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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2020

Fehlt mehr Leichtigkeit und Modernität

Das andere Gesicht der Emily Brontë
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Inhalt:
„Emily Brontë nimmt in der englischen Literaturgeschichte eine Sonderstellung ein.

Ihr einziger Roman, Sturmhöhen, verzaubert seine Leser seit fast zweihundert Jahren, und die Romanfigur Heathcliff ...

Inhalt:
„Emily Brontë nimmt in der englischen Literaturgeschichte eine Sonderstellung ein.

Ihr einziger Roman, Sturmhöhen, verzaubert seine Leser seit fast zweihundert Jahren, und die Romanfigur Heathcliff ist möglicherweise der ultimative romantische Held – und Schurke.

Emily selbst jedoch bleibt rätselhaft, häufig wird sie als schwierig und misanthropisch, als "kein normales Wesen" dargestellt. Doch trifft es auch zu?

Claire O'Callaghan zeigt in dieser Biografie eine andere Seite von Emily, indem sie ihren feministischen Ansatz, ihre Leidenschaft für die Natur sowie Kunstwerke untersucht, die von ihr inspiriert wurden."


Schreibstil/Art:
Zu Anfang des Buches stellt Claire O’Callaghan klar, mit welchen Themen sie sich beschäftigt hat und welche wichtige Ereignisse sie aus dem Leben der Emily Brontë (und ihrer Familie) wiedergeben wird. Die Autorin gibt also bereits vorab viele Informationen preis und geht dann nach und nach auf die detaillierten Beschreibungen ein.

Der Aufbau ist chronologisch sortiert und mit einigen Bildern von Emily Brontë sowie ihren Schwestern, ihrem Heimatort oder ihren Haustieren, etc. verfeinert.


Fazit:
Leider hat dieses Buch nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Als erstes muss ich gestehen, hat es mir gar nicht gefallen, dass Claire O’Callaghan so viel zitiert und kritisiert. Am Ende sind es an die 300 Quellenangaben. Natürlich ist mir bewusst, dass sie sich an die Richtigkeit halten muss, allerdings fehlte mir oftmals ihre eigene Meinung, diese kommt nämlich erst zum Schluss. Da geht sie auf einige Mythen und Fake News ein und „verteidigt“ ihre Sichtweise. Diesen Part fand ich am spannendsten, da sie somit einige Themen ins Rollen bringt, die ich so noch gar nicht kannte - mein einziges Highlight.

Positiv zu erwähnen sind vielleicht noch einige aktuelle Parallelen. Leider wirkte das Ganze trotzdem etwas steif und streng, mir fehlte eine gewisse Leichtigkeit und deutlich mehr Modernität.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.08.2020

Geballte Frauenpower

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Inhalt:
„Die Rache ist nicht vorbei

Faye hat alles erreicht, was sie sich erträumt hat: Ihr verhasster Exmann Jack sitzt im Gefängnis und kann ihr nichts mehr anhaben. Mit ihrem Unternehmen Revenge ist ...

Inhalt:
Die Rache ist nicht vorbei

Faye hat alles erreicht, was sie sich erträumt hat: Ihr verhasster Exmann Jack sitzt im Gefängnis und kann ihr nichts mehr anhaben. Mit ihrem Unternehmen Revenge ist sie sehr erfolgreich, und sie selbst hat sich ein neues Leben in Italien aufgebaut, fernab von ihrer Vergangenheit.
Doch plötzlich droht alles zusammenzubrechen: Ihrem Exmann ist die Flucht gelungen, und Faye weiß: Wenn er sie findet, ist nicht nur ihr Leben in Gefahr. Faye muss sich zur Wehr setzen. Mit der Hilfe ihrer engsten Vertrauten riskiert sie alles, um die zu beschützen, die sie liebt. Und dafür ist Faye bereit, jede Grenze zu überschreiten.“


Schreibstil/Art:
Die Rückblenden in die Vergangenheit machten mir den Einstieg einfach. Ich hatte den ersten Band direkt im Kopf und konnte nahtlos in das Geschehen eintauchen. Es empfiehlt sich den ersten Teil gelesen zu haben, um einige Zusammenhänge besser verstehen zu können.

