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Veröffentlicht am 20.08.2017

Beim Leben meiner Tochter

Beim Leben meiner Tochter
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Es sollte ein schöner Urlaub auf der Insel La Réunion werden. Liane, ihr Mann Martial und ihre sechsjährige Tochter Josapha verbringen im Hotel Alamanda eine unbeschwerte Zeit. An einem Tag möchte Liane ...

Es sollte ein schöner Urlaub auf der Insel La Réunion werden. Liane, ihr Mann Martial und ihre sechsjährige Tochter Josapha verbringen im Hotel Alamanda eine unbeschwerte Zeit. An einem Tag möchte Liane nur kurz in das Hotelzimmer gehen, sie kehrt jedoch nicht zurück und bleibt spurlos verschwunden. Alle Hinweise deuten auf ein Verbrechen hin. Der Täter soll ihr Ehemann Martial sein. Doch bevor die Polizei ihn verhaften kann, begibt er sich mit seiner Tochter auf die Flucht.

Was für ein spannender Roman. Michel Bussi nimmt den Leser mit auf die Suche nach den Hintergründen. Die Geschichte ist sehr emotional, nicht zuletzt durch die kurzen Einblicke in Josaphas Gedanken. Immer wieder die Zweifel, wer Martial wirklich ist. Opfer? Täter? Hat er gar eine psychische Störung? Die Polizei kommt ihm immer näher. Wird er seiner Tochter etwas antun, wenn er weiß, dass die weitere Flucht sinnlos ist?

Dieses Gefühls-Chaos während des Lesens sorgt dafür, dass man förmlich am Buch klebt. Seite um Seite, bis endlich die Auflösung für den Leser die Erlösung bringt. Der gute Schreibstil und die geschickte Platzierung von Hinweisen und Wendungen tragen zum Lesevergnügen bei.

Zu Beginn des Buches gibt es eine Skizze von La Réunion, auf der die wichtigsten Orte eingetragen sind. Sie hilft, den Überblick während der Flucht von Martial zu behalten.

„Beim Leben meiner Tochter“ ist ein Roman, bei dem die Gefühle Achterbahn fahren. Ein Albtraum mitten im Paradies. Es ist eine Geschichte, welche noch lange im Kopf bleibt, auch wenn das Buch bereits zur Seite gelegt wurde.

Autor Michel Bussi hat mit dieser Geschichte ein gutes Kopfkino ausgelöst. Dieses geniale Buch kann ich nur empfehlen. Lesen lohnt.

Weitere Rezis unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 20.08.2017

Ein König für Deutschland

Ein König für Deutschland
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Ist es denkbar, dass in unserer heutigen Zeit wieder ein König Deutschland regieren könnte? Dafür braucht ein zukünftiger König nicht viel: Er muss nur eine Wahl gewinnen und das Grundgesetz ändern. Absurd? ...

Ist es denkbar, dass in unserer heutigen Zeit wieder ein König Deutschland regieren könnte? Dafür braucht ein zukünftiger König nicht viel: Er muss nur eine Wahl gewinnen und das Grundgesetz ändern. Absurd? Unmöglich? Wie soll das denn gehen? Das lässt doch das Grundgesetz gar nicht zu, oder etwa doch?

Vincent Wayne Merrit hat im Auftrag ein Computerprogramm geschrieben, mit welchem Wahlcomputer manipuliert werden können. Es mehren sich die Hinweise, dass genau dieses Programm die US-Präsidentschaftswahl beeinflusst hat. Nun soll dieses Programm auch die nächsten Bundestagswahlen in Deutschland entscheiden. Wie soll diese Manipulation und somit der Wahlbetrug bewiesen werden?

Der Roman von Andreas Eschbach ist erschreckend realistisch. Er bestätigt auch alle meine Vorbehalte gegen den Einsatz von Wahlcomputern. Die Geschichte zeigt auf, dass jeder Computer jederzeit im Sinne der jeweiligen Interessengruppe programmiert werden kann. Warum sollte dies also nicht auch bei Wahlcomputern möglich sein?

