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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2020

Wenn einer fehlt

Was uns verbindet
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...bleibt eine lebenslange Lücke zurück.

Die Autorin Shilpi Somaya Gowda erzählt ih ihrem Buch "Was uns verbindet" die berührende Geschichte der Familie Olander dessen Sohn und Bruder durch ...

...bleibt eine lebenslange Lücke zurück.

Die Autorin Shilpi Somaya Gowda erzählt ih ihrem Buch "Was uns verbindet" die berührende Geschichte der Familie Olander dessen Sohn und Bruder durch ertrinken im Schwimmingpool stirbt.

Nach diesem Tag beginnt für die Familie eine neue Zeitrechnung, es gibt nur noch ein Davor und ein Danach. Jedes Familienmitglied geht anders mit dem Verlust um, nur nicht gemeinsam, da gibt es kein gemeinsames Trauern. Da sind keine Anknüpfungspunkte mehr an die glückliche Zeit vor dem Tod.

Karina die Tochter versucht nach Beendigung der Schule neue Freundschaften während des Studiums zu knöpfen, gerät aber sehr schnell an Menschen die ihr nicht gut tun.
Kurze Einblicke bekam durch die Rückblicke ins perfekte Davor.

Die Autorin beschreibt sehr sensibel den unterschiedlichen Umgang mit dem Tod und der Trauer in einem Familiengefüge und wie es sich dadurch ändert.
Häufig sind solche Bücher sehr auf die Tränendrüse drückend oder gar kitschig geschrieben, hier setzt sich dieses Buch angenehm von der Masse ab.
Mich hat das Buch gut unterhalten.


Veröffentlicht am 10.11.2020

Gute Unterhaltung

Mission: Weisse Weihnachten
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Mission: Weisse Wehnachten von Andreas Benz zeigt wie Senioren alles daran setzen um einer Freundin den letzten Wunsch zu erfüllen.

Luky, Hans, Frida, Inge und Maria sind die "Sonnenuntergang" der Seniorenheimes ...

Mission: Weisse Wehnachten von Andreas Benz zeigt wie Senioren alles daran setzen um einer Freundin den letzten Wunsch zu erfüllen.

Luky, Hans, Frida, Inge und Maria sind die "Sonnenuntergang" der Seniorenheimes Abendrot. Sie sind eine Tischgemeinschaft, jedoch auch miteinander verbunden und befreundet. Als Maria eine tödliche Diagnose bekommt und einen letzten Wunsch äußert, setzen ihre Freunde alles daran diesen zu erfüllen: Noch einmal weiße Weihnachten in den Bergen erleben.
Sie schrecken nicht einmal vor einer Straftat zurück. Es beginnt eine lebendige, lustige aber auch anstrengende Reise für die fünf Freunde, auf der ich sie gerne begleitet habe. Das Buch hat viele komische und skurille Elemente ohne sie jedoch zu überzeichnen. Die Protagonisten sind sehr liebevoll mit all ihren Ecken, Kanten und der altersentsprechenden Lebenserfahrung charakterisiert.

Der Schreibstil des Autors lässt sich leicht und flüssig lesen, die Umsetzung der Idee ist prima gelungen. Auch wenn schon ziemlich kalr ist, wohin die Reise geht und wie das Buch endet, schafft es der Autor durch viele kleine Begebenheiten eine schöne und lebensbejahende Geschichte daraus zu machen. Mich hat das Buch sher gut unterhalten.

Veröffentlicht am 03.11.2020

Guter Einblick

Keine Regeln
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Die Erfolgsgeschichte von Netflix aus erster Hand berichtet. Der Titel " Keine Regeln" ist auch nach dem Lesen des Buches absolut stimmig.

DIeses Buch kann man auch als Biographie des Firmengründers Reed ...

Die Erfolgsgeschichte von Netflix aus erster Hand berichtet. Der Titel " Keine Regeln" ist auch nach dem Lesen des Buches absolut stimmig.

DIeses Buch kann man auch als Biographie des Firmengründers Reed Hastings bezeichnen, bekomme ich als Leser doch Einblick in seine eigene Lebensgeschichte und die persönliche Entwicklung.
Ein Konzern in dem keinerlei Hirarchien herrschen und die Mitarbeiter Urlaub nehmen können wann sie wollen, auch wann und wo sie arbeiten bleibt ihnen überlassen.
Davor steht allerdings auch ein hartes Auswahlverfahren, Mitarbeiter die genau wissen, wenn sie nicht die erwartete Leistung erbringen schnell, zwar mit guter Abfindung, wieder auf der Strasse stehen.
Ehrliches Feedback wird bei Netflix sehr hoch gewertet und von allen auch gegenüber den Teamleitern und den Chefs erwartet.
Die Charakterisierung der Mitarbeiter empfand ich als sehr gelungen: Wer kennt sie nicht, die ewig nörgelnden Kollegen, die irgendwann den Betrieb aufhalten?

