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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2017

Mitreißend und voller Poesie

The Sun Is Also a Star
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Natasha, die sich illegal in New York aufhält, ist auf dem Weg zu einem Anwalt, ihrer letzten Hoffnung doch nicht ausgewiesen zu werden, als ihr Daniel begegnet. Diese Begegnung wird beider Leben verändern. ...

Natasha, die sich illegal in New York aufhält, ist auf dem Weg zu einem Anwalt, ihrer letzten Hoffnung doch nicht ausgewiesen zu werden, als ihr Daniel begegnet. Diese Begegnung wird beider Leben verändern.

Natasha ist Realistin, Daniel eher ein Träumer, beide wissen nicht was die Zukunft bringt, doch sie haben ihre Vorstellungen und versuchen sie jeweils dem anderen zu erklären.
Daniel fühlt sich gleich zu Natasha hingezogen, Natasha wehrt sich gegen ihre Gefühle – ist eine Zukunft mit Daniel doch sowieso aussichtslos. Dennoch kommen die beiden sich während dieser kurzen Zeit immer näher.

Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Natasha und Daniel geschildert, wodurch ich mich mit beiden sehr gut identifizieren konnte. Beide Hauptpersonen sind mir sehr sympathisch, trotz dass sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Aufgelockert wird die Geschichte durch kurze Abschnitte, in denen die Nebendarsteller mit ihren Gefühlen, Wünschen und Hoffnungen anrührend beschrieben werden. Genau diese Nebenschauplätze beeinflussen das Hauptgeschehen und entwickeln dadurch einen ungewöhnlichen Sog. In weiteren kleinen Kapiteln werden anschaulich Details erklärt, die sich aus der Geschichte ergeben, wie z.B. das Multiversum. Diese Passagen fand ich sehr interessant. Ab und zu sind auch kleine, meist witzige Bemerkungen zum nächsten Kapitel vorhanden, wie z.B. „New Yorker Teenager glaubt, dass der Tag nicht mehr schlimmer werden kann. Irrt sich aber.“
All das macht dieses Buch so außergewöhnlich.

Meine Gefühle sind immer wieder Achterbahn gefahren, die Sprache das Buches hat mich beeindruckt mit seiner wunderschönen Poesie, den einprägsamen philosophischen Gedanken und mit seiner bittersüßen Liebesgeschichte. Einfach großartig!

Veröffentlicht am 20.03.2017

Erst unterhaltsam, dann zu trocken und langatmig

Der letzte Scheißkerl
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Ich bin durch eine Leseprobe und das nette Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Den ersten Teil „Scheißkerle“ habe ich nicht gelesen.
Mir gefiel auch der Slogan „Wie aus dem Falschen der Richtige wird“, ...

Ich bin durch eine Leseprobe und das nette Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Den ersten Teil „Scheißkerle“ habe ich nicht gelesen.
Mir gefiel auch der Slogan „Wie aus dem Falschen der Richtige wird“, nur leider habe ich das anhand dem Buch nicht herausgefunden.
Ich habe gedacht, dass es sich um ein humorvolles Buch über Beziehungen handelt, leider gleitet das Buch in der zweiten Hälfte aber derart in eine psychologische und schwerverständliche Lektüre ab, dass ich keinen Spaß mehr an dem Buch hatte.

Die erste Hälfte ist sehr unterhaltsam, sie beinhaltet die gängigen Aussagen, die jeder von uns kennt, wie z.B. warum gerate ich immer an denselben (falschen) Typ?
Außerdem werden verschiedene Fallbeispiele anhand Beziehungen geschildert. Das war mitunter recht amüsant und unterhaltsam.

Leider konnte die zweite Hälfte des Buches da überhaupt nicht mit punkten, sie war sehr theoretisch und unheimlich trocken, teilweise kamen die Sätze gar nicht bei mir an und nach einer Weile hatte ich auch keine Lust, sie nochmal zu lesen, um doch noch etwas zu verstehen.
Die vier verschiedenen Typen (General, Analyst, Sonnyboy und Diener) werden hier „ausführlichst“ überspitzt geschildert, leider haben sie bei mir nur ein Gähnen und Desinteresse hinterlassen, da es solche Typen im echten Leben nicht gibt. Ich habe mich durch diesen Teil wirklich quälen müssen.

Die letzten fünf Seiten waren dann nochmal richtig gut.

Fazit: Leider weiß ich auch nach der Lektüre nicht, wie aus dem Falschen der Richtige wird, dazu war mir der Stoff zu trocken und auch zu unverständlich.
Ich vergebe 3 Sterne, da die erste Hälfte (4 Sterne) wirklich sehr unterhaltsam war, dafür die zweite Hälfte (2 Sterne) viel zu trocken und langatmig.

Veröffentlicht am 16.03.2017

Spannende neue Krimireihe aus Schweden

Der Mörder und das Mädchen
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Cornelia hat sich das Ziel gesetzt, endlich ihren gewalttätigen Mann zu verlassen. Das gemeinsame Haus steht zum Verkauf. Nur noch eine Nacht muss sie mit Hans unter einem Dach verbringen, dann ziehen ...

Cornelia hat sich das Ziel gesetzt, endlich ihren gewalttätigen Mann zu verlassen. Das gemeinsame Haus steht zum Verkauf. Nur noch eine Nacht muss sie mit Hans unter einem Dach verbringen, dann ziehen sie und ihre kleine Tochter Astrid in eine neue Wohnung. Doch am nächsten Morgen entdeckt Astrid ihren toten Vater im Gästezimmer.

Die schwangere Emma Sköld übernimmt den Fall, dabei muss sie ihre Objektivität behalten, da Cornelia mit Emmas Schwester Josefin gut befreundet ist.
Bald gerät Cornelia als Täterin in den Fokus der Ermittlungen, sprechen doch viele Indizien gegen sie. Ihre Tochter Astrid will in der Nacht einen fremden Mann an ihrem Bett gesehen haben, aber war das nur ein Traum oder Realität?

Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen.
Die vielen Personen konnte ich erstmal nicht richtig zuordnen, aber mit der Zeit wurde das besser. Nach und nach wird die Verbindung der Personen untereinander auch ersichtlicher.
Da ist die schwangere Emma, die mit dem Immobilienmakler Kristoffer liiert ist, sie möchte gerne mit ihm zusammen ziehen, bevor das Baby kommt, doch Kristoffer verhält sich widersprüchlich.
Gleichzeitig wird Emma von ihrem Exfreund Hugo gestalkt. Ich fand es seltsam, dass sie sich so gar nicht gegen seine Übergriffigkeiten wehrt. Überhaupt könnte Emma etwas taffer sein, sie wirkt sehr eindimensional.
Dann ist da noch Emmas Schwester Josefin, die mitunter völlig überfordert ist mit ihren drei Kindern und ihr Mann Andreas ist ihr auch keine Hilfe und natürlich nicht zu vergessen Cornelia und Astrid.
Außerdem kommen noch die Kollegen von Emma dazu und andere Verdächtige - eben viele, viele Personen.
Alle haben so ihre Geheimnisse, jeder hat irgendwie Dreck am Stecken.

Die Erzählweise in der Gegenwartsform fand ich zu nüchtern, daher fiel es mir schwer den Protagonisten emotional näher zu kommen, erst gegen Ende des Buches kam ich dem ein oder anderen etwas näher.
Spannend und interessant fand ich die Abschnitte in denen aus der Sicht des Täters erzählt wird.

Der Thriller, der meiner Meinung nach eher ein Kriminalroman ist, wartet mit etlichen Wendungen auf, am Ende wird es wirklich wahnsinnig spannend und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich war dann doch sehr überrascht wer der Täter ist, da man vorher doch auf etliche andere Fährten setzt.

Emma Sköld ist eine neue Krimireihe von Sofie Sarenbrant, in Schweden sind wohl auch schon mehr Bücher über die Kommissarin erschienen, daher nehme ich an, dass das relativ offene Ende in dem nächsten Folgeband wieder aufgenommen wird. Ich freue mich darauf.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Spannender Kriminalroman

Eismädchen
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Der manipulierter Killer

Ein Killer tötet kleine Mädchen. Die Taten ähneln denen, die Louis Kinsella begangen hat, doch der sitzt seit Jahren in der geschlossenen Psychiatrie fest.
Irgendwie scheint ...

