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Veröffentlicht am 19.02.2024

Spannende Lesestunden mit offenen Fragen

Der Sturm: Vergraben
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Schon nach wenigen Seiten war ich sofort mitten im Geschehen. Der Ausflug von Doreen auf den Darß im Jahr 1989 endet tödlich. 30 Jahre später zieht ein Sturm über den Strand. Ein Notruf war bei der Polizei ...

Schon nach wenigen Seiten war ich sofort mitten im Geschehen. Der Ausflug von Doreen auf den Darß im Jahr 1989 endet tödlich. 30 Jahre später zieht ein Sturm über den Strand. Ein Notruf war bei der Polizei eingegangen. Die Flut hatte ein Stück vom Kliff abgerissen und dabei neben einem menschlichen Schädel auch Knochenteile freigelegt. Auch tauchen Fragmente eines zweiten Skeletts auf. Es wird vermutet, dass es sich bei den getöteten Personen um die Opfer des Darß-Rippers handeln könnte. Kommissar Tom Engelhardt übernimmt den Fall. Er war aus Berlin auf den Darß gekommen und leitet nun die kleine Polizeiaußenstelle von Sellnitz. Als am Tatort eine beschädigte CD gefunden wird, veranlasst man, dass die Kryptologin Mascha Krieger hinzugezogen wird.

Das Cover gefällt mir, es zeigt eine sturmumtoste Küste, so dass man gleich über den Handlungsort informiert ist. Durch die bildhafte Sprache kann man sich alles sehr gut vorstellen. Die kurzen Kapitel mit ständig wechselnden Perspektiven bauen schnell Spannung auf, denn es passieren noch weitere Delikte. Zwei ältere Damen melden einen Einbruch und auch die Kryptologin Mascha Krieger erhält einen Brief von einer mysteriösen Frau. Die beiden Hauptprotagonisten Tom Engelhardt und Mascha Krieger sind mir sympathisch, aber jeder hat privat ein Päckchen zu tragen, dieses könnte etwas kleiner sein. Es gibt viele kleine Puzzleteilchen, die scheinbar nicht zusammenpassen. So ist bei mir schnell die Neugier geweckt worden und beim Lesen flogen die Seiten nur so dahin. Es gibt überraschende Wendungen und ein Fall wurde gelöst, doch es bleiben einige Fragen offen, die nicht geklärt wurden und so bin ich auf die Fortsetzung gespannt.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Lebendige Vergangenheit

Töchter des Aufbruchs
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Mit diesem historischen Roman reisen wir ins Reichsland Elsaß-Lothringen. Hier leitet in dem kleinen Moselstädtchen Diedenhofen Pauline Martin im Jahre 1910 ein Institut für höhere Töchter. Sie will die ...

Mit diesem historischen Roman reisen wir ins Reichsland Elsaß-Lothringen. Hier leitet in dem kleinen Moselstädtchen Diedenhofen Pauline Martin im Jahre 1910 ein Institut für höhere Töchter. Sie will die jungen Mädchen zu eigenständigen und selbstbewussten Frauen erziehen. Die junge Suzette war erst neu in dem Pensionat angekommen, als sie nachts heimlich das Grundstück verlässt, um sich mit einem Leutnant zu treffen. Am nächsten Morgen bleibt sie verschwunden. Pauline Martin bittet den preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz um Hilfe. Kann sie die junge Suzette finden und Schaden vom Institut abwenden?

Hinter dem Pseudonym Marie Pierre verbirgt sich die Autorin Maria W. Peter. Der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen, so dass die Seiten nur dahin flogen. Die historischen Tatsachen sind sehr genau recherchiert und ich lernte nebenbei ein Stück deutsch-französische Geschichte kennen, speziell des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Durch die detailreichen Beschreibungen fühlte ich mich in die Zeit sowie die Orte versetzt. Die Spannung zwischen der buntgemischten Bevölkerung aus Deutschen und Franzosen war atmosphärisch greifbar. Es gab sehr unterschiedliche Charaktere, die nicht alle sympathisch waren, aber trotzdem sehr interessant.

Hilfreich fand ich zu Beginn die Vorstellung der Figuren der Handlung. Auch die letzten Seiten sind sehr informativ. Hier erläutert die Autorin in einem Nachwort die historischen Hintergründe, danach folgen ein Glossar der verwendeten Fachbegriffe sowie einige fremdsprachliche Ausdrücke. Auch bei der Vielzahl der Danksagungen erkennt man die gute Recherche. Am Ende finden sich noch Reise- und Stöbertipps zu den Schauplätzen und Hintergründen. Dieses ist der erste Band einer Trilogie und da noch ein kleines Geheimnis offen bleibt, bin ich gespannt auf die Fortsetzung.
Nur wenige Autoren schaffen es Vergangenheit so lebendig werden zu lassen, wie die Autorin. Wer gern gut recherchierte historische Romane liest, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Der Zauber von Tee

Der Duft von Tee und Winter
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Laura befand sich im Umzugsstress. Sie war dabei ihre Wohnung in Wiesbaden aufzulösen und ihrem Freund Oliver nach Hamburg zu folgen. Als sie einige Romane in den öffentlichen Bücherschrank brachte, entdeckte ...

Laura befand sich im Umzugsstress. Sie war dabei ihre Wohnung in Wiesbaden aufzulösen und ihrem Freund Oliver nach Hamburg zu folgen. Als sie einige Romane in den öffentlichen Bücherschrank brachte, entdeckte sie dort ein Buch über indischen Tee. Laura liebte es Tee zu mischen, aber oft fehlte ihr die Zeit dafür. Beim Durchblättern des Buches stieß sie auf eine alte Fotografie eines jungen Mannes. Da im Inneren der Name der Vorbesitzerin stand, brachte Laura Agatha Sperlich das Foto zurück. Sie erfährt von Agatha etwas über ihr Leben und reist kurzentschlossen nach Kent, um die große Liebe von Agatha aufzuspüren.

Obwohl das Buch Ende des Jahres spielt, ist es kein typischer Weihnachtsroman, sondern ein Winterroman, wobei das Augenmerk auf Tee gerichtet ist. Der Schreibstil ist sehr flüssig und bildhaft. Der Roman spielt nicht nur in England und Deutschland, sondern auch auf zwei Zeitebenen, die gut abgegrenzt sind. In der Gegenwart begleiten wird Laura und im Vergangenheitsstrang erfahren wir mehr über die große Liebe von Agatha. Für mich war es ein Wohlfühlroman, der mich gut unterhalten hat. Zur Abrundung gibt es am Ende noch einige Rezepte.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Die Nacht, als das Wasser kam

Als der Sturm kam
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Wütend zog der Orkan über das Feuerschiff in der Elbmündung hinweg in Richtung Festland. Den Sturm hatte man Vincinette, die Unbesiegbare, getauft, der in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 eine ...

Wütend zog der Orkan über das Feuerschiff in der Elbmündung hinweg in Richtung Festland. Den Sturm hatte man Vincinette, die Unbesiegbare, getauft, der in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 eine Sturmflut an der gesamten Nordseeküste auslöste.

Marion Klinger wohnt mit ihrer Mutter in einer Laubenkolonie in Wilhelmsburg. Sie war glücklich, dass sie im Polizeihaus eine Anstellung als Schreibkraft gefunden hatte. Seit dem geht es ihrer Mutter und ihr finanziell besser. Durch Zufall wird sie der Leitung von Polizeisenator Helmut Schmidt unterstellt. Die Leidenschaft von Georg Hagemann war das Fliegen. Er hatte bei der jungen Bundeswehr eine Ausbildung zum Hubschrauberpiloten absolviert und versucht unter Einsatz seines Lebens so viele Menschen wie möglich zu retten. Auch Dieter Krämer vom Technischen Hilfswerk warnt die Bewohner und unterstützt sie, wo er nur kann.

In dem zeitgeschichtlichen Roman von Anja Marschall stehen diese Personen stellvertretend für die vielen Menschen, die anderen halfen, obwohl sie teilweise ihr Hab und Gut verloren hatten. Gekonnt sind Wahrheit und Fiktion verwoben, so dass mich das Geschehen von Beginn an gefesselt hat. In einer zeitlichen Abfolge nähert man sich der Katastrophe, die sich langsam zuspitzt. Durch wechselnde Perspektiven spürt man die Notlage der Betroffenen immer stärker. Teilweise habe ich mit angehaltenem Atem gelesen. Durch die Erzählweise wird der Zeitausschnitt in seiner dramatischen Entwicklung und den Folgen auf das Alltagsleben der Menschen hautnah spürbar.

Interessant fand ich am Ende des Buches die Informationen zu den Fakten, Fiktion und Hintergründe. Dieses außergewöhnliche Ereignis in Romanform zu verpacken, ist wunderbar gelungen. Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl an Überschwemmungen in unserem Land, wird mich dieses Buch gedanklich noch einige Zeit beschäftigen und empfehle es sehr gern weiter.

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Veröffentlicht am 17.01.2024

Abgeschnitten

Schneesturm
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Auf der windumtosten Felseninsel Inishmore vor der Westküste von Irland lebt die Inselpolizistin Cara, die hier mit ihren Freunden aufgewachsen ist. Anlässlich des Todestages von Cillian, der bei einem ...

Auf der windumtosten Felseninsel Inishmore vor der Westküste von Irland lebt die Inselpolizistin Cara, die hier mit ihren Freunden aufgewachsen ist. Anlässlich des Todestages von Cillian, der bei einem Unfall ums Leben kam, treffen sich die Freunde, die sich teilweise seit 10 Jahren nicht wieder gesehen haben. Ein anonymer Anrufer meldet bei der Polizei eine Leiche in einem Felsbecken. Cara macht sich auf den Weg. Die ersten Ermittlungen deuten auf Mord hin. Die Insel war komplett abgeschnitten und niemand würde ihnen zur Hilfe kommen, aber Cara setzt alles daran die Tat aufzuklären, denn die Person wurde getötet, nach dem der Fährverkehr eingestellt wurde. Wer dies getan hatte, musste noch auf der Insel sein. Befand sich der Täter unter ihren Freunden?

Mir hat der Handlungsort, diese windumtoste Felseninsel, sehr gefallen. Durch die bildhaften Beschreibungen spürt man den Sturm und die Kälte. Die herrschende Atmosphäre auf der Insel wurde sehr gut eingefangen. Die Autorin beschreibt die Personen und Örtlichkeiten sehr detailliert, so dass ich mir von Beginn an mehr Spannung gewünscht habe. Die Geschichte entwickelt sich langsam bis sie zu kurz vor Schluss den Höhepunkt erreicht. Unterschiedliche Puzzleteilchen werden verstreut, die am Ende zusammenfügt werden. Eine nichtvorsehbaren Wendung konnte mich noch überraschen.

Das grelle Cover mit den farbigen Buchschnitt hat mich angesprochen, doch war das Buch eher ein Krimi, denn ein Thriller, aber es hat mir trotzdem Freude bereitet mit zu rätseln.

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