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Veröffentlicht am 10.06.2018

Fesselnde Dystopie mit zwei Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten

Legend (Band 1) - Fallender Himmel
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In der Zukunft ist Amerika gespalten: Die Republik im Westen kämpft unerbittlich gegen die Kolonien im Osten, und dies ist in allen Bereichen des Lebens spürbar. In der Republik muss sich jedes Kind mit ...

In der Zukunft ist Amerika gespalten: Die Republik im Westen kämpft unerbittlich gegen die Kolonien im Osten, und dies ist in allen Bereichen des Lebens spürbar. In der Republik muss sich jedes Kind mit zehn Jahren einem Test unterziehen, der über seine Zukunft entscheidet. June ist bislang die einzige, die ein perfektes Ergebnis von 1500 schaffte, eine Laufbahn im Militär ist ihr sicher und sie steht trotz ihrer fünfzehn Jahre nun schon kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung. Day hingegen ist dank einer spektakulärer Einbrüche und Überfälle der meistgesuchte Kriminelle der Republik. Er ist beim Test durchgefallen und nur knapp dem Tod entronnen. Als June ihn als Mörder ihres Bruders identifiziert, setzt sie alles daran, ihn gefangen zu nehmen.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an begeistern können, denn das Ausgangsszenario gefällt mir außerordentlich gut. Das Leben und die Überzeugungen von June und Day könnten unterschiedlicher nicht sein. Da beide die Geschichte abwechselnd erzählen, konnte ich mich auch in beide Charaktere gut hineinversetzen und ihre Beweggründe nachvollziehen.

Mit der Erkrankung von Days Bruder sowie der Ermordung des Bruders von June gewinnt die Geschichte rasend schnell an Spannung und ich war bald im Strudel der Ereignisse gefangen. Ich litt und hoffte mit beiden Protagonisten und wurde durch grausame Szenen erschüttern, die mich vor der Einstellung des Militärs zurückschrecken ließen.

Nach und nach erhält man immer mehr Hinweise auf Geheimnisse, die geradezu unglaublich scheinen. Sollten diese tatsächlich stimmen? Während Day zutiefst davon überzeugt ist, kann June dies gar nicht richtig glauben und ich brannte darauf, die Wahrheit herauszufinden. Bei einigen Geheimnissen war es mir aber etwas zu unglaublich, dass diese so lange geheim gehalten werden konnten.

Die Szenen, in denen Day und June aufeinander treffen, gehörten zu meinen liebsten. Gerade die Unterschiedlichkeit der beiden macht es so interessant, die beiden im Umgang miteinander zu erleben. Auch Gefühle sind im Spiel – verworrene, widerstreitende Gefühle – welche die ganze Situation zu einem einzigen Pulverfass machen. Zum Ende hin konnte ich das Buch nur noch schwer zur Seite legen und wurde atemlos zurückgelassen. Ich musste einfach gleich weiterlesen, und zum Glück lag der zweite Teil, „Prodigy“, schon bereit.

„Legend“ überzeugte mich mit seinem Ausgangsszenario und zwei Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auch wenn einige Geheimnisse geradezu unglaublich waren, tauchte ich immer tiefer in die Geschichte ein und fieberte darum, dass June und Day die richtigen Entscheidungen treffen. Dystopienfans sollten sich die Geschichte auf keinen Fall entgehen lassen!

Veröffentlicht am 10.06.2018

Endlich erfährt man mehr über die stille Schwester Star

Die Schattenschwester
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In „Die Schattenschwester“ lernt der Leser endlich Star besser kennen und verstehen. Was steckt hinter ihrer merkwürdigen Beziehung zu ihrer Schwester CeCe? Ich fand es gut, dass es zu Beginn nicht so ...

In „Die Schattenschwester“ lernt der Leser endlich Star besser kennen und verstehen. Was steckt hinter ihrer merkwürdigen Beziehung zu ihrer Schwester CeCe? Ich fand es gut, dass es zu Beginn nicht so viele redundante Szenen gab wie in Band Zwei. Überhaupt hat mir die Lesepause von zweieinhalb Jahren für die Reihe gut getan. Ich war absolut neugierig, mehr über Star und ihre Herkunft zu erfahren. Dabei lernt man mit den Brüdern Orlando und Maus zwei Charaktere mit so einigen Macken kennen, die man trotzdem bald ins Herz schließen muss. Auch die Ausflüge in die Vergangenheit haben mir Spaß gemacht. Diesmal ist der Schauplatz weniger exotisch – es geht ins England zu Beginn des 20. Jahrhunderts – dafür aber nicht weniger interessant und voller Geheimnisse. Nach einem durchwachsenen zweiten Band konnte mich dieser dritte Teil wieder sehr begeistern!

