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Veröffentlicht am 24.01.2023

Zu Herzen gehend

Toffee
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Inhalt:
„Die 15-jährige Allison ist von zu Hause abgehauen und würde ihr altes Leben am liebsten vergessen. Unterschlupf findet sie bei Marla, die nach und nach die Erinnerung an sich selbst verliert. ...

Inhalt:
„Die 15-jährige Allison ist von zu Hause abgehauen und würde ihr altes Leben am liebsten vergessen. Unterschlupf findet sie bei Marla, die nach und nach die Erinnerung an sich selbst verliert. Marla hält die unerwartete Besucherin für ihre Jugendfreundin Toffee. Und Allison, die sonst nirgendwohin kann, schlüpft in diese Rolle. Gemeinsam kochen und tanzen sie, gehen zum Strand, kümmern sich umeinander. Und Allison begreift, was es bedeutet, eine richtige Familie zu haben. Ein intensiver Roman über die Kraft, für sich und andere einzustehen.“


Schreibstil/Art:
Hach war das schön! So feinfühlig und gefühlvoll geschrieben, dass ich einfach nicht aufhören wollte zu lesen. Der Aufbau ist in Versform gestaltet, besteht aus vielen kurzen Kapiteln und erinnert an ein Gedichtband ohne sich dabei zu reimen. Und genau das macht diese Geschichte auch aus und liest sich trotzdem wie ein Roman.

Allison und Marla – sie könnten unterschiedlicher nicht sein und trotzdem spürt man diese tiefe Verbundenheit zwischen ihnen. Allison wirkt für ihre 15 Jahre ziemlich erwachsen da die häusliche Gewalt sie relativ schnell Erwachsen werden ließ. Ich nahm wahr wie sehr sie sich nach Liebe und Aufmerksamkeit sehnte. Und ausgerechnet Marla scheint, trotz ihrer Demenz im richtigen Moment das Richtige zu sagen. Diese Vertrautheit und das Miteinander zwischen ihnen, ist so toll und zeigt, dass sich Freundschaften an keine Altersbeschränkungen halten.


Fazit:
Ein tiefergehender Jugendroman mit ernsten Themen, der mich zwar emotional sehr berührt aber trotzdem nicht runtergezogen hat. Diese besondere Geschichte öffnet die Augen, zeigt wie es zwischen zwei Generationen sein könnte und motiviert dazu selbst mehr Gutes zu tun. Die Autorin hat also von vorne bis hinten alles richtig gemacht.

Was mich zudem noch positiv überrascht hat, ist, dass Allison kein Vorwissen mit dement kranken Menschen besitzt und trotzdem so vieles richtig macht. Diese Gegebenheit ist schön zu beobachten.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.01.2023

Von Love Bombing bis zur Entzweiung

Orte, an denen ich geweint habe (wegen dir)
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Inhalt:
„Liebe kann so toxisch sein

Amelie hat häufig geweint, während sie mit Reese zusammen war, und trotzdem war es zu Beginn die perfekteste Beziehung, die sie sich vorstellen konnte. Sie erinnert ...

Inhalt:
„Liebe kann so toxisch sein

Amelie hat häufig geweint, während sie mit Reese zusammen war, und trotzdem war es zu Beginn die perfekteste Beziehung, die sie sich vorstellen konnte. Sie erinnert sich daran, wie sie die Neue in der Klasse war und wie sie sich in Reese verliebte. Wie er ihr Songs schrieb, sie auf die schönsten Dates ausführte, zum ersten Mal mit ihr schlief und wie er sagte, dass er noch nie so für jemanden empfunden habe … Und sie erinnert sich, wie er immer mehr anfing, sie unsicher und schwierig und verrückt zu nennen. Wie er sie immer mehr isolierte. Amelie sucht all die Orte auf, an denen sie Tränen verschüttet hat. Wenn sie versteht, was in ihrer Beziehung schiefgelaufen ist, findet sie vielleicht einen Weg, endlich zu heilen.“


Schreibstil/Art:
Toxische Beziehungen beginnen perfekt und traumhaft. In der ersten Phase fängt der toxische Partner an, sein Gegenüber regelrecht mit Liebe zuzuschütten. Das sogenannte „Love Bombing“ läutet ein. Dann zeigt der toxische Partner seinen wahren Charakter – er wird immer streitsüchtiger, fordernder und bedrohlicher.
Diesen „Countdown“ zu begleiten, ist gar nicht so einfach, denn Reese entwickelt sich maßlos zu einem Beziehungsmonster. Diese Veränderung, diese Wut brodelte in ihm und ließ es zu, Amelie ganz von sich abzustoßen. Dieses emotionale Hoch und der anschließende tiefe Fall machten Amelie zunächst kraftlos und kaputt. Doch sie ist eine starke Protagonistin, stellt sich diesem Schmerz, nimmt Hilfe an und besucht all die Orte, an denen sie wegen Reese weinen musste. Diese Entwicklung bis hierhin (und darüber hinaus) veranschaulicht, dass nicht jede Beziehung durchgehend harmonisch verläuft. Das Einfühlungsvermögen das die Autorin hier hineinfließen lässt, ist wirklich ganz angenehm zu begleiten.


