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Veröffentlicht am 18.07.2020

Bienen und Geheimnisse in North Carolina

Wenn du zurückkehrst
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Trevor Benson ist erst zweiunddreißig Jahre alt, kann seinen Beruf als Orthopäde aber nicht mehr ausüben. Während seines Einsatzes in Afghanistan wurde er vier Jahre zuvor von einer Mörsergranate getroffen ...

Trevor Benson ist erst zweiunddreißig Jahre alt, kann seinen Beruf als Orthopäde aber nicht mehr ausüben. Während seines Einsatzes in Afghanistan wurde er vier Jahre zuvor von einer Mörsergranate getroffen und schwer verletzt. Bis in ein paar Monaten seine neue Facharztausbildung als Psychiater beginnt, zieht er in das Haus seines kürzlich verstorbenen Großvaters in New Bern, North Carolina. Dort lernt er die Polizistin Natalie kennen, die auf seine Flirtversuche zunächst zurückhaltend reagiert, einem Date dann aber doch zustimmt. Sie scheint ein Geheimnis zu haben, ebenso wie die junge und wortkarge Callie, die in einer Wohnwagensiedlung in der Nähe wohnt und mit seinem Großvater befreundet war. Weiß sie vielleicht etwas darüber, wohin sein Großvater fahren wollte, als er in South Carolina einen tödlichen Schlaganfall erlitt?

Die Geschichte beginnt im Jahr 2019 mit einer Hochzeit, auf der Trevor zu Gast ist. Er denkt daran zurück, wie er die Braut fünf Jahre zuvor kennenlernte und nimmt den Leser mit auf diese Zeitreise. Sie führt nach North Carolina, wo Trevor sich gerade in dem Haus einlebt, das er von seinem Großvater geerbt hat. Seit seiner Verletzung vor vier Jahren hat er sich Schritt für Schritt zurück ins Leben gekämpft und seine Posttraumatische Belastungsstörung unter Kontrolle gebracht. Nun steht dem baldigen Beginn seiner neuen Facharztausbildung als Psychiater nichts mehr im Wege und er möchte die verbleibende Zeit nutzen, um sich um das Haus und die Honigbienen im Garten zu kümmern.

Schon bei ihrer ersten Begegnung flirtet Trevor offensiv mit Natalie, die jedoch abblockt. Ich fand ihn zu Beginn recht aufdringlich, mit der Zeit wurde er mir aber sympathischer. Natalie interessiert sich sehr für die Bienen, sodass sie schließlich einwilligt, sich diese von Trevor zeigen zu lassen. Seine Erklärungen sind ausführlich, sodass auch der Leser hier noch Neues über Bienen und Honig lernen kann.

Trevor versucht gleichzeitig, herauszufinden, was sein Großvater in South Carolina gemacht hat. Doch das wenige, das er in Erfahrung bringen kann, ist nicht sonderlich aufschlussreich. Die Geschichte schreitet in ruhigem Tempo voran und bietet schöne und nachdenklich stimmende Szenen, von denen für mich aber keine besonders herausstach.

Im letzten Drittel kommt es zu einem dramatischen Zwischenfall, der die Lüftung der drei großen Geheimnisse des Buchs einläutet. Da es zuvor schon einige Hinweise gab, hatte ich mir das meiste bis dahin bereits zusammengereimt. Dennoch fand ich es interessant zu sehen, wie die Charaktere auf die Neuigkeiten reagieren. Es kommt zu emotionalen Szenen, bevor die Geschichte zur Anfangsszene zurückspringt und ziemlich rasch ein Ende findet.

„Wenn du zurückkehrst“ ist ein Buch für alle, die Bienen mögen und Lust auf einen romantischen und schicksalbehafteten, amerikanischen Roman haben!

Veröffentlicht am 11.07.2020

Rückkehr nach Panem - Die zehnten Hungerspiele

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
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Coriolanus Snow kannte man bisher nur als bösen Präsidenten und Nemesis von Katniss Everdeen. Hier lernt man ihn als beinahe mittellosen Studenten der Akademie kennen. Sein Familienname bedeutet noch etwas ...

Coriolanus Snow kannte man bisher nur als bösen Präsidenten und Nemesis von Katniss Everdeen. Hier lernt man ihn als beinahe mittellosen Studenten der Akademie kennen. Sein Familienname bedeutet noch etwas im Kapitol, doch er macht nicht satt und zahlt auch nicht die Kosten der Universität, die er im folgenden Herbst besuchen will. Wenn er sich jedoch als Mentor eines Tributs bei den Hungerspielen gut anstellt, dann hat er Chancen auf ein Stipendium. Die Nachricht, dass er das Mädchen aus Distrikt 12 betreuen soll, macht seine Hoffnungen beinahe zunichte. Doch Lucy Grey Baird ist ein außergewöhnliches Mädchen, und Coriolanus ein ehrgeiziger junger Mann.

