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Veröffentlicht am 27.09.2020

Der Mädchenmacher

Der Mädchenmacher
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Wie zu einem Festessen ist die Leiche von Karen Kreft auf einem Esstisch drapiert. Ihr Körper ist grausam zugerichtet. Polizistin Lina Andersen findet heraus, dass die Ermordete in Tierschutzkreisen aktiv ...

Wie zu einem Festessen ist die Leiche von Karen Kreft auf einem Esstisch drapiert. Ihr Körper ist grausam zugerichtet. Polizistin Lina Andersen findet heraus, dass die Ermordete in Tierschutzkreisen aktiv war. Obwohl Andersen Streifenpolizistin ist, wird sie undercover in die Tierschutzgruppe eingeschleust. Bald gibt es ein nächstes Opfer, und auch Lina gerät in Gefahr.

Hier sei gleich gewarnt. Es gibt Szenen in diesem Buch, welche nichts für schwache Nerven sind, auch wenn die Geschichte an sich kaum große Spannung aufkommen lässt. Einige gute Wendungen lassen dies jedoch verzeihen. Neben Linas Ermittlungen erhält der Leser Einblicke in das Leben einer Frau, welche in Gefangenschaft gehalten wird. Ihr Wille und Psyche verschwinden nach und nach.

Der Schreibstil von Michael Koglin ist gut, und die Geschichte liest sich flüssig. Lina Andersen ist eine gut ausgearbeitete Figur, bei der alle anderen jedoch in den Hintergrund gedrängt werden. Hier wäre vielleicht noch mehr drin gewesen.

Da „Der Mädchenmacher“ der zweite Teil einer Reihe ist, könnte der erste Teil mehr Informationen zu Andersen und dem Ermittlern geliefert haben. Der Fall selbst ist abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden.

Veröffentlicht am 27.09.2020

Der Totensäer

Der Totensäer: Thriller
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Durch die Aufklärung einer Mordserie findet Hauptkommissar Adrian Speer eine Spur zu seiner seit zwei Jahren verschwundenen Tochter Lucy. Der „Sammler“ hält sie und zwei weitere Mädchen gefangen. Während ...

Durch die Aufklärung einer Mordserie findet Hauptkommissar Adrian Speer eine Spur zu seiner seit zwei Jahren verschwundenen Tochter Lucy. Der „Sammler“ hält sie und zwei weitere Mädchen gefangen. Während Speer und sein Team versuchen, einen Mörder zu finden, wird schnell klar, in welchem Zusammenhang die Opfer zu Speers verschwundenen Tochter stehen.

„Der Totensäer“ schließt nahtlos an „Der Totensucher“ an. Daher wird diese Rezension Spoiler enthalten.

Was für eine spannende und atemberaubende Fortsetzung. Adrian Speer weiß nun, dass seine Tochter lebt. Der Leser erhält einige Einblicke in ihr Leben in der Gefangenschaft. Nachdem der Leser im ersten Teil die Kommissare und ihr Team kennen gelernt hat, verliert der zweite Teil keine Zeit mit Hintergründen.

Autor Chris Karlden schafft es sogar, die Spannung des ersten Teiles noch zu steigern. Irrungen und Wirrungen setzen nicht nur dem Ermittlerteam zu. Die Charaktere entwickeln sich weiter, genau wie die Beziehungen untereinander.

Der Thriller liest sich gut, und auch diesen Teil konnte ich nicht mehr aus der Hand legen. Es war ein spannendes Kopfkino, welches für wunderbare Lesestunden gesorgt hat.

Veröffentlicht am 27.09.2020

Gewaschen, gefüttert, abgehakt – Der unmenschliche Alltag in der mobilen Pflege

Gewaschen, gefüttert, abgehakt
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Autor Markus Breitscheid recherchierte undercover, wie es ist, in der mobilen Pflege zu arbeiten. Neben einer schlechten Bezahlung erwarteten ihn Zeitdruck und Anonymität.

Die Arbeitszeit eines Pflegers ...

Autor Markus Breitscheid recherchierte undercover, wie es ist, in der mobilen Pflege zu arbeiten. Neben einer schlechten Bezahlung erwarteten ihn Zeitdruck und Anonymität.

Die Arbeitszeit eines Pflegers ist komplett durchgetaktet. Wie am Fließband muss er in wenigen Minuten einen alten Menschen abfertigen. Oft reicht diese, meiner Meinung nach willkürliche, vorgegebene Taktung nicht aus. Was oft nicht berücksichtigt wird, ist, dass Pfleger es mit individuellen Bedürfnissen eines jeden „Kunden“ zu tun haben. Der Mensch selbst ist aber nur noch ein Posten, den es abzuarbeiten gilt. Alleine die Fahrzeit zwischen den einzelnen Pflegebedürftigen kann dazu führen, dass eigentlich keine Zeit mehr für den Menschen bleibt. Ein Alter in Würde ist damit nicht möglich.
Doch es gibt wenige Orte, an denen alte Menschen nicht abgefertigt werden, sondern auf ihre Individualität eingegangen wird. Aber auch in diesen Einrichtungen ist der finanzielle Druck groß. Sowohl die Hilfebedürftigen, als auch ihre Pfleger, leben und arbeiten in einem System, welches für Menschlichkeit weder Geld noch Zeit eingeplant hat.