Das Buch liest sich nicht eben mal so. Es fordert seinen Leser heraus. Fußnoten versorgen den Leser mit Hintergrundinformationen oder nennen Quellen. Dadurch muss die Geschichte nicht ständig wegen eines Blickes in ein angehängtes Glossar unterbrochen werden.

Andreas Eschbach zeigt, dass es mit einfachsten Mitteln möglich ist, das Schicksal und die Zukunft eines Landes und seiner Bevölkerung zu bestimmen. Die Geschichte macht klar, dass die Menschen zu naiv mit der zur Verfügung stehenden Technik umgehen. Im Buch gibt es leicht verständliche Erklärungen, zum Beispiel der Vergleich eines Getränkeautomaten mit einem Geldautomaten.

Es ist ein genialer Roman, den ich jedem empfehlen kann. Er verdeutlicht, wie verletzlich wir trotz oder vielleicht gerade wegen der technischen Möglichkeiten sind. Eine spannende und packende Geschichte um Manipulation und Macht, die es zu lesen lohnt.

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Veröffentlicht am 20.08.2017

ZORN – Wie sie töten

Zorn - Wie sie töten
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Von Zeugen unbemerkt wird ein Mensch vor eine einfahrende S-Bahn gestoßen. Alles spricht für Selbstmord, und so muss sich Kommissar Zorn auch nicht mit dieser Angelegenheit beschäftigen. Zorn hat sowieso ...

Von Zeugen unbemerkt wird ein Mensch vor eine einfahrende S-Bahn gestoßen. Alles spricht für Selbstmord, und so muss sich Kommissar Zorn auch nicht mit dieser Angelegenheit beschäftigen. Zorn hat sowieso ganz andere Sorgen. Er will seinen Kollegen Schröder wieder zurück, doch Schröder hat sich entschieden, nicht mehr als Polizist zu arbeiten. Es geschehen weitere Morde, und der Mörder kommt ihnen und den Menschen, die sie lieben, gefährlich nahe.

Es ist der vierte Fall von Zorn und Schröder. Die Romane sollten in der entsprechenden Reihenfolge gelesen werden, da sich die Charaktere weiterentwickeln. Der Fall an sich ist abgeschlossen.

Diese Geschichte wird der persönlichste Fall von Zorn und Schröder. Was langsam beginnt, entwickelt sich zu einem emotionalen Thriller. Die Suche nach dem Täter und das Privatleben der Kommissare werden wunderbar miteinander verwebt. Autor Stephan Ludwig gibt den Figuren Raum zur Weiterentwicklung. Die spezielle Freundschaft von Zorn und Schröder schreitet weiter fort. Schon früh bekommt der Leser Hinweise auf den Täter. Doch oft genug führen diese in die Irre.

Der Schreibstil ist gut, und das Buch liest sich flüssig. Wieder bekommt der Leser die inneren Gefühle und Gedanken Zorns mit und versteht so sein Handeln besser, als es die Figuren im Roman je könnten.

Den vierten Fall kannte ich bereits aus dem Fernsehen und finde ihn gut umgesetzt. Mein „Kopfkino“ hat mir dabei immer wieder die Filmszenen vorgespielt, und trotzdem war die Spannung immer auf einem hohen Level.

Am Ende des Buches gibt es noch ein winzig kleines Interview mit Zorn. Mit jedem Buch mag ich Zorn und Schröder mehr. Die beiden sind ein tolles Gespann, und ihre Entwicklung ist bestimmt noch nicht abgeschlossen. Für mich ist es der bisher beste Roman aus der „Zorn-Reihe“.

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Veröffentlicht am 15.08.2017

Die sieben Farben des Blutes

Die sieben Farben des Blutes
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Er nennt sich „Dionysos“ und ermordet innerhalb von drei Monaten drei Frauen. Bei jedem Mord veröffentlicht Dionysos eine Verkündung, die von sieben „Heilungen“ spricht. Dann geschieht ein Jahr lang nichts. ...

