Profilbild von Nati

Nati

Lesejury Star
offline

Nati ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nati über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2024

Ein gefühlvoller Roman

Die Sonnenschwestern
0

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt und beginnt mit einem sehr poetischen geschriebenen Prolog.

2006 Nora befindet sich in Therapie. Seit einem Jahr hat sich aus unerklärlichen Gründen die ...

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt und beginnt mit einem sehr poetischen geschriebenen Prolog.

2006 Nora befindet sich in Therapie. Seit einem Jahr hat sich aus unerklärlichen Gründen die Beziehung zu ihrer Mutter verschlechtert, undefinierbare Ängste plagen sie und sie hat sich von ihrem Lebenspartner getrennt. Die Vision vom Strand bei Tenby, den sie nur einmal besucht hat, veranlassen sie ihren Job zu kündigen. Nora reist für einen Kurzurlaub nach Tenby, einem kleinen Ort an der Küste von Wales. Doch aus dem Kurzurlaub werden einige Monate und sie begibt sich dort auf Spurensuche nach ihrer Familie.

1956 Chloe verbringt seit einigen Jahren ohne Eltern ihre Sommerferien in Tenby, bei der Schwester ihrer Mutter. Schon bei ihrem ersten Besuch hat sie Llew am Strand kennengelernt. Er ist zwei Jahre jünger, doch durch seine Klugheit wirkt er älter. Seine Leidenschaft ist die Fotografie. Dann geschieht eine tragische Katastrophe, die alles verändert. Chloe verlässt Tenby und kehrt nicht wieder zurück.

Schon die ersten Seiten weisen auf einen gefühlvollen Roman hin, der den Leser eintauchen lässt in das Leben von Nora und Chloe. Die Geschichten wechseln einander ab, bis am Ende die Fäden zusammen laufen. Der Schreibstil ist flüssig und durch den bildhaften Stil, kann man alles direkt vor Augen sehen. Tracy Rees bedient sich einer wunderschönen Wortwahl. Detaillierte Naturbeschreibungen und die gefühlvollen Schilderungen erschaffen eine ganz besondere Atmosphäre.

Ein schöner gefühlvoller Roman, der mich gut unterhalten hat und den ich gern gelesen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2024

Familienzusammenführung

Wintergäste
0

Was im Leben nicht geklappt hat, macht der Tod von Inge Boysen möglich. Alle außerhalb lebenden Kinder, Schwieger- und Enkelkinder machen sich auf den Weg zu dem einsam auf einer Insel gelegenen Haus von ...

Was im Leben nicht geklappt hat, macht der Tod von Inge Boysen möglich. Alle außerhalb lebenden Kinder, Schwieger- und Enkelkinder machen sich auf den Weg zu dem einsam auf einer Insel gelegenen Haus von Inge. Doch dann stellt sich heraus, dass Inge, dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen ist. Die anreisende Karawane lässt sich aber nicht mehr stoppen. So nehmen Enno, der älteste Sohn und seine Frau Kerrin, die ankommenden Famlienmitglieder in Empfang. Da ist die älteste Tochter Gesa, die hochschwanger von ihrem Geliebten ist, mit ihrem Mann Jochen und den beiden Kinder. Die andere Tochter Berrit kommt aus Berlin. Auch die Adoptivtochter von Enno und Kerrin, Inka, hat sich in den Flieger gesetzt. Jeder hat seine Probleme und Träume mit im Gepäck. Doch die Abreise klappt nicht wie geplant, denn ein Schneesturm schneidet die Bewohner von der Außenwelt ab. Der Sturm steigert sich, bringt Strommasten zum Umkippen, so dass Heizung und Licht ausfallen und eine Verbindung nach außen über Telefon und Handy ist nicht mehr möglich. In dieser Isolation sind die Bewohner gezwungen sich mit den anderen und sich selbst auseinander zu setzen.

Mir gefällt zu Beginn das Personenregister, so hat man gleich einen ersten Eindruck von den handelnden Personen. Es gibt keinen Ich-Erzähler, sonder die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und man kann sich gut in die Familienmitglieder hineinversetzen und lernt sie besser kennen. Der Erzählstil ist teils poetisch und mit einem gewissen Augenzwinkern geschrieben. Durch die bildhafte Sprache spürt man den Sturm der Nordsee, der die Balken ächzen lässt. Manche Sätze habe ich mehrmals gelesen, weil sie so wunderschön waren. Der Autorin ist eine unterhaltsame Familiengeschichte gelungen, in die ich versinken konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2024

Kein Wohlfühlroman

22 Bahnen
0

Der Alltag von Tilda ist eng geplant. Neben ihrem Mathestudium, arbeitet sie noch an der Supermarktkasse, kümmert sich um ihre kleine Schwester Ida und ihre alkoholkranke Mutter. Einziger Lichtblick ist ...