Sehr überzeugt hat mich die Co-Autorin, durch die auch ungeschönte Kritiken an diesem System zu Wort kommen und die andere Seite dieser Freiheit beleuchtet.

Netflix ist ein gut funktionierendes System, welches den Mitarbeitern viel Freiheit schenkt, der Einsatz des Einzelnen aber auch sehr hoch ist. Um alle Talente der Mitarbeiter voll zu entfalten scheint dies aber äußerst sinnvoll und erfolgsversprechend.

Veröffentlicht am 29.10.2020

Frauenrolle in den 20. Jahren

Die Dirigentin
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Die Dirigentin der Autorin Maria Peters handelt von der ersten Dirigentin Antonia Brico.

Maria Peters erzählt mit ihrem Buch die wahre Lebensgeschichte Antonia Brico`s. Einer Frau, die in einer ...

Die Dirigentin der Autorin Maria Peters handelt von der ersten Dirigentin Antonia Brico.

Maria Peters erzählt mit ihrem Buch die wahre Lebensgeschichte Antonia Brico`s. Einer Frau, die in einer patriachichen Welt veruscht ihren eigenen Weg, den Weg mit der Musik zu gehen. Von den Adoptiveltern in New York zwar versorgt, aber weniger geliebt, war ihr Start ins Leben nicht als einfach zu bezeichnen.
Als junge Frau verdient sie ihren Lebensunterhalt als Schreibkraft in einem Büro, aber abends, da kann sie ihrer großen Liebe, der klassischen Musik nahe sein. Als Platzanweiserin in einem Konzerthaus dirigiert sie nur für sich das Orchester. Ihr Wunsch Dirigentin zu werden ist so groß, dass sie Amerika Richtung Niederlande verlässt um schließlich in Berlin zu landen.
Auf ihrem Weg wird sie von den männlichen Dirigentin regelrecht verachtet und nicht nur einmal auf gemeinste Verhöhnt. Doch sie geht ihren steinigen Weg.

Maria Peters hat ein interessantes Zeitportrait der Frauen in den 20. Jahren geschrieben, dies hat sie gut recherchiert. Antonia ist emphatisch und realistisch charakterisiert und wes ist für meine Generation kaum vorstellbar, welches Frauenbild vor gerade mal 100 Jahren noch herrschte. Einzig die Perspektivwechsel sind nicht so rund gelaufen, so dass ich teilweise verwirrt war. Ein ruhiges BUch über eine willensstarke Frau.

Veröffentlicht am 29.10.2020

Generation Nachkriegskinder

Ada
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Ada von Christian Berkel ist die konsequente Weiterführung seines Debut der Apfelbaum.

Ada ist Ende 40, sitzt zur Vorstellung ihres Bruders im Theater, als die Mauer fällt. Sie ist eine der ...

Ada von Christian Berkel ist die konsequente Weiterführung seines Debut der Apfelbaum.

Ada ist Ende 40, sitzt zur Vorstellung ihres Bruders im Theater, als die Mauer fällt. Sie ist eine der vielen Nachkriegskinder die in völligem Schweigen von Seiten der Eltern und Großeltern aufgewachsen ist und nun eine Psychotherapie beginnt.
Schnell wurde mir beim Lesen klar, durch die Geschichte ihrer Großeltern und Eltern hat sie eine Transgenerationale Traumatisierung erlitten, welche sozial zu 4 Generationen weiter gegeben wird. Ada wächst die ersten Lebensjahre bei ihrer Mutter auf, zum großen Teil in Argentinien, immer in dem Glauben ihre sei katholisch, bis sie als Teenager erfährt, ihre Mutter sei Jüdin. Dies auch nicht von ihren Eltern, sondern einer Freundin und alles unter dem Deckmäntelchen der Verschwiegenhet, des Geheimnisses.
Eine Jugend geprägt von unbeantworteten Fragen, der Suche nach den eigenen Wurzeln, die Ada unstet haben werden lassen. So spielt dieses Buch in Argentinien, Berlin und Amerika.

Christian Berkel wählt die Ich-Perspektive für Ada und es ist ihm sehr gut gelungen, die Gefühle und Gedanken von Ada zu transportieren. Er schafft es Adas Entwicklung dem Zeitgeschehen perfekt anzupassen-waren da doch der Mauerbau, die wilden 60, der Krieg Amerikas mit Vietnam und nicht zu vergessen das Wirtschftswunder. Begleitet immer von der Generation, die nicht über "die Schlimmen" Sachen sprechen konnten und wollten.

Für mich war Ada ebenso ein eindringlicher wie ein ruhiger Roman, den ich sehr gerne gelesen habe.