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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2021

Lernen loszulassen

Die andere Tochter
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Inhalt:
„Bei einem Unfall hat Antonia fast das Augenlicht verloren und danach eine einsame Entscheidung getroffen: Sie möchte die Mutter der toten Spenderin der Transplantate kennenlernen, mit denen sie ...

Inhalt:
„Bei einem Unfall hat Antonia fast das Augenlicht verloren und danach eine einsame Entscheidung getroffen: Sie möchte die Mutter der toten Spenderin der Transplantate kennenlernen, mit denen sie wieder sehen kann. Sie hofft, so viel wie möglich über diese Frau zu erfahren, eine Malerin, jung, beliebt, schön. Und sie fragt sich, ob die Tote versucht, ihr etwas mitzuteilen. Denn seit der OP verfolgten Antonia Flashbacks. Als sie schließlich erkennt, dass sie manipuliert wird, schwebt ihre eigene Mutter bereits in Lebensgefahr. Und nur wenn Antonia sich dem Geheimnis ihrer eigenen Familie stellt, hat sie eine Chance, dem perfiden Spiel der anderen zu entkommen.“


Schreibstil/Art:
Der Leser bekommt die Geschichte durch Tonis Augen erzählt. Man liest quasi zwei Erzählstränge parallel. Los geht es im April 2019 und endet nur ein paar Monate später; im Oktober. Die Zeit dazwischen ist sehr intensiv beschrieben. Passend zum Cover setzen sich die beiden Zeiten zum Ende hin wie ein Puzzle zusammen. 


Antonias Flashbacks sowie ihre skurrilen Wahnvorstellungen und die fast schon versessene Suche nach sich selbst und dem Geheimnis in ihrer Familie, liest sich unterschwellig ziemlich nervenaufreibend. Man selbst versteht nicht was vor sich geht. Dieses Wirrwarr kam mir stellenweise leider ziemlich gestreckt vor. Manche Szenen hätten um einiges kompakter sein können.


Fazit:
Ein Roman, der einige Thematiken beinhaltet, die man erst im Nachhinein versteht. Die Nachbemerkung zum Schluss ist sehr aufschlussreich und erklärend - was das Verhalten von Toni betrifft. 

An sich fand ich die Geschichte anders, verwirrend und auf psychologischer Ebener positiv abstrus. Nur das Tempo hätte meiner Meinung nach zügiger sein können.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Inbegriff eines Jugendbuches mit Thrillerelementen

Wave of Lies
1

Inhalt:
„Sechs beste Freunde: Einer von ihnen fehlt. Alle sind schuldig.

Wie immer kehrt Chloe in den Ferien in die Kleinstadt zurück, in der sie aufgewachsen ist. Und wie immer trifft sich die ganze ...

Inhalt:
Sechs beste Freunde: Einer von ihnen fehlt. Alle sind schuldig.

Wie immer kehrt Chloe in den Ferien in die Kleinstadt zurück, in der sie aufgewachsen ist. Und wie immer trifft sich die ganze Gang am ersten Abend in der alten Pizzeria. Sie kennen sich seit dem Kindergarten und sind wie eine Familie. Ach was, besser als Familie! Doch heute ist alles anders. Denn seit Henry vor drei Monaten in einer Sturmnacht verschwunden ist, sitzen die Übriggebliebenen zum ersten Mal wieder zusammen. Und das Misstrauen steigt wie Nebel zwischen ihnen auf. Jeder hat etwas zu verbergen. Alle sind schuldig.“


Schreibstil/Art:
Sowohl der Handlungsverlauf als auch die einzelnen Persönlichkeiten sind überzeugend und völlig glaubhaft beschrieben. Durch die unterschiedlichen und intelligenten Zeitsprünge wird schnell klar, dass beinah jede:r etwas zu verbergen hat. Die Freundschaft zwischen den (mittlerweile) fünf Freunden wird ordentlich auf die Probe gestellt. Rechtfertigungen und Schuldzuweisungen werden plötzlich zum Mittelpunkt und entzweit die Gruppe.


Fazit:
Sehr spannend! Die Zusammenführung von den vielen Gefühlsausbrüchen und letztendlich auch der Wahrheit, hat die Autorin gut darstellen können. Verwirrende Gefühle, Misstrauen und natürlich auch die Sorge um den vermissten Henry lässt uns die Geschichte fesselnd und gebannt verfolgen.



