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Veröffentlicht am 05.04.2021

Die Sonnenschwester

Die Sonnenschwester
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Elektra d’Aplièse ist ein erfolgreiches Top-Modell und führt ein Leben in Saus und Braus. Doch vieles ist nur Fassade, Elektra übersteht die Tage nur dank Alkohol und Drogen. Als sie auf eine Frau trifft, ...

Elektra d’Aplièse ist ein erfolgreiches Top-Modell und führt ein Leben in Saus und Braus. Doch vieles ist nur Fassade, Elektra übersteht die Tage nur dank Alkohol und Drogen. Als sie auf eine Frau trifft, die behauptet, ihre leibliche Großmutter zu sein, kommt Elektra an einen Wendepunkt. Wie ihre Schwestern ist sie adoptiert und erfährt nun von ihren Wurzeln. Im Jahr 1939 fährt Celily Huntley-Morgen zu ihrer Tante Kiki nach Kenia. Dort findet sie nicht nur eine Heimat, sondern auch ein neugeborenes Baby am Waldrand.

Dieser Roman der Schwestern-Reihe ist komplex und nimmt den Leser in beiden Zeitebenen emotional mit. Da ist Elektra, die sich selbst noch nicht gefunden hat, und Cecily, die nach einer Enttäuschung ein neues Leben anfängt. Zuerst begleitet man die beiden Frauen in ihrer Geschichte. Nach und nach zeigt sich, was Elektra und Cecily verbindet.

Autorin Lucinda Riley schafft es, die künstliche Welt um Elektra mit der wunderschönen Natur von Kenia zu verbinden. Man möchte Elektra helfen, von den Drogen und Alkohol los zu kommen. Sie hat mich emotional sehr gepackt. Denn, was die Sucht mit ihrem Leben macht, erleben viele Menschen auch außerhalb einer Romangeschichte. Allerdings sind die meisten auch keine Top-Modells.

Nicht weniger emotional ist das Aufblühen von Cecily in Afrika, auch wenn ihr Leben dort nicht einfach ist. Beide Erzählstränge haben ihre eigene Spannung, und man fiebert mit beiden Frauen mit. Die Geschichte liest sich gut, und den Wechsel der Übersetzerinnen bemerkte ich nicht.

Es ist interessant zu verfolgen, wie die Reihe der sieben Schwestern weitergeht. Alle sechs Schwestern haben ihren Weg gefunden und ihre Wurzeln kennen gelernt. Jedoch sind die Pleyaden, nach denen die Schwestern benannt wurden, sieben. Demnächst erscheint der letzte Teil. Dort geht es um diese unbekannte, fast schon geheimnisvollen Frau. Ob sie das einzige Geheimnis des letzten Teils ist, oder wartet noch mehr darauf, aufgedeckt zu werden?

Veröffentlicht am 05.04.2021

Milchsblut

Milchsblut
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Ein kleines Dorf irgendwo in den Bergen. Seit Generationen lebt Elviras Familie hier auf ihrem Hof. Eines Tages findet Elvira auf dem Nachbarhof eine Leiche. Ihr Nachbar wurde getötet und auf ein Wagenrad ...

Ein kleines Dorf irgendwo in den Bergen. Seit Generationen lebt Elviras Familie hier auf ihrem Hof. Eines Tages findet Elvira auf dem Nachbarhof eine Leiche. Ihr Nachbar wurde getötet und auf ein Wagenrad gebunden. Er wird nicht das letzte Opfer bleiben. Elvira findet heraus, dass die Morde in Verbindung zu einer Heiligenlegende stehen. Ein Unwetter sorgt dafür, dass ihr Hof von der Außenwelt abgeschnitten wird. Sie ahnt, dass auch ihr Leben in Gefahr ist.

Zu Beginn des Romans rechnete ich mit einem gemütlichen Landkrimi. Diese Erwartung wurde auch erfüllt, denn die Geschichte beginnt leicht, und die Spannung bleibt auf einem guten Niveau. Doch dann geschehen Dinge, die eher zu einem Thriller gehören könnten. Unerwartete Wendungen lassen große Spannung aufkommen.

Die Seiten fliegen beim Lesen plötzlich nur so dahin. Dazu beigetragen hat auch, dass ich mich ganz auf die Geschichte konzentrieren konnte. Alle Charaktere haben Hochdeutsch gesprochen, und so viel das „Übersetzen“ des Dialektes weg. Natürlich dürfte es unwahrscheinlich sein, dass die Bewohner in den Bergen ohne Dialekt miteinander sprechen. Dies könnte auch den einen oder anderen Leser stören, mich störte es nicht.

Die einzelnen Figuren sind gut ausgearbeitet und haben mich emotional erreicht. Die Bergwelt mit ihren Bewohnern wird vielleicht etwas naiv dargestellt, aber für einen Landkrimi geht das in Ordnung. Autorin Clara Weiss ist ein wunderbarer Krimi gelungen, der nach ruhigem Einstieg bei mir ein großartiges Kopfkino ausgelöst hat.

Veröffentlicht am 05.04.2021

Grandhotel Schwarzenberg – Der Beginn einer neuen Zeit

Grandhotel Schwarzenberg – Der Beginn einer neuen Zeit
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Der dritte und letzte Teil der Familiensaga startet in den 1920er Jahren. Das Grandhotel Schwarzenberg ist bei Gästen aus aller Welt beliebt. Karl hat ein kleines Berghotel eröffnet und scheinbar seine ...

