Profilbild von Narr

Narr

Lesejury Star
offline

Narr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Narr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2018

Unfertig

Piratebay 1
0

Auf Piratebay war ich sehr neugierig: Die Leseprobe sah vielversprechend aus, die Story gefiel mir: Ein Straßenjunge, der mit seinem zahmen Äffchen an Disneys Aladdin erinnert, wird unfreiwillig blinder ...

Auf Piratebay war ich sehr neugierig: Die Leseprobe sah vielversprechend aus, die Story gefiel mir: Ein Straßenjunge, der mit seinem zahmen Äffchen an Disneys Aladdin erinnert, wird unfreiwillig blinder Passagier auf einem Piratenschiff, wird entdeckt, muss schuften. Letztendlich bin ich aber ziemlich enttäuscht. Auf 60 Seiten, von denen nicht alle für die reine Story verwendet werden, ist kaum Platz, um eine Geschichte zu erzählen. Das Cover passt auch nicht so richtig zum Artwork im Inneren. In den Texten gibt es offensichtliche Rechtschreibfehler („dass“ wird beispielsweise anstelle von „das“ verwendet) und auf der letzten Seite, auf der wie bei jedem Manga noch einmal die Leserichtung erklärt wird, steht „von links nach rechts und von hinten nach vorne“, was ja in sich schon ein Widerspruch ist. Dazu muss ich aber sagen, dass ich mein Exemplar gebraucht erworben habe und die Tatsache, dass hier noch keine ISBN angegeben wird, was auf der Verlagshomepage jedoch der Fall ist, lässt vermuten hoffen, dass Piratebay inzwischen überarbeitet wurde.
Für mich beinhaltet dieser Manga jede Menge ungenutztes Potential inhaltlich gesehen und er wirkt unfertig.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Nette Unterhaltung für zwischendurch

Carciphona 1
0

In einer Welt, in der Magie verboten ist und Carciphona – mit Dämonenseelen infizierte Menschen – gefürchtet werden, treffen eine bisher im Verborgenen lebende Zauberin und eine Carciphona-Assassine aufeinander ...

In einer Welt, in der Magie verboten ist und Carciphona – mit Dämonenseelen infizierte Menschen – gefürchtet werden, treffen eine bisher im Verborgenen lebende Zauberin und eine Carciphona-Assassine aufeinander und ein Junge wird Zeuge … Die Geschichte klingt, als ob sie sich auch gut als Serie machen würde; nicht zwingend als Anime. Beim Lesen hatte ich jedoch ab und an das Gefühl, irgendetwas wichtiges verpasst zu haben: Die Handlung war zwar ganz nett, aber der Funke sprang bei mir irgendwie nicht über.

Das Artwork ist echt wunderschön und sieht handgemalt aus. Natürlich sind alle Manga mehr oder weniger von Hand gezeichnet (duh), doch viele haben klare Linien und sehen dadurch und durch die Verwendung von Rasterfolien wie gedruckt aus. In Carciphona dagegen sind auch Schattierungen etc. größtenteils gemalt, Folien werden selten eingesetzt. Das hat eine ganz andere Wirkung. Vielleicht kam mir deshalb beim Lesen oft der Gedanke, dass ich eigentlich einen Film sehe statt ein Buch zu lesen. Ich kann es nicht treffender beschreiben; hoffentlich versteht ihr, was ich meine.
Mir hat Carciphona gefallen, es war eine nette Unterhaltung für zwischendurch. So richtig neugierig auf die Fortsetzung bin ich allerdings nicht.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Nicht mein Fall. So gar nicht.

Tenjo Tenge Max 01
0

Tenjo Tenge Max – davon hatte ich noch nie gehört, das Artwork kam mir aber bekannt vor. Deshalb war ich neugierig genug, nach dem Manga zu greifen, obwohl der Stil tatsächlich nicht unbedingt mein Fall ...

Tenjo Tenge Max – davon hatte ich noch nie gehört, das Artwork kam mir aber bekannt vor. Deshalb war ich neugierig genug, nach dem Manga zu greifen, obwohl der Stil tatsächlich nicht unbedingt mein Fall war. Die Story klang interessant genug: Kampfkunst, Martial Arts-Philosophie, „sinnliche Mädchen“. Leider habe ich weder Philosophie noch Sinnlichkeit entdecken können. Stattdessen gab es sinnfreie Prügeleien mit Gewalt, die nicht nur völlig daneben war, sondern auch größtenteils unnötig für den Plot. Grundsätzlich war der Plot wohl nur da, um eine Verknüpfung zwischen den einzelnen Kampfszenen zu haben. Es gibt kein Ziel, keinen roten Faden. Nur sinnlose Kloppereien.

