Cover-Bild Bock
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Ersterscheinung: 13.08.2021
  • ISBN: 9783832171216
Katja Lewina

Bock

Männer und Sex
Männlichkeitsrituale, Potenzdruck, Übergriffigkeit – das Mannsein ist in die Krise geraten; das Schlagwort der »toxischen Männlichkeit« macht ebenso die Runde wie das des »alten weißen Mannes«. Katja Lewina wollte wissen, was mit dem Mann los ist, und vor allem: wie es ihm wirklich geht im Bett. Sie ist losgezogen und hat mit Männern über Sexualität, Sehnsüchte und Geheimnisse gesprochen, mit normalen Typen ebenso wie mit Experten: vom Orgasmus-Coach bis zum Priester, vom trans Mann bis zum Urologen, vom Paartherapeuten bis zum Philosophen.
In ›Bock‹ zeigt sie, wie viele Ängste und Unsicherheiten mit dem Mannsein verbunden sind und wie Sozialisierung und gesellschaftliche Erwartungen das Leben der Männer beeinflussen.
Das Ende des Patriarchats können die Frauen nicht allein ausrufen, deshalb ist es höchste Zeit für dieses Buch, das Stereotype zerschießt und Alternativen aufzeigt.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2021

Speziell - nicht mein übliches Genre

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Inhalt:
„Männlichkeitsrituale, Potenzdruck, Übergriffigkeit – das Mannsein ist in die Krise geraten; das Schlagwort der »toxischen Männlichkeit« macht ebenso die Runde wie das des »alten weißen Mannes«. ...

Inhalt:
„Männlichkeitsrituale, Potenzdruck, Übergriffigkeit – das Mannsein ist in die Krise geraten; das Schlagwort der »toxischen Männlichkeit« macht ebenso die Runde wie das des »alten weißen Mannes«. Katja Lewina wollte wissen, was mit dem Mann los ist, und vor allem: wie es ihm wirklich geht im Bett. Sie ist losgezogen und hat mit Männern über ihre Sexualität, ihre Sehnsüchte und Geheimnisse gesprochen, mit normalen Typen ebenso wie Experten: vom Orgasmus-Coach bis zum Priester, vom trans Mann bis zum Urologen, vom Paartherapeuten bis zum Philosophen.
In ›Bock‹ zeigt sie, wie viele Ängste und Verunsicherungen mit dem Mannsein verbunden sind und wie Sozialisierung und gesellschaftliche Erwartungen das Verhalten der Männer beeinflussen.
Das Ende des Patriarchats können die Frauen nicht allein ausrufen, deshalb ist es höchste Zeit für dieses Buch, das Stereotype zerschießt und Alternativen aufzeigt.“


Schreibstil/Art:
Der Aufbau des Buchs ist schlüssig; ein ganzes Männerleben zieht am Leser:in vorbei. Es fängt mit dem ersten Schrei an und endet mit dem Ende im Altersheim. Katja Lewina schreibt einfach frei, offen und ehrlich. Es werden unglaublich viele Facetten des Mannseins aufgegriffen und freiheraus beschrieben. Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund, damit muss man umgehen können. Ja, es ist interessant und aufschlussreich, denn hier wird man in so einige Themenbereiche involviert, die uns Frauen vielleicht gar nicht so bewusst sind. Ich muss aber gestehen, dass mir das oftmals ein wenig zu extrem und einige Beschreibungen doch zu intensiv gewesen sind. Zitate aus unterschiedlichen Ratgeberbüchern untermauern die Aussagen der von Katja Lewina interviewten Männer.


Fazit:
Ein Buch das Geschlechtsgenossen und Frauen die Chance gibt Männer besser zu verstehen. Denn auch sie können Komplexe, Ängste, Druck und Kontrollverlust empfinden und erleben. Katja Lewina gibt ihren Interviewpartnern eine Stimme, denn sie alle wollen nur eins: sie finden es nämlich wichtig, dass Sex normalisiert wird. Und das geht nun mal mit Ehrlichkeit!

