Nicht alle Märchen enden gut
Rotkäppchen lügtHeimtückisch, brutal und todbringend: Nora Rothmann scheint das Böse geweckt zu haben. Zuständig für Korruptionsfälle in den eigenen Reihen, ist die Sonderermittlerin beim LKA Berlin seit jeher so verhasst ...
Heimtückisch, brutal und todbringend: Nora Rothmann scheint das Böse geweckt zu haben. Zuständig für Korruptionsfälle in den eigenen Reihen, ist die Sonderermittlerin beim LKA Berlin seit jeher so verhasst wie unbestechlich. Als sich ihre Nachforschungen gegen den pensionierten LKA-Präsidenten richten, löst dies eine nie da gewesene Gewaltspirale aus. Wie ein blutdürstiger Wolf zieht ein Killer durch die Hauptstadt. Er fügt seinen Opfern größtmögliche Schmerzen zu. Dabei inszeniert er seine eigene abartige Märchenversion von Rotkäppchen. Denn Rotkäppchen hat gelogen …
Der leicht zu lesende Schreibstil und die angenehme Länge der Kapitel, die oft mit Cliffhangern enden, haben dazu beigetragen, dass man in einen Lesefluss gerät und das Buch dann auch in recht kurzer Zeit beendet hat.
Erzählt wird die ganze Geschichte aus Sicht verschiedener Personen, ohne dabei unübersichtlich zu werden und baut dadurch eher noch zusätzlich Spannung auf.
Um mit den Protagonisten, vor allem mit Nora, richtig warm zu werden, habe ich fast bis zur Hälfte des Buches gebraucht. Ich kann nicht genau erklären, woran das lag, aber aus irgendeinem Grund war Nora für mich zu Beginn nicht so richtig "greifbar". Das hat sich dann aber glücklicherweise noch geändert.
Die Morde sind sehr brutal und blutig, also nicht unbedingt etwas für schwache Nerven. Erfreulicherweise wurden die Morde selbst dann aber auch nicht zu sehr im Detail geschildert.
Das Ende konnte mich ein wenig überraschen, was nicht allzu häufig der Fall ist. Und natürlich endet es auch hier mit einem Cliffhanger, der mich dazu bringt, unbedingt auch die Folgebände lesen zu wollen.