Veröffentlicht am 10.06.2018

Der richtige Roman, wenn ihr Fernweh habt!

Mit Hanna nach Havanna
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In „Mit Hanna nach Havanna“ wird Katrin ihre bisherige Sendung bei Hello-TV weggenommen. Stattdessen soll sie nun die Seniorensendung moderieren! Wie soll sie so den „Goldenen Griffel“ gewinnen, den renommierten ...

In „Mit Hanna nach Havanna“ wird Katrin ihre bisherige Sendung bei Hello-TV weggenommen. Stattdessen soll sie nun die Seniorensendung moderieren! Wie soll sie so den „Goldenen Griffel“ gewinnen, den renommierten Journalistenpreis, nach dem sie sich sehnt? Als eine alte Dame sie bittet, mit ihr nach Kuba zu reisen, um dort nach ihrer Jugendliebe zu suchen, wittert sie ihre Chance. Das Buch erzählt gelungen einen witzig-chaotischen Roadtrip mit einem ungleichen Duo. Die steife Katrin und die lebenslustige Hanna erleben bei ihrer Suche in Kuba so manches Abenteuer. Dabei sind viele Erfahrungen eingeflossen, die die Autorin selbst gemacht hat, und die auch so manche Erinnerungen an meine eigene Kubareise im letzten Jahr wachgerufen haben. Genau der richtige Roman also, wenn ihr gerade Fernweh habt!

Veröffentlicht am 10.06.2018

Eine weitreichende Entscheidung und ihre emotionalen Konsequenzen

Die Mütter
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„Die Mütter“ - das ist im gleichnamigen Roman von Brit Bennett eine Gruppe älterer Frauen, die sich täglich in ihrer Kirche treffen, um für andere zu beten. In ihrer Stadt Oceanside geht so einiges vor ...

„Die Mütter“ - das ist im gleichnamigen Roman von Brit Bennett eine Gruppe älterer Frauen, die sich täglich in ihrer Kirche treffen, um für andere zu beten. In ihrer Stadt Oceanside geht so einiges vor sich. Ich tauchte ein in die Geschichte von Nadia: Ihre Mutter hat sich ein halbes Jahr zuvor umgebracht und ihr Vater ist mit der neuen Situation überfordert. Bald kann sie endlich die Stadt verlassen studieren gehen - wäre sie nicht von Luke schwanger, dem Sohn des Pastors. Sie entschließt sich zur Abtreibung und wird von Luke allein gelassen, was sie nie wird vergessen können. Die Autorin thematisiert gelungen das Thema Abtreibung und dessen emotionale Konsequenzen für alle Beteiligten. Es geht um Schuld, Liebe, Traumata, Neuanfänge und Gedanken an das, was hätte sein können. Die jungen Erwachsenen suchen nach einem Platz im Leben, still beobachtet und beurteilt von den „Müttern“. Es entsteht ein vertracktes Beziehungsgeflecht, bei dem Versuche, das eigene Leid vorübergehend zu lindern, nur neuen Schmerz auslösen. Ein nachdenklicher und bedrückender Roman, der mich fesseln konnte und den ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Ein Buch für literarische Abenteurer

Euphoria
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„Euphoria“ von Lily King nimmt den Leser mit ins Neuguinea zu Beginn der 1930er Jahre, wo das Ethnologen-Ehepaar Nell und Fen gerade einen Stamm vorzeitig verlassen hat und die Rückreise nach Australien ...

„Euphoria“ von Lily King nimmt den Leser mit ins Neuguinea zu Beginn der 1930er Jahre, wo das Ethnologen-Ehepaar Nell und Fen gerade einen Stamm vorzeitig verlassen hat und die Rückreise nach Australien vorbereitet. Als sie auf ihren britischen Kollegen Andrew Bankson treffen, bewegt dieser sie zum bleiben mit dem Vorschlag, einen interessanten Stamm unweit seines eigenen zu studieren. Ich fand es spannend, in dieses exotische Setting einzutauchen und die drei bei ihrer Forschung zu begleiten. Während Nell und Fen sich immer wieder bezüglich ihrer Forschungsmethoden uneins sind, fühlt sich Bankson zu Nell hingezogen und will enger mit den beiden zusammenarbeiten. Ein Roman rund um Neugier und Entdeckerfreude, disziplinierter Forschung und wilden Ritualen sowie Eifersucht und Leidenschaft, der mich faszinieren konnte. Ich vergebe 5 Sterne und eine Leseempfehlung an alle literarischen Abenteurer!