eine tolle Fortsetzung dieser Reihe
eine tolle Fortsetzung dieser Reihe
Meine volle Hochachtung gilt Frau Neuhaus für dieses Buch, in dem sie nicht scheut ein Thema aufzugreifen, das dadurch, das es fast schon zur Alltäglichkeit geworden ...
eine tolle Fortsetzung dieser Reihe
Meine volle Hochachtung gilt Frau Neuhaus für dieses Buch, in dem sie nicht scheut ein Thema aufzugreifen, das dadurch, das es fast schon zur Alltäglichkeit geworden ist, vielleicht schon zu einem Abstumpfungsprozess bei manchem geführt hat.Um so wichtiger ist es, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, was vielleicht alltäglich in diesem unserem Lande und auch anderswo denjenigen geschieht, die sich am wenigsten wehren können, die noch vertrauensvoll und unverdorben sind und an das Gute im Menschen glauben. Unsere Kinder !!!
Der nunmehr 6. Fall des Ermittlerpaares Bodenstein und Kirchhoff konfrontiert den Leser mit einem Thema, das eigentlich keinen unberührt lassen kann.
Am Ufer des Mains wird die Wasserleiche eines jungen Mädchens gefunden. Was zu Anfang wie ein aus dem Ruder gelaufenes "Komasaufen " aussieht, entpuppt sich nach der Obduktion des Mädchens als Missbrauchsfall. Das Mädchen zeigt deutliche Zeichen einer Misshandlung und hat nichts mit den Jugendlichen zu tun, die sich am Fundort der Leiche " die Kante " gegeben haben.Trotz akribischer Recherche kommen die Ermittler mit dem Fall nicht weiter. Als dann eine bekannte Fernsehreporterin , die sich mit einem brisanten Thema beschäftigte, schwer misshandelt und mehr tot als lebendig im Kofferraum ihres Wagens gefunden wird, ahnen Kirchhoff und Bodenstein noch nicht, dass es Verbindungen zwischen den Fällen gibt und sie bei der Aufklärung der Fälle, die noch einen weiteren Mord nach sich zieht, in einen Wespenhaufen stechen, der nicht nur schmerzhafte Stiche zurücklässt. Diese geballte Macht , die sich ihnen dort entgegenstellt, gleicht einer Krake, die ihre Tentakel in alle Bereiche der Oberschicht ausgefahren hat und denen die Demontage oder das Auslöschen eines Menschenlebens nicht mal ein Wimpernzucken entlockt.
Nele Neuhaus hat mich mit ihrem neuen Buch nicht nur voll überzeugt, nein ,sie hat auch meine Gefühlssklala zwischen Entsetzen,Wut und absolutem Unverständnis hin und herpendeln lassen.Dieser Roman ist zwar fiktiv,Nele Neuhaus schafft es aber ihn so realistisch darzustellen, dass ich überzeugt bin, das man die Wahrheit nicht weit suchen muss.Auch die Gestaltung ihrer Figuren ist ihr wieder gut gelungen.Pia, die die Enkelin ihres Partners zu Hause hat, wirkt sehr überzeugend bei der Aufklärung des Falles und die oft frustrierende Puzzelarbeit, die solch einen Fall oft begleitet, wird gut rübergebracht. Vor allem schafft es die Autorin aber, die verschiedenen Sichtweisen bei diesem Thema zu beschreiben. Die Opfer, die ein Leben lang mit diesem Trauma leben müssen und daran häufig scheitern , weil ihre Seele nicht mehr heilen kann. So gleiten sie häufig in die Kriminalität ab,oder werden zu Psychopathen, die das Erlebte an andere weitergeben.Die Eltern, die sich immer wieder Vorwürfe machen, dass sie nichts gemerkt haben oder etwas falsch gemacht haben und die Peiniger,bei denen der Profit im Vordergrund steht und die ihre Moral über Bord geworfen haben.Als letztes dann die, die ihre krankhaften Neigungen mit diesen Kindern befriedigen und weder Scham noch Schuldgefühle kennen.
Für mich war dieses Buch wieder ein Beweis dafür, dass Nele Neuhaus brisante Themen in eine gute Verpackung stecken kann, so dass eine gut konstruierte Geschichte entsteht, die den Leser aufschreckt, zum Nachdenken anregt und vielleicht sogar zu Tränen rührt, wie es bei mir der Fall war. Die letzten hundert Seiten musste ich häppchenweise zu mir nehmen, da ich zu betroffen war um weiterzulesen.