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Veröffentlicht am 04.06.2023

Spannung unter kretischer Sonne

Die toten Engel von Kreta
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Thea Winter erhält einen Anruf von der deutschen Botschaft aus Athen. Ihr wird mitgeteilt, dass ihre Tochter Anna auf Kreta einen tödlichen Unfall hatte. Kurz entschlossen setzt sie sich in den nächsten ...

Thea Winter erhält einen Anruf von der deutschen Botschaft aus Athen. Ihr wird mitgeteilt, dass ihre Tochter Anna auf Kreta einen tödlichen Unfall hatte. Kurz entschlossen setzt sie sich in den nächsten Flieger nach Griechenland. Die Polizei hat Annas Ausweis bei der Toten gefunden. Thea lässt es sich nicht nehmen, ihre Tochter zu identifizieren, doch es ist nicht ihre Anna. Thea Winter macht sich auf den Weg, ihre Tochter zu suchen. Der Einheimische Alexis Dimitriou hilft ihr bei den Nachforschungen, doch kann sie ihm trauen oder hat er andere Motive?

Anja Marschall kann nicht nur gute historische Kriminalromane schreiben, sondern auch spannende Krimis, die in der Gegenwart spielen. Gekonnt hat die Autorin eine fesselnde Geschichte mit Lokalkolorit von Kreta verwoben. Die Handlung wird abgerundet durch einen angenehm zu lesenden Schreibstil, wunderbar gezeichneten Charakteren und bildhaften Beschreibungen. Eingestreute griechische Worte verleihen dem Ganzen Authentizität. Neben einem kurzen Glossar findet sich am Ende noch eine Aufstellung zu Fakten und Fiktion.

Bis zum Schluss ließ der Kriminalroman Raum für Spekulationen, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Schatten der Vergangenheit

Der Ruf der Highlands
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Im Prolog des Buches wird der Leser eingeführt in die beginnende Fehde zwischen zwei schottischen Familienclans. Zwei Männer streiten um eine Frau, der Kampf endet für einen tödlich.

Dann erfolgt ein ...

Im Prolog des Buches wird der Leser eingeführt in die beginnende Fehde zwischen zwei schottischen Familienclans. Zwei Männer streiten um eine Frau, der Kampf endet für einen tödlich.

Dann erfolgt ein Zeitsprung nach Edinburgh ins Jahr 1913. Lili Campell, eine engagierte Lehrerin, übt mit ihrer Schülerin Isobel Munroy einen Schwerttanz für die Schulveranstaltung ein. Auf der Feier lernt sie den Vater des Mädchens, den reichen Baronet Sir Niall Munroy, der Witwer ist, kennen und ist von ihm begeistert. Doch sie unterdrückt ihre Gefühle, denn Lili kommt aus ärmlichen Verhältnissen. Ihre Mutter ist Köchin und ihr Vater ist vor ihrer Geburt verstorben. Eine Verbindung zwischen diesen unterschiedlichen Kreisen scheint aussichtslos.

Doch Sir Niall Munroy bleibt hartnäckig und so reist Lili nach dem Tod ihrer Mutter mit Niall und seiner Tochter Isobel zum Familiensitz in die Highlands, um zu heiraten. Sie wird von der Familie nicht mit offenen Armen aufgenommen. Es gibt Geheimnisse im Hause Munroy, über die nicht offen gesprochen werden. Sie klingen durch in halben unvollständigen Sätzen.

Eine zu Herzen gehende historische Liebesgeschichte, da man bereits ahnt, dass der Baronet und Lili zu den verfeindeten Familien gehören und die Schatten der Vergangenheit einen Einfluss auf das weitere Geschehen haben werden.

Der Roman lässt sich flüssig lesen. Die Beschreibungen vom Brauchtum der Highlands und die Landschaft sind gut skizziert ohne zu ausschweifend zu werden. Die Protagonistin Lili empfand ich sehr sympathisch und beim Lesen war ich neugierig, wie sich ihre Verbindung mit dem Baronet weiterentwickelt. Obwohl vieles vorhersehbar war, war ich von der Geschichte gefesselt und habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen. Eine entspannende Lektüre über Liebe, Hass und Familienintrigen im schottischen Hochland.

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Viele offenen Fragen

Ohne jede Spur
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Der Beginn des Buches wirft schon viele Fragen auf, die den Leser neugierig machen, so dass man unbedingt das Geschehen weiter verfolgen möchte. Nichts ist vorhersehbar und erst auf den letzten Seiten ...

Der Beginn des Buches wirft schon viele Fragen auf, die den Leser neugierig machen, so dass man unbedingt das Geschehen weiter verfolgen möchte. Nichts ist vorhersehbar und erst auf den letzten Seiten erschließt sich für den Leser die gesamte Geschichte.

