Roman aus einer interessanten Perspektive
NussschaleIn „Nussschale“ wählt Ian McEwan eine ungewöhnliche Erzählstimme: Ein Embryo belauscht aus dem Mutterleib heraus, wie diese ein Verbrechen plant. Unfähig, ins Geschehen einzugreifen, muss es miterleben, ...
In „Nussschale“ wählt Ian McEwan eine ungewöhnliche Erzählstimme: Ein Embryo belauscht aus dem Mutterleib heraus, wie diese ein Verbrechen plant. Unfähig, ins Geschehen einzugreifen, muss es miterleben, wie sie sich mit ihrem Geliebten trifft und ihrem Mann, dem Kindsvater, das Leben in seinem eigenen Haus verwehrt. Dabei ist er kluger als so mancher Erwachsener, und das, obwohl seine Denkleistung durch den ständigen Alkoholkonsum seiner Mutter dauerhaft geschädigt sein dürfte. Durch die besondere Perspektive ist das Buch amüsant und dramatisch gleichzeitig. Es steckt voller Gedanken zur Lage der Welt und persönlichen Schicksalen. Die Kriminalhandlung fand ich jedoch zu banal. Insgesamt vor allem aufgrund der interessanten Perspektive eine lesenswerte Lektüre.