Ich fand es interessant, das Kapitol zur Zeit der Zehnten Hungerspiele zu erleben. Der vergangene Krieg ist in den Köpfen der Menschen noch ziemlich präsent und die Hungerspiele noch nicht jenes ausgeklügelte Spektakel, das sie einmal werden sollen. Ganz im Gegenteil, es schaut kaum jemand zu. Die Idee, den Tributen Studenten als Mentoren an die Seite zu stellen, wird hier zum ersten Mal verprobt. Wie auch in der Trilogie macht die Zeit in der Arena nur einen Teil des Buches aus. Stattdessen erfährt man viel über die Vorbereitungen und das gefährliche Terrain, auf dem Coriolanus sich bewegt. Zu Beginn wirkt er zielstrebig, aber nett. Im Laufe der Geschichte trifft er dann Entscheidungen, mit denen er die Sympathien verspielt und die den Weg zu seinem älteren, bösen Ich aufzeigen. Das Buch hatte ein paar Längen, vor allem nach dem Ende der Hungerspiele, aber auch viele spanennde Abschnitte, in denen ich es nicht aus der Hand legen konnte. Insgesamt ist die Geschichte für mich eine würdige Ergänzung der Trilogie und ein Must Read für alle Panem-Fans!

Veröffentlicht am 28.06.2020

Der perfekte Einstieg in die Welt des Hexers

Der letzte Wunsch
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Nachdem ich im letzten Jahr mit großer Begeisterung die Serie „The Witcher“ geschaut habe, wollte ich nun auch die Bücher lesen. „Der letzte Wunsch“ ist die erste von drei Vorgeschichten-Bänden, außerdem ...

Nachdem ich im letzten Jahr mit großer Begeisterung die Serie „The Witcher“ geschaut habe, wollte ich nun auch die Bücher lesen. „Der letzte Wunsch“ ist die erste von drei Vorgeschichten-Bänden, außerdem gibt es die Hexer-Pentalogie beginnend mit „Das Erbe der Elfen“.

Ich mag den Schreibstil des Autors sehr und konnte schnell in die Welt des Hexers eintauchen. Schon in er ersten Geschichte, die einfach nur „Der Hexer“ heißt, wird erklärt, was ein Hexer überhaupt ist und wie speziell der Progatonist Geralt seine Rolle versteht. Die Geschichte wurde in der Serie verarbeitet und kann hier noch mal in ausführlicherer Form genossen werden.

Wer die Serie geschaut hat, dem werden fünf der sechs Kurzgeschichten bekannt vorkommen. Es gibt jedoch einige Unterschiede, die zu entdecken ich interessant fand. Die Geschichte „Ein Körnchen Wahrheit“ war mir noch nicht bekannt, ich fand sie aber genauso gut wie den Rest und kann mir vorstellen, dass sie noch in einer der zukünftigen Staffeln aufgegriffen wird.

„Der letzte Wunsch“ ist der perfekte Einstieg in die Welt des Hexers - sowohl für Serien-Fans als auch alle, die noch keine Bekanntschaft mit Gerald von Riva gemacht haben.

Veröffentlicht am 27.06.2020

Gelungener Reihenabschluss der Spiegelreisenden!

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
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Die Welt der Archen scheint dem Untergang nahe zu sein: Immer häufiger verschwinden Stücke und mit ihnen all ihre Bewohner. Ophelia und Thorn sind fest entschlossen, das Geheimnis von Eulalia Gort und ...

Die Welt der Archen scheint dem Untergang nahe zu sein: Immer häufiger verschwinden Stücke und mit ihnen all ihre Bewohner. Ophelia und Thorn sind fest entschlossen, das Geheimnis von Eulalia Gort und dem Anderen endlich zu lüften und die Zerstörung aufzuhalten. Ihr Weg führt sie ins mysteriöse Beobachtungsinstitut der Arche Babel, über dessen Aktivitäten hinter den Mauern nur wenig nach außen dringt. Doch die Situation unter Kontrolle zu halten wird zur Herausforderung, denn die Beobachter im Institut haben ihre eigenen Pläne...

Endlich ist er da, der finale Band der Spiegelreisenden! Nach den Enthüllungen am Ende des vorherigen Bandes hoffte ich darauf, nun endlich zu erfahren, wie Eulalia zu dem wurde, was sie heute ist und was es nun mit dem Anderen auf sich hat. Die Situation auf Babel verschärft sich zunehmend, denn immer mehr Stücke verschwinden plötzlich. Die weltoffene Arche wirft im Nu ihre Prinzipien über Bord und beginnt mit drastischen Maßnahmen, die dem Schutz der Einheimischen dienen sollen.

Inmitten dieses zunehmenden Chaos sind Ophelia und Thorn endlich wieder vereint und schmieden gemeinsam einen Plan, wie sie die Geheimnisse lüften und die Katastrophe aufhalten können. Ich fand es schön, die beiden zusammen zu erleben. Ihre Beziehung hat sich weiterentwickelt und ihre unterschiedlichen Ansätze bei der Suche nach der Wahrheit ergänzen sich gut. Nach außen hin müssen sie jedoch weiterhin ihre jeweilige Rolle spielen und niemand darf wissen, dass sie verheiratet sind.

Der vierte Band spielt wie sein Vorgänger hauptsächlich auf der Arche Babel, wobei mit dem Beobachtungsinstitut ein neuer Ort in den Fokus rückt. Ophelia hat nur eine rudimentäre Vorstellung, was sie dort erwartet. Ich fieberte mit, ob sie dort entscheidende Dinge herausfinden kann, ohne den Verstand oder gar ihr Leben zu verlieren. Denn das Beobachtungsinstitut erweist sich schnell als ein Ort, der noch gefährlicher ist als der Pol oder das Konservatorium - und das will schon etwas heißen!

Es werden in diesem Band nur wenige neue Charaktere eingeführt, dafür gibt es ein Wiedersehen mit vielen bereits bekannten Gesichtern. Diese haben noch einige Überraschungen in petto, welche vieles in neuem Licht erscheinen lassen. Das Tempo ist vergleichbar mit den Vorgängern - mal gibt es ruhigere Phasen, dann überschlagen sich die Ereignisse. Das Geheimnis rund um Gott, die Familiengeister, die Echos und den Anderen entpuppt sich als komplexe Angelegenheit, die zu verstehen Zeit benötigt und bei der mache Aspekte bewusst mysteriös und rätselhaft bleiben. Auch auf einige emotionale Momente sollte man sich einstellen. Spannend und dramatisch näherte sich das Buch seinem Ende, das die Reihe für mich gelungen abschließt.

Von mir gibt es eine große Leseempfehlung für die ganze Reihe rund um die Spiegelreisende Ophelia!

Veröffentlicht am 20.06.2020

Dupin ermittelt in Saint-Malo

Bretonische Spezialitäten
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Ausgerechnet gemeinsam mit seinem Präfekten Locmariaquer wird Dupin die nächsten vier Tage auf einem Seminar an der Polizeischule in Saint-Malo verbringen. Dort sind die Präfekten der vier bretonischen ...

Ausgerechnet gemeinsam mit seinem Präfekten Locmariaquer wird Dupin die nächsten vier Tage auf einem Seminar an der Polizeischule in Saint-Malo verbringen. Dort sind die Präfekten der vier bretonischen Départmements mit jeweils einem ihrer Kommissare zusammengekommen, um über die Verbesserung der Zusammenarbeit zu sprechen. Die Mittagspause des ersten Tages nutzt Dupin, um den nahegelegenen Markt zu besuchen. In aller Öffentlichkeit wird dort vor seinen Augen eine Frau erstochen, der Täterin gelingt die Flucht. Die Präfekten entschließen sich kurzerhand, die theoretischen Besprechungen zugunsten der Praxis zu vertagen: Die drei anwesenden Kommissare sollen den Fall gemeinsam lösen.

Dupin muss in „Bretonische Spezialitäten“ erneut außerhalb des eigenen Départements ermitteln. Der Grund ist diesmal ein Seminar, dass er gemeinsam mit seinem Präfekten besucht und das ihn nach Saint-Malo führt. Schon der Titel macht deutlich, dass Speisen hier eine größere Rolle spielen und schon auf den ersten Seiten werden dem Kommissar und dadurch auch dem Leser die Vorzüge einiger Käsesorten angepriesen.

Nach wenigen Seiten kommt es zum eingangs erwähnten Mord und einer spektakulären Verfolgungsjagd, welche die Spannung ansteigen lässt. Die Täterin ist dennoch schnell identifiziert, sagt allerdings kein Wort. Dupin und seine beiden Kollegen aus dem Seminar werden mit der gemeinsamen Ermittlung beauftragt und machen sich an die Befragung des Umfelds von Opfer und Täterin. Beide haben sich in der Region mit ihren Restaurants einen Namen gemacht. Führen ihre Berufe zum Motiv, oder steckt eine ganz andere Geschichte dahinter?

Die Zahl der Menschen, die bei der Suche nach dem Mordmotiv helfen könnten, ist übersichtlich. Doch so recht kommen die Ermittler nicht voran, denn für alle möglichen Ansatzpunkte gibt es eine gute Erklärung, warum das eigentlich kein Motiv sein kann. Ein weiterer Mord im selben Umfeld wirft neue Fragen auf und setzt die Kommissare unter zeitlichen Druck: Wenn die Täterin des ersten Mordes bereits hinter Gittern sitzt, wer ist dann jetzt aktiv geworden?

Dupins Team aus Concarneau kann diesmal nur begrenzt mit einigen Online-Recherchen unterstützen. Die beiden neuen Kolleginnen Le Menn und Nevou, deren Auftauchen ich im letzten Band begrüßt habe, spielen diesmal leider gar keine Rolle. Kommissarin Huppert und Kommissar Nedellec, mit denen Dupin vor Ort ermittelt, lernt man nur oberflächlich kennen.

Die Bücher nehmen sich schon immer viel Zeit für die Beschreibung der Landschaften, Sehenswürdigkeiten und Restaurants. Wer das mag, kommt hier voll auf seine Kosten, denn dem wird hier bisweilen mehr Platz eingeräumt als den Ermittlungen. Ein Buch vor allem für Leser, die sich für die Region und seine Spezialitäten interessieren!