Das Ehepaar Sandra und Jason Jones leben zusammen mit ihrer vierjährigen Tochter Ree sehr zurückgezogen in einer ruhigen Gegend. Sie teilen sich die Erziehung der Tochter. Sandra arbeitet tagsüber als Lehrerin, Jason arbeitet abends und nachts als Journalist. Doch eines Nachts verschwindet die junge Mutter. Ihr Mann Jason informiert die Polizei und die Ermittlerin D.D. Warren übernimmt den Fall. Eine zerbrochene Nachttischlampe und eine fehlende Decke sind die einzigen Hinweise, dass etwas Ungewöhnliches passiert ist. Doch was ist mit Sandra geschehen, ist sie freiwillig weggegangen oder wurde sie ermordet? Eine Leiche ist nicht auffindbar. Die Polizei stößt bei ihren Ermittlungen auf viele Ungereimtheiten und mehrere Verdächtige geraten ins Visier.

Lisa Gardner hat einen flüssigen Erzählstil. Die Geschichte wird durch verschiedene Ich-Perspektiven erzählt, die die Spannung noch erhöhen. Gekonnt schafft es Lisa Gardner eine unheimliche und rätselhafte Stimmung herauf zu beschwören, so dass es für den Leser nicht möglich ist, voreilige Schlüsse zu ziehen. Langsam werden die Geheimnisse von Sandra und Jason enthüllt. Es treten immer neue Wendungen und Ereignisse ein, so dass die Spannung bis zum Schluss hoch gehalten wird.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Busfahrt ins Glück

Menschen, die wir noch nicht kennen
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Libby und ihr Freund Simon haben sich nach acht Jahren getrennt. Um auf andere Gedanken zu kommen, reist sie zu ihrer Schwester nach London. Hier trifft sie im 88er-Bus auf Frank, der ihr seine Geschichte ...

Libby und ihr Freund Simon haben sich nach acht Jahren getrennt. Um auf andere Gedanken zu kommen, reist sie zu ihrer Schwester nach London. Hier trifft sie im 88er-Bus auf Frank, der ihr seine Geschichte erzählt. Vor 60 Jahren hat er auf dieser Buslinie seine Traumfrau getroffen, die ihre Telefonnummer auf einem Fahrschein für Frank notiert hat, doch den Schein hat er verloren. Seit vielen Jahren versucht er die Schöne von damals zu entdecken. Gemeinsam mit dem Krankenpfleger Dylan macht sich Libby auf Frank bei seiner Suche zu helfen, denn ihm bleibt nicht mehr viel Zeit, die Unbekannte zu finden.

Von der ersten Seite an, hat mich die Geschichte gefangen genommen, so dass die Seiten nur so dahin flogen. Die Charaktere sind so wunderbar gezeichnet, dass ich sie direkt vor mir gesehen habe. Durch den flüssigen Schreibstil wurde ich schnell in das Geschehen mit hineingezogen. Der Roman macht deutlich, dass oft der erste Eindruck täuscht und man bei seinen Mitmenschen hinter die Fassade sehen soll. Mir hat dieses Buch viel Freude und angenehme Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Kalter Norden - warmer Süden

Weißer Tod (Ein Annika-Bengtzon-Krimi 9)
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Das Buch beginnt mit zwei Handlungssträngen, die in sehr unterschiedlichen Orten spielen, kalter Norden – warmer Süden.

Die Journalistin des Abendblattes, Annika Bengtzon, ist wie so oft, wieder als erstes ...

Das Buch beginnt mit zwei Handlungssträngen, die in sehr unterschiedlichen Orten spielen, kalter Norden – warmer Süden.

Die Journalistin des Abendblattes, Annika Bengtzon, ist wie so oft, wieder als erstes an einem Fundort. Zugeschneit auf dem Waldboden liegt die Leiche einer Frau. Wahrscheinlich handelt es sich um eine junge Mutter, die ihr Kind in der Kita abgeliefert hat und auf dem Heimweg stirbt. Annika vermutet, dass die Tat mit drei anderen Morden an Frauen in Zusammenhang steht, doch keiner ist ihrer Meinung.

Zeitgleich befindet sich ihr Mann Thomas, mit dem sie sich wieder versöhnt hat, auf einer Konferenz in Kenia. Auf einer Erkundungsreise an die somalische Grenze verschwindet die Delegation. Von den Wagen und den Delegierten fehlt jede Spur. Jimmy Halenius, Staatssekretär und Chef von Thomas, überbringt ihr diese Nachricht und steht ihr zur Seite als eine Lösegeldforderung eingeht.

In einem Handlungsstrang erleben wir Annika in ihrer Verzweiflung um ihren entführten Mann Thomas, die Jagd der Presse nach ihr um ein Interview bzw. um ein Foto. In dem anderen Handlungsstrang erfährt man mehr von dem Ich-Erzähler Thomas, seine Gefangennahme, sein Leben in der Gefangenschaft, teilweise ohne Wasser und Nahrung sowie unter katastrophalen hygienischen Bedingungen. Sein Martyrium wirkte auf mich sehr realitätsnah.

Mir hat gut gefallen, dass die Autorin sehr anschaulich die Hintergründe der Entführungen sowie das Leben in Afrika geschildert hat. Auf die Morde an den Frauen hätte man verzichten können, da sie nur eine Nebenrolle spielen. Das Buch hat etwas von einem Politthriller, es lässt sich leicht und flüssig lesen. Liza Marklund hat es fertig gebracht eine spannende Handlung wie aus dem Leben gegriffen zu erzählen, die mich schon nach wenigen Seiten in seinen Bann gezogen hat.

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