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Veröffentlicht am 09.02.2017

Kein Glücksmädchen

Glücksmädchen
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Kein Glücksmädchen

Ellen arbeitet als Journalistin bei einem TV-Sender. Als die 8-jährige Lycke verschwindet, verlangt ihr Chef und Ex-Geliebter Jimmy von ihr, in dem Fall zu recherchieren. Ellen ist ...

Kein Glücksmädchen

Ellen arbeitet als Journalistin bei einem TV-Sender. Als die 8-jährige Lycke verschwindet, verlangt ihr Chef und Ex-Geliebter Jimmy von ihr, in dem Fall zu recherchieren. Ellen ist nicht wohl dabei, da vor Jahrzehnten ihre Zwillingsschwester verschwunden ist und sie die damaligen Ereignisse immer noch nicht komplett verarbeitet hat.
Dennoch beginnt sie nachzuforschen, was denn passiert sein könnte. Ist die Familie in das Verschwinden des Mädchens involviert? Besonders glücklich scheint Lycke nicht zu sein, die Mutter wirkt seltsam kalt, die Stiefmutter bevorzugt ihr eigenes Kind und der Vater hatte auch nie Zeit für seine Tochter, einzig die Kinderfrau kümmerte sich liebevoll um das Mädchen.
Als Ellen für den Sender über den Fall berichtet, wird sie im Internet mit Anfeindungen und Drohungen überschüttet.

Am Anfang habe ich mir etwas hart getan in die Geschichte einzutauchen. Die Geschehnisse werden aus der Sicht verschiedener Personen wiedergegeben (Mutter, Vater, Stiefmutter, Kinderfrau und natürlich Ellen). Besonders interessant fand ich die Sichtweisen der Familienmitglieder, das brachte Abwechslung in den Roman.
Im Klappentext wird angegeben, dass Ellen panisch nach Lycke sucht, das stimmt so nicht. Ebenso kann ich den Titel „Glücksmädchen“ nicht nachvollziehen, denn Lycke ist alles, nur nicht glücklich.

Gegen Ende kommt dann mal richtig viel Spannung auf, die dann aber regelrecht verpufft und mich etwas geärgert hat, weil das gar nichts mit dem Fall zu tun hatte und meinem Empfinden nach völlig überflüssig war.
Die Aufklärung von Lyckes Fall wird dann innerhalb der letzten 10 Seiten abgehandelt und ist kein bisschen spektakulär.

Die Autorin hat durchaus Potenzial, sie konnte mich an manchen Stellen durchaus mitziehen. Ich hoffe, das nächste Buch wird insgesamt besser.

Fazit: Nicht wie beworben ein Psychothriller, sondern ein Familiendrama. Darum kann ich das Buch nur bedingt empfehlen.

Veröffentlicht am 01.02.2017

Intelligenter und spannender Kriminalroman

Minus 18 Grad
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Fabian Risk und sein Team bekommen es im dritten Teil der Serie mit einem gerissenen Täter zu tun, der die Identität seiner Opfer annimmt und das dermaßen täuschend echt, sodass die Ermittler vor dem Rätsel ...

Fabian Risk und sein Team bekommen es im dritten Teil der Serie mit einem gerissenen Täter zu tun, der die Identität seiner Opfer annimmt und das dermaßen täuschend echt, sodass die Ermittler vor dem Rätsel stehen, wie dem Täter beizukommen ist. Fasziniert hat mich, dass der Täter mit tausend Tricks arbeitet und einfach nicht zu fassen ist.

Zeitgleich ermittelt die zur Streifenpolizistin degradierte, aber geniale Dänin Dunja Hougaard in einem Fall von „Happy Slapping“ – dabei handelt es sich um sehr grausame Morde an Obdachlosen. Die Spur der Täter führt sie direkt in Fabians Nähe.
Als Leser bin ich fassungslos, mit welcher Kaltschnäuzigkeit die Täter Menschen nur so zum Spaß umbringen. Leider erfährt man jedoch nicht viel über die Kriminellen selbst, das fand ich etwas schade, hätte aber wahrscheinlich den eh schon sehr komplexen Rahmen gesprengt.

Dunjas ehemaliger Vorgesetzter möchte sie endgültig am Boden sehen, und legt ihr wo es nur geht Steine in den Weg und auch ihre Kollegen verweigern ihr die Unterstützung. So kämpft sie allein um Gerechtigkeit. Es hat mich wütend gemacht, dass Dunja durch die Halsstarrigkeit ihrer Kollegen und Vorgesetzten in immer ausweglosere Situationen gerät und dadurch auch Personen verletzt werden, denen eigentlich geholfen werden sollte.

Ich habe bereits die Vorgängerbände gelesen und fand sie alle hervorragend, dieses Buch kann das sogar noch toppen. Der Titel des Buches passt prima zur Handlung.
Es gibt sehr viele komplexe Handlungsstränge, die der Autor am Ende hervorragend verbindet und die Spannung zieht unheimlich an, im letzten Drittel konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Neben der Haupthandlung kommt auch das Privatleben der Protagonisten nicht zu kurz, so muss Fabian um seine Ehe bangen und sein Sohn Theodor geht mehr und mehr andere Wege, seine Chefin Astrid Tuvesson kämpft mit einem Alkoholproblem und zwei seiner Kollegen wird er am Ende des Kriminalromans mit ganz anderen Augen sehen.

Der Roman endet mit ein paar losen Enden, die sicher im nächsten Teil wieder aufgegriffen werden und ich freue mich jetzt schon auf Band vier.

Fazit: Ein sehr intelligenter und spannender Kriminalroman. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 17.01.2017

Sterneküche trifft auf exquisite Hausmannskost

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Andrew Knight, Besitzer eines Sternelokals in Boston, hat die Liebe zum Kochen verloren, er weiß selbst nicht wie es geschah. Kurzerhand nimmt er sich eine Auszeit und fährt in den Urlaub nach Maine. Dort ...

Andrew Knight, Besitzer eines Sternelokals in Boston, hat die Liebe zum Kochen verloren, er weiß selbst nicht wie es geschah. Kurzerhand nimmt er sich eine Auszeit und fährt in den Urlaub nach Maine. Dort kollidiert er mit dem Bus von Brooke Day, die ihn kurzentschlossen mitnimmt, als sein Wagen den Geist aufgibt und in ihrem Restaurant einquartiert.
Andrew ist begeistert von den Kochkünsten Brookes und verliebt sich nicht nur in ihre hervorragenden Rezepte, sondern auch in die quirlige Brooke. Auch Brooke ist begeistert von Andrew, noch nie war sie so verliebt. Doch Andrew verheimlicht ihr so einiges, wird sie ihm verzeihen, wenn sie sein Geheimnis entdeckt?

Das Cover ist schon ein richtiges Highlight für mich, wunderschön und absolut passend zu dem Roman.

Die Geschichte ist sehr herzerfrischend und richtig amüsant. Sei es eine Bürgermeisterin, die den Männermangel beklagt oder ein Schlagabtausch von Brooke und Andrew beim Fischkauf, oftmals kamen mir die Tränen vor Lachen.
Sowohl Brooke als auch Andrew sind mir sehr ans Herz gewachsen, beide werden als sehr bodenständige und liebevolle Personen beschrieben mit all ihren Fehlern und Macken.
Der Leser bekommt sowohl die Perspektive von Brooke als auch die von Andrew geschildert, sodass man die Handlungsweisen der beiden gut nachvollziehen kann.
Ich habe nur einen kleinen Kritikpunkt: Am Ende ging mir alles ein wenig zu schnell und zu abrupt, da hätte ich mir gerne etliche Seiten mehr gewünscht.

Fazit: Ein kulinarischer Roman zum Wohlfühlen und Lachen. Ich freue mich schon auf die nächsten Romane dieser Reihe.
Klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Gefühle
  • Stil
Veröffentlicht am 22.11.2016

Dramatisch und konfliktreich

Wer Furcht sät
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Max Wolfe bekommt es in seinem dritten Fall mit dem Club der Henker zu tun. Die selbst ernannte Bürgerwehr exekutiert Täter, die ihrer Meinung nach nicht genügend von der Justiz bestraft wurden.
Die Öffentlichkeit ...

