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Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Kind

Das Kind
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Kaum hat sich Strafverteidiger Robert Stern mit einem kleinen Jungen getroffen, nimmt sein Leben eine Wendung. Der zehnjährige todkranke Simon behauptet, in einem früheren Leben ein Mörder gewesen zu sein. ...

Kaum hat sich Strafverteidiger Robert Stern mit einem kleinen Jungen getroffen, nimmt sein Leben eine Wendung. Der zehnjährige todkranke Simon behauptet, in einem früheren Leben ein Mörder gewesen zu sein. Zielsicher führt er Stern zu einem Versteck, in dem eine Leiche liegt. Doch bei dieser einen Leiche bleibt es nicht lange. Auch an einem anderen Ort, den Simon genannt hat, befindet sich eine Leiche.

Stern geht dieser Fall sehr nahe, denn er hat vor zehn Jahren seinen eigenen Sohn verloren und das nie richtig überwunden. Während er versucht, das Rätsel um Simon zu lösen, bekommt er eine DVD mit einem merkwürdigen Inhalt. Angeblich würde sein Sohn noch leben. Robert Stern soll jedoch den Bedingungen des Unbekannten nachkommen. Diese sind eng mit Simon und seiner Wiedergeburt verknüpft. Stern ist zerrissen zwischen den Gefühlen zu seinem Sohn und der Aufklärung des Falls.

Sebastian Fitzek spielt in seinem Roman gekonnt mit den Gefühlen des Lesers. Die Spannung ist an einigen Stellen kaum auszuhalten. Vor jedem neuen Buchabschnitt gibt es Zitate zum Thema Wiedergeburt, Reinkarnation und Tod. Dadurch setzt sich der Leser im Laufe des Buches mit diesem Bereich auseinander. Und immer wieder die Frage, ob das wirklich Simon passiert ist, oder woher denn sonst sein Wissen über die Fundorte der Leichen stammt.

Ein Psychothriller, der diesen Namen mehr als verdient hat. Wer dieses Genre mag, sollte sich das Buch nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Lebenden und die Toten

Böser Wolf (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 6)
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Dieser Fall von Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff ist verzwickt und nicht einfach zu lösen. Eine alte Frau wurde bei dem Spaziergang mit dem Hund erschossen, eine weitere Frau wird in der Küche vor ...

Dieser Fall von Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff ist verzwickt und nicht einfach zu lösen. Eine alte Frau wurde bei dem Spaziergang mit dem Hund erschossen, eine weitere Frau wird in der Küche vor den Augen der Enkeltochter ebenfalls ermordet. Beide Frauen waren beliebt und niemand kann sich erklären, warum es jemand auf sie abgesehen haben sollte.

Als dann nach den Morden Todesanzeigen bei der Polizei eingehen, auf denen der Täter schreibt, warum diese Frauen sterben mussten, wird die Sache immer merkwürdiger. Und es bleibt nicht bei diesen Frauen. Weitere Menschen fallen dem Täter zum Opfer.

Die Ermittlungen führen Bodenstein und Kirchhoff zu einem zehn Jahre zurückliegenden Fall einer Organspende. Die Eltern einer angeblich hirntoten Frau wurden zur Freigabe der Organe regelrecht gedrängt. Der Ehemann war zu dieser Zeit im Ausland nicht erreichbar und so gab schließlich der Vater die Einwilligung, oder etwa nicht? Die gesamte Familie ist mit dieser Situation nie fertig geworden und leidet bis heute unter der Freigabe der Organe. Aber was hat diese alte Geschichte mit den Morden zu tun? Schritt für Schritt nähert sich das Ermittlerteam der Lösung, doch es müssen viele Sackgassen genommen werden.

Zudem macht Andras Neff dem Team das Leben schwer. Er wurde als Fallanalytiker hinzugezogen und weiß alles besser, kann alles besser – kurz gesagt: ein schleimiger Klugscheißer. Dieser Charakter wurde wunderbar von Nele Neuhaus dargestellt und als Leser möchte man dem Kerl am liebsten eine … - nein, das lass ich lieber.

Auch die Schwester von Pia Kirchoff arbeitet an diesem Fall mit. Sie ist seit Jahren stellvertretende ärztliche Direktorin einer forensisch-psychiatrischen Gefängnisklinik. Ihre Täteranalysen unterscheiden sich stark von denen Neffs. Daher sind weitere Spannungen im Team nicht ausgeschlossen.

Ein phantasitscher Roman, der bis zum Schluss die Frage nach dem Täter offen hält. Eine Vielzahl an Verdächtigen, alle mit einem Motiv, macht es nicht einfach, herauszufinden, wer der Täter ist. Auch das Thema der Organspende wird ausführlich behandelt und spielt im Fall eine große Rolle. Es gibt vieles, was ein Mensch beachten sollte, wenn er sich bereiterklärt, seine Organe zu spenden. Denn, wie im Roman gut erklärt, können Organe nur einem Sterbenden, aber keinem Toten entnommen werden. Daher sollte sich jeder zu Lebzeiten dafür entscheiden, ob er spenden möchte oder nicht. So bleibt den Hinterbliebenen eine schwere Entscheidung erspart. Nele Neuhaus ist das Thema mit viel Gefühl, aber auch realitätsnah angegangen.

Die Geschichte ist am Ende weder ein Dafür noch ein Dagegen zum Thema Organspende. Jeder Mensch sollte selbst entscheiden. Dabei sollte man sich aber auch die Frage stellen: Wenn ich ein Organ bräuchte, würde ich ein fremdes haben wollen? Wenn ja, wäre ich auch bereit, Organe zu spenden?