Es beginnt unscheinbar. Ein Fischer verschwindet vor Peru, seltsame Organismen sind in der Nähe von Ölplattformen zu finden, und Wale bei British Columbia verhalten sich merkwürdig. Unabhängig voneinander ziehen der Biologe Johanson und der Walforscher Anawak Schlüsse, die schlimmste Albträume wahr werden lassen.

Fast 1.000 Seiten erwarten bei „Der Schwarm“ den Leser. Viele davon enthalten das Hintergrundwissen, welches benötigt wird, um eine kommende Situation verstehen zu können. Das hat Autor Frank Schätzing gut gemacht. Allerdings ziehen sich dadurch die ersten Seiten des Buches und dies nimmt der Geschichte etwas die Spannung. Aber diese gewinnt wieder an Fahrt, und ein Ereignis folgt auf das nächste.

Die Charaktere sind vielfältig und mal mehr, mal weniger gut ausgearbeitet. Dies ist allerdings der Länge der Geschichte geschuldet, denn sonst hätte das Buch noch mehr Seiten erhalten. Hintergrundinformationen und längere Erklärungen haben mich manches Mal aus dem Lesefluss gebracht, und es dauerte etwas, wieder in die Geschichte hineinzufinden. Trotzdem hat „Der Schwarm“ ein gutes Kopfkino ausgelöst, und die Auflösung und das Nachdenken darüber bleiben noch lange im Kopf.

Nachdem ihre kleine Tochter Charlotte bei einem Unfall ums Leben kam, wollen Rina und Mark vor den Toren Berlins einen Neuanfang wagen. Doch dieser Neuanfang wird für Rina zu einem Albtraum.

In „Schlafe, mein Mädchen“ jagt die Autorin ihre Leser von einer Wendung in die nächste. Geschickt lässt Jutta Maria Herrmann den Leser in dem Glauben, er wisse, wie die Geschichte um Rina und Mark endet. Mit jedem Kapitel steigt die Spannung, und die Seiten fliegen nur so dahin. Was ist wirklich geschehen, und wer hängt wie mit wem zusammen? Erst das spannende Finale bringt das tatsächliche Geschehen ans Licht.

Viele Irrwege, gut ausgearbeitete Charaktere gepaart mit einem guten Schreibstil machen das Lesen dieser Geschichte zu einem Vergnügen. Fans des Genres werden ihre Freude an diesem Buch haben.

Police Detective Nate Sullivan wird zu einem möglichen Selbstmord auf die Cunningham Farm geschickt. Es handelt sich bei der Toten um Bathany Cunningham. Auf ihrem Körper werden Spuren von Misshandlungen entdeckt. Nate beginnt zu ermitteln und rennt bei Familie Cunningham gegen eine Mauer. Denn es gibt eine wichtige Regel: Was auf der Cunningham-Farm passiert, bleibt auf der Cunningham-Farm.

„Stilles Heim“ beginnt wie ein leises Drama. Der Leser erfährt, dass die Bewohner der Cunningham-Farm bereits vor diesem Selbstmord einige Dramen durchgemacht haben. Kapitel für Kapitel entwickelt sich dieses Drama zu einem sehr guten Psycho-Thriller. Je länger Nate ermittelt, umso mehr Geheimnisse kommen ans Licht.

Die Spannung erreicht gegen Ende einen großartigen Höhepunkt, und das Finale ist in einem Stil, wie ich ihn von Autorin Rebekah Stoke liebe. Ein guter Schreibstil sorgt dafür, dass man als Leser ganz in die Geschichte eintauchen kann. Über jeden vorkommenden Charakter könnte ein eigenes Buch geschrieben werden. Obwohl der Leser viel über die einzelnen Figuren erfährt, wird die Geschichte nicht unnötig in die Länge gezogen.

Im Nachlass ihrer Großmutter findet Branca das Tagebuch ihrer Urgroßmutter Anna. Diese stammte aus Schlesien und hat dort vor ihrer Flucht etwas Wertvolles vergraben. Branca wird neugierig und begibt sich auf die Suche nach diesem Schatz.

Auf zwei Zeitebenen kommt der Leser hinter das Erbe der Bildhauerin. Da sind zum einen Anna und ihr Talent, zum anderen Brancas Situation in der Gegenwart. Nach einem leichten Einstieg steigt die Spannung in beiden Ebenen, und man möchte als Leser endlich hinter das gut gehütete Geheimnis kommen.

Die gut ausgearbeiteten Figuren und ein guter Schreibstil lassen keine Langeweile aufkommen. Ohne zu spoilern kann ich leider nicht mehr schreiben. „Das Erbe der Bildhauerin“ hat für eine spannende Lesezeit gesorgt.

Nach zwanzig Jahren kehrt Julia in ihre Heimat nach Berkweiler im Hunsrück zurück. Ihre Mutter liegt im Sterben, andernfalls hätte sie dieses Dorf nicht betreten. Julia hatte dem Ort den Rücken gekehrt, als ihr 5-jähriger Sohn ermordet wurde. Sein Mörder wurde nie gefunden. Die Dorfbewohner zeigen Julia nur zu deutlich, dass sie nicht erwünscht ist. Kaum ist Julia da, wird wieder ein kleiner Junge ermordet.

Als Leser spürt man, dass es Julia nicht leichtfällt, wieder das Dort nach so langer Abwesenheit zu betreten. Ihre Ankunft weckt in den Dorfbewohnern schlechte Erinnerungen. Emotional hat mich „Das Dorf der toten Kinder“ stark berührt. Autorin Martina Straten nimmt den Leser mit in die eigene Welt eines kleinen Dorfes, in welchem eine grausame Tat das Leben aller verändert hat.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, und man fiebert förmlich mit, ob die Wahrheit endlich ans Licht kommt oder nicht. Dieser Thriller ist ein gelungenes Buch, welches ein gutes Kopfkino bei mir ausgelöst und noch lange nachgewirkt hat.