Max Wolfe bekommt es in seinem dritten Fall mit dem Club der Henker zu tun. Die selbst ernannte Bürgerwehr exekutiert Täter, die ihrer Meinung nach nicht genügend von der Justiz bestraft wurden.
Die Öffentlichkeit feiert den Club der Henker als Helden, dadurch werden die Ermittlungen von Max Wolfe und seinem Team stark beeinträchtigt.

Der abgebildete Tunnel auf dem Cover passt sehr gut zum Thema.
Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm und das Buch lässt sich flüssig lesen.

Das Thema Selbstjustiz wird meiner Meinung nach sehr gut dargestellt, man wird als Leser gefühlsmäßig mit einbezogen. Am Anfang des Buches wird eine Gerichtsverhandlung beschrieben, in der drei Jugendlichen sehr glimpflich davonkommen, obwohl sie einen Mann brutal erschlagen haben, der nur seine Familie beschützen wollte.
Natürlich darf es keine Lynchjustiz geben, dennoch kann man sich in die Opfer hinein fühlen und die Ungerechtigkeit spüren. Es entsteht ein echter Zwiespalt beim Leser.

Gut gefallen haben mir die historischen Details zu den Hinrichtungen, die es im früheren London gab. Ich konnte mir die Tunnel und vor allem das stillgelegte U-Bahnnetz gut vorstellen und fand diese Details sehr interessant.

Natürlich sind Scout, die kleine Tochter von Max und ihr Hund Stan auch wieder mit von der Partie. Die Abschnitte lockern das Geschehen immer mal wieder auf und zaubern mir ein Lächeln auf das Gesicht.

Der Plot ist sehr spannend, aufwühlend und unterhaltsam. Aber leider wird das Geschehen am Ende wieder etwas unglaubwürdig. Max ist mal wieder ein Superheld…

Fazit: Ein packender Kriminalroman, der zum Nachdenken anregt. Klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Tempo
Veröffentlicht am 05.11.2016

Oberflächlich und viel zu unpolitisch

Tochter der Angst
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Die Oberärztin Marion ist mit ihrer Ehe und ihrem Leben unzufrieden, sie fühlt sich nicht gebraucht und will deshalb zu „Ärzte ohne Grenzen“. Dafür muss sie nach Paris reisen, dort kommt sie bei einer ...

Die Oberärztin Marion ist mit ihrer Ehe und ihrem Leben unzufrieden, sie fühlt sich nicht gebraucht und will deshalb zu „Ärzte ohne Grenzen“. Dafür muss sie nach Paris reisen, dort kommt sie bei einer befreundeten Familie unter und lernt dort Zahra kennen, ein Flüchtlingsmädchen, das dort untergebracht wurde.

Den ersten Eindruck, den ich aus dem Klappentext und der Leseprobe gewinnen konnte war, dass das Buch von Flüchtlingen handelt, ein sehr aktuelles und brisantes Thema, das mich sehr interessiert.

Leider konnte mich die Geschichte nicht wirklich überzeugen.
Erstens wurde nirgends richtig darauf eingegangen, wie Marion die Zuneigung von Zahra gewinnen konnte, das war alles sehr oberflächlich und ich konnte auch keine echte Empathie zu Marion oder Zahra gewinnen.
Über die politischen Hintergründe erfährt man viel zu wenig, als dass man sich ein Bild machen könnte. Da sind halt die Bösen und die Guten und das wars…
Von den Problemen, die Flüchtlinge zu bewältigen haben, kommt im ganzen Buch nichts vor.
Plötzlich tauchen Verwandte auf und es gibt mir ein paar zu viele Zufälle, die sehr zweifelhaft sind.
Dazu ist der Plot auch nur mäßig spannend und der „Showdown“ ist dermaßen unglaubwürdig und hat mich nicht berührt. Das Ende bleibt offen, das fand ich unbefriedigend.

Fazit: Das eigentliche Thema wurde meiner Meinung nach deutlich verfehlt. Zu unpolitisch, verwirrend und undurchdacht. Lediglich der Schreibstil war ordentlich.