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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2018

Mehr Romantik als erwartet und überhaupt nicht derb

Game - Lust ohne Liebe 01
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Game – Lust ohne Liebe beginnt gleich mit einer Sexszene. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber es ist im Zusammenhang mit der erzählten Geschichte absolut logisch so anzufangen, denn: Sayo ist quasi mit ...

Game – Lust ohne Liebe beginnt gleich mit einer Sexszene. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber es ist im Zusammenhang mit der erzählten Geschichte absolut logisch so anzufangen, denn: Sayo ist quasi mit ihrer Karriere verheiratet. Sie hat ab und zu Beziehungen, in die ihre Männer aber jedes Mal mehr hineininterpretieren als sie es tut. Ihr ist ihrer Arbeit wichtiger. Man nimmt sie schon nicht mehr als weiblich wahr (dazu komme ich gleich noch), was ihr langsam, aber sicher zu schaffen macht. Und dann taucht mit Kiriyama ein neuer junger Kollege auf, der sie zu einer rein körperlichen Beziehung überredet, die aber möglicherweise doch zu etwas mehr führen könnte …

Da es hier um eine Beziehung geht, die sich überwiegend in der Horizontalen abspielt, und die Protagonistin ein absoluter Workaholic ist, sollte man mit entsprechend vielen Sex- und Büroszenen rechnen. Das Artwork ist sehr hell und schlicht, gefällt mir aber sehr. Die Körper sind zwar manchmal nicht ganz so realistisch gezeichnet, aber insgesamt sind die Bilder schön anzuschauen. Die Geschichte selbst fand ich auch sehr schön. Sie ist entgegen meiner Erwartungen nicht nur derb und fast schon rüde, sondern tatsächlich erotisch und mit Gefühlen aufgeladen. Das gefällt mir sehr und ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Weil Sayo so viel arbeitet wird sie von ihren (männlichen, die weiblichen äußern sich dazu nicht) Kollegen und ihren Expartnern nicht mehr als Frau angesehen. „Du bist doch kein Kerl“, „wie ein echter Kerl“ oder „mehr Kerl als mancher Mann“ sind tatsächlich Zitate aus dem Buch. Diese Formulierungen machen Sayo nicht nur fertig, sondern es wird mit wenigen Ausnahmen auch gar nicht darauf reagiert. Es ist vollkommen normal, eine Frau, die mehr Zeit in ihre Arbeit steckt als in ihre Familienplanung, als Kerl zu bezeichnen. Das finde ich sehr grenzwertig, denn die Problematik, die dahinter steckt, wird meiner Meinung nach nicht ausreichend verdeutlicht. Dass mir dieser Punkt nicht gefällt, hat allerdings keinen großen Einfluss auf den Rest der Geschichte. Deshalb mag ich Game – Lust ohne Liebe schon sehr gern.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Die Liebe ist kein leichtes Spiel - erst recht nicht für Nerds!

Keine Cheats für die Liebe 01
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Die Liebe ist kein leichtes Spiel – erst recht nicht, wenn man als Nerd von vielen Mitmenschen nicht nur schief angeschaut, sondern grundsätzlich nicht verstanden wird. Narumi hat dementsprechend Schwierigkeiten, ...

Die Liebe ist kein leichtes Spiel – erst recht nicht, wenn man als Nerd von vielen Mitmenschen nicht nur schief angeschaut, sondern grundsätzlich nicht verstanden wird. Narumi hat dementsprechend Schwierigkeiten, einen Partner zu finden. Bis sie Hirotaka begegnet, einem alten Schulfreund, der – selbst ein Nerd – sich überhaupt nicht daran stört, dass Narumi gern zockt und Fancomics zeichnet …

Die Story klingt nicht nur in dieser verkürzten Version gut, sondern ist es auch durch den gesamten ersten Band hindurch. Die Charaktere sind herzallerliebst und die vielen kleinen Witze, die in die Handlung eingestreut wurden, gefallen mir sehr. Erst nach einigen Seiten fiel mir auf, dass neben der Seitenzahl am unteren Rand kleine Zusammenfassungen, Überschriften oder Kommentare zur Handlung der jeweiligen Seite stehen. Das habe ich so noch bei keinem Manga gesehen und es passt unglaublich gut.

Ein bisschen nervig fand ich, dass viele Insider wie Animecharaktere oder Begriffe wie Comiket als Fußnote erklärt wurden. Klar, es dient der besseren Verständlichkeit, doch weil sich bei einem Buch mit einer Thematik wie dieser nun mal solche Begriffe häufen, springt das Auge beim Lesen eben auch häufig zu den Fußnoten und bringt mich so etwas aus dem Fluss. Zwischen einzelnen Kapiteln finden sich auch kurze Extra-Kapitel. Diese sind nicht chronologisch zu den eigentlichen Kapiteln geordnet und bringen mich ebenfalls etwas raus, allerdings sind sie durch einen anderen Hintergrund der gesamten Seite und die unmissverständliche Überschrift „Extra“ gut markiert, sodass man sie auch überblättern und später zurückkommen kann. Sinnvoller hätte ich es jedoch gefunden, sie am Ende des Mangas zu platzieren.

Thematisch gefällt Keine Cheats für die Liebe mir sehr. „Die Nerds“ werden hier nicht nur als „die Nerds“ abgestempelt, sondern es wird das Leben genau dieser oft missverstandenen Gruppe abgebildet. Das Cover mit den dezenten lackierten Schriftzügen, die nur bei richtigem Lichteinfall sichtbar sind, gefällt mir auch sehr. Der Manga hat ein etwas höheres Format als viele andere und hat zudem einen farbig gezeichneten Prolog, was ihn von vielen anderen abhebt. Das Artwork ist übrigens auch toll …

Und, noch ein toller Bonus: Keine Cheats für die Liebe gibt es auch als Anime bei Amazon Prime! Da ich kein Prime-Kunde bin, habe ich noch nicht reingeschaut, aber sollte jemand von euch das vorhaben: Sagt mir, wie ihr ihn findet!

Veröffentlicht am 21.04.2018

Schräge Idee mit interessanter Umsetzung - aber nicht mein Fall

Green Worldz 1
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Wer sich mal in Ruinen begeben hat, der weiß, dass sich die Natur mit der Zeit alles zurück holt, was der Mensch ihr abgerungen hat. Aber was wäre, wenn die Pflanzen von heute auf morgen den Angriff starten? ...

Wer sich mal in Ruinen begeben hat, der weiß, dass sich die Natur mit der Zeit alles zurück holt, was der Mensch ihr abgerungen hat. Aber was wäre, wenn die Pflanzen von heute auf morgen den Angriff starten? Und sich dabei nicht nur auf Gebäude beschränken, sondern auch – oder insbesondere – die Menschen attackieren?

Dieses Szenario wird in Green Worldz Wirklichkeit und der Protagonist Akira schließt sich notgedrungen einer Gruppe Überlebenden an, während er eigentlich auf dem Weg zu einer alten Freundin (oder ist da doch mehr?) ist. Nur unter der Erde und bei Nacht sind die Menschen sicher – so scheint es jedenfalls …

Die Geschichte ist spannend und auch gut umgesetzt – allerdings finde ich das Artwork zu brutal. Es ist für mich nicht unbedingt notwendig, alles spritzende Blut zu sehen … Der Stil erinnerte mich sehr an Chihiros Reise ins Zauberland und das sagte mir nicht unbedingt zu – ich finde diese Wesen einfach gruselig. Wer aber genau diese Art komischer Monster mag, der wird hier gut bedient.

Dem Buch liegt eine kleine Sammelkarte mit Informationen zum Protagonisten bei.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Interessantes Artwork, aber schwache Geschichte

Aposimz - Land der Puppen 1
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Vor 500 Jahren verloren die Menschen des künstlichen Planeten Aposimz den Krieg gegen den Kern des Planeten und somit auch das Recht, im Inneren zu leben. Seitdem kämpfen sie auf der eisigen Oberfläche ...

Vor 500 Jahren verloren die Menschen des künstlichen Planeten Aposimz den Krieg gegen den Kern des Planeten und somit auch das Recht, im Inneren zu leben. Seitdem kämpfen sie auf der eisigen Oberfläche ums Überleben – und gegen die sogenannten Puppen: Cyborgs, zu denen sie selbst nach und nach auf mysteriöse Weise werden …

Klingt spannend, ist es aber leider nicht wirklich. Die Zeichnungen wirken unglaublich detailliert, das Artwork ist auf eine Art gestaltet, die ich so noch nicht gesehen habe. Da sich viele Szenen in Schnee und Eis – oder unter Tage – abspielen, wird viel mit Leerraum gearbeitet und dieser mit schlichten Rasterfolien gefüllt. Allein der Stil ist schon sehr bedrückend, was super zur Handlung passt. So toll der Manga grafisch auch ist, inhaltlich finde ich ihn weder spannend noch so richtig interessant.

Ich mag Geschichten über futuristische Szenerien, die sich der Frage widmen, was passiert, wenn die Erde nicht mehr existiert (Das wird hier zwar nicht wirklich angesprochen, aber aus welchem Grund sollte die Menschheit sonst auf einem künstlichen Planet leben? Vom Todesstern einmal abgesehen …) und darüber berichten, wie die Menschen sich anpassen. Hier finde ich einfach nicht den Draht zum Buch.

Die kleine Sammelkarte mit Informationen zum Hauptcharakter ist ein netter kleiner Bonus.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Großartige Bilder, komplexe Geschichte

Monstress 1
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Monstress kommt äußerlich anders daher als Manga: im großen Format und mit mehr Seiten verspricht der Comic durch das tolle Cover und das detailreiche Artwork gute Unterhaltung. Große Unterschiede zu Manga ...

Monstress kommt äußerlich anders daher als Manga: im großen Format und mit mehr Seiten verspricht der Comic durch das tolle Cover und das detailreiche Artwork gute Unterhaltung. Große Unterschiede zu Manga sind auch die in westlichen Ländern übliche Leserichtung (v. l. n. r.) und die komplett farbigen Seiten. Die Story vermittelte aber einen asiatischen Touch und wird auf der Verlagshomepage auch „Für Manga-Fans“ empfohlen. Ich kann nicht genau sagen, in was für einer Welt sie spielt, aber mein Gefühl sagt, man könnte genau so gut einen Manga daraus machen.

Das Artwork ist einfach großartig. Die vielen Details und der weiche Stil sorgen dafür, dass ich manchmal nicht sicher war, ob ich einen Comic lese oder eine Kunstsammlung anschaue. Das Lesen hat richtig Spaß gemacht und man kann bei jedem Panel erkennen, welche Mühe hineingesteckt wurde. Das finde ich wirklich toll. Auch die Story war interessant. Allerdings hatte ich ständig – auch jetzt noch – das Gefühl, irgendetwas verpasst und deshalb nicht verstanden zu haben. Es ist eine rasante Geschichte von Verlust, Rache und Schicksal, der ich mit Freude gefolgt bin, doch vielleicht wäre am Anfang ein bisschen mehr Erklärung hilfreich gewesen.

Dennoch will ich wissen, wie es weiter geht. Am Ende wartet, wenn man es so nennen mag, ein Plottwist, der einfach nur neugierig macht. Mal schauen, ob und wann ich den zweiten Band lese.