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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2023

faszinierend

Pionéa – Loop
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Pionéa – Loop des Autors Lucas Martainn ist ein Buch für das man sich Zeit nehmen muss. Einiges an Konzentration ist auch von Nöten, da das Buch auf verschiedenen Zeitebenen und Orten spielt.

Die ...

Pionéa – Loop des Autors Lucas Martainn ist ein Buch für das man sich Zeit nehmen muss. Einiges an Konzentration ist auch von Nöten, da das Buch auf verschiedenen Zeitebenen und Orten spielt.

Die Ausdauer wird mit einem anspruchsvollen, nicht gewöhnlichen Fantasy Roman belohnt. Als Protagonisten lernt man während des Lesens die unterschiedlichsten Charaktere kennen.
Agnus, Pinéa, Alan, Jay, Jarne, Saskia, Raya und Liya sind auf Korsika als sie sich kennenlernen und werden Zeuge einiger mysteriöser Geschenisse: eine Frau verschwindet vor den Augen ihres Sohnes und Mannes, Bojen tauchen wie aus dem Nichts auf und alles hängt irgendwie miteinander zusammen und auch wieder nicht.

Zugegeben, das Buch hat einige Längen, über die ich aber bei meiner Bewertung ohne weiteres hinweg sehen kann, da mich das Buch insgesamt mit seiner Idee und seinem Aufbau auf Dauer begeistern konnte, was auch an dem doch etwas anspruchsvolleren Schreibstil liegt.
Die 800 Seiten hätten um 100 gekürzt werden können, ohne den Sinn und die Aussage des Buches zu verändern.

Bei Pionéa – Loop handelt es sich um den Auftaktband und ich bin heute schon gespannt wie es weiter geht.





Veröffentlicht am 27.11.2023

zwei Frauen Leben

Marschlande
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"Marschlande" der Autorin Jarka Kubsova erzählt die Geschichte zweier Frauen, deren Leben gute 500 Jahre trennt.

Da ist Abelke Bleken, die 1580 im Hamburger Marschland ihren Hof alleine bewirtschaftet ...

"Marschlande" der Autorin Jarka Kubsova erzählt die Geschichte zweier Frauen, deren Leben gute 500 Jahre trennt.

Da ist Abelke Bleken, die 1580 im Hamburger Marschland ihren Hof alleine bewirtschaftet und sich gegen viele Unliebsame Dinge dieser Zeit behaupten muss. Auf der anderen Seite zieht Britta mit ihrer Familie gut 500 Jahre später auch ins Hamburger Marschland. Sie hat für ihre Familie ihren Beruf aufgegeben und hadert mit ihrem Schicksal, fühlt sie sich doch in der neuen Heimat fremd. Lange Spaziergänge halten sie aufrecht. Bei diesem Spaziergängen erfährt sie von der Frau, die 500 Jahre vor ihr dort lebte. Sie taucht ins Leben von Abelke ein und sieht immer mehr Gemeinsamkeiten.

Das Buch ist sehr eindrucksvoll geschrieben, doch leider wurde ich mit Britta nicht wirklich warm. Sie strahlte für mich trotz allen Gedanken und Gefühlen immer eine unterschwellige Unzufriedenheit aus, die es mir wirklich schwer machte einen Zugang zu finden. Ganz anders die Geschichte von Abelke, die ihrer Zeit voraus war und dafür einen hohen Preis bezahlte.

Deshalb bleibe ich ziemlich zwiegespalten zurück und vergebe 4 Sterne.




Veröffentlicht am 27.11.2023

Finnlands Geschichte

Was wir nie verzeihen
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" Was wir nie verzeihen" des Autors Artuu Tuominen ist der 3. Band der River-Delta-Reihe aus Finnland.

Albert Kangasharju ist 97 Jahre alt und lebt in einem Altersheim, er hat seine strikten Gewohnheiten. ...

" Was wir nie verzeihen" des Autors Artuu Tuominen ist der 3. Band der River-Delta-Reihe aus Finnland.

Albert Kangasharju ist 97 Jahre alt und lebt in einem Altersheim, er hat seine strikten Gewohnheiten. Ein davon ist es am Abend noch eine Runde mit dem Rollator durch den angrenzenden Park zu drehen. Eines abends geschieht das für alle Unfassbare, Albert wird überfallen. Die Jari Paloviita, Henrik Oksman und Linda Toivonen gehen ersteinmal von einem klassischen Überfall aus, doch die Realität lehrt sie schnell, das es nicht an dem ist.