In „Bock“ dreht sich nicht alles rundum Penisse und deren Größe, nein, hier geht es auch um die Selbstfindung des Mannseins. Sei es darum, dass ein Junge seine ersten Erfahrungen nicht mit einem Mädchen macht oder ein Mann bereits in seiner Jugend wusste, dass er in einem falschen Körper geboren wurde.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Struktur gut, Inhalt mau

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Da meine Erfahrungen mit dem Vorgänger „Sie hat Bock“ eher mäßig waren, hatte ich nicht vor, das Buch zu lesen. Bis ich auf Social Media darauf stieß und die zahlreichen Kommentare, die es auslöste. Glücklicherweise ...

Da meine Erfahrungen mit dem Vorgänger „Sie hat Bock“ eher mäßig waren, hatte ich nicht vor, das Buch zu lesen. Bis ich auf Social Media darauf stieß und die zahlreichen Kommentare, die es auslöste. Glücklicherweise hatte Netgalley den Text im Programm.


Worum geht es?


Das Leben eines Mannes, vom Kreissaal bis zur Urne. Fokussiert auf seine Sexualität. Angesprochen werden u.a. Beziehungen, der Stellenwert von Sexualität in verschiedenen Lebensphasen, Verhütung usw.


Wie hat mir das Buch gefallen?


Zu sagen, dass eine Frau sich anmaßt, über Männer zu schreiben und dass das nicht funktionieren könne, das wäre zu einfach. Das Problem ist aus meiner Sicht: Zeit.


„Bock“ hat sich das hohe Ziel gesetzt, das Narrativ des Mannes zu hinterfragen. Das bedingt aber, dass 90 % des Buches aus genau jenem Narrativ bestehen – des taffen Kerles, der seine Persönlichkeit durch seine Sexualität definiert, von dem ständigen Konkurrenzkampf mit seinen Leidensgenossen ausgelaugt ist und an Grenzen stößt, wenn er seine vermeintliche Stärke aufgeben möchte. Ich habe schon einige Bücher zum Thema gelesen und nur wenig Neues erfahren. Paradox ist, dass Lewina auch einige „Standardwerke“ zitiert, aber außen vor lässt, dass dort auch von matriachalen Strukturen in bestimmten sozialen Gruppen die Rede
ist.


Ich fand es sehr schade, dass der (heterosexuelle, weiße) „Mann“ wieder zum „Opfer“ stilisiert wird. Männer leiden von der Geburt bis zum Ende darunter, dass an sie hohe Maßstäbe angelegt und dass sie missverstanden werden. Aber Lewina erzählt nicht, was das mit den Geschlechtern macht. Wenn sich das Rollenbild des Mannes verändert, dann bricht das auch die Erwartungen „der Frau“ auf, die davon
ausgeht, dass das Männchen immer „will“. Weil sie ihren Wert aus ihrer Bereitschaft für Sex beziehen. Das abzulehnen, das überträgt Partnerinnen die Aufgabe, Verantwortung für den Mann zu tragen, von dem man erwartete, dass er seine Probleme selbst löst. So etwas kann die Beziehung verändern. Es bedeutet auch für Frauen, dass sie sich aus ihrer passiven Rolle herausbewegen und Forderungen stellen können. Oder dass Männer fordern, sie als gleichwertig zu betrachten.

Die Autorei begnügt sich an vielen Stellen damit, Bekanntes nachzuerzählen und ihre Gesprächspartner reden zu lassen. Eine Schlussfolgerung, eigene Gedanken, die liest man selten.


