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Veröffentlicht am 09.03.2024

Mit diesen Figuren möchte man gerne noch mehr Zeit verbringen

Hallo, du Schöne
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William Waters ist ein Einzelkind, seit seine drei Jahre alte Schwester kurz nach seiner Geburt überraschend verstorben ist. Seine Eltern haben diesen Schicksalsschlag nie ganz überwunden und ihm wenig ...

William Waters ist ein Einzelkind, seit seine drei Jahre alte Schwester kurz nach seiner Geburt überraschend verstorben ist. Seine Eltern haben diesen Schicksalsschlag nie ganz überwunden und ihm wenig Liebe zukommen lassen. Seine Tage verbringt William mit Basketball spielen und ist schließlich so gut, dass er ein Stipendium für die Northwester University in Chicago erhält und sein bisheriges Leben hinter sich lässt. Dort lernt er Julia Padavano kennen, die mit ihren Eltern und ihren drei Schwestern in der Nähe des College wohnt. Als die beiden ein Paar werden, wird William in der Familie herzlich aufgenommen. Ihr Leben scheint vorgezeichnet: Eine gemeinsame Wohnung, Hochzeit, Kinder und Karriere. Doch dann kommt es zu unerwarteten Ereignissen, welche alle Charaktere aus der Spur werfen. Wie werden sie unter den veränderten Bedingungen ihre Zukunft gestalten?

Das Buch beginnt im Jahr 1987 mit dem Kennenlernen von William und Julia. Ich erhielt einen kurzem Abriss über Williams Kindheit und bevor ich mich versah waren die beiden ein Paar. Nach dem ersten Kapitel aus Williams Perspektive wechselt diese zu Julia und es ging in ebenso hohem Tempo weiter: Die beiden verloben sich und beschließen, zu heiraten. Die dritte im Bunde, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, ist Julias Schwester Sylvie. Sie arbeitet seit ihrem dreizehnten Lebensjahr in einer Bibliothek, da ihr das Geld fürs College fehlt. Wärhend sie darauf wartet, dass ihr die große Liebe begegnet, lässt sie sich von diversen Jungen zwischen den Bücherregalen küssen.

Nach dem zügigen Einstieg spielt ein großer Teil der Geschichte in den Jahren 1982 bis 1984. Hier tauchte ich tiefer in das Leben der vier Schwestern und William ein. Auch wenn das Buch aus drei Perspektiven erzählt wird erfuhr ich ebenfalls so manches über die Zwillingsschwestern Cecelia und Emelina sowie ihrer Eltern Rose und Charlie. Die Charaktere wurden mir schnell sympathisch und die ersten schicksalhaften Entwicklungen ließen mich hoffen und bangen. Es kommt zu Brüchen, die mich hoffen ließen, dass sie wieder gekittet werden können. Doch manche Entscheidungen scheinen unwiderruflich.

Beim Lesen dieses Familienromans erlebte ich die ganze Bandbreite an Emotionen. Es geht um Liebe und Zusammenhalt, aber auch Eifersucht und Enttäuschung. Ann Napolitano behandelt die Themen gefühlvoll und mit großer Sensibilität. Ich lernte die Charaktere immer besser kennen, die einfach nicht aus ihrer Haut können. Ihre Entscheidungen, so folgenreich sie auch sein mögen und so unverständlich andere sie auch finden, wurden mir begreiflich gemacht. Zum Ende hin wird es noch einmal hochemotional und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Auch wenn ich mit den Figuren noch mehr Zeit hätte verbringen können, ist die Länge des Romans genau richtig und dieser rundum gelungen. Für mich ein echtes Herzensbuch, das ich absolut weiterempfehlen kann!

Veröffentlicht am 02.03.2024

Ein absolut lesenswerter Roman

Yellowface
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June Hayward ist eine aufstrebende Autorin, deren Debütroman im Hinblick auf die Verkaufszahlen allerdings hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Ihre Freundin Athena Liu hingegen, die sie während ...

June Hayward ist eine aufstrebende Autorin, deren Debütroman im Hinblick auf die Verkaufszahlen allerdings hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Ihre Freundin Athena Liu hingegen, die sie während ihres Studiums in Yale kennengerlernt hat, landet mit ihrem ersten Buch gleich einen Bestseller, wird von der Branche gefeiert und räumt Preise ab. Als die beiden sich in Athenas Wohnung treffen und diese überraschend stirbt, nimmt June das Manuskript an sich, das Athena gerade vollendet und bislang streng geheim gehalten hat. June redet sich ein, dass es ganz in Athenas Sinne gewesen wäre, dass sie das Manuskript vollendet. Von einer geteilten Autorinnenschaft würde eine Tote auch nicht mehr profitieren, wieso es also nicht gleich als ihres ausgeben? Schließlich bestehet keine Chance, dass das Geheimnis ans Licht kommt, solange sie selbst nichts erzählt - oder?

Ich hatte im Vorfeld der Lektüre schon viel Lob für die Originalausgabe gesehen, sodass ich mit hohen Erwartungen in die Geschichte startete. Die Ich-Erzählerin June sprach mich als Leserin direkt an und erzählte zunächst von der Nacht, in der Athena in ihrem Beisein gestorben ist. Von Beginn an merkt man, dass sich June für ihr Handeln rechtfertigen will, es liest sich wie ein Plädoyer für ihre Sache. Athena wird als überheblicher Shootingstar dargestellt, der June trotz ihrer Freundschaft nicht besonders nahe stand und deren Tod zwar tragisch ist, sie emotional aber nicht allzu tief trifft. Die Eifersucht auf Athenas Erfolg trieft aus den Zeilen des Buches, sodass Junes Entscheidung, das Manuskript zu stehlen und als ihres auszugeben, für mich nachvollziehbar wurde.

Das Verhalten von June ist natürlich entsetzlich und moralisch völlig inakzeptabel. Gleichzeitig musste ich im Laufe der Geschichte widerwillig zugeben, dass sie ein manipulatives Talent besitzt, mit welchem sie ihr Umfeld um den Finger wickelt und dasselbe in meine Richtung versucht. Ihre Freundschaft zu Athena betont sie mal, dann wird sie wieder heruntergespielt, je nachdem was gerade besser passt. Sie spinnt ein Netz aus Lügen und tut alles für ihr Ziel, aus dem Manuskript einen Verkaufsschlager und aus sich eine Bestseller-Autorin zu machen.

Beim Lesen schwankte ich zwischen der Hoffnung, dass June für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen wird und der Neugier, wie weit sie es noch treiben kann, bevor ihr Kartenhaus in sich zusammenfällt. Währenddessen beobachtete ich gespannt das Verhalten ihres Verlags, der Branche und der sozialen Medien auf die Ereignisse. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob weiße Autor:innen alle Geschichten erzählen dürfen und die Bedeutung von Own-Voices-Romanen und Sensitivity Reading. Junes geklautes Manuskript wird vom Verlag als Bestseller auserkoren und es werden Änderungen zulasten der Authentizität und zugunsten des Rassismus vorgenommen, um ein möglichst großes Publikum anzusprechen. Schließlich setzt sich der Roman mit digitalen Shitstorms und Cancel Culture auseinander.

In Amerika hat das Buch für Kontroversen gesorgt, inwiefern die Autorin Rebecca F. Kuang hier auf Basis eigener Erfahrungen mit der Buchbranche abrechnet. Doch gerade im Hinblick auf Junes Verlag, der sich hinter sie und ihr rassistisches Verhalten stellt und in der Folge die Verkäufe in der rechten Szene ansteigen, ist die Geschichte von großer Aktualität. Ich kann dieses Buch klar weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 17.02.2024

Auf der Suche nach Margot

Deine Margot
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Als Viljas Vater Markus im Jahr 2011 überraschend stirbt, findet sie in seinen Hinterlassenschaften ein Bündel Briefe, verfasst am Ende der 80er Jahre. Sie stammen von einer Frau, die sich Margot nennt ...

Als Viljas Vater Markus im Jahr 2011 überraschend stirbt, findet sie in seinen Hinterlassenschaften ein Bündel Briefe, verfasst am Ende der 80er Jahre. Sie stammen von einer Frau, die sich Margot nennt und diese an Erich adressiert hat. Offenbar waren die beiden ein Liebespaar. Auch von einem Kind ist die Rede, das Kastanie genannt wird und das Margot schrecklich vermisst. Vilja vermutet, dass Erich ihr Vater und sie Kastanie sein soll. Aber das würde heißen, dass ihr Vater in den zwei Jahren, in denen er mit seiner finnischen Familie in der DDR gelebt hat, eine außereheliche Beziehung geführt hat. Vilja selbst hat so gut wie keine Erinnerungen an die Zeit und erst recht nicht an eine fremde Frau, ihre Mutter blockt sämtliche Fragen ab. Um mehr über Margots Identität, die Geheimnisse ihres Vaters und ihre eigene Vergangenheit herauszufinden, kehrt Vilja in das Hochhaus in Berlin zurück, in dem sie einst mit ihren Eltern und ihrem Bruder gewohnt hat.

Das Cover im Stil eines Briefumschlags spielt auf die Briefe der mysteriösen Margot an. Mit dem letzten dieser Briefe beginnt die Geschichte. Diesen konnte ich als Leserin genauso wenig einordnen wie die Protagonistin Vilja Siltanen. Sie ist gerade von Helsinki nach Berlin geflogen, um vor Ort nach der Absenderin und nach Antworten zu suchen. Ihr einziger Anhaltspunkt ist Ute, die während der Zeit der Familie Siltanen in der DDR die beste Freundin ihrer Mutter war.

Ein zweiter Erzählstrang beginnt im Jahr 1983 und erzählt von dem Eintreffen der Familie in Ostberlin. Markus soll dort als Journalist für die finnische Zeitung "Kraft des Volkes" authentische Berichte aus der DDR liefern, während sich seine Frau Rosa um die beiden Kinder kümmert. Die Perspektive wechselt zwischen Markus und Rosa, sodass ich einen guten Eindruck davon bekam, wie unterschiedlich die beiden ihre vorübergehende Heimat empfinden.

Durch die beiden Erzählstränge erlebte ich das Geschehene einmal aus Sicht der Betroffenen als Gegenwart und einmal mit einer Außenperspektive auf die Vergangenheit. Diese beiden Ebenen werden von der Autorin Mari Valkama geschickt miteinander verwoben. Am nähesten fühlte ich mich Vilja, deren Wunsch nach Antworten ich gut nachvollziehen konnte. Sie war zwei Jahre alt, als sie in der DDR eintraf und ihre Erinnerungen an die Zeit sind kaum vorhanden. Kann sie diesen vielleicht auf die Sprünge helfen, indem sie an die Orte ihrer Kindheit zurückkehrt?

Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Ich freute mich mit Vilja über jeden neuen Hinweis auf ihrer Suche, während ich in den Rückblicken in das emotionale Chaos eintauchte, in dem sich ihre beiden Elternteile während des DDR-Aufenthalts befunden haben. Gut gefallen hat mir auch, dass nicht nur das persönliche Schicksal der Familie beleuchtet wird, sondern auch gesellschaftliche Einblicke in die Zeit vor, während und nach der Wende in Ostberlin gegeben werden. Dabei urteilt die Autorin nicht, weder über das Thema Untreue noch im Hinblick auf die DDR, sondern sie lässt die Gefühle und Gedanken der Charaktere für sich sprechen. Ein wirklich berührendes und fesselndes Buch, für das ich eine klare Leseempfehlung ausspreche!

Veröffentlicht am 20.01.2024

Vier Frauen, die einst unzertrennlich waren

Das mangelnde Licht
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Im Jahr 2019 besucht die Ich-Erzählerin des Romans, Keto, eine Ausstellungseröffnung in Brüssel. Hier werden die Fotografien ihrer Freundin Dina gezeigt, die zwanzig Jahre zuvor Selbstmord begangen hat. ...

Im Jahr 2019 besucht die Ich-Erzählerin des Romans, Keto, eine Ausstellungseröffnung in Brüssel. Hier werden die Fotografien ihrer Freundin Dina gezeigt, die zwanzig Jahre zuvor Selbstmord begangen hat. Gemeinsam mit Nene und Ira waren sie seit ihrer Kindheit in Tbilissi lange Zeit ein unzertrennliches Quartett. Keto wandert von Foto zu Foto und taucht dadurch in die Vergangenheit ein. Sie erinnert sich an den Beginn ihrer Freundschaft, überwiegend unbeschwerte Schuljahre und die zunehmend schmerzhafte Zeit als junge Erwachsene, in welcher ihr Land in Krieg und Chaos stürzt, sich familiäre Tragödien ereignen und sie alle konsequenzenreiche Entscheidungen treffen müssen.

Für mich ist "Das mangelnde Licht" der dritte Roman von Nino Haratischwili und ich freute mich auf eine spachgewaltige, berührende Lektüre. Gleich auf der ersten Seite, in welcher sich Keto an eine Szene mit ihren drei Freundinnen aus dem Jahr 1987 zurückerinnert, verrät sie in einem Nebensatz, dass Dina Selbstmord begangen hat. Anschließend springt die Geschichte zur Ausstellungseröffnung in Brüssel. Dieser Abend bildet die Basis, um anhand von Dinas Fotos immer wieder in die Vergangenheit zu springen, in welcher die Schicksale der vier Frauen, die einst Freundinnen waren, chronologisch erzählt werden.

Die Autorin nimmt sich Zeit, die vier Protagonistinnen und ihre Familien vorzustellen, die in Tbilissi aufgewachsen sind. Ketos Mutter ist früh gestorben, sie ist mit ihrem Bruder bei ihrem Vater und ihren beiden Großmüttern aufgewachsen. Dieser wird als junger Erwachsener Teil der organisierten Kriminalität und gerät damit in einen Konkurrenzkampf zu Mitgliedern aus Nenes Familie. Diese hat für Nene strategische Heiratspläne, die nicht zu deren eigenen Wünschen passen. Auch Dina findet sich aufgrund ihrer Gefühle zwischen feindlichen Fronten wieder. Ira kann das Geschehen nur hilflos beobachten und schwört, eines Tages einzugreifen.

Der Roman wirkte schnell eine Sogwirkung auf mich aus. Die Autorin schreibt mit einer klaren, feinfühligen Sprache, während ich zusah, wie die Protagonistinnen die unbeschwerten Tage hinter sich lassen und sich einer grausamen Welt stellen müssen. In dieser werden ihre eigenen Wünsche immer wieder überhört und sie müssen schwere Entscheidungen treffen, um zum einen die zu schützen, die sie lieben, und sich zum anderen nicht selbst zu verlieren. Ein großer Teil des Dramas spielt sich innerhalb der Familien und Liebesbeziehungen ab, gleichzeitig wird die Handlung von der politischen Situation in Georgien beeinflusst, in welche ich Einblicke erhielt.

Es gibt in diesem Roman einige wirklich heftige Szenen, die für mich schmerzhaft zu lesen waren. Gleichzeitig bleibt immer ein Funken Hoffnung bestehen, dass den Protagonistinnen ein Befreiungsschlag und Selbstverwirklichung gelingen, auch wenn ich von Beginn an wusste, dass es für Dina kein gutes Ende gibt. "Das mangelnde Licht" ist ein eindringlich geschriebener, dramatischer Roman, der mich mitfühlen ließ und dessen Erzählweise mich beeindrucken konnte.

Veröffentlicht am 26.11.2023

Auf der Suche nach Mara

Die Bibliothek im Nebel
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Im Jahr 1917 flieht der Bibliothekar Artur aus Sankt Petersburg, nachdem die Geheimpolizei seinen Onkel, seine Tante und seine Cousine aus ihrem Haus verschleppt hat. Ein Bekannter verschafft ihm eine ...

Im Jahr 1917 flieht der Bibliothekar Artur aus Sankt Petersburg, nachdem die Geheimpolizei seinen Onkel, seine Tante und seine Cousine aus ihrem Haus verschleppt hat. Ein Bekannter verschafft ihm eine Schiffspassage nach Deutschland, wo er in Leipzig ein Manuskript abliefern soll. Artur hofft vor allem, dort Mara wiederzubegegnen, für die er noch immer Gefühle hat. Doch sie hat sich drei Jahre zuvor während eines Urlaubs an der Côte d'Azur gegen ihn und für ein Leben in Leipzig entscheiden.

Die Koffer, welche die Familie dort am Urlaubsende für das nächste Mal zurückgelassen hatte, findet 1928 die elfjährige Liette auf dem Dachboden des Hotels. Darin mach sie eine Entdeckung, die ihre Neugier weckt. Im Jahr 1957 begibt sie sich als Hoteldirektorin gemeinsam mit dem ehemaligen Journalisten Thomas Jansen auf die Suche nach Mara - angeblich, weil diese die Alleinerbin der Villa auf dem Nachbargrundstück ist, dessen Bibliothek Liette seit ihrer Kindheit fasziniert. Doch eine gefährliche Person ist den beiden auf den Fersen.

Das Buch spielt ingesamt auf drei Zeitebenen, sodass ich eine Weile brauchte, um in der Geschichte anzukommen. Ich erfuhr zunächst nur das Nötigste über die Charaktere und merkte schnell, dass es über diese einiges zu erfahren gibt. Was ist zwischen Artur und Mara vorgefallen? Was ist aus dem Fund geworden, den Liette auf dem Dachboden gemacht hat? Und wieso will sie Mara unbedingt ausfindig machen? Das sind nur einige Fragen, die ich mir bald stellte.

Mit jedem Kapitel erhielt ich neue Puzzlestücke. So erfuhr ich zum Beispiel, wie Artur und Mara sich kennenlernten und folgte den Spuren, die Mara in Frankreich hinterlassen hat. Bald wird klar, dass alle drei Zeitebenen eng miteinander verwoben sind und ich das große Ganze verstehen muss, um alle Antworten zu erhalten. Es gibt viele Zeitsprünge, dafür bleibt die Zahl der Charaktere übersichtlich, sodass ich den Überblick behalten konnte.

Auf allen Zeitebenen gibt es gefährliche Personen, welche die Wege der Charaktere kreuzen. Es kommt zu hochspannenden Szenen, in denen es um Leben und Tod geht, dazwischen jedoch auch längere ruhige Phasen, in denen der Fokus auf Rückblicken und der Suche nach Mara liegt. Diese bleibt als Figur am wenigsten greifbar. Gleichzeitig bilden die Fragen nach ihren Geheimnissen und der Motivation ihres Handelns den Kern des Romans. Die Neugier, hier endlich Antworten zu erhalten, ließ mich weiterlesen, bis meine Geduld in den letzten Kapiteln endlich belohnt wurde.

"Die Bibliothek im Nebel" bietet eine Handlung, die sich über mehrere Jahrzehnte und von Russland über Deutschland bis nach Frankreich erstreckt. Wer Lust hat, tief in einen Roman einzutauchen und zahlreiche Geheimnisse Stück für Stück zu lüften, der ist hier genau richtig. Ein intensives Leseerlebnis, das mir sehr gut gefallen hat.

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