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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2024

Nicht alle Märchen enden gut

Rotkäppchen lügt
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Heimtückisch, brutal und todbringend: Nora Rothmann scheint das Böse geweckt zu haben. Zuständig für Korruptionsfälle in den eigenen Reihen, ist die Sonderermittlerin beim LKA Berlin seit jeher so verhasst ...

Heimtückisch, brutal und todbringend: Nora Rothmann scheint das Böse geweckt zu haben. Zuständig für Korruptionsfälle in den eigenen Reihen, ist die Sonderermittlerin beim LKA Berlin seit jeher so verhasst wie unbestechlich. Als sich ihre Nachforschungen gegen den pensionierten LKA-Präsidenten richten, löst dies eine nie da gewesene Gewaltspirale aus. Wie ein blutdürstiger Wolf zieht ein Killer durch die Hauptstadt. Er fügt seinen Opfern größtmögliche Schmerzen zu. Dabei inszeniert er seine eigene abartige Märchenversion von Rotkäppchen. Denn Rotkäppchen hat gelogen …

Der leicht zu lesende Schreibstil und die angenehme Länge der Kapitel, die oft mit Cliffhangern enden, haben dazu beigetragen, dass man in einen Lesefluss gerät und das Buch dann auch in recht kurzer Zeit beendet hat.

Erzählt wird die ganze Geschichte aus Sicht verschiedener Personen, ohne dabei unübersichtlich zu werden und baut dadurch eher noch zusätzlich Spannung auf.

Um mit den Protagonisten, vor allem mit Nora, richtig warm zu werden, habe ich fast bis zur Hälfte des Buches gebraucht. Ich kann nicht genau erklären, woran das lag, aber aus irgendeinem Grund war Nora für mich zu Beginn nicht so richtig "greifbar". Das hat sich dann aber glücklicherweise noch geändert.

Die Morde sind sehr brutal und blutig, also nicht unbedingt etwas für schwache Nerven. Erfreulicherweise wurden die Morde selbst dann aber auch nicht zu sehr im Detail geschildert.

Das Ende konnte mich ein wenig überraschen, was nicht allzu häufig der Fall ist. Und natürlich endet es auch hier mit einem Cliffhanger, der mich dazu bringt, unbedingt auch die Folgebände lesen zu wollen.

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen

Der Junge, der Träume schenkte
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New York, 1909. Aus einem transatlantischen Frachter steigt eine junge Frau mit ihrem Sohn Natale. Sie kommen aus dem tiefsten Süden Italiens - mit dem Traum von einem besseren Leben in Amerika. Doch in ...

New York, 1909. Aus einem transatlantischen Frachter steigt eine junge Frau mit ihrem Sohn Natale. Sie kommen aus dem tiefsten Süden Italiens - mit dem Traum von einem besseren Leben in Amerika. Doch in der von Armut, Elend und Kriminalität gezeichneten Lower East Side gelten die gnadenlosen Gesetze der Gangs. Nur wer über ausreichend Robustheit und Durchsetzungskraft verfügt, kann sich hier behaupten. So wie der junge Natale, dem überdies ein besonderes Charisma zu eigen ist, mit dem er die Menschen zu verzaubern vermag ...

"Der Junge, der Träume schenkte" ist wieder eines dieser Bücher, die eine Zeit lang sehr gehyped wurden und das auch schon eine Weile auf meiner Wunschliste stand. Eigentlich hätte diese Geschichte alles haben können, was mir an einem historischen Roman gefällt, stattdessen bin ich eher zwiegespalten, ob mir dieses Buch nun gefallen hat oder nicht.

Der Einstieg in die Geschichte hat mir noch richtig gut gefallen und auch dem Sprecher Sascha Rotermund konnte ich sehr gut folgen.

Irgendwann hat sich die Geschichte für meinen Geschmack aber nur noch gezogen, sodass ich das Hörbuch nur möglichst schnell beenden wollte. Bei einer Hördauer von über 23 Stunden ist das aber gar nicht mal so einfach. Ein geringerer Umfang hätte dieser Geschichte definitiv gut getan.

Leider hatte ich auch eher Schwierigkeiten, mit den Protagonisten warm zu werden und die zwischenzeitliche Entwicklung einiger Charaktere hat mir nicht gefallen. Auch die Liebesgeschichte zwischen Christmas und Ruth hat mich irgendwann nur noch genervt.

Auch die immer wieder beschriebene Gewalt gegen Frauen ging mir bald zu weit.

Am Ende muss ich leider sagen, dass man wohl auch nicht viel verpasst hätte, wenn das dieses Buch nicht liest oder hört. Die beiden Folgebände mit jeweils in sich abgeschlossenen Geschichte und anderen Protagonisten werde ich wohl eher nicht mehr hören.

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Seichter Krimi

Bretonisches Vermächtnis
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In der "Blauen Stadt" am Meer feiern die Bretonen den Auftakt des Sommers und alles könnte so wunderbar heiter sein, gäbe es nicht plötzlich einen Toten. Und zwar genau vor Dupins Lieblingsrestaurant, ...

In der "Blauen Stadt" am Meer feiern die Bretonen den Auftakt des Sommers und alles könnte so wunderbar heiter sein, gäbe es nicht plötzlich einen Toten. Und zwar genau vor Dupins Lieblingsrestaurant, dem Amiral. Hals über Kopf stürzt sich der Kommissar in eine dramatische Ermittlung, deren Ausgang ihn heftig erschüttert.

