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Veröffentlicht am 14.04.2023

Familiensaga

Die Rosen von Montevideo
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„Die Rosen von Montevideo“ ist eine Familiensaga, die den Zeitraum von 1847 bis 1889 umfasst. Es wird die Geschichte zweier Familien erzählt, zum einen der Bankiersfamilie Gothmann aus Frankfurt und zum ...

„Die Rosen von Montevideo“ ist eine Familiensaga, die den Zeitraum von 1847 bis 1889 umfasst. Es wird die Geschichte zweier Familien erzählt, zum einen der Bankiersfamilie Gothmann aus Frankfurt und zum anderen der Kaufmannsfamilie de la Vegas aus Montevideo, Uruguay, einer spanischen Einwandererfamilie.
Die 18jährige Rosa de la Vegas, soll verheiratet werden. Ihre Mutter starb bei der Geburt und sie wurde von ihrem strengen Vater und ihren Tanten erzogen. Ihr Vater Alejandro de la Vegas hat ihr Ricardo de Monte ausgesucht, der zwar sehr viel älter ist, aber zu den Colorados gehört, einer Gruppierung, die auch ihr Vater unterstützt. Rosa weigert sich strikt diesen Mann zu heiraten und wird in ihr Zimmer gesperrt um zur Besinnung zu kommen. Ihr gelingt die Flucht, doch fällt sie dabei einigen Blancos in die Hände. Albert Gothmann, der Sohn eines Frankfurter Bankiers ist zum ersten Mal in Montevideo. Bei einem Streifzug durch den Hafen hört er Rosa um Hilfe rufen und rettet sie vor den Entführern. Beide verlieben sich ineinander, heiraten und Rosa fährt mit Albert nach Frankfurt ins unbekannte Deutschland. Ihre Zukunftspläne von Zeit zu Zeit nach Uruguay zu reisen, müssen sie fallen lassen, denn bei ihrer Ankunft erfahren sie, dass der Vater von Albert verstorben ist. Als Nachfolger seines Vaters übernimmt er nun die Bankgeschäfte. Doch wird es der lebenslustigen Rosa gelingen glücklich zu bleiben?
Carla Federico beschreibt die Anstrengungen, die die Frauen der beiden Familien für ihr Glück auf sich nehmen. Sie haben mit Niederlagen, Fehlern und Enttäuschungen zu kämpfen. Gefallen hat mir, dass dieses vor dem Hintergrund der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in den La-Plata Ländern – Uruguay, Paraguay und Argentinien sowie Deutschland geschah.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig mit einer bildhaften Sprache. Das Cover wirkt auf mich ansprechend und den Klappumschlag finde ich einmalig. Das Buch ist eine angenehme leichte Sommerlektüre für Liebhaberinnen von Familiensagas und für all diejenigen, die sich gern in ferne Länder versetzen möchten.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Die Hurenkönigin ermittelt

Die Hurenkönigin und der Venusorden (Die Hurenkönigin ermittelt 3)
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In ihrem dritten Roman um die Hurenkönigin Ursel Zimmer verbindet Ursula Neeb wieder einen historischen Roman mit einer Kriminalgeschichte. Eine Kombination, die ich mir gut gefallen hat.
Frankfurt, im ...