Fazit:
Ein Roman, der schmerzlich und aufklärend zugleich ist. Wenn man ein ungutes Gefühl hat, sich plötzlich nicht mehr wohl bei seinem Partner fühlt, können dies bereits die ersten Warnzeichen sein. Wie es ablaufen und enden könnte, wird hier klar und deutlich dargestellt. Jede:r, der Hilfe braucht, findet am Ende des Buches Anlaufstellen. An dieser Stelle beiden Daumen hoch.

Leser:innen kann dieses Buch durchaus helfen und die Augen öffnen aber auch triggern. Dessen sollte man sich bewusst sein. Ich kann diese einfühlsame und emotionale Geschichte weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Surrealismus vs. Realität vs. Widersinn vs. Bizarrerie

Was geschieht in der Nacht
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Inhalt:
„Ein New Yorker Ehepaar reist mit dem Zug in eine abgeschiedene, schneeverwehte Kleinstadt im Norden Europas, um im örtlichen Waisenhaus ein Kind abzuholen, das sie adoptieren wollen. Er hofft, ...

Inhalt:
„Ein New Yorker Ehepaar reist mit dem Zug in eine abgeschiedene, schneeverwehte Kleinstadt im Norden Europas, um im örtlichen Waisenhaus ein Kind abzuholen, das sie adoptieren wollen. Er hofft, durch das Kind seiner Frau wieder näherzukommen. Sie, gezeichnet vom Kampf gegen eine tödliche Krankheit, will ihn nach ihrem Tode nicht allein zurücklassen. Am Ziel ihrer Reise angelangt, quartieren sich die beiden im Grand Imperial Hotel ein, das von der Pracht längst vergangener Tage zeugt und in dem eine Handvoll skurriler Gäste logiert. Am nächsten Morgen setzt das Taxi sie fälschlicherweise nicht beim Waisenhaus ab, sondern vor dem Haus von Bruder Emmanuel, einem mysteriösen Heiler. Dies löst eine Reihe von Verwicklungen aus, die den Plan, das Kind abzuholen, nach und nach in den Hintergrund treten lassen

In diesem Buch darf nichts für bare Münze genommen werden – und nie weiß man, was als Nächstes geschieht. Peter Cameron stört empfindlich unsere Gewissheiten über den natürlichen Ablauf der Welt und liefert dabei einen Roman ab, dessen eigenartige Spannung und grotesker Humor ihresgleichen suchen.“


Schreibstil/Art:
Peter Cameron – ein kreativer und fantasievoller Autor, der sich ein interessantes Setting ausgesucht hat. Er hat einen Ort erfunden, den man sich so vorstellen kann: "...denn ihr Ziel war ein Ort am Rand der Welt, im hohen Norden eines nördlichen Landes, nicht leicht zu erreichen. Ihre Reise glich einer Reise in eine früheres Jahrhundert, dauerte Tage, nicht Stunden, und die Erde unter ihnen war ernst und sehr real und bestand nachdrücklich auf ihrer unermesslichen Weite."

Kopfkino also an und Vorhang auf für eine atypische Schauergeschichte.
Die Atmosphäre ist durchweg düster inszeniert und lässt nicht erahnen was sich der Autor als nächstes einfielen ließ. Das hat mir äußerst gut gefallen, auch wenn ich zunächst nicht jede Handlung bzw. den Sinn dahinter verstanden hatte.

Hier ist es nämlich so: Surrealismus vs. Realität vs. Widersinn vs. Bizarrerie. Das Wechselspiel ist gut gewählt.


Fazit:
Meine anfängliche Freude schrumpfte leider nach und nach. Denn ich hatte ein bisschen Probleme mit der Geschichte an sich. Ich habe nicht ganz verstanden was uns der Autor mit dem Ausgang der Geschichte sagen möchte. Auch wirkten die Charaktere immer blasser und es gab einige Wiederholungen. Eine Leseerfahrung die zwar ganz okay war, ich aber nicht maßgeblich wieder brauche.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Eine Liebe mit all ihren Facetten

Die Liebe an miesen Tagen
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Inhalt:
„Vom ersten Moment an wissen Clara und Elias, dass sie füreinander bestimmt sind. Damit ändert sich alles: Elias kann nicht länger verdrängen, dass er mit seiner Freundin in einem falschen Leben ...

Inhalt:
„Vom ersten Moment an wissen Clara und Elias, dass sie füreinander bestimmt sind. Damit ändert sich alles: Elias kann nicht länger verdrängen, dass er mit seiner Freundin in einem falschen Leben steckt. Und für Clara wird es Zeit, das Alleinsein aufzugeben. Auf das wilde Glück der Anfangszeit folgt die erste Bewährungsprobe, und die beiden zweifeln und kämpfen mit- und umeinander.

Kann man, nicht mehr ganz jung und beladen mit Lebenserfahrung, noch einmal oder überhaupt zum ersten Mal die große Liebe finden?“


Schreibstil/Art:
Ich weiß nicht wie es der Autor immer wieder schafft aber es hat erneut zwischen mir und seinem neusten Werk gefunkt. Dieses Buch hat mich geflasht, sprachlos und berührt zurückzulassen.

Clara und Elias merkt man das Alter an, man spürt die Reife, die beide in sich tragen und vor allem, dass sie genug Erfahrungen besitzen, zu wissen, dass sie füreinander bestimmt sind. All diese Faktoren machen diese Liebesgeschichte ungewöhnlich und sehr besonders. Vor allem der lebhafte, sensible und beobachtende Stil trägt viel dazu bei, dass ich das Gefühl hatte, es wären reale Personen – wie du und ich.

Bemerkenswert und rührend fand ich die einfühlsam beschriebenen Szenen mit der dement kranken Mutter. Hier ist Ewald Arenz behutsam aber auch realistisch das Thema angegangen.


Fazit:
Ein Roman gefüllt mit dem prallen Leben, bewegenden und zu Tränen rührenden Momenten und tollen Charakteren. Einfach ein Herzensbuch, dass ich mehr als gerne weiterempfehlen kann und auch tun werde. Ein absolut intensives Leseerlebnis!

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Über Voreingenommenheit und Vorurteile

Wir holen alles nach
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Inhalt:

„Job und Kind unter einem Hut – die alleinerziehende Sina jongliert damit seit Jahren. Seit kurzem wird sie von ihrem neuen Partner Torsten dabei unterstützt. Und sie haben Ellen, Ende sechzig, ...

Inhalt:

„Job und Kind unter einem Hut – die alleinerziehende Sina jongliert damit seit Jahren. Seit kurzem wird sie von ihrem neuen Partner Torsten dabei unterstützt. Und sie haben Ellen, Ende sechzig, die sich für Nachhaltigkeit einsetzt und das hat, was sich Sinas Sohn Elvis so wünscht: Zeit, Geduld – und einen Hund. Doch dann widerfährt dem sensiblen Jungen etwas Schlimmes. Da er sein Geheimnis nicht preisgibt, spinnt sich ein fatales Netz aus Gerüchten um die kleine Patchworkfamilie.“





Schreibstil/Art:

Die Autorin hat ein in sich stimmiges Gesamtbild erschaffen. Die Sprache ist feinfühlig, sensibel und eindringlich. Ich konnte mir jeden einzeln Charakter bildhaft vorstellen und habe den Wunsch in mir entdeckt, als Kind auch solch eine Nachbarin/Nachhilfelehrerin/Oma wie Ellen gehabt zu haben.

Die Stimmung ist trotz des alltäglichen Chaos und dem stressigen Zeitmanagement, zunächst friedvoll, ruhig und idyllisch, bis Elvis etwas erlebt, das deren aller Leben durcheinander bringt. Ich spürte die aufkommende Besorgnis und versucht mich selbst in den jeweiligen Charakter hineinzuversetzen. Die Autorin hat zu jedem beliebigen Zeitpunkt die richtigen Fragen verschleiert und den Lesenden zum Nachdenken angeregt. 





Fazit:

Ein Buch mit vielen schönen aber auch melancholischen Momenten. Diese Geschichte vereint Generationen, gibt Mut, lässt einen aber auch genauso nachdenklich zurück. Ist immer alles so wie es vermeintlich scheint? Sollte man sich nicht zuerst selbst ein Bild machen, bevor man zu schnell urteilt?

Ein gelungener Roman, der hinter die Fassade einer Familie und mehr als nur den alltäglichen Problemen blicken lässt.

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