Er nennt sich „Dionysos“ und ermordet innerhalb von drei Monaten drei Frauen. Bei jedem Mord veröffentlicht Dionysos eine Verkündung, die von sieben „Heilungen“ spricht. Dann geschieht ein Jahr lang nichts. Bis es wieder ein Opfer gibt, und Dionysos wird noch lange nicht aufhören. Spuren führen zu Professor Rashid Gibran, der an der Uni Vorlesungen zum Thema „Geschichte des Frauenhasses“ hält.

Uwe Wilhelm ist mit diesem Buch ein gutes Werk gelungen. Er nimmt den Leser mit in die Welt der Berliner Staatsanwältin Helena Faber und ihrer Suche nach Dionysos. Die Geschichte ist spannend und hat einige interessante Wendungen zu bieten. In fast jeden Charakter kann sich der Leser hineinversetzen.

Mit genauen Ortsangaben, die mir an einigen Stellen etwas zu detailliert waren, wissen Berlin-Kenner immer ganz genau, wo die einzelnen Szenen der Handlung spielen. Es gibt im Buch weitere detailreiche Beschreibungen, welche im Kopf zwar ein genaues Bild von der Örtlichkeit oder der Figuren schafft, mich persönlich aber von der eigentlichen Handlung einige Male entfernt hat.

An einigen wenigen Stellen bin ich an Fremd-, bzw. Fachwörtern etwas „hängen geblieben“ und musste einen Satz mehrfach lesen, um in der Geschichte weiter voran zu kommen. Abgesehen von diesen wenigen Stellen ist das Buch gut lesbar.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass „Die sieben Farben des Blutes“ ein gelungener Roman ist, den ich gerne weiterempfehlen möchte.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Blanvalet-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

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Veröffentlicht am 27.07.2017

Im Schatten das Licht

Im Schatten das Licht
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Sarah lebt bei ihrem Großvater, ihrem einzigen Verwandten. Beide verbindet eine innige Liebe zu Pferden. Als ehemaliger Dressurreiter trainiert Henri seine Enkeltochter und ihr Pferd Boo. Sarah und Boo ...

Sarah lebt bei ihrem Großvater, ihrem einzigen Verwandten. Beide verbindet eine innige Liebe zu Pferden. Als ehemaliger Dressurreiter trainiert Henri seine Enkeltochter und ihr Pferd Boo. Sarah und Boo sind ein eingespieltes Team. Sarahs Leben bekommt eine neue Wendung, als Henri mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus kommt.

Die Ehe von Natasha und Mac ist gescheitert, sie haben sich nicht mehr viel zu sagen. Bis das gemeinsame Haus verkauft ist, müssen sie dort noch gemeinsam leben und das Beste aus der Situation machen. Da bleibt ein Gefühlschaos nicht aus.

Der Zufall bringt Sarah, Natasha und Mac zusammen. Sarah darf bei den beiden wohnen, doch das Zusammenleben ist nicht einfach. Als Sarah plötzlich verschwindet, machen sich Natasha und Mac auf die Suche nach ihr.

„Im Schatten das Licht“ ist ein Buch, für das man kein Pferdeliebhaber sein muss, um die enge Beziehung zwischen Sarah und ihrem Pferd zu spüren. Für ihr Pferd würde sie alles tun. Die Geschichte von Jojo Moyes ist emotional und geht ans Herz. Ausführlich beschäftigt sie sich mit ihrem Charakteren, bevor der auf der Rückseite angekündigte „turbulente Roadtrip durch England und Frankreich“ los geht.

Dieser hat selbst auch Ereignisse zu bieten, aber er ist nicht das, was die Geschichte ausmacht. Es sind die Gefühle, welche beim Lesen aufkommen. Die Figuren und ihre Sorgen sind gut herausgearbeitet und nehmen den Leser mit in die Geschehnisse. Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es ein kurzes Zitat aus „Xenophon – Über die Reitkunst“, welches gut zu dem jeweiligen Inhalt passt.

Dieser Roman ist einfach wunderbar und zu Herzen gehend. Genau so, wie es der Leser von dieser Autorin gewöhnt ist. Ein Buch für schöne Stunden, welches ich gerne weiterempfehle.

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