In ihrem dritten Roman um die Hurenkönigin Ursel Zimmer verbindet Ursula Neeb wieder einen historischen Roman mit einer Kriminalgeschichte. Eine Kombination, die ich mir gut gefallen hat.
Frankfurt, im Jahre 1512, kurz vor Beginn der alljährlichen Frühjahrsmesse klopfen Alma und ihre Tochter Irene Deckinger an die Tür der Hurenkönigin Ursel Zimmer. Sie bitten um Obdach wenigstens für die Zeit der Messe. Alma war früher selbst Frauenhauswirtin in Ulm, doch ihr Haus wurde geschlossen, weil dort die Geschlechterpest herrschte. Nun zieht sie gemeinsam mit ihrer Tochter Irene als Wanderhure durch das Land, um sich ihren Unterhalt zu verdienen. Ursel nimmt die beiden Frauen in ihrem Haus auf. Irene ist ein Gewinn für das Frauenhaus, da sie sich durch ihre Schönheit zu einer Attraktion entfaltet. Alma entwickelt eine Zuneigung zu Ursel und erzählt ihr faszinierende Geschichten von der langen Tradition der Venuspriesterinnen. Die Hurenkönigin wird in den Bann von Alma gezogen und merkt erst später, dass sie ihre langjährige Beziehung mit Bernhard aufs Spiel setzt.
Wenige Tage nach der Ankunft der beiden Frauen findet in der Schankstube des Frauenhauses ein Festbankett zu Ehren des Freiherrn von Fugger statt. Nach einem ausgiebigen Gelage gibt es einen gewaltigen Streit und der Ratsherr Uffsteiner verlässt betrunken sowie wütend die Feier. Am nächsten Tag wird seine verstümmelte Leiche gefunden. Alma wird verdächtigt, doch sie war nicht die einzige, die mit ihm Streit hatte, so beginnt die Hurenkönigin Ursel zu ermitteln und begibt sich selbst in Gefahr.
Wer die ersten Bände um die Hurenkönigin Ursel Zimmer nicht gelesen hat, kommt trotzdem mühelos in die Geschichte hinein. Das Buch ist leicht geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Dieses wird meiner Meinung hervorgerufen, dass sich Ursula Neeb der modernen Sprache bedient. Problemlos kann man den Handlungsablauf folgen. Es ist der Autorin hervorragend gelungen gut recherchierte Eindrücke aus dem 16. Jahrhundert zu vermitteln, so dass alles sehr lebendig wirkt. Durch die bildliche Darstellung der Charaktere konnte ich mir die Personen gut vorstellen. Ursel Zimmer ist eine Frau mit Herz, ich empfand sie sehr sympathisch mit ihren Stärken, aber auch Schwächen, dadurch wirkte alles sehr authentisch.
Ich fühlte mich von dem Buch gut unterhalten durch die angenehme Mischung aus historischen Fakten und einer interessanten Kriminalhandlung.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

Spannender Sylt-Krimi

Zornige Flut
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Nach einem nächtlichen Brandanschlag im Kapitänshaus der drei Lammers Frauen, kehrt Liv in den Dienst zurück und wird sogleich nach Sylt beordert. Karlpeter Botersen-Evers, Chef der Kriminaltechnik der ...

Nach einem nächtlichen Brandanschlag im Kapitänshaus der drei Lammers Frauen, kehrt Liv in den Dienst zurück und wird sogleich nach Sylt beordert. Karlpeter Botersen-Evers, Chef der Kriminaltechnik der Polizeidirektion Flensburg, hatte in einer Fastenklinik auf Sylt eingecheckt. Als KP sich nachts auf die Suche nach was Essbaren macht, stößt er an das große Aquarium im Aufenthaltsraum. Dieses gerät aus den Fugen und schwemmt einen Schädel auf den Boden. Erste Ermittlungen weisen auf eine Sylter Galeristin, die sich seit Monaten nicht mehr bei ihren Freunden gemeldet hat. Während die Untersuchung der Polizei auf Hochtouren läuft, wird ein Anschlag auf Liv verübt. Will jemand die Nachforschungen verhindern?

Auch der siebte Band von Sabine Weiß um die Kriminalkommissarin Liv Lammers konnte mich wieder begeistern. Wie schon in den vorherigen Büchern ist der Schreibstil flüssig und angenehm zu lesen. Das Privatleben von Liv spielt wieder eine Rolle. Die Mischung zwischen Kriminalfall und Privatleben ist ausgewogen und gelungen. Viele Kapitel enden mit einem Cliffhanger, so dass man unbedingt immer weiterlesen möchte. Von Beginn an ist die Spannung gegeben und reißt zu keinem Zeitpunkt ab, sie steigert sich am Ende zu einem tollen Finale. Überraschende Wendungen, neue Spuren und Verwicklungen finden sich, so dass ich bis zum Schluss mit rätseln konnte, denn das Ende war für mich nicht vorhersehbar. Mir hat dieser Ausflug nach Sylt wieder sehr gefallen und spannende Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Getrennt durch die Mauer

Geteiltes Land – Zwischen Angst und Freiheit
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Lotte Richter lebt als alleinerziehende Mutter mit ihren zwei großen Töchtern in Ostberlin. Als die 19jährige Gesine nach Westberlin fährt, um ihren Vater zu besuchen, trifft sie auf den jungen Studenten ...