Dem gegenüber stellt sie Zitate von Männern, mit denen die gesprochen hat – und die ich sehr interessant finde z.B. zur Frage, wie Männer gemeinsam ihre Sexualität entdecken, ohne sich als homosexuell zu empfinden. Warum manche Männer ins Zölibat gehen. Und warum Männer über Vergewaltigungen durch Frauen eher mit Männern reden sollten als mit
Frauen. Das sind Aspekte, die man hätte hinterfragen können. Beispielsweise erklärt der Pfarrer, dass Masturbation für ihn nur Treibbefriedigung ist – andererseits hinterfragt er, warum ihn das nicht emotional erfüllt. Ich hätte dazu gern mehr gelesen. Auch die Idee, dass
Männer Schutzräume brauchen, weil man untereinander nur selten darüber redet, wenn eine Frau Grenzen überschritten hat, diese wird oft nur belächelt. Weil erwartet wird, dass es Männern leicht fallen würde, ihre „Privilegien“ abzugeben. Auch hier hätte ich gern erfahren, warum Frauen keine sinnvollen Gesprächspartner sein können. Warum es eine Kultur
braucht, in der der Mann jenseits des gesellschaftlichen Drucks existieren kann.


Einen weiteren spannenden Aspekt fand ich am Ende, als es um Sexualität im Alter geht. Angesprochen wird u.a. dass es Kinder schwer fällt, ihre Eltern außerhalb der Eltern-Rolle zu sehen, ihnen eine Sexualität zuzugestehen und zu akzeptieren, dass sie verfallen. Dass Sexualität bei älteren Menschen vorhanden und gut für die Psyche ist, aber gewährleistet
sein muss, dass alles hygienisch abläuft und in gegenseitigem Einverständnis. Dass es manchmal nur Hautkontakt braucht, damit es ihnen besser geht.


Für mich waren das Glanzmomente des Buches, die aber rar gesäht waren.


Probleme


Zwischen „Sie hat Bock“ und „Bock“ liegen zwei Jahre und eine Pandemie. Während als Basis für das weiblichen Pendant die Kolumnen der Autorin dienten, hat sie hier zahlreiche Gespräche mit Männern geführt. Allerdings wollten nicht alle Gesprächspartner ihre Meinung, auch nicht anonym, in einem Buch lesen. Hinzu kommt, dass manche Dinge lieber persönlich erzählt werden als digital über Zoom oder Telefon – was in einer Pandemie nicht einfach ist. Zu manchen Aspekten wurden kaum Studien durchgeführt, weil man das Thema nicht gern behandelt.


Ich denke, der Text hätte besser werden können, wenn man ihm mehr Zeit gegeben hätte. Wenn man mehr recherchiert und journalistische Maßstäbe angelegt hätte.


Außerdem fehlt die Stimme der Autorin. „Sie hat Bock“ hat mich mit seinen persönlichen Erzählungen fasziniert, bei „Bock“ fehlt das oft.


Immerhin wird mit Doppelpunkten gegendert. Mir fiel das jedoch nur an wenigen Stellen ins Auge, ich hatte nicht das Gefühl, dass das durchgängig eingesetzt wird.


Fazit


Als gebundene Fassung zahlt man für 224 Seiten 20 EUR, als E-Book 16 EUR. Gemessen an dem, was ich gelernt und gefühlt habe, ist das zuviel Geld für zuwenig Stoff. Die gleiche Menge Info hätte ich auch bekommen, wenn ich ein paar Männer-Podcasts gehört oder mir Reviews einer Reality-TV angeguckt hätte. Für mich ein Text mit ein paar spannenden Aspekten, aber keine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Fehlgriff

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Wieder ein sehr intensives Buch von Katja Lewina. Mir hat der Vorgänger "Sie hat Bock" schon sehr gut gefallen, weshalb ich super gespannt auf "Bock" war. Ich muss sagen, das Buch ist für mich leider "nur" ...

Wieder ein sehr intensives Buch von Katja Lewina. Mir hat der Vorgänger "Sie hat Bock" schon sehr gut gefallen, weshalb ich super gespannt auf "Bock" war. Ich muss sagen, das Buch ist für mich leider "nur" in Ordnung und kein so großes Highlight. Der Sprachstil war wieder total ehrlich und direkt, allerdings waren mir die Kapitel zu lang und auch die ganze Thematik wurde mir irgendwie zu schwammig dargestellt, vielleicht auch geschuldet durch die Tatsache, dass Lewina versuch hat die Gedanken und Gefühle von Männern aus der Sicht einer Frau wiederzugeben...