Der Alltag von Tilda ist eng geplant. Neben ihrem Mathestudium, arbeitet sie noch an der Supermarktkasse, kümmert sich um ihre kleine Schwester Ida und ihre alkoholkranke Mutter. Einziger Lichtblick ist der abendliche Ausflug ins Freibad der Kleinstadt, wo sie regelmäßig ihre 22 Bahnen schwimmt. Doch ihr Leben kommt aus dem Takt als sie auf Viktor trifft und gleichzeitig die Möglichkeit bekommt nach Berlin zu gehen. Wie soll sie sich entscheiden?

Schnell hat man die rund 200 Seiten gelesen. Caroline Wahl zeichnet das Leben von Tilda und ihrer Familie sehr realitätsnah, teilweise hart und gleichzeitig ergreifend. Gestört hat mich, dass die Thematik Sucht und Drogen vorhanden war, aber es wurde nur oberflächlich gestreift und man hat nicht erfahren, woher die Alkoholabhängigkeit ihrer Mutter kam. Etwas gewöhnungsbedürftig war für mich die Art der wörtlichen Rede, die mich zu Beginn etwas stocken ließ, aber im Laufe der Handlung habe ich mich damit arrangiert. Wer Coming of Age Geschichten mag, wird mit diesem Roman seine Freude haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2024

Grasse in Aufruhr

Tödlicher Duft
0

Jean finanziert sich sein Studium als Aufseher in der Parfümerie und der angrenzenden Fabrik von Fragonard in Grasse. Bisher verliefen seine Runden immer ruhig, doch an diesem Wochenende gab der große ...

Jean finanziert sich sein Studium als Aufseher in der Parfümerie und der angrenzenden Fabrik von Fragonard in Grasse. Bisher verliefen seine Runden immer ruhig, doch an diesem Wochenende gab der große Rührbottich seltsame Geräusche von sich. Als Jean den Deckel öffnet, findet er in einem Meer von roten Kamelienblüten die Leiche von Eric Sentir. Der Tod von dem König der Düfte erregt großes Aufsehen bei Funk und Presse, da er betörende Düfte kreiert hat. Commissaire Louis Campanard beschließt ein Sonderermittlungsteam zu bilden. Das Trio besteht aus Commissaire Louis Campanard, der ein Faible für auffällige Hemden hat, Inspecteur Pierre Olivier und Linda Delacours, eine Polizeipsychologin, die extra aus Paris anreist.

Der Krimi lässt sich flüssig lesen. Schon nach wenigen Seiten lernt man den Commissaire Campanard kennen, der sich gut auf die Menschen einlassen kann, die ihn umgeben und eine Neigung für ungewöhnliche Ermittlungsmethoden hat. Schnell ist man mitten im Geschehen und die Atmosphäre wird überzeugend eingefangen. Teilweise habe ich fast vergessen, dass ich einen Krimi lese, denn die Gegend um Grasse ist farbig geschildert, man hat die bunten Blumenfelder direkt vor Augen. Die Aromen der vielen Düfte sind sehr bildhaft beschrieben, so dass ständig Wohlgerüche die Nase umwehen. Durch die gute Recherche fand ich es faszinierend mehr über das Zusammenspiel von Aromen zu erfahren. Trotz der vielen Düfte kam die Krimihandlung nicht zu kurz. Ich konnte bis zum Schluss mitraten und wurde am Ende noch überrascht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2024

Wendungsreiche Spannung

Stille Falle
0

Dieses ist der erste Band einer neuen Reihe um die Kriminalinspektorin Leo Asker. Die Kriminalinspektorin dachte, dass ihre Beförderung bevor stand. Doch gerade als sie in dem Fall eines verschwundenen ...

Dieses ist der erste Band einer neuen Reihe um die Kriminalinspektorin Leo Asker. Die Kriminalinspektorin dachte, dass ihre Beförderung bevor stand. Doch gerade als sie in dem Fall eines verschwundenen Paares ermittelt, wird sie überraschend in eine andere Abteilung versetzt, von der sie bisher noch nichts gehört hatte, dem Dezernat für ungelöste Fälle. Leo Asker erhält kurz darauf ein Foto, das zwei Figuren in einer Modelleisenbahnlandschaft zeigt. Die Figuren ähneln den beiden Teenagern, von deren Fall die Kriminalinspektorin abgezogen wurde.

Der Krimi lässt sich flüssig lesen. Schnell ist man mitten im Geschehen und die Atmosphäre wird überzeugend eingefangen. Durch kurze Kapitel mit wechselnden Perspektiven wird Spannung von Beginn an aufgebaut, die durch mehrere überraschende Wendungen bis zum Schluss erhalten bleibt und sich kontinuierlich gesteigert hat.

Ich bin nur durch die Seite so geflogen und neugierig auf die Fortsetzung dieser Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere