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Veröffentlicht am 29.01.2017

NOW – Du bestimmst, wer überlebt

NOW Du bestimmst, wer überlebt.
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In der nahen Zukunft regelt der intelligente Algorithmus NOW das Leben der Menschen. Ein Mensch muss sich keine Gedanken mehr um Kleidung, Nahrung oder Gesundheit machen. Darum kümmert sich NOW mit seinen ...

In der nahen Zukunft regelt der intelligente Algorithmus NOW das Leben der Menschen. Ein Mensch muss sich keine Gedanken mehr um Kleidung, Nahrung oder Gesundheit machen. Darum kümmert sich NOW mit seinen Robotern und Drohnen in allen Größen und für alle Lebenslagen. Alles ist untereinander vernetzt. Umweltverschmutzung gibt es nicht mehr, die Natur hat sich erholt. Es geht allen gut. Niemand muss arbeiten, jeder kann seinen Neigungen entsprechend sein Leben leben. Klingt nach einem Paradies? Für ein Prozent der Weltbevölkerung ist es das auch.

Die restlichen Menschen müssen jeden Tag um ihr Überleben kämpfen. Ihre Welt versinkt im Chaos. Alles, was vor NOW durch Computer geregelt wurde, funktioniert nicht mehr. Ein Reset in ein Leben hunderte Jahre zurück. Was diese Veränderung aus einem Menschen machen kann, zeigt die Geschichte.

Die Geschichte wird nicht linear erzählt. Es gibt Zeitsprünge in die Zeiten vor und nach NOW, sowie verschiedene Handlungsstränge. Spark, der Sohn des Miterfinders von NOW, Mitch, wächst nach dessen Tod bei Onkel Bill auf. Bill ist der Partner von Mitch und führt nun das Unternehmen alleine weiter. Natürlich gehören sie zu den Personen, die in Eden leben dürfen. Im Gegensatz zu einer Mutter, die mit ihren zwei Kindern weder vor noch nach NOW ein angenehmes Leben führen kann.

Es ist ein spannender Roman, der viel zu schnell vorbei ist. Die Zeitsprünge verraten nicht mehr, als unbedingt notwendig ist, was die Spannung straff hält. Einzig das Ende ging dann doch Schlag auf Schlag und plötzlich gab es keine Seiten mehr. Ein paar Fragen bleiben offen, aber auch das passt wieder zur Geschichte.

Stephan R. Meier hat eine sehr gut recherchierte Geschichte geschrieben. Der heutige Stand der Technik – mit all ihren Vor- und Nachteilen – ist im Roman schon Vergangenheit. In der Gegenwart sind die Menschen (zumindest die „Auserwählten“) ein Teil von NOW – einem Programm. Aber wie viel bleibt von einem Menschen, wenn NOW alles regelt? Dank NOW gibt es zwar keine Kriege und Nöte mehr, aber zu welchem Preis – auch für den Rest der Menschheit?

Auch die Gefahren, welche von NOW selbst ausgehen, bleiben nicht unerwähnt. Es ist ein Programm, welches selbstständig lernt und sowohl sich selbst als auch das Leben der Menschen optimieren möchte. Der Autor zeigt in seinem Roman auf, wie genau es dazu kommen konnte. Es ist die Geschichte eines Computerprogramms, seiner Entwickler und den Menschen, die entweder von ihm profitieren oder aus dem Raster fallen.

Möglich, dass der ein oder andere Leser denkt „was für ein Blödsinn, das wird es doch nie geben“. Doch, wie der Autor richtig schreibt, wir stecken schon mittendrin. Das wird eindrucksvoll im Buch geschrieben. Wer weiß schon, wer alles Zugriff auf unsere Daten hat und was er damit macht? Das Buch lässt den Leser mit einigen Fragen zurück. Diese wird nur die Zukunft beantworten können. Warten wir es ab.

Zwei Kritikpunkte gibt es dann aber noch. Das Wort „Du“ im Titel bezieht sich auf NOW, was nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Der Text auf der Rückseite weckte bei mir eine andere Erwartung an den Inhalt. Es ist keine Geschichte über einen Mann, der in der Wildnis um seine große Liebe und die Zukunft der Welt kämpft. Wer mit dieser Erwartung an das Buch geht, könnte enttäuscht werden. Ich selbst fand das Buch genial, da es zeigt, wohin die Zukunft gehen könnte.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Penguin Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

Veröffentlicht am 15.01.2017

Das Paket

Das Paket
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Emma Stein ist Psychiaterin und sich daher durchaus bewusst, in welchem Zustand sie sich befindet. Sie wurde in Hotel-Zimmer 1904 vergewaltigt, und ihr wurden die Haare abrasiert. Schon seit längerem beherrschen ...

Emma Stein ist Psychiaterin und sich daher durchaus bewusst, in welchem Zustand sie sich befindet. Sie wurde in Hotel-Zimmer 1904 vergewaltigt, und ihr wurden die Haare abrasiert. Schon seit längerem beherrschen Meldungen über den „Frisör“ die Presse. Der Täter tötet Frauen und rasiert ihnen die Haare. Einzig Emma hat die Attacke des Psychopathen überlebt. Mit schweren Folgen für ihren seelischen Gesundheitszustand.

Das Haus, in welchem Emma mit ihrem Mann lebt, wurde mit allen möglichen technischen Raffinessen zu einer Festung ausgebaut. Doch das vermittelte Sicherheitsgefühl ist trügerisch. Alles verändert sich mit dem Paket, welches sie für einen Nachbarn entgegennimmt. Der Mann ist ihr unbekannt, alleine dies bringt ihre Welt gefährlich ins Wanken.

Schnell ist der Leser in Emmas paranoider Gedankenwelt. Scheinbar harmlose Dinge reichen aus, um sie aus der Fassung zu bringen. Was ist real? Was bildet sich Emma nur ein? Diese Fragen schweben über jeder einzelnen Situation, die Emma durchlebt. Der Wahn treibt immer neue Blüten.

Emma steht im Fokus der Geschichte. Mit viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen beschreibt der Autor das Seelenleben und die wirre Gedankenwelt der Protagonistin. Als Leser leidet man förmlich mit ihr mit.

Auch in „Das Paket“ schafft es Sebastian Fitzek wieder, den Leser in eine ganz andere Welt zu entführen. Sobald das Buch aus der Hand gelegt wird, kreisen die Gedanken um Emma noch weiter im Kopf herum. Was mag wohl hinter all dem Geschehen stecken? Diese Frage ließ mich das Buch an nur einem Tag durchlesen. Fitzek konnte mich auch diesmal wieder „fesseln“. und ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Roman.

Am Ende des Buches sind einige Briefe von Lesern/Hörern. Sie erzählen, wie sie auf den Autor aufmerksam geworden sind oder welchen Einfluss die Geschichten auf ihr eigenes Leben hatten. Ich selbst habe ihn und seine Bücher durch den Tipp einer Kollegin kennengelernt. Danke Sabrina M. dafür.

Am Schluss sei noch erwähnt, dass „Das Paket“ in einem Paket daher kommt. Wer den Roman lesen möchte, muss zuerst das Paket öffnen. Darin befindet sich das eigentliche Buch, ebenfalls in Paket-Optik. Ich finde das eine witzige Idee, denn es ist mal etwas ganz anderes, als ein Buch von einer Plastikfolie zu befreien.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 05.12.2016

Das Jahr der Kraniche

Das Jahr der Kraniche
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Der Zufall führt Laura mit Jan zusammen. Für beide ist es die Liebe auf den ersten Blick. Obwohl Jan einige Jahre älter als Laura ist, heiraten sie schon nach kurzer Zeit. Anschließend fahren sie zu dem ...

Der Zufall führt Laura mit Jan zusammen. Für beide ist es die Liebe auf den ersten Blick. Obwohl Jan einige Jahre älter als Laura ist, heiraten sie schon nach kurzer Zeit. Anschließend fahren sie zu dem Landsitz von Jan. Dort wollen sie leben und eine Familie gründen. Idyllisch und doch geheimnisvoll in Wäldern und an einem See gelegen, wartet das Haus nur darauf, wieder belebt zu werden. Laura ahnt nicht, wie viel Leid Jan mit diesem Anwesen verbindet.

Schnell hat sie Kontakt zu Hanno, seiner Tochter Elke und deren Mann Marius. Jan ist nach dem Tod seiner Eltern von Hanno großgezogen worden, und Elke ist somit für ihn wie eine Schwester. Für diese war und ist Jan der große, tolle Bruder. In ihr findet auch Laura bald eine gute Freundin. Es könnte alles so schön sein, wären da nicht Lauras Albträume und ein dunkles Geheimnis, welches das Haus umgibt.

Während der Geschichte bekommt der Leser immer wieder einen kleinen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der handelnden Personen. Durch die Kursivschrift sind sie direkt als solche zu erkennen. Hierdurch bekommt der Leser einen noch engeren Bezug zu ihnen.

Immer wieder baut sich Spannung auf. Sobald jedoch das Gefühl aufkommt „ja, jetzt endlich erfahre ich, was damals geschah“ fällt der Leser wieder in die Gegenwart zurück. Übrig bleibt nur noch eine Ahnung von dem, was sich zehn Jahre zuvor ereignet haben könnte. In kleinen Häppchen zeigen sich im Verlauf des Buches die ganzen schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit.

Die Autorin spielt perfekt mit der Fantasie ihrer Leser und lässt diesen viel Raum für eigene Vermutungen über das Geschehene. Es fällt schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen. Am Ende geht es dann Schlag auf Schlag – vielleicht zu schnell für den ein oder anderen Leser. Mich hat es nicht gestört.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Blanvalet-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 01.12.2016

Zum Träumen

Nora und die Novemberrosen
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In der Mark Brandenburg liegt ganz versteckt eine vergessene Gärtnerei. Bis diese von den vier Nachbarn und Freunden Nora, Udo, Ellie und Margarete entdeckt wird. Nicht nur sie sind von diesem geheimnisvollen ...