Ich habe die etwas ruhige Art genossen und vor allem Chloes sture Art sehr gemocht. Die Auflösung, sowie die unterschiedlichen Blickwinkel und die dadurch entstehenden möglichen Alternativlösungen, haben mir gefallen. Empfehlenswert und passend zum Stil der Autorin von „One of us is lying“ oder „A Good Girl's Guide to Murder“.

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Geheimnisse die einen wie Gift lähmen

Die erste Frau
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Inhalt:
„Nach einer stürmischen Affäre zieht Hannah zu Thomas an den Bodensee und kann ihr Glück kaum fassen. Doch im Haus erinnert alles an Thomas’ Ex-Frau Katharina, die vor zwei Jahren spurlos verschwunden ...

Inhalt:
„Nach einer stürmischen Affäre zieht Hannah zu Thomas an den Bodensee und kann ihr Glück kaum fassen. Doch im Haus erinnert alles an Thomas’ Ex-Frau Katharina, die vor zwei Jahren spurlos verschwunden ist und ihren Sohn zurückgelassen hat. Der Junge spricht seit dem Verschwinden seiner Mutter kein Wort mehr. Als Thomas immer öfter verreist, fühlt Hannah sich in dem großen Haus zunehmend einsam. Sie will endlich herausfinden, was vor zwei Jahren wirklich geschah. Dann erreicht sie ein rätselhafter Brief – und Hannah ahnt, dass er von Katharina stammen könnte.“


Schreibstil/Art:
In der ersten Hälfte passiert erstmal noch nicht viel aber die Autorin nutzt die Zeit um den/die Leser:in an Hannah und Hannah an die neue Umgebung und das Gefühl im Schatten der Vergangenheit zu leben, zu gewöhnen.

Später wartet man nicht lange darauf bis sie immer wieder seltsame Entdeckungen macht, Katharinas vermeintliche Anwesenheit verspürt oder keine wirkliche Antworten auf ihre offenen Fragen erhält. Ihre Suche nach der Wahrheit treibt die Spannung voran. 



Fazit:
Hannahs Entscheidungen und ihre Naivität konnte ich nicht immer nachvollziehen und gutheißen, doch ihre Hartnäckigkeit und das Brechen von Versprechen zahlt sich letztendlich aus. 

Das Ende empfand ich nur zum Teil überraschend und dennoch konnte ich den Aussagen anderer Charaktere genauso wenig trauen wie Hannah selbst. 


Für mich enthält der Thriller einige schwache und leider auch etwas unlogische Vorfälle. Nichtsdestotrotz hab ich das Buch, dank der leichten Erzählart, gerne gelesen und den kleinen Ben total ins Herz geschlossen.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Speziell - nicht mein übliches Genre

Bock
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Inhalt:
„Männlichkeitsrituale, Potenzdruck, Übergriffigkeit – das Mannsein ist in die Krise geraten; das Schlagwort der »toxischen Männlichkeit« macht ebenso die Runde wie das des »alten weißen Mannes«. ...

Inhalt:
„Männlichkeitsrituale, Potenzdruck, Übergriffigkeit – das Mannsein ist in die Krise geraten; das Schlagwort der »toxischen Männlichkeit« macht ebenso die Runde wie das des »alten weißen Mannes«. Katja Lewina wollte wissen, was mit dem Mann los ist, und vor allem: wie es ihm wirklich geht im Bett. Sie ist losgezogen und hat mit Männern über ihre Sexualität, ihre Sehnsüchte und Geheimnisse gesprochen, mit normalen Typen ebenso wie Experten: vom Orgasmus-Coach bis zum Priester, vom trans Mann bis zum Urologen, vom Paartherapeuten bis zum Philosophen.
In ›Bock‹ zeigt sie, wie viele Ängste und Verunsicherungen mit dem Mannsein verbunden sind und wie Sozialisierung und gesellschaftliche Erwartungen das Verhalten der Männer beeinflussen.
Das Ende des Patriarchats können die Frauen nicht allein ausrufen, deshalb ist es höchste Zeit für dieses Buch, das Stereotype zerschießt und Alternativen aufzeigt.“


