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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2016

Oberflächlich und viel zu unpolitisch

Tochter der Angst
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Die Oberärztin Marion ist mit ihrer Ehe und ihrem Leben unzufrieden, sie fühlt sich nicht gebraucht und will deshalb zu „Ärzte ohne Grenzen“. Dafür muss sie nach Paris reisen, dort kommt sie bei einer ...

Die Oberärztin Marion ist mit ihrer Ehe und ihrem Leben unzufrieden, sie fühlt sich nicht gebraucht und will deshalb zu „Ärzte ohne Grenzen“. Dafür muss sie nach Paris reisen, dort kommt sie bei einer befreundeten Familie unter und lernt dort Zahra kennen, ein Flüchtlingsmädchen, das dort untergebracht wurde.

Den ersten Eindruck, den ich aus dem Klappentext und der Leseprobe gewinnen konnte war, dass das Buch von Flüchtlingen handelt, ein sehr aktuelles und brisantes Thema, das mich sehr interessiert.

Leider konnte mich die Geschichte nicht wirklich überzeugen.
Erstens wurde nirgends richtig darauf eingegangen, wie Marion die Zuneigung von Zahra gewinnen konnte, das war alles sehr oberflächlich und ich konnte auch keine echte Empathie zu Marion oder Zahra gewinnen.
Über die politischen Hintergründe erfährt man viel zu wenig, als dass man sich ein Bild machen könnte. Da sind halt die Bösen und die Guten und das wars…
Von den Problemen, die Flüchtlinge zu bewältigen haben, kommt im ganzen Buch nichts vor.
Plötzlich tauchen Verwandte auf und es gibt mir ein paar zu viele Zufälle, die sehr zweifelhaft sind.
Dazu ist der Plot auch nur mäßig spannend und der „Showdown“ ist dermaßen unglaubwürdig und hat mich nicht berührt. Das Ende bleibt offen, das fand ich unbefriedigend.

Fazit: Das eigentliche Thema wurde meiner Meinung nach deutlich verfehlt. Zu unpolitisch, verwirrend und undurchdacht. Lediglich der Schreibstil war ordentlich.

Veröffentlicht am 29.10.2016

Hanebüchen ohne Ende

Das Dorf
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"Der Trakt" habe ich verschlungen, das Buch war sensationell und auch "Das Wesen" und "Der Sarg" haben mir gut gefallen.

Schon das "Rachespiel" fand ich viel zu überzogen, naja dachte ich, kann ja mal ...

"Der Trakt" habe ich verschlungen, das Buch war sensationell und auch "Das Wesen" und "Der Sarg" haben mir gut gefallen.

Schon das "Rachespiel" fand ich viel zu überzogen, naja dachte ich, kann ja mal passieren.

Ich habe mich wirklich auf "Das Dorf" gefreut, der Klappentext klang sehr vielversprechend.
Leider bin ich total enttäuscht, es ist die hanebüchenste Story, die ich jemals gelesen habe.
Unglaubwürdig, der Schreibstil ist grottig, die Handlungen der Hauptperson sind für mich nicht nachvollziehbar, alle anderen Protagonisten sind blass und schlecht ausgearbeitet.

Ich hätte das eventuell noch alles verziehen, wenn es bei einem halbwegs logischen Schluß geblieben wäre, aber Herr Strobel musste am Ende noch eins draufsetzen und den Schluß total verhunzen.

Veröffentlicht am 29.10.2016

Nichts ist wie es scheint

Die stille Kammer
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Susan soll ihren Sohn erstickt haben. Sie selbst kann sich an nichts erinnern. Ihr Mann hat sich scheiden lassen.
Nach der Haftentlassung werden ihr Bilder zugespielt, die ihren Sohn Dylan im Alter von ...

Susan soll ihren Sohn erstickt haben. Sie selbst kann sich an nichts erinnern. Ihr Mann hat sich scheiden lassen.
Nach der Haftentlassung werden ihr Bilder zugespielt, die ihren Sohn Dylan im Alter von vier Jahren zeigen sollen.
Doch kann sie der Botschaft trauen oder will sie jemand in den Wahnsinn treiben?

Die Geschichte wird zum großen Teil aus der Sicht von Susan geschildert, so gewinnt der Leser einen guten Einblick in Susans Seelenwelt.
Sie verhält sich meistens recht glaubhaft, sodass der Leser sich gut mit ihr indentifizieren kann und gemeinsam mit ihr versucht,
des Rätsels Lösung zu finden.
Ein anderer Teil zeigt die Vergangenheit von Jack und Billie auf, doch wer sind die beiden und was haben sie mit Susan zu tun?
Stück für Stück wird dieser Teil mit Susans Geschiche verwoben. Recht bald wußte ich, wer Billie ist, was aber nicht heißt, dass man der Lösung schon recht nahe ist.

Wer ist Freund, wer ist Feind?
Da ist Nick der Journalist, doch ist er wirklich auf Susans Seite? Und wie steht es mit ihrer besten Freundin Cassie, die sie in der Haft kennengelernt hat?
Es gibt natürlich noch viel mehr Personen in dem Verwirrspiel und der Leser kann sich nie sicher sein, ob seine Vermutungen in die richtige Richtung laufen.
Dennoch kommt Susan der Wahrheit Stück für Stück näher und die Autorin versteht es die Spannung über das ganze Buch aufrecht zu erhalten bis zu einem atemberaubenden,
wenn auch etwas dramatischen Showdown, der dann die überraschende Lösung offenbart.