Lotte Richter lebt als alleinerziehende Mutter mit ihren zwei großen Töchtern in Ostberlin. Als die 19jährige Gesine nach Westberlin fährt, um ihren Vater zu besuchen, trifft sie auf den jungen Studenten Peter. Beide verlieben sich in einander. Gesine hatte lange gezögert, um in den Westteil der Stadt zu ziehen, weil sie Peter erst so kurz kannte und sie ihre Ausbildung beenden wollte. Doch dann war es zu spät, der Mauerbau kam dazwischen. Gesine war im Osten und Peter im Westen. Was sollte geschehen? Gesine fasst den Entschluss zu fliehen und ahnt nicht wie hoch der Preis sein wird.

Das Buch umfasst die Zeit von 1960 bis 1963. Farina Eden hat sehr gekonnt die damalige Zeit zum Leben erweckt. Sie wurde inspiriert von wahren Begebenheiten und der eigenen Familiengeschichte. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Durch die Kapitelüberschriften ist gut erkennbar, wer gerade erzählt. Ich erlebe Gesine, ihren Freund Peter und ihre Tante Elise hautnah. Dieser sehr emotionale Roman über ein wichtiges Stück DDR-Geschichte hat mir sehr gut gefallen und wirkt noch lange nach.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Verbunden durch ein Geheimnis

Glückstöchter - Einfach leben
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In dem neuen Roman von Stefanie Schuster begegnen wir zwei jungen Frauen, die durch ein Geheimnis verbunden sind.
Im Jahr 1910 begleiten wir Anna, deren Vater ein bekannter Botaniker ist und sämtliche ...

In dem neuen Roman von Stefanie Schuster begegnen wir zwei jungen Frauen, die durch ein Geheimnis verbunden sind.
Im Jahr 1910 begleiten wir Anna, deren Vater ein bekannter Botaniker ist und sämtliche Kontinente bereist hat, um besondere Pflanzen zu entdecken. Anna half ihm bei der Pflanzenvermehrung und es war ihr Wunsch das Gut Dreisonnenquell im Voralpenland später zu übernehmen. Doch dann muss Anna feststellen, dass ihr Vater andere Zukunftspläne hat.

1976 treffen wir auf Eva. Sie lebt bei ihren Eltern, die einen Friseursalon in Murnau haben. Eva arbeitet neben ihrem Studium der Pharmazie in einer Apotheke. Ihre Leidenschaft ist die Herstellung von Salben sowie Kosmetika und schon als Kind hat sie es geliebt, mit Düften zu experimentieren. Auf dem Dachboden entdeckt sie eine Geburtsurkunde und nichts ist mehr wie es war.

Abwechselnd wird jeweils die Geschichte von Anna und Eva erzählt. Ihre Verbindung ist die Liebe zur Natur und ein Geheimnis. Beide Handlungsstränge haben ihren Reiz und erzeugen am Anfang noch Spannung, aber so richtig packen konnte mich der Roman nicht. Obwohl die beiden Hauptprotagonisten mir sympathisch sind, bin ich mit ihnen nicht warm geworden. Viele Themen wie das Verhältnis zur Natur und Lebensmittel, Atomkraft, Frauenrechte, Medizin und freie Liebe werden ausführlich behandelt. Andere emotionale Dinge werden fast überhastet dargelegt, hier hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht und mir fehlen Gefühle und Gedanken, die zu bestimmten Entscheidungen geführt haben.

Am Ende bleiben viele lose Fäden und offenen Fragen, die erst in den Folgebänden geklärt werden.

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