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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2017

Sehr aufschlussreich

Die Entdeckung des Glücks
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Auf dem Cover prangt ganz groß der Titel, er fällt als Erstes auf. Darüber ist eine Art Gold gewischt, das fühlt sich an wie Sand und mich befiel die Sorge es könnte auf meine Finger abfärben, was es natürlich ...

Auf dem Cover prangt ganz groß der Titel, er fällt als Erstes auf. Darüber ist eine Art Gold gewischt, das fühlt sich an wie Sand und mich befiel die Sorge es könnte auf meine Finger abfärben, was es natürlich nicht tut. Darauf befindet sich ein schwarzer Aufkleber, auf dem steht dann das eigentliche Thema drauf (Dein Leben fängt nicht erst nach der Arbeit an).

In dem Buch geht es darum, warum wir meistens mit unserem Job nicht glücklich sind. Wir nehmen die Probleme auf der Arbeit mit nach Hause, anstatt abschalten zu können und schielen neidisch auf andere Berufe, die wir für viel lukrativer halten.

Das Buch ist in drei Teile geteilt (Warum wir unser Glück verhindern, wie wir es wiederfinden und was wir selbst dafür tun können) mit sinnvollen Unterkapiteln. Die Autorin schreibt unterhaltsam und lebendig, sodass das Sachbuch kein bisschen trocken ist und es sich sehr angenehm lesen lässt.
Ich konnte mich durchaus in etlichen beschriebenen Verhaltensweisen wiederfinden und habe erstaunt festgestellt, dass es nicht nur mir so geht. Es scheinen also allgemeine Probleme zu sein, die nicht nur mich betreffen.
Interessant fand ich, dass auch ein höherer Posten mit mehr Geld nicht auf Dauer glücklicher macht, sondern dass eine Gewöhnung eintritt und sich der Level der Zufriedenheit wieder da einpegelt, wo man auch schon vorher war.
Wie man dennoch zufriedener werden kann, wird sehr praktikabel im Buch dargestellt und ist mir jetzt eine große Hilfe.
Das Buch bekommt auf jeden Fall einen dauerhaften Platz in meinem Bücherregal, damit ich dann und wann immer mal wieder Hilfe holen kann, wenn ich welche brauche.

Fazit: Ein sehr guter Ratgeber, wie man sich eine gesunde Einstellung zur Arbeit aneignen kann und somit glücklicher und zufriedener wird. Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.09.2017

Die tragische Wandlung einer Nounou

Dann schlaf auch du
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Myriam und Paul haben zwei entzückende Kinder, sie sind eine kleine heile Familie. Als Myriam beschließt wieder arbeiten zu gehen, suchen die beiden das perfekte Kindermädchen. In Louise scheinen sie dieses ...

Myriam und Paul haben zwei entzückende Kinder, sie sind eine kleine heile Familie. Als Myriam beschließt wieder arbeiten zu gehen, suchen die beiden das perfekte Kindermädchen. In Louise scheinen sie dieses gefunden zu haben. Die Nounou umsorgt liebevoll die beiden Kinder, kümmert sich um den Haushalt und kocht auch noch, die Eltern sind begeistert. Bald ist sie unentbehrlich.
Doch Louise hat viele Probleme von denen die Eltern nichts wissen. Und so steuert sie unaufhaltsam auf einen Abgrund zu und reißt die kleine Familie mit sich ins Verderben.

Meine Meinung:
Von Anfang an hat mich das Buch gefesselt. Gleich am Beginn wird die furchtbare Katastrophe geschildert, die die Eltern und somit auch mich als Leser niederschmettert.

Erst danach wird schrittweise geschildert, wie es zu dem Schicksalsschlag kommen konnte. Das Ganze fängt harmlos an und mit der Zeit bemerkt man, dass etwas unheimlich schief läuft.
Der Schreibstil ist sicher nicht jedermanns Sache, ich hatte das Gefühl von oben herab auf das Geschehen herunter zu schauen ohne dabei besonders emotional eingebunden zu sein.
Dennoch passt es hervorragend zu der Erzählung.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es war durchgängig spannend und sehr interessant.

Fazit: Ein bemerkenswertes Buch über eine alleingelassene Frau, die keinen Halt mehr findet. Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.08.2017

Solider Auftakt der neuen Kriminalroman-Reihe

Glaube Liebe Tod
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Solider Auftakt der neuen Kriminalroman-Reihe

Polizeiseelsorger Martin Bauer springt beherzt von einer Brücke um einen Polizisten zu retten, der gerade auf eben dieser Brücke in den Tod springen will. ...

Solider Auftakt der neuen Kriminalroman-Reihe

Polizeiseelsorger Martin Bauer springt beherzt von einer Brücke um einen Polizisten zu retten, der gerade auf eben dieser Brücke in den Tod springen will. Verrückt – aber es funktioniert. Doch leider ist der Polizist wenige Stunden später trotzdem tot, es heißt er wäre von dem Dach eines Parkhaus in den Tod gesprungen. Doch obwohl ihm seine Vorgesetzten es untersagt haben, forscht Bauer nach, da er nicht an den Selbstmord des Polizisten glauben kann.

Der Titel und das Cover haben mich nicht wirklich interessiert, zumal der Titel sehr im Vordergrund des Covers stand. Doch das Buch wurde stark beworben, so kam ich nicht umhin, mir das Buch doch mal genauer anzusehen. Die Inhaltsangabe hat mich dann doch angesprochen und die Stimme des Sprechers fand ich bei der Hörprobe sehr angenehm, deshalb habe ich mir das Hörbuch angehört.

Ich bin angenehm überrascht über den Hauptprotagonisten Polizeiseelsorger Martin Bauer, ich finde er wird sehr authentisch dargestellt.
Wie wohl auch im echten Leben hat er nicht die Kompetenzen, die ein Polizist hat, dennoch ermittelt er durchaus glaubwürdig.
Nebenbei hat Martin Bauer noch private Probleme, seine Tochter ist nach Frankreich gereist um gegen Atomkraftwerke zu demonstrieren und gerät dabei in eine Notlage. Nun muss er entscheiden, ob er zuerst seiner Tochter oder dem Sohn des toten Polizisten, der sich ebenfalls in Gefahr befindet, zu Hilfe eilt.
Mir persönlich hat der Geschichte mit Mariana sehr gut gefallen, die von ihrer Freundin La Crema unter falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt wurde.
Am Ende fügen sich die verschiedenen Handlungsstränge zu einem plausiblen Ganzen zusammen und die Auflösung war für mich überraschend.

Fazit:
Ein solider und spannender Kriminalroman, sehr gut gelesen von Oliver Siebeck.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Die ganz eigene Welt der Eleanor Oliphant

Ich, Eleanor Oliphant
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Eleanor Oliphant ist besonders. Sie kapselt sich von ihren Mitmenschen ab und lebt in ihrer eigenen kleinen Welt mit einem ganz eigenen Weltbild.
Eines Tages entdeckt sie einen Musiker, er soll der Mann ...

Eleanor Oliphant ist besonders. Sie kapselt sich von ihren Mitmenschen ab und lebt in ihrer eigenen kleinen Welt mit einem ganz eigenen Weltbild.
Eines Tages entdeckt sie einen Musiker, er soll der Mann ihres Lebens werden, ihr fortan beistehen. Sie beginnt sich zu verändern. Die Verwandlung von einer Raupe zum Schmetterling hat begonnen.

Der Roman ist aus der Perspektive von Eleanor geschrieben, dadurch hatte ich die Möglichkeit mich gut in diese wirklich sehr besondere Figur hinein zu fühlen.

Zuerst hatte ich Mitleid mit Eleanor, da sie sehr abgeschieden lebt, eigentlich hat sie nur ihre Arbeit als Finanzbuchhalterin (die sie sehr gut macht, hat aber kaum Kontakt zu ihren Kollegen, die sie für seltsam halten und über sie tratschen) und ihre kleine Wohnung, in der sie sich vor allem an den Wochenenden sehr einsam fühlt und diese Einsamkeit, im wahrsten Sinne des Wortes, mit Wodka füllt.

