habe ich Ellas und Ches‘ Geschichte auch innerhalb von nur zwei Tagen förmlich inhaliert. Es ist ein absoluter Pageturner, was definitiv dem sehr angenehmen Schreibstil zuzuschreiben ist. Das Ende des Buches erschien mir zwar dann doch etwas unrealistisch und wirkte ein wenig so, als müsste unbedingt noch einmal Spannung erzeugt werden, allerdings ist die Geschichte insgesamt sehr schön zu lesen gewesen und hat neugierig auf die Folgebände gemacht.

Lieblingszitat:
„Hoffnung zerstört dich und lässt dich nur noch wünschen, dass deine Seele endlich bricht. Es ist wesentlich gesünder, der Wahrheit direkt ins Auge zu blicken. Sie ist hässlich, aber sie hält dich bei Verstand.“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

*I'm addicted to you, don't you know that you're toxic?*

Biss zur Mitternachtssonne (Bella und Edward 5)
0

Inhalt:
Schon seit Jahrzehnten fristet Edward gemeinsam mit seiner Familie das Dasein als „vegetarischer“ Vampir. Der Verzicht an menschlichem Blut ermöglicht es ihnen, nahezu unbemerkt unter den Menschen ...

Inhalt:
Schon seit Jahrzehnten fristet Edward gemeinsam mit seiner Familie das Dasein als „vegetarischer“ Vampir. Der Verzicht an menschlichem Blut ermöglicht es ihnen, nahezu unbemerkt unter den Menschen zu leben. Zumindest so lange, bis Bella an seiner Schule auftaucht und damit seine vollständig unterdrückt geglaubten Instinkte hervorlockt. Und so beginnt für ihn ein Kampf im Inneren, dessen Folge der Tod eines Mädchens sein könnte.

Meinung:
Als ich vor knapp zehn Jahren die Twilight-Saga gelesen habe, war ich ca. dreizehn. Damals hat mich die Geschichte rund um Bella und Edward absolut für sich gewinnen können und bis heute verdanke ich diesen Büchern, dass ich zum Fantasy-Genre gefunden habe. Deshalb war es für mich auch nicht wirklich eine Frage, ob ich „Biss zur Mitternachtssonne“ lesen würde, denn wie könnte ich mir die Chance auf Edwards Perspektive entgehen lassen? Diese Geschichte hat schließlich einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Aber auch das täuscht nicht über die Tatsache hinweg, dass es einige Punkte gibt, die hier negativ aufgefallen sind.
Bevor ich darauf genauer eingehe, möchte ich aber darauf hinweisen, dass man definitiv die Bücher aus Bellas Sicht gelesen haben sollte, ehe man sich diesen Schinken vornimmt. Zum einen werden die Personen nicht so intensiv vorgestellt, sodass dahingehend das Vorwissen aus der Hauptreihe empfehlenswert ist. Auch die Geschehnisse könnten ein wenig lückenhaft erscheinen, wenn man die Vorkommnisse nicht selber mithilfe seiner Erinnerung füllen kann. Da dies aber eher ein Zusatzband ist, möchte ich das gar nicht bemängeln, sondern lediglich kurz erwähnen.
Kommen wir aber nun zu den Punkten, die mir das Lesen teilweise erschwert haben. Der größte Punkt ist wohl Edward und sein Wissen um die Tatsache, dass er ein Monster ist. Und er wird nicht müde, dies zu betonen – gefühlte 70% des inneren Monologes bestanden daraus. Die restlichen 30% bezogen sich auf Bellas Schönheit, ihre Tollpatschigkeit und ihr Blut, das ihr regelmäßig zu Kopf stieg. Schon in „Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“ ist klar geworden, dass Edward sich innerlich quält, aber irgendwann wird man wirklich müde, das immer wieder zu lesen. Erst auf den letzten 200 Seiten hat dies nachgelassen und war eine echte Wohltat.
Zudem ist sein mitternächtliches Stalking in ihrem Schlafzimmer ein absolutes No-go und obwohl er sich dessen irgendwie bewusst zu sein scheint, betreibt er dies monatelang. Und das eigentlich Schlimme ist, dass Bella irgendwann darum weiß, sich jedoch überhaupt nicht daran stört. Sein Verhalten wird von vorne bis hinten absolut romantisiert.
Und Bella ist ebenfalls so ein Aspekt für sich. Mir ist durchaus bewusst, dass dies Edwards Perspektive zeigt, aber dennoch dreht sich das auch alles irgendwie um Bella. Sie taucht aber kaum aktiv auf. In diesem Buch scheint er kaum mit ihr zu kommunizieren, es geht auch immer nur um seine Gedanken und den Punkt, dass er ihre nicht hören kann. Er entscheidet zudem über ihren Kopf hinweg, was gut für sie zu sein scheint und was nicht. Die einzige Ausnahme hat hier ihre Sorge um Charlie geboten, als es um ihren „Spontanausflug“ nach Phoenix ging. Bella erscheint hier einfach erschreckend eindimensional, sodass man sich erst recht fragt, worauf eigentlich die Gefühle der beiden begründet sind.
Wirklich begeistern konnte mich der Band einfach nicht, dafür ist die Liste der negativen Punkte einfach zu lang (und hier wurden noch nicht mal alle aufgeführt). Dennoch ist es ein ganz netter Zusatz, die Geschichte aus seiner Sicht zu lesen. Doch die Hälfte der Seiten hätten es auch getan – einfach den inneren Monster-Monolog in seiner Quantität halbieren. Wer die Bücher damals geliebt hat, wird sich sicher freuen, noch einmal nach Forks zu kommen, allerdings sollte man nicht mit allzu hohen Erwartungen an die Geschichte herantreten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere