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Veröffentlicht am 27.03.2017

Spannend und voller Witz

Skulduggery Pleasant 2 - Das Groteskerium kehrt zurück
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Der zweite Teil der „Skulduggery Pleasant“-Reihe und er ist einfach wieder super! Die Geschichte um Stephanie alias Walküre Unruh und Skulduggery Pleasant setzt ein Jahr nach den Geschehnissen des ersten ...

Der zweite Teil der „Skulduggery Pleasant“-Reihe und er ist einfach wieder super! Die Geschichte um Stephanie alias Walküre Unruh und Skulduggery Pleasant setzt ein Jahr nach den Geschehnissen des ersten Teiles an und das ist auch gut so, denn so ist Walküre nicht mehr so hilflos, wenn sie den vielen Gefahren gegenübertritt, das sie magietechnisch schon ein wenig etwas gelernt hat. Während sie in Teil 1 also noch eher passiv war und nur ab und an eher verplant angreifen konnte, mischt sie jetzt auch in der Action mit.
Außerdem sind Walküre und Skulduggery inzwischen ein richtig eingespieltes Team. Ja, im ersten Band sind die beiden auch schon super miteinander klar gekommen, doch das hat sich jetzt noch gesteigert, die Dialoge sind schnell und witzig und oft auch beleidigend oder albern, weil es einfach die Art der Charaktere ist, auch mal beleidigend oder albern zu sein. Auch sonst sind die Dialoge einfach klasse, einfach nur zum Lachen (natürlich im positiven Sinne) und so hatte ich einfach Spaß, das Buch zu lesen. Das ist eben der Schreibstil von Derek Landy, der es schafft, den Leser zu fesseln, ihn dazu zu bringen, dass er immer weiter liest, dass er über die Situation und vor allem über die Personen lacht , aber auch bei spannenden Kämpfen mitfiebert.
Dennoch merkt man bei dem Roman noch deutlich, dass er für Kinder geschrieben ist. Was jetzt nicht heißen soll, dass das irgendwie schlecht ist, ganz und gar nicht! Nur bin ich wahrscheinlich aus dem Alter draußen, dass ich da noch mega mitfiebere, ich finde die neueren Bände besser.
Was ich ja auch total an "Skulduggery Pleasant" liebe, sind die Namen und die Einfallsreichtum, der dahinter steckt. Damit meine ich zum Einen die Namen von Dingen, zum Beispiel Sanktuarium oder Groteskerium. Vor allem aber mag ich die Namen der Magier, die sich der Autor ausgedacht hat und die immer, wirklich immer perfekt zur Person passen und da muss man mal bedenken, wie viele Figuren in dem Buch auftauchen!
Apropos Charaktere, von denen kommen in "Das Groteskerium kehrt zurück" ein paar Neue dazu und zwar nicht nur Baron Vengeous, der hier den Superbösewicht darstellt, sondern auch andere, einige Böse, manche mehr oder weniger böse, aber alle miteinander sehr interessant und wichtig für den Fortlauf der Handlung.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Toller Auftakt!

Skulduggery Pleasant (Band 1) - Der Gentleman mit der Feuerhand
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Der Auftakt zu einer grandiosen Reihe, so würde ich den ersten Teil der „Skulduggery Pleasant“-Saga nennen. Das Buch beginnt auch gleich mal interessant und zwar mit einem Todesfall, was auf jeden Fall ...

Der Auftakt zu einer grandiosen Reihe, so würde ich den ersten Teil der „Skulduggery Pleasant“-Saga nennen. Das Buch beginnt auch gleich mal interessant und zwar mit einem Todesfall, was auf jeden Fall ungewöhnlich ist. Außerdem wird man sofort mit einem Haufen seltsamer Personen konfrontiert, die für den Roman so typisch sind. Der Autor schafft es irgendwie, dass er die Charaktere herrlich überzieht, sie aber trotzdem noch einigermaßen glaubwürdig bleiben. Klar, manchmal ist es schon ein wenig übertrieben, doch das ist schon okay, denn ohne dieses leicht Übertriebene, wäre Skulduggery Pleasant ja nicht Skulduggery Pleasant! Außerdem macht sich Derek Landy nicht nur die "schlechten" Charaktere lustig, sondern auch über die "guten".
Etwas anderes, das nicht lange auf sich warten lässt, ist die Action. Nach nicht einmal 50 Seiten geht es damit schon los, da kommen Angriffe und Zauberei ins Spiel und es kommt alles ins Rollen. Was ich sehr schön finde, es wird nichts unnötig in die Länge gezogen, es geht gleich los, auch wenn es ohne Action ebenfalls nicht langweilig werden könnte. Dafür ist der Schreibstil des Autors einfach zu genial! Er schreibt mit einem Witz, der einen immer wieder zum Lachen bringt, und ich kann einfach nicht anders, als ihn dafür zu bewundern. Derek Landy hat meiner Meinung nach ein riesiges Schreibtalent.
Aber die Geschichte glänzt ja nicht nur durch den Schreibstil, es ist einfach das Gesamtpaket. Man merkt einfach, wie viele Gedanken sich der Autor über das Buch, über die ganze Reihe (und die besteht immerhin aus neun Büchern) gemacht hat. Die Story ist richtig komplex und ausgereift, das Wenigste ist so einfach, wie es am Anfang scheint.
Genauso die Charaktere. Auch wenn es am Anfang vielleicht danach aussieht, gibt es hier kein Schwarz und Weiß. Schwarz und Weiß existieren in der Buchreihe einfach nicht, nur seeehr viele Graustufen. Wenn man dann bedenkt, dass "Skulduggery Pleasant" ein Kinder- bis Jugendbuch ist, ist das doch ziemlich ungewöhnlich. Ich meine, die Hauptperson ist zwölf, das Buch ist an ein jüngeres Publikum gerichtet und man wird hier mit Personen konfrontiert, die zwar teilweise überzogen dargestellt werden, jedoch trotzdem nicht klischeehaft gut oder böse sind.
Außerdem ist die Idee, das große Ganze des Autors einfach mega originell. Klar, bei manchen Sachen denkt man sich vielleicht "Hey, das kenn ich schon woher", aber die Umsetzung ist immer total cool und interessant. Nehmen wir zum Beispiel die Magie. Vond er gibt es in dem Buch so viele Ausformungen, selbst die „einfache“ Elementemagie unterscheidet sich noch von anderen Büchern oder Filmen.
So viel, was sich der Autor ausgedacht hat, ein ganz eigenes, ausgeklügeltes System mit einer eigenen Geschichte und Legenden. Was ich ja besonders cool finde, ist die Idee mit den Namen, dass jeder drei haben kann und was sie zu bedeuten haben, was dahinter steckt.
Das Einzige, was ich ein wenig zu bemäkeln habe, ist, dass man bei „Der Gentleman mit der Feuerhand“ doch noch merkt, dass man hier ein Kinder- bis Jugendbuch vor sich hat. Die Story ist noch recht harmlos und etwas kindlich gemacht, zwar nichtsdestotrotz spannend, aber für Ältere vielleicht noch nicht ganz so interessant wie die Folgebände.

Veröffentlicht am 01.03.2017

Nicht mal leichte Urlaubslektüre

Auf den ersten Blick
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Die Handlung hört sich doch ganz interessant an: Jason bläst schon seit Wochen Trübsal, weil seine Freundin ihn verlassen hat und jetzt auch noch heiraten möchte. Und plötzlich begegnet er seiner Traumfrau. ...

Die Handlung hört sich doch ganz interessant an: Jason bläst schon seit Wochen Trübsal, weil seine Freundin ihn verlassen hat und jetzt auch noch heiraten möchte. Und plötzlich begegnet er seiner Traumfrau. Die Begegnung ist nur ganz kurz, aber hinterlässt mehr als nur das Gefühl, die Richtige getroffen zu haben, nämlich auch noch ihre Einwegkamera. Um die Frau wiederzufinden, lässt Jason die Bilder entwickeln und macht sich mit seinem besten Freund Dev auf die Suche nach der Frau.
Die Idee hört sich ganz nett an, eindeutig, aber die Umsetzung ist dann doch eher bescheiden. Vor allem beinhaltet „Auf den ersten Blick“ keine schöne Romanze, wie man es vielleicht erwarten würde. Nein, es geht viel eher um einen Mann, dessen gesamtes Leben momentan eine Vollkatastrophe ist, der nichts gebacken bekommt, der eine junge Frau sieht und sich auf Anhieb in sie verliebt. Jason interpretiert unglaublich viel in diesen Moment, in dem er seiner Traumfrau begegnet ist, hofft, dass er sich nicht alles einbildet. Somit hat man also eine nette Idee, die sich als ganz anders und damit leider auch schlechter darstellt, als man es erwartet hat.
Die Charaktere in diesem Buch sind einigermaßen interessant, auch wenn ich nicht behaupten kann, sie übermäßig sympathisch zu finden. Sie haben so ihre Macken, aber wirken trotzdem ziemlich klischeehaft. Es gibt den Trübsalblaser, dessen Leben im Chaos versunken ist, den Nerd, das tolle Liebespärchen und die verrückte Künstlerin. Alles nicht gerade innovative Charaktere…
Der Schreibstil reißt einen auch nicht vom Hocker. Jason erzählt sein Leben, kommentiert es andauernd, der Leser wird ein paarmal direkt angesprochen. Was als Konzept vielleicht ganz gut klingt, umgesetzt aber nur so mittelmäßig erscheint. Typisch für den Stil sind auch Jasons Bewertungen, die er im Lehrerstil rüberbringt. Meiner Meinung nach ist das allerdings kein richtiger Lehrerstil, sondern ganz einfache Bewertungen. Mehr nicht. Ich glaube, der Autor wollte damit witzig sein, hat es bei mir jedoch nicht einmal geschafft, mich zum Schmunzeln zu bringen. Genauso wenig haben die Mini-Cliffhanger am Ende jedes Kapitels bei mir so gewirkt, wie sie wahrscheinlich sollten. Anstatt mich unbedingt weiterlesen lassen zu wollen, mir war es eigentlich ziemlich egal, was gleich passiert, und irgendwann empfand ich diese Cliffhanger nur noch als nervend.
Das Buch ist durch und durch nichts Besonderes, nichts, was einem groß im Gedächtnis bleiben würde. Ich finde es nicht mal geeignet als leichte Urlaubslektüre.

Veröffentlicht am 01.03.2017

Wie eine düstere, boshaftere Version von Jane Austen

Sturmhöhe
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„Sturmhöhe“ von Emely Bronte kann ja auf alle Fälle zu den Klassikern gezählt werden. Die Geschichte rund um Heathcliff und Catherine auf dem Gutshof Wuthering Heights ist bekannt. Es geht um zwei Familien, ...

„Sturmhöhe“ von Emely Bronte kann ja auf alle Fälle zu den Klassikern gezählt werden. Die Geschichte rund um Heathcliff und Catherine auf dem Gutshof Wuthering Heights ist bekannt. Es geht um zwei Familien, die Earnshaws und die Lintons, sowie um den Findling Heathcliff, der, nachdem Catherine Earnshaw sich entgegen ihrer Gefühle dafür entscheidet, Edgar Linton zu heiraten, sich an beiden Familien rächen will.
Der Roman ist ja schon ganz interessant aufgebaut: Statt einem gibt es gleich zwei Erzähler. Zum einen Mr. Lockwood, der Thrushcross Grange pachtet und so Heathcliff kennenlernt. Das geschieht zeitlich nach dem Großteil der Ereignisse. Die zweite Erzählerin ist Nelly Dean, die Mr. Lockwood den Hauptteil der Geschichte erzählt. Sie lebt schon lange in der Gegend, erst auf Wuthering Heights, dann auf der Grange und kennt somit die beiden Familien, um die sich das Buch dreht. Wie schon gesagt erzählt sie Mr. Lockwood, was in der Vergangenheit passiert ist und obwohl ich mir manchmal gewünscht hätte, die Ereignisse auch aus anderen Perspektiven zu erfahren, hat das so schon gepasst.
Am Anfang muss man sich erst einmal in die Handlung einfinden, es passiert noch nicht wirklich viel und man hat absolut keine Ahnung, was eigentlich los ist, wer wer ist und es kann zu Verwirrungen kommen. Aber das wird nach und nach aufgelöst und spätestens, wenn Nelly Dean mit ihrer Erzählung beginnt, wird der Roman spannender. Nach und nach erfährt man, wie es zum jetzigen Stand der Dinge gekommen ist, lernt die Abgründe der Personen kennen, die zahlreich sind, und die Gründe, warum sie so handeln, wie sie es eben tun.
Die Charaktere fand ich sowieso fast alle unglaublich interessant, was an ihrer Vielschichtigkeit lag. Sympathisch? Nicht immer. Aber dafür ist die Geschichte dieser eckigen Charaktere viel spannender zu verfolgen als wenn sie alle nett und freundlich gewesen wären. Bei manchen sind die Macken sehr witzig, wie bei Joseph, bei anderen nehmen sie fast schon unheimlich Züge an. Dafür ist Heathcliff das beste Beispiel. Manchmal wirkt er fast wie ein Wahnsinniger, vor allem in seiner Besessenheit von Catherine. Trotzdem fand ich seine Gefühle noch nachvollziehbar, auch wenn seine Taten es nicht mehr waren. Er muss eine schreckliche Kindheit hinter sich gehabt haben und Catherine war quasi der einzige Lichtblick darin. Als selbst sie sich von ihm abwendet, ist er vor allem auf Rache aus und will den meisten Menschen nur noch Schaden zufügen. Er ist wirklich alles andere als ein sympathischer Charakter.
Doch auch die anderen Figuren laden nicht gerade zum Knuddeln ein. Catherine ist zum Beispiel unfassbar selbstsüchtig und launisch, ihre Anfälle wirken manchmal wirklich seltsam. Oder Hareton, der so ungebildet ist und jeden beleidigt, der ihm über den Weg läuft. Edgar, der im Vergleich zu anderen Charakteren fast schon langweilig wirkt, und Linton, der in seiner Selbstsucht sogar noch die von Catherine übertrifft.
Es gibt jedoch einen Charakter, der schon eher Pluspunkte sammeln kann, und das ist die junge Catherine. Sie ist auch kein Engel. Zwar naiv und süß, aber gleichzeitig verwöhnt und daran gewöhnt, dass immer alles nach ihrem Willen geschieht.
Die Charakterdarstellung fand ich allgemein sehr mutig von der Autorin, nicht jeder traut sich, so eckige Persönlichkeiten zu erschaffen, die garantiert nicht für jeden Leser etwas sind. Mir hat das unglaublich gut gefallen, so wirken sie viel echter, und die Entwicklungen der Personen sind auch interessant mitzuverfolgen.
Wer sich von „Sturmhöhe“ eine schöne Romanze erhofft, wird wahrscheinlich enttäuscht werden, denn obwohl es auch eine Liebesgeschichte ist, ist diese nicht im konventionellen Sinne romantisch, sondern eher tragisch. Ich hatte zwar eigentlich auch etwas anderes erwartet, fand es aber dann nicht mehr so schlimm, da die Ereignisse alle unfassbar spannend sind.
Insgesamt kann ich den Roman nur empfehlen. Er ist düster, verworren und ein bisschen verrückt, aber sehr spannend, wenn man erstmal hineingefunden hat.