Das Artwork ist außerdem sehr fremdartig: abstrahierte Körperformen mit übermäßig langen Gliedmaßen und kugelrunden Köpfen, abartig ausgeprägte Muskeln, … Das ist ein verbreitetes Element in Manga und wird zur Betonung bestimmter Merkmale und Eigenschaften verwendet, doch in dieser Umsetzung ist es einfach nicht mein Ding. Gut finde ich den Einsatz von Effekten wie Speedlines, Soundwörtern und Rasterfolien. Die erzielten Effekte passen sehr gut und unterstützen die dürftige Handlung, soweit es eben geht. Es gefiel mir auch, dass dieser Band etwa die doppelte Seitenanzahl von einem normalen Manga-Band hatte. Es ist ungewohnt, aber auch mal ganz schön, länger an einem einzigen Band zu lesen. So hatte ich Tenjo Tenge Max nicht innerhalb von ein bis zwei Stunden inhaliert, sondern konnte mich länger damit auseinandersetzen. Jetzt wünschte ich nur, ein anderer Titel wäre anstelle von diesem länger gewesen – denn dieses Buch gefällt mir einfach nicht. Für Actionfans und LeserInnen, die kein Problem mit unnötiger Gewalt haben, wird Tenjo Tenge Max jedoch vielleicht genau das richtige sein.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Schöner Zeichenstil, aber großer inhaltlicher Fehler

Nana & Kaoru 01
0

Für ein bisschen Abwechslung habe ich nach einem ausgeschriebenen Ecchi-Manga gegriffen, Nana & Karou. Laut Klappentext geht es dabei hauptsächlich um S/M-Fantasien eines Teenagers, der in seiner Nachbarin ...

Für ein bisschen Abwechslung habe ich nach einem ausgeschriebenen Ecchi-Manga gegriffen, Nana & Karou. Laut Klappentext geht es dabei hauptsächlich um S/M-Fantasien eines Teenagers, der in seiner Nachbarin und Mitschülerin (von der er eh schon träumt) eine mehr oder weniger willige Partnerin findet. Teenager-Fantasien werden hier auch tatsächlich thematisiert. Allerdings gehören diese in den Bereich Dom/Sub (Spiel mit Macht), nicht in den Bereich S/M (Spiel mit Schmerzen). Diese Differenzierung ist sehr wichtig und ich finde es problematisch, dass der Verlag das nicht richtig benennt – Stichwort Triggerwarnung. Auch wird dieser Manga mit einer Altersempfehlung ab 16 Jahren versehen. Ich würde die Grenze da vielleicht sogar bei 18 Jahren ziehen, gerade weil nicht korrekt kommuniziert wird, was genau in der Geschichte passiert und junge LeserInnen, die sich noch nie intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt haben, die Unterschiede kaum erkennen werden.

Das Artwork von Nana & Karou ist in einem schönen Stil mit runden Formen, besonders bei den Augen und Körperteilen, und geraden feinen Linien gehalten. Für meinen Geschmack wird zu viel mit einfachen schwarzen Flächen gearbeitet (ich hätte an manchen Stellen lieber Rasterfolien gesehen), doch es gibt sicher Leute, denen es so besser gefällt.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Alles andere als mein Lieblingsmanga

Spiritual Police
0

Spiritual Police lautet der Titel dieses Shonen Ai-Mangas. Ich hätte mir denken können, dass das „spiritual“ nicht von ungefähr kommt – habe ich aber nicht. Deshalb war ich überrascht, als Fantasyelemente ...

Spiritual Police lautet der Titel dieses Shonen Ai-Mangas. Ich hätte mir denken können, dass das „spiritual“ nicht von ungefähr kommt – habe ich aber nicht. Deshalb war ich überrascht, als Fantasyelemente wie mystische Vorhersagen ganz plötzlich auftauchten. Ich war eingestellt auf eine Liebesgeschichte mit ein bisschen Polizeiarbeit nebenher. Bekommen habe ich jede Menge Intrigen und Kriminalität, ganz viel Polizeiarbeit, Verrat und Hokuspokus und nebenbei ein bisschen Liebe. Letztere lag definitiv nicht im Fokus, wenn sie auch wichtig für den Handlungsverlauf war. Auch die Leseprobe und der Klappentext waren dahingehend etwas irreführend. Dadurch hatte ich Erwartungen, die nicht erfüllt wurden. Anstatt Spiritual Police also mit „Boy’s Love“ zu kategorisieren, hätte ich eher „Mystery“ oder „Fantasy“ als Genre gewählt.

Das Artwork finde ich sehr interessant: Es wird viel mit Rasterfolien gearbeitet und kaum eine Fläche leer gelassen. Dadurch wirken die Bilder aber nicht düster, sondern, ganz im Gegenteil, immer noch hell und klar. Das ist raffiniert umgesetzt und hat mir die Story, die nicht so sehr nach meinem Geschmack war, etwas versüßt.

Besonders das letzte Drittes gefiel mir inhaltlich gar nicht mehr. Die Geschichte ging in eine sehr unerwartete Richtung, die sowohl Verrat und unnötige Gewalt in Form einer Vergewaltigung, als auch viele Mysteryaspekte beinhaltete. Nichts davon war im Voraus abzusehen und es war so ziemlich das Gegenteil dessen, was ich erwartete. Spiritual Police ist also alles andere als mein Lieblingsmanga …