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Veröffentlicht am 05.03.2020

Kurzweiliger Ostfriesenkrimi

Ostfriesenhölle
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Sabine Schnelle macht mit ihrem 15jährigen Sohn Cosmo Urlaub auf Langeoog. Bei einem Fahrradausflug klappt Cosmo zusammen und stirbt in den Armen seiner Mutter. Sabine Schnelle verdächtigt Marvin, auch ...

Sabine Schnelle macht mit ihrem 15jährigen Sohn Cosmo Urlaub auf Langeoog. Bei einem Fahrradausflug klappt Cosmo zusammen und stirbt in den Armen seiner Mutter. Sabine Schnelle verdächtigt Marvin, auch ein Youtube-Star und bester Freund ihres Sohnes, diesen vergiftet zu haben. Kurz entschlossen entführt sie Marvin. Eine großangelegte Suchaktion zeigt kein Ergebnis, doch dann wird die Leiche einer Frau gefunden. Ann Kathrin Klaasen und ihr Team stellen sich die Frage: Ist Marvin Täter oder Opfer?

Mit Spannung habe ich auf den 14. Band der Reihe um die ostfriesische Kommissarin Ann Kathrin Klaasen gewartet. Beim Lesen bin ich schnell mitten im Geschehen, treffe alte Bekannte wieder und fühle mich dazu gehörig. Meine Wünsche auf eine spannende Handlung gewürzt mit einer Prise Humor wurden erfüllt. Bei vielen Passagen des Krimis wird mein Kopfkino aktiviert und entlockt mir nicht nur ein Schmunzeln.

Auch mit diesem Band hat es der Autor geschafft, wieder eine spannende und unterhaltsame Story zu schreiben.

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Eintauchen in vergangene Zeiten

Tod in der Speicherstadt
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Wir schreiben das Jahr 1896. Ein Schiffsunglück auf der Elbe führt den Kieler Kommissar Hauke Sötje nach Hamburg. Auf dem Schiff wurde eine verbrannte Leiche gefunden, an dessen Hand sich ein Ring mit ...

Wir schreiben das Jahr 1896. Ein Schiffsunglück auf der Elbe führt den Kieler Kommissar Hauke Sötje nach Hamburg. Auf dem Schiff wurde eine verbrannte Leiche gefunden, an dessen Hand sich ein Ring mit dem Wappen des Kaffeehändlers Bellingrodt befand. Alles deutet darauf hin, dass es sich bei dem Toten um Johann, den Sohn der Familie Bellingrodt, handelt. Hauke versucht beharrlich seine Ermittlungen durchzuführen und muss sich den herrschenden gesellschaftlichen Konventionen widersetzen, um den Fall zu lösen.

Aber auch Sophie, die Verlobte von Hauke, lässt es sich nicht nehmen auf Spurensuche zu gehen und nach einer jungen Frau und ihr Kind zu suchen, die beide wurden zuletzt vor der Villa der Bellingrodts gesehen.

In diesem gut recherchierten historischen Kriminalroman konnte ich eintauchen in vergangene Zeiten, dieses wurde durch die vielen Informationen und Anmerkungen über Hamburg sowie der Speicherstadt erreicht. Gekonnt hat Anja Marschall die spannende Kriminalgeschichte mit historischen Fakten verwoben, unterstrichen wurde dieses noch durch die jeweiligen Kapitelanfänge. Hier liest man Originalauszüge der Hamburger Zeitung aus dem Jahre 1896. Diese passten oft zum jeweiligen Kapitel und ließen mich einige Male schmunzeln. Die Handlung wurde abgerundet durch einen angenehm zu lesenden Schreibstil, wunderbar gezeichneten Charakteren und bildhaften Beschreibungen. Auch wer die Vorgängerbände nicht gelesen hat, gelingt der Einstieg ohne Probleme.

Bis zum Schluss ließ der historische Krimi Raum für Spekulationen, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.11.2019

Weihnachten am Meer

Das Strandhaus der kleinen Kostbarkeiten
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Die 51jährige Karen hat sich als Literaturagentin in Berlin selbständig gemacht. Es ist kurz vor Weihnachten und der jährliche Pflichtbesuch bei ihrer Mutter Marit in Husum steht an. Karen graust es vor ...

Die 51jährige Karen hat sich als Literaturagentin in Berlin selbständig gemacht. Es ist kurz vor Weihnachten und der jährliche Pflichtbesuch bei ihrer Mutter Marit in Husum steht an. Karen graust es vor dem Zusammentreffen mit ihrer Mutter, denn ihre Beziehung ist kompliziert, da nie darüber gesprochen wird, was die Familie auseinandergebracht hat. Als Karen in Husum ankommt, trifft sie auf den Jugendfreund Bent. Bent hat seinen gut bezahlten Job aufgegeben, um in Husum ein Restaurant am Meer zu eröffnen. Zwischen Bent und Karen beginnt es zu knistern. Beim gemeinsamen Kochen wird nicht nur die Gefühlswelt von Karen durcheinander gewirbelt, sondern es kommen Familiengeheimnisse ans Licht. Doch der Weihnachtszauber hält Karen zurück, sofort nach Berlin abzureisen.