Fazit: Einen Punkt Abzug gibt es für den doch recht dramatischen Showdown, den ich etwas zu viel des Guten fand. Und für den Titel,
der nicht zu dem Geschehen passt.
Ansonsten ist der packende Psychothriller überaus lesenswert, plausibel und mitreißend bis zum Schluss.
Ich freue mich auf mehr Lesestoff von Jenny Blackhurst!

Veröffentlicht am 26.10.2016

Packender Kriminalroman mit authentischen Personen

Im Wald
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Mitten in der Nacht brennt auf einem Campingplatz in der Nähe von Ruppertshain ein Wohnwagen ab und es gibt einen Toten. Die Besitzerin des Campingwagens liegt in einem Hospiz und ehe Bodenstein sie befragen ...

Mitten in der Nacht brennt auf einem Campingplatz in der Nähe von Ruppertshain ein Wohnwagen ab und es gibt einen Toten. Die Besitzerin des Campingwagens liegt in einem Hospiz und ehe Bodenstein sie befragen kann, wird die totkranke Frau ermordet. Doch wer hatte ein Interesse daran, eine Frau, die sowieso schon im Sterben liegt, zu ermorden?

Bodenstein ist erschüttert, er kannte die Frau seit seiner Kindheit. Die Ermittlungen bringen zutage, dass ihr Tod scheinbar mit einem ungeklärten Fall im Sommer 1972 zusammenhängt, damals verschwand Bodensteins bester Freund Arthur und mit ihm auch Maxi der kleine Fuchs, den Bodenstein liebevoll aufgezogen hatte und der wie ein kleiner Hund für ihn war. Dies macht den Fall zu Bodensteins persönlichsten.

Das Cover ist sehr ansprechend und passt zu dem Thema.
Julia Nachtmann liest das Hörbuch hervorragend, ich konnte ihr gut folgen und ihre Stimme ist sehr angenehm.

Die Handlung ist wirklich sehr gut durchdacht, es gibt viele Verdächtige, die meisten waren gut mit Oliver Bodenstein befreundet und die Auflösung ist spannend und sehr gut nachvollziehbar. Die Personen wirken natürlich, als Leser entwickelt man sowohl Sympathien als auch Antipathien zu den Figuren. Nele Neuhaus hat es wieder meisterhaft geschafft, mich als Hörer in das Geschehen einzubinden. Ich wollte das Hörbuch gar nicht mehr unterbrechen und hätte es am liebsten in einem Stück durchgehört.

Ich bin gespannt auf den nächsten Fall, da sich Bodenstein ja scheinbar zurückzieht. Wird Pia Sander (Kirchhoff) die Leitung übernehmen und wer wird der oder die neue Kolleg/in sein?

Fazit: Ein spannender Kriminalroman mit authentischen Personen. Absolute Hör- und Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.10.2016

Gute neue Krimiserie

DNA
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In Reykjavik werden innerhalb kürzester Zeit zwei Frauen grausam ermordet. Einzige Zeugin ist die kleine Tochter des ersten Opfers, sie kommt in die Obhut der Psychologin Freyja. Die Befragung der Kleinen ...

In Reykjavik werden innerhalb kürzester Zeit zwei Frauen grausam ermordet. Einzige Zeugin ist die kleine Tochter des ersten Opfers, sie kommt in die Obhut der Psychologin Freyja. Die Befragung der Kleinen gestaltet sich schwierig, da Margret sehr verstört ist und man sehr subtil vorgehen muss, damit man dem Kind keine falschen Erinnerungen suggeriert.
Kommissar Huldar beginnt mit den Untersuchungen, für ihn steht viel auf dem Spiel, da er das erste Mal die Verantwortung für eine solch wichtige Ermittlung leitet.
Pikant wird das Ganze als er auf Freyja trifft, mit der er unter falschen Namen einen One Night Stand hatte.

Das ansprechende Cover des Buches passt sehr gut zum Thema.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich gut lesen. Der Prolog war sehr fesselnd und die damaligen Geschehnisse wichtig für die Handlung in der Gegenwart.

Ich lese ja sehr viele Krimis und Thriller, dennoch sind mir die Mordmethoden in diesem Buch doch neu, ich hätte mir aber etwas mehr Details dazu gewünscht, gerade da es sich um einem Thriller handeln soll (ich würde das Buch eher unter Kriminalroman einordnen, was aber kein Manko ist, da ich persönlich Kriminalromane lieber lese).

Ansonsten ist die Handlung sehr detailreich geschrieben, Huldar und Freyja sind mir sympathisch. Allerdings hatte ich angenommen, dass Freyja viel mehr in die Ermittlungen involviert ist, dem war aber nicht so.

Kommissar Huldar passieren mehrere schwerwiegende Fehler während der Ermittlung, das konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Auf der anderen Seite hat das natürlich die Spannung sehr erhöht.

Die Auflösung des Falls war eine Überraschung für mich, ich hatte eigentlich einen ganz anderen in Verdacht.

Fazit:
Insgesamt ein unterhaltsamer und spannender Krimi, ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Reihe.