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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2019

Schwacher Spannungsbogen

Gespräche mit Freunden
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Inhalt:
„Frances und ihre Freundin Bobbi, Studentinnen in Dublin, lernen das gut zehn Jahre ältere Ehepaar Melissa und Nick kennen. Sie treffen sich bei Events, zum Essen, führen Gespräche. Persönlich ...

Inhalt:
„Frances und ihre Freundin Bobbi, Studentinnen in Dublin, lernen das gut zehn Jahre ältere Ehepaar Melissa und Nick kennen. Sie treffen sich bei Events, zum Essen, führen Gespräche. Persönlich und online diskutieren sie über Sex und Freundschaft, Kunst und Literatur, Politik und Genderfragen und, natürlich, über sich selbst. Während Bobbi von Melissa fasziniert ist, fühlt sich Frances immer stärker zu Nick hingezogen … Ein intensiver Roman über Intimität, Untreue und die Möglichkeit der Liebe, eine hinreißende, kluge Antwort auf die Frage, wie es ist, heute jung und weiblich zu sein.“

Schreibstil/Art:
Die Persönlichkeiten der vier Hauptprotagonisten sind eigenwillig, teils unnahbar und unantastbar und teils provokativ aber stellenweise auch schwach gezeichnet. Eine Beziehung konnte ich leider zu keinem aufbauen obwohl das Buch aus Frances Perspektive geschrieben ist und man meinen müsste, dass es dadurch persönlicher wirkt. Da ich sie aber gelegentlich ziemlich anstrengend und naiv fand, störte mich ihre Sichtweise und Einstellung.
Vor allem weil es sich meistens doch nur um ihre Befindlichkeit drehte und der Leser gar nicht die Chance hatte die Gedankengänge der anderen nach vollzuziehen.
Die Personen sind zu sehr auf Distanz gehalten.
Bei den Dialogen hätte ich mir das Gesprochene in Anführungszeichen gewünscht.

Die Sprache hat mir gut gefallen; modern und flüssig. Aktuelle Themen wurden mit eingebunden und in Form von Gesprächen, E-Mail- und SMS Verkehr ausgetauscht.

Fazit:
Anfangs fand ich es noch interessant zu lesen, wie sich die Einzelbeziehungen entwickeln. Vor allem zusehen wie Melissa, Nick, Bobbi und Frances sich das Leben schwer machen, denn unausgesprochenes verkompliziert doch so einiges.
Aber irgendwie habe ich mehr erwartet, mir fehlte die Spannung. Manches ist und bleibt für den Leser unplausibel und nicht nachvollziehbar.
Ab und an fand ich den Inhalt fragwürdig, da ich oftmals den Entscheidungen nicht zustimmen konnte.

Für alle die ein unkompliziertes und ruhiges Buch suchen, ist es passend.
Leser die Spannung erwarten, bekommen diese hier leider nicht geboten.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Spannende und überraschende Wendungen

Mein Herz so schwarz
1

Inhalt:
„Am Abend ihrer Hochzeit stürzt sich Evie White von einer Klippe in den Tod. Ihre Leiche wird nie gefunden, doch es gibt Zeugen für den Sturz. Was hat Evie dazu gebracht, ihr Leben so plötzlich ...

Inhalt:
„Am Abend ihrer Hochzeit stürzt sich Evie White von einer Klippe in den Tod. Ihre Leiche wird nie gefunden, doch es gibt Zeugen für den Sturz. Was hat Evie dazu gebracht, ihr Leben so plötzlich zu beenden? Als ihr Bräutigam und ihre beste Freundin versuchen, diesem Rätsel auf den Grund zu gehen, stoßen sie auf dunkle Abgründe im Leben der Verstorbenen. 
Allmählich beginnen sie zu begreifen, dass sie die wahre Evie nie wirklich kannten - und dass sie die Vergangenheit besser ruhen lassen sollten…"

Schreibstil/Art:

Der Einstieg ist einfach und mühelos. Der Psychothriller liest sich flüssig und ist fesselnd zugleich. Handlungsorte sind gut umschrieben. 
Durch die variierenden Perspektiven- und Zeitenwechsel ist man schnell im Geschehen und fiebert mit. Aufgrund chronologischer Rückblendungen in die Vergangenheit, baut sich die Spannung immer mehr auf. 
Kleine kursive Überschriften bzw. Hinweise aus welcher Sicht geschrieben wird, vereinfachen die Orientierung. Die Charaktere sind authentisch und greifbar.