Das Buch ist bereits einige Jahre alt. Die „Corona-Krise 2020“ hat den Blick der Öffentlichkeit wieder auf die Pflegekräfte gelenkt. Sie werden als Helden präsentiert und beklatscht. Aber Auswirkungen auf ihren Arbeitsalltag dürfte es nicht geben. Denn mir wurde nach dem Lesen des Buches bald klar, dass sich kaum etwas an den Bedingungen für Pflegebedürftige und ihren Pflegern getan hat. Sie leben immer noch unter der Profitgier und Spardruck ihrer Firmen und der Politik. So lange es noch Pflegepersonal gibt, welches aus eigener Not heraus bereit ist, für noch weniger Geld zu arbeiten, dürften auch keine großen Änderungen zu erwarten sein.

Dieses Buch zeigt, wie wertvoll ein Mensch ist und wie mit dem Menschen umgegangen wird. Er ist ein Kostenfaktor, welcher ruckzuck abgearbeitet werden muss, damit noch Zeit für den nächsten Kostenfaktor bleibt. Markus Breitscheid bietet einen sehr guten Einblick in eine Realität, die all zu gerne verdrängt wird.

Veröffentlicht am 27.09.2020

Der Totensucher

Der Totensucher
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Vor zwei Jahren wurde die Tochter von Adrian Speer entführt. Nach dem Ende seiner Suspendierung wagt er einen Neuanfang in einer Abteilung für besonders grausame Gewaltverbrechen. Das Pikante an dem ersten ...

Vor zwei Jahren wurde die Tochter von Adrian Speer entführt. Nach dem Ende seiner Suspendierung wagt er einen Neuanfang in einer Abteilung für besonders grausame Gewaltverbrechen. Das Pikante an dem ersten Fall von Speer, seinem Partner und dem Ermittlerteam ist, dass eines der Opfer ein aktuelles Foto von Speers Tochter auf dem Handy hat.

Zu Beginn ist dieser Thriller, abgesehen von den Morden, etwas ruhig. Sowohl das neue Ermittlerteam als auch der Leser lernen sich näher kennen. So baut man früh eine emotionale Bindung, insbesondere zu Speer, auf. Diese begleitet den Leser durch die gesamte Geschichte, welche immer mehr Fahrt aufnimmt.

Die Spannung steigt an, und es folgt eine Wendung auf die andere. Irgendwann konnte ich meinen E-Book-Reader nicht mehr aus der Hand legen und verschlang diesen Thriller an einem Stück. Selbst nach Beendigung bleibt eine gewisse Anspannung erhalten.

Autor Chris Karlden versteht es, den Leser zu fesseln. Ein guter Schreibstil sorgt für ein angenehmes Lesegefühl. So liebe ich Thriller, und ich freue mich, bald die Fortsetzung zu lesen.

Veröffentlicht am 06.09.2020

Die Flügel, mein Engel, zerreiß ich dir

Die Flügel, mein Engel, zerreiß ich dir
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Cloés Karriere in einer Werbeagentur geht ihrem Höhepunkt entgegen. Sie soll die neue Chefin werden. Privat läuft es ebenfalls gut. Doch dann wird sie eines Abends von einem Schatten verfolgt. Niemand ...

Cloés Karriere in einer Werbeagentur geht ihrem Höhepunkt entgegen. Sie soll die neue Chefin werden. Privat läuft es ebenfalls gut. Doch dann wird sie eines Abends von einem Schatten verfolgt. Niemand glaubt ihr, als bald darauf merkwürdige Dinge geschehen. Sie trifft durch Zufall auf Hauptkommissar Gomez, der sich inoffiziell auf die Suche nach dem Schatten begibt.

Cloés geheimnisvoller Schatten verursacht auch beim Leser eine Gänsehaut. Zusammen mit ihr beginnt eine Zeit des Zweifelns. Was ist wahr, was Einbildung? Hat Cloé etwa psychische Probleme und lebt in einer anderen Realität, die nur sie wahrnimmt?

Die gut ausgearbeiteten Figuren erreichen den Leser emotional, und man erlebt die gesamten Aufs und Abs der Geschichte hautnah mit. Die Spannung steigert sich von Kapitel zu Kapitel, unterstützt durch geschickt eingebaute Wendungen.

Es fällt schwer, eine Rezension ohne Spoiler zu schreiben, da hier viele kleine Details das große Gesamtbild der Geschehnisse ergeben. Diese muss der Leser selbst entdecken. Der Roman liest sich gut und schnell, so dass das Buch trotz seiner vielen Seiten schnell zu Ende ist.

Das ausgelöste Kopfkino hält noch lange nach Beendigung des Thrillers an, ebenso die verursachte Gänsehaut.