Gemeinsam mit zwei neuen Kolleginnen widmet sich der Kommissar der alles entscheidenden Frage: Wer hatte es auf Docteur Chaboseau abgesehen? Einen Arzt, der großes Ansehen genoss und aus einer der einflussreichsten Familien der Gegend stammte. Weder dessen Frau noch seine engsten Freunde, ein stadtbekannter Apotheker und ein Weinhändler, können sich einen Reim darauf machen. Könnte es etwas mit den Vorlieben des Arztes zu tun haben, der nicht nur Kunstsammler war, sondern auch in bretonische Brauereien und traditionelle Fischkonservenfabriken investierte?

"Bretonisches Vermächtnis" ist zwar bereits der achte Fall für Dupin, war aber mein erstes Buch des Autors und ließ sich auch ohne Kenntnis der vorangegangenen Bände gut lesen. Die Zusammenhänge in Dupins Privatleben erschließen sich recht schnell, nur die beiden Inspektoren Nolwenn, Kadeg und Riwal hätte gerne noch näher eingegangen werden dürfen.

Obwohl das Buch mit 300 Seiten recht dünn ist, zieht sich die Geschichte etwas und die Ermittlungen kommen nicht wirklich von der Stelle. Erst als Nolwenn etwa zur Hälfte des Buches aus dem Urlaub zurückgeholt wird, kommt mehr Bewegung in den Fall.

Auch, wenn die vorherigen Teile dieser Reihe wohl besser sein sollen, kann ich mir momentan eher weniger vorstellen, sie noch zu lesen. Dafür plätscherte mir dieser Fall ohne große Spannung zu sehr dahin und auch zu den Charakteren konnte ich keine engere Verbindung aufbauen.

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Ein besonderer Roadtrip durch Kanada

Nach oben führt auch ein Weg hinab
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Maddys Leben ist ein Albtraum: Durch das Abitur gefallen, keinen Job gefunden und jetzt soll sie auch noch den Sommer bei ihrem Vater in Kanada verbringen, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. ...

Maddys Leben ist ein Albtraum: Durch das Abitur gefallen, keinen Job gefunden und jetzt soll sie auch noch den Sommer bei ihrem Vater in Kanada verbringen, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Als sie ein Angebot erhält, als Influencerin für eine Agentur zu arbeiten, wittert sie die Chance ihres Lebens. Ein Roadtrip durch die Rocky Mountains soll ihre Karriere voranbringen. Blöd nur, dass sie auf ihren im Rollstuhl sitzenden Großvater aufpassen muss …Ein Roman über den Druck der sozialen Medien. Den Unterschied der Generationen. Und der Liebe zu einem Land voller Tannenbäume, Grizzlybären und türkisblauen Seen.

Der Einstieg in die Geschichte und auch der Schreibstil sind sehr locker und leicht. Erzählt wird sie in der Ich-Perspektive der Protagonistin Maddy, auf die die Bezeichnung "harte Schale, weicher Kern" sehr gut zutrifft. Sie war mir gleich sympathisch und ihre Entwicklung und Selbstfindung im Laufe der Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

Die Handlung hat sehr viel mehr Tiefgang, als ich zunächst erwartet hätte und hat mich stellenweise sehr gerührt, ohne dabei deprimierend zu werden.

Auch die aufgegriffenen Themen, wie Massentourismus, Influencer-Dasein und der damit verbundene Druck oder Generationenunterschiede fand ich sehr gut und passend eingearbeitet und regen definitiv zum Nachdenken an. Außerdem macht es einem auch nochmal bewusst, dass unsere Zeit begrenzt ist und dass wir die Zeit mit unseren Liebsten nutzen sollten.

Natürlich bekommt man durch den Roadtrip auch tolle Eindrücke von Kanada vermittelt und ich wäre am liebsten gleich selbst dorthin gereist.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle Altersgruppen.

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Sommerlektüre mit Spannung

Das Geheimnis der weißen Insel
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Matti ist nach dem Tod ihres Großvaters am Boden zerstört. Lediglich ein kleines Kästchen hat er ihr hinterlassen. Die junge Frau versucht, die Bedeutung hinter dem Nachlass zu entschlüsseln, und findet ...

Matti ist nach dem Tod ihres Großvaters am Boden zerstört. Lediglich ein kleines Kästchen hat er ihr hinterlassen. Die junge Frau versucht, die Bedeutung hinter dem Nachlass zu entschlüsseln, und findet ein altes Notizbuch - darin merkwürdige Schriftzeichen und Fotos. Die Hinweise führen Matti nach Kreta, wo ihr Großvater aufwuchs. Einige Inselbewohner tuscheln, er habe ein schreckliches Verbrechen begangen. Doch kann das sein? In einer kleinen Tauchschule trifft Matti auf Anestis und versucht mit dessen Hilfe, das Geheimnis um ihren Großvater aufzudecken. Gemeinsam tauchen sie ab - in gefährliche Gewässer und widersprüchliche Gefühle ...

Mit "Das Geheimnis der weißen Insel" ist Sarah Sommerhäuser ein vielfältiger Roman gelungen, der spannende Familiengeheimnisse, eine schöne Liebesgeschichte, sympathische Protagonisten und ein tolles Setting zu bieten hat.

Die Geschichte wird weitestgehend in der Gegenwart aus Mattis Sicht erzählt. Es sind aber auch immer wieder Kapitel eingefügt, die in den 60er Jahren auf Kreta spielen. Zunächst war ich hier kurz verwirrt, aber es wurde schnell klar, das es sich hierbei um die Geschichte von Mattis Großvater handelt, die nach und nach die damaligen Geschehnisse zusammensetzt.

Das Buch hat in mir auf jeden Fall das Fernweh geweckt und Lust auf einen Urlaub in Griechenland gemacht.

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