Das Buch passt perfekt für die Vorweihnachtszeit. Das Cover verbreitet bereits weihnachtliches Flair und man wünscht sich dort die Feiertage zu verbringen. An diesen trüben Tagen waren die Kapitel auch etwas Balsam für die Seele. Vor meinen Augen entstanden tolle Bilder von der Nordsee und von Husum, so dass die erste Weihnachtsstimmung auf kam. Mir hat es gefallen, dass sich die Protagonisten im Alter von 50 plus bewegten. Neben den Familiengeheimnissen und der kleinen Liebesgeschichte bekommt man auch noch Appetit auf die winterlichen Köstlichen, deren Rezepte im Anhang zu finden sind.

Jan Steinbach hat es geschafft, mich mit dieser Geschichte zu verzaubern, so dass die Hektik des Alltags vergessen war.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Zeitreise in die Vergangenheit

Die vergessenen Stimmen von Chastle House
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Dione Dearing ist ein weltbekannter Popstar. Ihre Mutter Monica erledigte alles für sie. Dione aber hat keine Freunde, es gibt kein Leben neben dem Job. Die Mitarbeiter heucheln Sympathie, obwohl keine ...

Dione Dearing ist ein weltbekannter Popstar. Ihre Mutter Monica erledigte alles für sie. Dione aber hat keine Freunde, es gibt kein Leben neben dem Job. Die Mitarbeiter heucheln Sympathie, obwohl keine vorhanden ist, sondern sehen nur ihren gutbezahlten Job. Als sie einen Brief ihres unbekannten Vaters erreicht, erwacht ihr Widerspruchsgeist. Dione erkennt, dass sie nur eine Marionette ihrer Mutter ist. Sie nimmt die Einladung an und fährt heimlich nach Chastle House, um heraus zu finden, wer sie wirklich ist. Der Aufenthalt verändert nicht nur ihr Leben, sondern sie stößt auch auf die geheimnisvolle Vergangenheit ihrer Familie.

Der Roman hat mich bereits ab den ersten Seiten gefesselt und eintauchen lassen in eine geheimnisvolle Familiengeschichte. Durch die abwechselnde Erzählung von Gegenwart und Vergangenheit wird zusätzliche Spannung aufgebaut. Es ist aber immer klar und deutlich erkennbar, wann und wo die Szene spielt. Die Geschichte wurde von Seite zu Seite spannender, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Ein gelungener Roman für alle, die gerne eine historische Zeitreise unternehmen möchten und Familiengeheimnisse lieben.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Berührende Familiengeschichte umhüllt mit dem Duft von Schokolade

Der Geschmack unseres Lebens
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In dieser berührenden Familiengeschichte führt uns Julia Fischer nach Italien in die piemontesische Kleinstadt Alba. In den Hügeln lebte Ella mit ihrer Familie auf der Haselnussplantage. Ella ist fünf ...

In dieser berührenden Familiengeschichte führt uns Julia Fischer nach Italien in die piemontesische Kleinstadt Alba. In den Hügeln lebte Ella mit ihrer Familie auf der Haselnussplantage. Ella ist fünf und ihr Bruder Danilo 7 Jahre alt, als sie ihre Mutter verlieren und vom Vater aufgezogen werden.

Die Geschichte beginnt 27 Jahre später. Ella musste nach dem Tod ihres Vaters die Haselnussplantage verkaufen. Gemeinsam mit ihren beiden kleinen Kindern zog sie nach Alba, um sich einen Traum zu erfüllen. Ella eröffnete eine Chocolaterie, wo sie Pralinen nach den selbstverfassten Rezepten ihrer Mutter herstellte. In Rückblenden kommt vieles ans Licht, worüber nie gesprochen wurde. Aber auch das Leben einiger Bewohner des Ortes wird skizziert und es ist spürbar, dass Freud und Leid eng beieinander stehen.

Es fällt mir schwer den Inhalt zusammenzufassen, weil ich das Gefühl habe der Autorin nicht gerecht zu werden. Julia Fischer hat ein besonderes Gespür für Sprache. Die Geschichte der Menschen, die Beschreibung von Alba und die Köstlichkeiten der Lebensmittel sind ein Genuss für alle Sinne. Die Charaktere schließt man sofort ins Herz, sie sind vielschichtig und liebevoll beschrieben und haben alle ihren Platz für ihre eigene Geschichte. Es ist kein typischer Frauenroman, sondern er zeigt die vielen Facetten des Lebens auf. Die Stimme von Julia Fischer ist der jeweiligen Situation angepasst, sie hat bei mir ein regelrechtes Kopfkino in Gang gesetzt. Es war für mich ein wunderbarer Hörgenuss und ich freue mich darüber, dass ich eine neue Autorin für mich entdecken konnte.