Die Kriminalgeschichte beschäftigt sich mit einem wohl wenig bekannten Thema über Finnlands Beteiligung an der SS. Erzählt wird die Geschichte in zwei Zeitsträngen und wechselt zwischen 1941 und 2019 hin und her. Die Frage, wielange kann man versuchen Taten zu rächen kommt beim Lesen des Buches zwangsläufig auf.

Persönlich haben mir die ersten beiden Bände besser gefallen, da die Komplexivität doch umfangreicher war. Hier war mir der Ablauf relativ schnell klar und war dadurch auch keine Überraschung mehr. Die Ermittler sind in diesem Band auch eher Beiwerk und blieben ziemlich blass.

Dennoch kann ich eine Leseempfehlung alleine für den geschichtlichen Hintergrund aussprechen.

Veröffentlicht am 21.11.2023

Deutsch-Deutsche Geschichte

Wellenkinder
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"In Wellenkinder" erzählt Liv Marie Bahrow die Geschichte dreier Menschen die eine Verbindung zueinander haben.

Da ist Jan, der verzweifelt versucht seine Ehe zu retten und sich auf Rügen seiner Vergangenheit ...

"In Wellenkinder" erzählt Liv Marie Bahrow die Geschichte dreier Menschen die eine Verbindung zueinander haben.

Da ist Jan, der verzweifelt versucht seine Ehe zu retten und sich auf Rügen seiner Vergangenheit und Herkunft stellen muss. Oda, die schlimme Jahre in der DDR verbracht hat und Margit, die voll hinter dem Gedanken der DDR stand.

Die Autorin hat sich mit einem Thema beschäftigt, welches in den Köpfen vieler Menschen nicht existent ist, nämlich der Zwangsadoption unter dem DDR Regime. Sie schildert eindrücklich auf verschiedenen Zeitebenen was mit den Protagonisten geschehen ist und wie es ihr weiteres Leben beeinflusst hat.

Die Charaktere haben mich überzeugt, auch und in besonderen deren unterschiedliche Entwicklungen. Die Autorin ist selber in der DDR aufgewachsen und blickt mit Hintergrundwissen auf die damaligen Geschehnisse.
Besonders gefallen hat mir die augebaute Spannung im Verlauf der einzelnen Geschichten der Protagonisten und die Zusammenführung der Lebensgeschichten, die nicht so sind wie sie zu Beginn schienen.

Ein Buch welches ich nicht so schnell vergessen werde.

Veröffentlicht am 21.11.2023

Vergangenheitsbewältigung

Die Wahrheiten meiner Mutter
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Vigdis Hjorth hat mit "Die Wahrheiten meiner Mutter" einen eindriglichen Roman über die Gedanken und Gefühle einer Tochter in den 60-igern geschrieben.

Johanna ist vor 30 Jahren mit ihrer großen Liebe ...

Vigdis Hjorth hat mit "Die Wahrheiten meiner Mutter" einen eindriglichen Roman über die Gedanken und Gefühle einer Tochter in den 60-igern geschrieben.

Johanna ist vor 30 Jahren mit ihrer großen Liebe Marc nach Utah ausgewandert. Zurückgelassen hat sie ihren Mann, ihre Schwester und ihre Eltern. Dies ist nur auf völliges Unverständnis in ihrer Failie getroffen und der Kontakt wurde rigoros abgebrochen, auch auf Erklärungsversuche in Briefform kam nicht die erwartete Reaktion.
Nun 30 Jahre später kommt sie zurück und möchte ihre Beziehunng zur Mutter, der Vater ist mittlerweile verstorben, klären. Sie hat viele Fragen, doch die Mutter geht nicht ans Telefon.

Der Schreibstil ist ungewöhnlich, aber sehr beeindruckend und eindringlich. Die Gedanken von Johanna sind sehr gut transportiert worden und einige Gedaken und Erkenntnisse sind mir nicht fremd. Vieles aus der Kindheit sieht man im Erwachsenenalter doch etwas aus anderer Perspektive.
Im Mittelpunkt bleibt die Betrachtung einer sehr destruktiven und dysfunktionalen Familienstruktur wie sie leider häufiger vorkommt. Vor allem wenn Schweigen und Leiden die einzige Kommunikationsform ist.

Mich hat das Buch beeindruckt und ich habe es kaum aus der Hand legen können.