Fazit:
Der Autorin ist es gelungen den Leser zu verwirren. Es wurden viele falsche Fährten gelegt. Überraschende Wendungen und verwirrende Hinweise ließen mich teilweise verzweifeln. Hin und wieder musste ich meine Theorie infrage stellen - aber so liebe ich es, Psychospielchen vom feinsten. 
Das Ende ist schlüssig und verständlich, lässt jedoch Raum für eigene Interpretationen und Gedankengänge, was mich persönlich nicht stört.

Dies ist definitiv nicht mein erstes und letztes Buch von Jenny Blackhurst.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstl
  • Figuren
Veröffentlicht am 25.07.2019

Einbildung vs. Realität

Kalte Wasser
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Inhalt:
„Du weißt: Mit deinen Kindern stimmt etwas ganz und gar nicht - doch niemand glaubt dir. Lauren ist gerade Mutter von Zwillingen geworden, als der Alptraum beginnt.
Eine Frau steht nachts an ihrem ...

Inhalt:
„Du weißt: Mit deinen Kindern stimmt etwas ganz und gar nicht - doch niemand glaubt dir. Lauren ist gerade Mutter von Zwillingen geworden, als der Alptraum beginnt.
Eine Frau steht nachts an ihrem Krankenhausbett und schlägt ihr einen grausamen Deal vor: Eines von ihren Kindern gegen eines von Laurens. Lauren kann sich retten und die Polizei rufen. Dort wird der Vorfall zuerst nicht ernst genommen. Nur die junge Polizistin Harper glaubt ihr. Als plötzlich Laurens Kinder entführt werden, ist sie überzeugt: Jemand hat es auf sie abgesehen.
Wird sie langsam verrückt, oder weiß sie etwas, das sonst niemand weiß?“

Schreibstil/Art:

Der Prolog hatte mich direkt gepackt allerdings hat es meiner Meinung nach ein wenig zu lang gedauert bis die Geschichte richtig in Schwung gekommen ist.

Erzählt wird aus zwei Perspektiven: Lauren und der Polizistin Joanna Harper. In unregelmäßigen Abständen sind Zitate aus literarischen Werken, Mythen, Märchen und Liedern eingefügt. Gelegentlich sind auch Orts- und Zeitangaben, sowie das Alter der Zwillinge zu Beginn der Kapitel angegeben, das vereinfacht die Orientierung.
Die Charaktere kamen authentisch und glaubwürdig rüber.

Fazit:
Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte gut gefallen. Den Bereich mit den alltäglichen Problemen sowie den postnatalen Störungen und die psychische Gesundheit aufzugreifen, ist auf jeden Fall gelungen. Genau so gut, ist es der Autorin geglückt den Leser zu verwirren. 
Ihr gelingt es, einige falsche Fährten auszulegen.
 Man weiß einfach selbst nicht was real ist.
Die meiste Zeit über fragte ich mich, was wohl wirklich geschehen ist und ob es ein Happy End geben wird.
Die Auflösung wirkt zwar schlüssig und verständlich, aber das Ende lässt noch Raum für eigene Interpretationen und Gedankengänge.

Schwierig finde ich es übrigens, dass die Grundthematik der Geschichte der Gattung „Roman“ zugeordnet wurde obwohl es in manchen Portalen unter dem Genre „Mysterythriller“ angegeben ist.
Für mich hätte das Buch ein wenig kompakter sein können. Manche Situation waren meiner Meinung nach zu langatmig, empfehlenswert ist es dennoch.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Krankhafte Obsession

Harz
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Inhalt:
Liv ist seit dem sechsten Lebensjahr tot, ertrunken in der Brandung. Das zumindest lässt ihr Vater Jens die Behörden glauben. Jens ist ein krankhafter Sammler, getrieben von der Angst, seine einzige ...

Inhalt:
Liv ist seit dem sechsten Lebensjahr tot, ertrunken in der Brandung. Das zumindest lässt ihr Vater Jens die Behörden glauben. Jens ist ein krankhafter Sammler, getrieben von der Angst, seine einzige Tochter zu verlieren. Und so lebt Liv in der Einsamkeit eines Containers hinter dem Hof, versteckt zwischen selbst gezimmerten Särgen und in Harz konservierten Tieren - ein sorgsam von der Außenwelt abgeschirmtes Leben, ein Leben in der Falle. Meisterhaft erzählt Ane Riel von einer scheinbar verkehrten Welt, in der aus Liebe Obsession wird und aus dem Wunsch nach Sicherheit tödliche Gefahr.

Schreibstil/Art:
Ein ungewöhnlicher Schreibstil - teils hart, teils ein kindlicher Ton aus Liv´s Sicht. Sie steht auch Mittelpunkt dieser Geschichte. 
In Rückblenden, verschiedeneren Perspektiven und unvorhergesehenen Ereignissen, kitzelt dieser Thriller ein wenig an den eigenen Nerven da einige Beschreibungen ziemlich heftig und intensiv umschrieben sind. Die kursiven Einschübe sind Briefe an Liv von ihrer Mutter.
Das Erzähltempo treibt die Geschichte zwar gut voran, könnte aber teilweise, vor allem in der Mitte des Buches ein wenig mehr Schwung gebrauchen.
Das Werk von Ane Riel hat sich ansonsten trocken aber mühelos lesen lassen.


Fazit:
Das Auftreten des Vaters ist krankhaft und verstörend, doch seine Liebe ist echt. Stellenweise saß ich kopfschüttelnd vor dem Buch und empfand einfach nur Mitleid mit Liv doch für sie ist all das unnormale normal. So abgeschottet von der Außenwelt, so nah an der Natur und den Tieren, für uns vorstellbar - für sie gewöhnlicher Alltag.
Mitreißend sind auch die Briefe der Mutter, Maria Haarder, die selbst nicht sicher ist, ob ihr Leben ein Märchen oder eine Horrorgeschichte ist.
Die Tiefe, die mir in manchen Büchern fehlt, war hier definitiv vorhanden. Viele Szenarien konnte ich mir bildlich sehr gut vorstellen. 


Dieses Buch fasziniert und schockiert zugleich.
Liv´s Schicksal bleibt mir mit Sicherheit lange im Gedächtnis.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Thriller aus dem Ruhrgebiet

Die Schuld bleibt
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Inhalt:
Sieben Jahre teilte Daniela die Zelle mit Psychopathinnen. Totschlag war ihr Verbrechen, für das sie lange sühnte. Nun steht sie vor dem Tor der JVA und einer Freiheit gegenüber, die keine ist. ...

Inhalt:
Sieben Jahre teilte Daniela die Zelle mit Psychopathinnen. Totschlag war ihr Verbrechen, für das sie lange sühnte. Nun steht sie vor dem Tor der JVA und einer Freiheit gegenüber, die keine ist. Unerbittlich begegnet ihr die Familie mit Ablehnung. Als sie in einen Strudel aus Gewalt gezogen wird, sehnt sie sich zurück in den Regelbetrieb des Strafvollzugs. Ein perverser Serienmörder und ein brutaler Zuhälter reißen sie in den Vorhof zur Hölle. Ausgerechnet ein Ermittler steht ihr zur Seite, den die Vergangenheit mit den Taten des perfiden Mörders verbindet.

Schreibstil/Art:
Der Schreibstil ist angenehm, die Sprache derber aber dem Milieu angepasst. Das Erzähltempo treibt die Geschichte gut voran. Die Art ist etwas härter und grob, vor allem fand ich Kapitel 23 krass beschrieben.

Fazit:
Die Charaktere hätten meiner Meinung nach ein wenig mehr Tiefe und mehr Hintergrundwissen vertragen können. Auch fehlten mir die psychologischen Fakten und Informationen.
Die Idee, der Einstieg und der Verlauf der Geschichte haben mir dennoch gefallen.
Manche Charaktere mochte man mehr, die anderen eher weniger. Peter Liebig und Rita Momsen fand ich als Ermittlerduo zum Beispiel sehr sympathisch.
Das Ende hätte für mich ein wenig mehr in die Länge gezogen sein können. Nichtsdestotrotz wurde ich vom Ausgang der Geschichte überrascht.