Der manipulierter Killer

Ein Killer tötet kleine Mädchen. Die Taten ähneln denen, die Louis Kinsella begangen hat, doch der sitzt seit Jahren in der geschlossenen Psychiatrie fest.
Irgendwie scheint Kinsella in Verbindung mit dem Täter zu stehen, denn er kann vorhersagen, wann und wo der Täter wieder zuschlägt. Natürlich offenbart er dies in Rätseln.
Für Alice beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn der Täter hat die kleine Ella in seiner Gewalt…

Meine Meinung:
Am Anfang habe ich mir etwas hartgetan in die Geschichte einzutauchen, ich wurde mit Alice nicht wirklich warm. Aber mit der Zeit wurde die Handlung beständig spannender und Alice wurde mir immer sympathischer.

Louis Kinsella wurde gut beschrieben. Auf der einen Seite konnte ich mir kaum vorstellen, dass ein ehemaliger Schulrektor solche Gräueltaten begangen haben soll, auf der anderen Seite wurde er als sehr manipulativ dargestellt.
Es wurde nicht sehr auf die Details eingegangen, wie er die Kinder gequält hat, das fand ich ganz gut, kann doch jeder seine eigenen Fantasien spielen lassen.

Teilweise wurde die Handlung aus der Sicht von Ella beschrieben, diese Teile fand ich persönlich am Interessantesten. Ella muss sehr leiden, ist aber sehr intelligent und lässt sich nicht unterkriegen. Natürlich hofft der Leser, dass Ella mit dem Leben davonkommt.

Genauso wie Alice erging es mir, wer ist der Mörder? Er muss ja irgendwie in Verbindung mit Kinsella stehen, sonst wüsste dieser ja keine Details. Als ich schon meinte, jetzt weiß ich wer der Mörder ist, wurde ich wieder eines Besseren belehrt.
Das Ende ist plausibel und nicht aufgesetzt, das fand ich sehr gut.

Dies war mein erstes Buch von Kate Rhodes. Obwohl „Das Eismädchen“ der dritte Teil der Serie um die Kriminalpsychologin Alice Quentin ist, braucht man die ersten beiden Teile nicht unbedingt gelesen zu haben, um dieses Buch zu verstehen.

Das Cover finde ich sehr gelungen, die Blumen wirken wie in Eis gefroren, das passt sehr gut zum Titel. Allerdings passt es nicht wirklich zu den Vorgängern.

Fazit: Sehr spannender Kriminalroman mit einem überzeugenden Ende.
Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.02.2017

Solider Thriller

Morgen früh, wenn du willst
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Der Mord an einem Transvestiten gibt Phil Brennan Rätsel auf. Warum sind sein Wohnzimmer wie in einem Puppenhaus aus. Wollte der Mann vielleicht sogar sterben?
Alles sieht danach aus. Dann sterben zwei ...

Der Mord an einem Transvestiten gibt Phil Brennan Rätsel auf. Warum sind sein Wohnzimmer wie in einem Puppenhaus aus. Wollte der Mann vielleicht sogar sterben?
Alles sieht danach aus. Dann sterben zwei weitere Personen, scheinbar durch denselben Täter, doch wie passen ein Beinamputierter im Rollstuhl und dessen Exfrau in das Schema?

Phil und Marina sind nach traumatischen Erlebnissen nach Birmingham gezogen, um Abstand zu gewinnen. Außerdem hat Marina eine gute Arbeitsstelle gefunden und Phil hat die Leitung eines Ermittlungsteam bei der Birminghamer Polizei erhalten. Leider hat sein Team Probleme, dem noch relativ jungen DI Respekt entgegen zu bringen, was einige Spannungen mit sich bringt.
Derweil hat Marina ganz andere Probleme. Auf der Weihnachtsfeier ihrer Universität macht sie der Psychologe und Autor Hugo Gwilym betrunken. Tags darauf erklärt Hugo ihr, dass sie heißen Sex hatten und sie das initiert hätte. Doch Marina kann ich beim besten Willen nicht mehr an den Abend erinnern, sie zweifelt an der Aussage von Hugo Gwilym und fühlt sich bedrängt von ihm, will sich aber ihrem Ehemann nicht anvertrauen.

Marinas Verhalten kann ich nicht so ganz nachvollziehen, schließlich ist sie Psychologin und sollte allein deshalb schon etwas mehr Durchblick haben.
In der Inhaltsangabe steht, dass Phil sie um Unterstützung in dem Fall bittet, dass stimmt aber nicht.
Es geht um abartige Neigungen, deren Erfüllung angeboten wird und um die Manipulation von Menschen.
Der Thriller ist genauso solide wie seine Vorgänger, gut geschrieben und sehr spannend.