Kontakt hat Eleanor eigentlich nur zu ihrer Mutter, einmal wöchentlich telefonisch, doch die Gespräche sind sehr deprimierend und in der Vergangenheit lauert eine tragische und böse Geschichte.

Als sie Karten für ein Konzert gewinnt, geht sie mit einem Kollegen zu dem Konzert und verliebt sich spontan in den Sänger der Band.
Daraufhin beginnt sie ihr Leben zu verändern, indem sie erst einmal ihr Äußeres verändert.
Auch ein neuer Kollege tritt in ihr Leben, Raymond. Sie findet den neuen Kollegen eigentlich nicht sehr attraktiv, er hat einen Bauch, trägt grässliche bunte Turnschuhe, zudem raucht er und auch sein Benehmen ist ihr manchmal suspekt.

Eleanor ist zwar hochintelligent und kann auch mit Worten umgehen, aber sie hat von gesellschaftlichen Umgangsformen keine Ahnung, so sagt sie jedem knallhart die Wahrheit, wundert sich dann aber über das Verhalten des Gegenübers, das ist manchmal sehr amüsant, manchmal auch sehr traurig.

Mir ist im Laufe der Geschichte Eleanor sehr ans Herz gewachsen, natürlich konnte ich manche ihrer Ansichten nicht teilen, aber im Endeffekt konnte ich sie verstehen.
Auch Raymond ist ein sehr liebenswerter Charakter, der Eleanor sehr gut tut.

Ich hätte mir gerne noch etwas mehr Details zu Eleanors Mutter gewünscht, da bleiben noch einige Fragen offen.

Fazit:
Ein sowohl tragischer als auch amüsanter Roman, der mich tief berührt hat.
Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.04.2017

Gut geschrieben, aber Thema verfehlt

Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen
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Aufgrund des wunderschönen Covers und dem Klappentext habe ich einen Liebesroman erwartet, bekommen habe ich einen Roman in dem es hauptsächlich um Traueraufarbeitung geht und die neue Liebe so gut wie ...

Aufgrund des wunderschönen Covers und dem Klappentext habe ich einen Liebesroman erwartet, bekommen habe ich einen Roman in dem es hauptsächlich um Traueraufarbeitung geht und die neue Liebe so gut wie gar keinen Raum einnimmt, sie wird eigentlich nur am Rande erwähnt.
Edward bleibt eine kleine Nebenfigur, über ihn erfährt man auch kaum etwas. Teilweise werden sogar die Teilnehmer des Gärtnerkurses ausführlicher beschrieben als er.

Anfangs war der Roman auch sehr amüsant, das hat mir sehr gut gefallen. Das bleibt er zwar auch, aber am Ende überwiegt dann doch das ernste Thema.

Gut beschrieben wird die Gefühlslage von Lilian, die auch nach 4 Jahren Witwendasein immer noch mit dem Tod ihres Mannes hadert. Das wird sehr glaubwürdig dargestellt und ich konnte mich gut in Lilian hineinversetzen.
Lilians Beziehung zu ihrer sehr hilfsbereiten Schwester Rachel finde ich klasse und die Beziehung zu ihrer narzisstischen Mutter kommt auch glaubwürdig rüber.
Lilians Töchter sind der Hit, die altkluge Annabell und die kleine Clare haben mir manchen Lacher beschert, genauso wie der dicke gemütliche Hund Frank.

Man erfährt auch viel über die anderen Teilnehmer des Gärtnerkurses, dabei musste ich allerdings aufpassen, dass ich nicht den Überblick über die vielen verschiedenen Personen verliere.

Zwischen einigen Kapiteln befinden sich Gärtnertipps, passend zum Thema des Buches.

Fazit:
Eine berührende Geschichte über Traueraufarbeitung, aber auch über einen Neubeginn.