In der Mark Brandenburg liegt ganz versteckt eine vergessene Gärtnerei. Bis diese von den vier Nachbarn und Freunden Nora, Udo, Ellie und Margarete entdeckt wird. Nicht nur sie sind von diesem geheimnisvollen Ort fasziniert, sondern auch Noras 7-jährige Tochter Fanny. Für diese ist das Gelände ein einziger Abenteuerspielplatz.

Nora und ihre Freunde versuchen herauszufinden, wem das Grundstück mit der ehemaligen Gärtnerei wohl gehören könnte. Doch es gibt keine offiziellen Unterlagen, wer der Eigentümer ist. Trotz dieser ungeklärten Eigentumsverhältnissen beginnen die Freunde mit der Erweckung der Gärtnerei aus dem Dornröschenschlaf. Das wiederum ist den Behörden ein Dorn im Auge, sie ordnen die Räumung des Grundstückes an.

Die Geschichte um Nora und der Gärtnerei ist von Tania Krätschmar wunderbar geschrieben. Die liebevollen Details, mit denen sie die Orte und Pflanzen beschreibt, lassen die alte Gärtnerei vor dem geistigen Auge wieder auferstehen. Genau wie Nora und ihre Freunde erahnt der Leser dadurch, wie schön dieser verwilderte Garten ist und wie er einmal aussehen könnte. Ebenso leidet man mit den Protagonisten mit, sobald sich Probleme ergeben und dunkle Wolken aufziehen.

Natürlich ahnt der Leser bereits zu Beginn das Ende, doch der Weg dahin ist unbekannt. So soll es meiner Meinung nach bei dieser Art Roman sein. Durch die leichte Geschichte bleibt viel Raum für die Vorstellungskraft. Landschaften, Pflanzen, Gebäude, auf alles kann sich der Leser einlassen ohne etwas von der Handlung zu verpassen.

Die Seiten fliegen nur so dahin, und schnell ist der Leser am Ende des Buches angelangt. Auch dort bleibt es der Fantasie des Lesers überlassen, wie es mit Nora und ihren Freunden weitergehen könnte. Wer Freude am Gärtnern hat, Pflanzen liebt und/oder einfach nur bei einem guten Buch entspannen möchte, ist bei dieser Geschichte gut aufgehoben. Meinen Dank an die Autorin für die wunderbaren Bilder in meinem Kopfkino während des Lesens.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Blanvalet-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Einfach gut

Mein Mann, der Rentner
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Wie verändert sich das Leben, wenn der Ehemann nach seinem langen Arbeitsleben in Rente geht? Rosa Schmidt kann es nicht fassen, als ihr ihr Ehemann mitteilt, dass er ab dem nächsten Monat im Ruhestand ...

Wie verändert sich das Leben, wenn der Ehemann nach seinem langen Arbeitsleben in Rente geht? Rosa Schmidt kann es nicht fassen, als ihr ihr Ehemann mitteilt, dass er ab dem nächsten Monat im Ruhestand ist. Sie befürchtet das Schlimmste.

Nicht ganz zu Unrecht, denn Günther und auch sie müssen erst einmal lernen, mit diesem neuen Lebensabschnitt umzugehen. Seit Jahren hat auch Rosa eine eingespielte Alltagsroutine. Diese wird durch den dauernd anwesenden Günther gründlich durcheinander gewirbelt.

Aber auch für Günther ist es nicht einfach. Hobbys hatte er durch seine Arbeit nie gehabt. Was also nun mit all der freien Zeit anfangen? Höchste Zeit, dass er sich eines zulegt. Rosa arbeitet fleißig daran.

In ihrem Tagebuch schildert Rosa all ihr Leid, welches der Ruhestand ihres Mannes mit sich bringt. Er geht ihr auf die Nerven und kostet auch selbige. Monat für Monat schreibt Rosa und erzählt von den Ereignissen. Sie und ihr Mann müssen sich nach 35 Ehejahren erst wieder neu kennenlernen.

Ein erfrischend herzliches Buch, humorvoll erzählt Rosa ihre Geschichte. Vielleicht erkennt der ein oder andere Rentner sich in Günther und die ein oder andere Ehefrau in Rosa wieder? Rosa und Günther sind ein wunderbares Paar. Da Rosa Schmidt nicht wirklich Rosa Schmidt heißt, könnte es durchaus möglich sein, dass Rosa und Günther die eigenen Nachbarn sind – aber wer weiß das schon?

Das Buch eignet sich auch prima zum Verschenken an zukünftige oder frisch gebackene Rentnerehefrauen, Freundinnen, usw. Spaß ist garantiert.