Schreibstil/Art:
Der Aufbau des Buchs ist schlüssig; ein ganzes Männerleben zieht am Leser:in vorbei. Es fängt mit dem ersten Schrei an und endet mit dem Ende im Altersheim. Katja Lewina schreibt einfach frei, offen und ehrlich. Es werden unglaublich viele Facetten des Mannseins aufgegriffen und freiheraus beschrieben. Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund, damit muss man umgehen können. Ja, es ist interessant und aufschlussreich, denn hier wird man in so einige Themenbereiche involviert, die uns Frauen vielleicht gar nicht so bewusst sind. Ich muss aber gestehen, dass mir das oftmals ein wenig zu extrem und einige Beschreibungen doch zu intensiv gewesen sind. Zitate aus unterschiedlichen Ratgeberbüchern untermauern die Aussagen der von Katja Lewina interviewten Männer.


Fazit:
Ein Buch das Geschlechtsgenossen und Frauen die Chance gibt Männer besser zu verstehen. Denn auch sie können Komplexe, Ängste, Druck und Kontrollverlust empfinden und erleben. Katja Lewina gibt ihren Interviewpartnern eine Stimme, denn sie alle wollen nur eins: sie finden es nämlich wichtig, dass Sex normalisiert wird. Und das geht nun mal mit Ehrlichkeit!

In „Bock“ dreht sich nicht alles rundum Penisse und deren Größe, nein, hier geht es auch um die Selbstfindung des Mannseins. Sei es darum, dass ein Junge seine ersten Erfahrungen nicht mit einem Mädchen macht oder ein Mann bereits in seiner Jugend wusste, dass er in einem falschen Körper geboren wurde.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Gefangen in einer dunklen Spirale

Sei still, mein Kind
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Inhalt:
„Hinter der Idylle wartet das Grauen

Kinderpsychologin Robin Löf kehrt nach zwölf Jahren zurück an den Ort, an dem sie aufgewachsen ist: Vråkören, eine abgelegene Villenkolonie vor den Toren Helsinkis. ...

Inhalt:
Hinter der Idylle wartet das Grauen

Kinderpsychologin Robin Löf kehrt nach zwölf Jahren zurück an den Ort, an dem sie aufgewachsen ist: Vråkören, eine abgelegene Villenkolonie vor den Toren Helsinkis. Seit Robins Bruder Lukas unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen ist, hat sie ihre Mutter hier nicht mehr besucht. Robin bemerkt rasch, dass die Anwohner ihrer Mutter feindselig gegenüberstehen. Auch im Wald, der die Siedlung umgibt, scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen: Robin fühlt sich verfolgt. Als ein Unbekannter versucht, sie zu ermorden, überschreitet sie alle Grenzen, um die Wahrheit herauszufinden.“


Schreibstil/Art:
An Robins Seite zu sein, war nicht durchgehend einfach. Ihre Ansichten konnte ich nicht immer nachvollziehen und trotzdem ihre Ängste förmlich spüren, aber auch den Drang verstehen endlich Klarheit zu verschaffen. 

Alte, erschreckende und mysteriöse Geheimnisse werden von ihr ausgegraben. Nicht jeder ist mit ihrer Anwesenheit einverstanden. Die rätselhaften Bewohner von Vråkören untermauern die ständige Bedrohungslage.


Fazit:
Jeder hat eine Maske auf, Robin. Fast ununterbrochen.“



Die unfassbar gut beschriebenen Details, egal ob von den Landschaften, den Bewohnern selbst oder dem seltsamen Verhalten ihrer Mutter, haben den Spannungsbogen immer wieder nach oben gepusht. Actionreiche, dramatische Szenen sind zwar vorhanden, die Spannung selbst, lebt aber davon, dass vieles psychologisch gut durchdacht ist.

Die ungewisse Entwicklung verrät anfangs noch nicht viel, erst zum Schluss entsteht ein grauenhaftes Bild. Meine Ahnungslosigkeit bescherte mir viele nervenaufreibende Lesestunden.

Als Kritikpunkt muss ich nur anmerken, dass mir die Zeitenwechsel innerhalb eines Kapitels manchmal zu plötzlich waren.

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