Veröffentlicht am 01.03.2017

Roman über das große „Was wäre, wenn?“

Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner
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Die Handlung hört sich doch ziemlich interessant an: Zwar ist Kati mit Felix glücklich miteinander, jedoch hat sich der Alltag in ihr Leben geschlichen. Kati zweifelt so langsam, ob Felix wirklich der ...

Die Handlung hört sich doch ziemlich interessant an: Zwar ist Kati mit Felix glücklich miteinander, jedoch hat sich der Alltag in ihr Leben geschlichen. Kati zweifelt so langsam, ob Felix wirklich der Mann ist, mit dem sie alt werden will, vor allem, als sie Mathias kennenlernt, mit dem sie sich von Anfang an richtig gut versteht und es zwischen den beiden funkt. Richtig kompliziert wird es, als Kati nach einem Unfall fünf Jahre in der Vergangenheit aufwacht. Sie nimmt sich vor, diesmal alles richtig zu machen, auch was ihr Liebesleben betrifft.
Die Idee finde ich auf jeden Fall interessant, sie beschäftigt sich viel mit dem „Was wäre, wenn“, mit dem sich so ziemlich jeder Mensch schonmal herumschlagen musste. Die Geschichte ist dann zwar nicht großartig spannend und die Liebesgeschichte steht nicht so im Vordergrund, aber es ließ sich schön lesen.
Der Schreibstil konnte mich nicht vollends von sich überzeugen, denn irgendwie mag ich hier die Kombination aus Ich-Perspektive und Vergangenheit nicht, sie wirkt auf mich nicht rund und passt meiner Meinung nach hier einfach nicht so gut. Der Großteil des Buches ist aus Katis Sicht geschrieben, nur selten gibt es mal ein Kapitel aus Sicht von Felix oder Mathias, was mich doch am Anfang ein kleeeiiin bisschen verwundert hat. Das Ende des Romans war, wie ich finde, ziemlich vorhersehbar, aber es war trotzdem einigermaßen interessant mit anzusehen, wie man zu diesem Ende kommt. Was aber am meisten an diesem Roman Spaß gemacht hat, waren die Momente, als Kitsch und Klischee auf die Schippe genommen werden. Sehr cool, dass hier nicht alles so ernst genommen wird!
Die Charaktere sind auch ziemlich sympathisch, vor allem, weil jeder einen Sprung in der Schüssel zu haben scheint. Kati ist da ja auch ein gutes Beispiel für. Ich war mir absolut sympathisch, wie sie immer vermeidet, das Wörtchen „aber“ zu benutzen^^
Zwar kann ich nicht sagen, dass mich das Buch umgehauen hat, aber es ist doch ganz solide und dabei, wenn auch nicht spannend, einigermaßen humorvoll und mit netten Charakteren.