Der dritte und letzte Teil der Familiensaga startet in den 1920er Jahren. Das Grandhotel Schwarzenberg ist bei Gästen aus aller Welt beliebt. Karl hat ein kleines Berghotel eröffnet und scheinbar seine große Liebe gefunden. Anna traut dieser Liebe jedoch nicht. Dann kommen die Nationalsozialisten an die Macht, und nichts ist mehr, wie es einmal war.

Ein grandioses Finale wartet hier auf den Leser. Mittlerweile sind die Figuren bekannt, und man fühlt sich mit ihnen sehr verbunden. Es gibt auch nicht mehr den Schwerpunkt auf einen Charakter. So, wie die Familie wächst, so viele kleine untereinander verwobene Geschichten und Erlebnisse erwarten den Leser. Jede einzelne ist spannend, und gemeinsam ergeben sie eine wunderbare Geschichte.

Alle Charaktere sind gut ausgearbeitet, was auch die negativen Figuren betrifft. So möchte man während des Lesens gerne mal der einen oder anderen Figur die Meinung geigen. Auch zeigt der Roman gut, wie es manche Personen nach oben in die Führungsriege schaffen und wie sie ihre Macht ausnutzen. Es braucht nicht viel, und eine Familientragödie nimmt ihren Lauf.

Die „Seiten“ des E-Books fliegen nur so dahin. Egal, in welcher Zeit die Geschichte gerade spielt, der Leser ist immer hautnah dabei. Gegen Ende des Buches musste ich sogar ein paar Tränchen vergießen. Das schafft bei Weitem nicht jeder Roman. Es war ein wunderbares Kopfkino, und ich kann jedem Fan von Familiensagen diese Reihe ans Herz legen.

Veröffentlicht am 21.03.2021

Das Leben ist zu kurz für Irgendwann

Das Leben ist zu kurz für irgendwann
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Iris ist schwer krank und beschließt, ihr Leben heimlich in der Schweiz zu beenden. Ihre Freundin Terry findet durch Zufall heraus, dass Iris bereits aufgebrochen ist. Terry macht sich auf den Weg und ...

Iris ist schwer krank und beschließt, ihr Leben heimlich in der Schweiz zu beenden. Ihre Freundin Terry findet durch Zufall heraus, dass Iris bereits aufgebrochen ist. Terry macht sich auf den Weg und holt Iris am Hafen von Dublin ein. Iris ist allerdings nicht Terrys einzige Sorge. Mit im Auto sitzt ihr demenzkranker Vater, der nun mit auf die Reise in die Schweiz kommt.

Terry hofft, dass sie Iris ihren geplanten Selbstmord ausreden kann und sie wieder gemeinsam zurück fahren werden. Die Geschichte wird in der „Ich-Form“ von Terry erzählt. Es dauerte etwas, bis ich in diese hineingefunden habe. Als dies geschehen war, erwarteten mich gut ausgearbeitete Figuren und eine spannender Roman. Denn der Fokus liegt auf Terry, nicht auf der erkrankten Iris.

Auf der Fahrt in die Schweiz lernt Terry viel über sich selbst. Sie, ihr Vater und Iris erleben einen wunderschönen Road-Trip. Daneben bietet die Geschichte dem Leser genug Raum, über sich selbst nachzudenken. Terry macht eine spannende Entwicklung durch und lernt sich neu kennen. Der Leser begleitet sie dabei. Terry zeigt, dass es nie zu spät ist, sich zu verändern.

Einfühlsam wird auch das Thema Demenz behandelt, über Terry und ihren Vater erhält der Leser einen kleinen Einblick in die Weite der Krankheit. Dies bringt auch die Frage mit sich, wie würde man selbst damit umgehen. Dies ist nur eine von vielen kleinen Botschaften dieses gefühlvollen Romans. Ich empfehle ihn gerne weiter.

Ich danke Annika Kindermann von Literaturtest und dem Goldmann Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 21.03.2021

Die Mondschwester

Die Mondschwester
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Tiggy d’Apelièse wurde wie ihre Schwestern von Pa Salt adoptiert. Als dieser stirbt, erhält sie einen Brief von ihm. Sie soll nach Granada zu den sieben Hügeln von Sacromonte fahren. Als sie dort ankommt, ...

Tiggy d’Apelièse wurde wie ihre Schwestern von Pa Salt adoptiert. Als dieser stirbt, erhält sie einen Brief von ihm. Sie soll nach Granada zu den sieben Hügeln von Sacromonte fahren. Als sie dort ankommt, erfährt sie die Geschichte der berühmten Flamenco-Tänzerin Lucía, welche ihre leibliche Großmutter war.

„Die Mondschwester“ ist der fünfte Band der „Sieben-Schwestern-Reihe“ von Autorin Lucinda Riley. In diesem Teil begleitet der Leser Tiggy auf der Suche nach ihrer Herkunft. Während diese in der Gegenwart, die im Jahr 2008 spielt, noch ihren Weg zu ihrer Vergangenheit sucht, erfährt der Leser viel über den Lebensweg ihrer Großmutter.

Beide Stränge der Geschichte sind sehr gut geschrieben und ausgearbeitet. Die Charaktere haben mich alle erreicht. Sowohl der Teil um Tiggy als auch der um Lucía nehmen den Leser mit auf eine emotionale Reise. Beides sind gleichwertige, spannende Geschichten und ergeben eine wunderschöne Lesezeit.

Die über 700 Seiten lassen sich gut lesen, und ich hätte gerne noch viele weitere Dinge erfahren, insbesondere über das weitere Leben von Tiggy. Vielleicht gibt es im kommenden sechsten Teil der Reihe eine kleine Randnotiz oder einen Hinweis, wie ihr Leben weitergegangen ist. „Die Mondschwester“ ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe. Da jede Geschichte einer Schwester abgeschlossen ist, können die Bände einzeln gelesen werden.