Im zweiten Band gewährt uns Camilla Läckberg noch mehr Einblicke in Faye’s Kindheit und die Beweggründe warum sie so ist wie sie ist. Ich mag ihre Art und finde, dass sie sehr gut gezeichnet ist. Grundsätzlich begegnet man vielen bekannten Charakteren wieder. Mich hat die Verwandlung und die Verbundenheit begeistert. Als Leser fiebert man mit und steht „Fremden“ gegenüber eher skeptisch und misstrauisch.


Fazit:
Eine Fortsetzung mit einigen Schwächen, die mich aber dennoch überzeugen konnten.

Wie man bereits am Bewertungsdurchschnitt erkennen kann, trifft dieses Buch nicht jeden Geschmack. Ja, es gibt viele Sexszenen und ja, manches ist relativ klischeehaft und schreit nach Feminismus aber all das hat mich nicht gestört. Dank der Aufklärung zu Faye’s Kindheit finde ich den Zusammenhang zwischen ihrem damaligen und heutigen Ich, sehr aufschlussreich.

Der Cliffhanger zum Schluss macht deutlich, dass es einen 3. Teil geben wird und auf den freue ich mich.

Die Rache geht weiter

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Veröffentlicht am 30.07.2020

„Ich beobachte Perfektion.“

Ich will dein Leben
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Inhalt:
„Cornwall im Sommer 1986. Fasziniert beobachtet die sechzehnjährige Tamsyn ihre neuen Nachbarn: den attraktiven Mr. Davenport, seine wunderschöne Ehefrau und ihre schillernde Tochter Edie, die ...

Inhalt:
„Cornwall im Sommer 1986. Fasziniert beobachtet die sechzehnjährige Tamsyn ihre neuen Nachbarn: den attraktiven Mr. Davenport, seine wunderschöne Ehefrau und ihre schillernde Tochter Edie, die etwa in Tamsyns Alter ist. Als sich die ungleichen Mädchen schließlich kennenlernen, hat dies ungeahnte Folgen. Denn hinter dem scheinbar perfekten Familienidyll der Davenports verbergen sich dunkle Abgründe, und Tamsyns neidvoller Blick auf ihre Nachbarn wird immer mehr zur unheilvollen Obsession …"


Schreibstil/Art:
Dieses Buch wird aus mehreren Perspektiven wiedergegeben. Zum einen haben wir die „Beobachterin“ Tamsyn, ihren Bruder Jago sowie deren Mutter Angie, zum anderen die luxusverwöhnte Edie Davenport. Bei jedem Kapitelanfang weist die Autorin daraufhin, aus wessen Sicht erzählt wird.

Der Schreibstil an sich ist verständlich, die Sätze gefällig und zeitentsprechend. Die Atmosphäre der Zeit konnte man förmlich spüren und ist sehr gut umschrieben. Die kursiven Passagen aus der Gegenwart sind in den richtigen Momenten eingesetzt. Die sehr kurzen Kapitel zum Schluss sind raffiniert gewählt, denn ab da fängt sich die Situation an zuzuspitzen.


Fazit:
Gut gefallen hat mir der schleichende Prozess mit dem Amanda Jennings (versucht) den Leser zu fesseln. Interessant fand ich auch die Entwicklung der Charaktere bzw. deren Verhalten. Die Besessenheit, die Eifersucht und das Drama bauten die Spannung allerdings langsam auf. Mich konnte sie erst am Ende packen.

Leider beinhaltet dieser Möchte-gern-Thriller, meiner Meinung nach, keine spektakulären Wendepunkte, keine Action und wenig Spannung. Das Ende hätte die Autorin ruhig in die Länge ziehen können, es kam einfach zu schnell und endete zu abrupt. Die Ereignisse fingen an, sich zu überschlagen. Die Idee hat mir gefallen, die Umsetzung eher weniger. Für Thriller Fans, die es weniger blutig und ruhig mögen, vermutlich genau das Richtige.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

„Gebrochene Menschen, angefüllt mit Lügen und Ängsten.“

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
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Inhalt:
„Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden

Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, ...

Inhalt:
Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden

Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den wenigen Überlebenden nach der schrecklichen Brandkatastrophe gehört, soll erzählen, wie das Leben war auf der Farm der Gotteslegionäre. Wie ist es zu dem schrecklichen Feuer gekommen, wie zu der Schießerei zwischen den Gotteslegionären und der Polizei? So viele sind gestorben. Zögerlich öffnet sich Moonbeam, glaubt, dass man ihr helfen will, und fängt an zu erzählen, wie das Leben vor dem Feuer war und wie das Leben sich danach anfühlt. Eine Sache aber kann sie nicht erzählen. Doch sie muss aussprechen, was sie getan hat, will sie nicht daran zerbrechen.


Schreibstil/Art:
Dass dieses Buch ein Debüt des Autors Will Hill ist, ist kaum zu glauben. Der Schreibstil hat eine klare Linie und eine tolle unbewusste spannende Struktur. Die Wortwahl ist intensiv, beinhaltet keine überladene Infos und ist voller ausgeprägter Beschreibungen, die aus Sicht der starken und mutigen Moonbeam wiedergegeben werden. Ihre Erzählperspektive schwankt immer zwischen dem was „Davor“ und dem was „Danach“ passiert ist. Die Rückblicke sind schmerzhaft, traurig und schockierend zugleich. Die Atmosphäre ist oftmals gefährlich, brutal und bedrohlich und dennoch fesselnd und spannend zugleich. In diesem Buch empfand ich keine Seite als langweilig.


Fazit:
Eine Story - so unwirklich und doch so real.
Moon´s persönliche Entwicklung, ihr innerer Kampf mit der Stimme des Anführers in ihrem Kopf, und dem intuitiven Gefühl, sich zu öffnen, habe ich fasziniert mitverfolgt.
Diese (zum Teil) fiktive Geschichte zieht einen in seinen Bann und zeigt deutlich, wie schnell und einfach, schwache und gebrechliche Menschen manipuliert und gedrillt werden können.

Für mich ist dieses Buch mehr als ein Jugendbuch, mehr als einfach nur eine Story. Ich empfehle jedem, zum Schluss das Nachwort des Autors zu lesen.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

„Er war die Schlange im Garten Eden.“

Stranger – Du wirst ihm verfallen
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Inhalt:
„Er beobachtet sie schon lange. Jetzt ist seine Zeit gekommen.

Sie ist wunderschön und unendlich verwundbar. Für den jungen Aiden gibt es keine andere Frau als Caroline. Sein Herz gehört ihr – ...

Inhalt:
„Er beobachtet sie schon lange. Jetzt ist seine Zeit gekommen.

Sie ist wunderschön und unendlich verwundbar. Für den jungen Aiden gibt es keine andere Frau als Caroline. Sein Herz gehört ihr – auch wenn sie nichts von seiner Existenz weiß. Als die Dreiundvierzigjährige von ihrem Ehemann in aller Öffentlichkeit bloßgestellt wird und ihre Ehe in Scherben liegt, ist sein Moment endlich gekommen.

Seine düstere Aura ist faszinierend und beunruhigend zugleich. Auf der Suche nach Trost und Rache wendet sich Caroline dem unbekannten Aiden zu. Sein offenkundiges Interesse schmeichelt ihr. Ein lustvolles Abenteuer beginnt, das jedoch innerhalb kürzester Zeit völlig außer Kontrolle gerät …“


Schreibstil/Art:
Michele Campbell versteht es den Leser immer wieder in eine falsche Richtung zu locken. In unregelmäßigen Abständen ist aus Sicht der attraktiven Protagonistin Caroline und dem jungen gutaussehenden Aiden geschrieben. Manche Szenen werden stellenweise wiederholt und aus beiden Blickwinkeln geschildert. Das führt dazu, dass der Leser absolut nicht weiß wessen Aussage wahr oder erfunden ist und wem man eher trauen kann.

Gutgesetzte Cliffhanger tragen viel dazu bei, dass die Spannung gesteigert wird. Nichtsdestotrotz sind manche Passagen etwas zäh und langatmig. Manches hätte durchaus kompakter sein können. Das Buch lässt sich aufgrund der kurzen Kapitel dennoch schnell und mühelos lesen.


Fazit:
Die Wahrheit wird in diesem Thriller recht gut verschleiert und der wahre Täter erst in den letzten Seiten aufgedeckt. Trotzdem weisen einige eingestreute Hinweise auf die Wahrheit hin. Dieses Buch besteht aus einem Mix aus ausgeklügelten Dialogen und einigen dunklen Geheimnissen der Handelnden, die nach und nach ans Licht kommen.
Das eigentliche Motiv blieb für mich lange unschlüssig und das ist das, was mir außerordentlich gut gefallen hat. Der Mittelteil hätte für mich, wie oben schon geschrieben, kürzer und nicht ganz so detailgetreu sein können.

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