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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2024

Eine weibliche Sicht auf die Liebe und das Leben

Wilde Minze
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Oft werden in Romanen und Geschichten die Standards angenommen, wie Mann findet Frau oder Frau verliebt sich in Mann. Hier ist es endlich mal ein anderes Setting und wirklich nett gemacht. Denn die beiden ...

Oft werden in Romanen und Geschichten die Standards angenommen, wie Mann findet Frau oder Frau verliebt sich in Mann. Hier ist es endlich mal ein anderes Setting und wirklich nett gemacht. Denn die beiden Protagonistinnen Der Roman der Amerikanerin Nina Lacour ist ihr Erwachsenen-Romandebüt, da sie bisher für Jugendliche schrieb. Daher kein erstes Buch, aber der erste Roman für Erwachsene.
In diesem Roman geht es um zwei sehr unterschiedliche Frauen, die kennen und lieben lernen. Sie wachen an der Situation und aus ihrer Vergangenheit heraus. Sara,
Emilie ist Floristin und kommt aus bürgerlichen Verhältnissen. Von ihren Eltern mit wenig Aufmerksamkeit bedacht, da ihre Schwester immer mehr Hilfe als Drogensüchtige brauchte. Sara, die mit 17 Jahre in Elternhaus verlassen hat um sich aus dem armen Kleinstadtmilieu zu entfernen.
Der Roman ist zwar eine Liebesgeschichte, aber aus meiner Sicht stehen die Verletzungen und die Vergangenheitsbewältigung im Vordergrund. Wird doch auch immer wieder in die Vergangenheit gesprungen.
Insgesamt ein gutes Buch, aber mich hat es nicht zu 100% überzeugt.

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Veröffentlicht am 29.12.2023

Rechtsruck in Europa durch die Flüchtlingswelle

Im Sturm der Macht
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Europa dieser Tage erlebt einen drastischen Rechtsruck, denn ich mit Sorge betrachte. Selbst in den nordischen Ländern ist das mittlerweile der Fall. Riikka Purra ist die stellvertretende Ministerpräsidentin ...

Europa dieser Tage erlebt einen drastischen Rechtsruck, denn ich mit Sorge betrachte. Selbst in den nordischen Ländern ist das mittlerweile der Fall. Riikka Purra ist die stellvertretende Ministerpräsidentin Finnlands und fällt mit rassistischen Äußerungen auf. In diese hochaktuelle Lage hat der Wirtschaftsjournalist Tuomas Niskakangas unter dem Pseudonym Tuomas Oskari seinen zweiten hochaktuellen Thriller veröffentlicht: Im Sturm der Macht.
Dies ist die Fortführung von ‚Tage voller Zorn“, dass 2027 spielt. Nun sind wir im Jahr 2028 und erleben eben diesen drastischen Rechtsruck in Europa und eine gespaltene Haltung gegenüber den Flüchtlingen und die divergierende Politik mit diesen umzugehen. Wollen die einen den humanitären Fokus nicht verlieren schotten die anderen sich ab.
In dem Thriller ist genau diese nun aktuelle Wirklichkeit präsentiert. Ein Rechtsruck auch in Finnland, nur das hier in der Fiktion die Ministerpräsidentin erschossen wird und Leo Koski einen Putsch wittert, den es zu verhindern gilt.
Wieder spannend und gut geschrieben ist dieser Polit-Thriller lesenswert, unterhaltsam, aber eben auch so aktuell, dass es einen erschaudern lässt. Wer den ersten Band kennt, erkennt Parallelen im Aufbau der Geschichte, auch wenn eine neue Figur hinzukommt, die Geschichtsstudentin Sara Hegering, die zu faschistischen Strömungen um den zweiten Weltkrieg erforscht um daraus Rückschlüsse für heute zieht.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Großartige Bilder!

Kanada
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Kaum ein Land ist so von seiner Geografie und seiner Natur bestimmt wie Kanada. Ein Land das Reich ist an Weiten und unbewohnten Landstrichen und doch auch coole Städte zu bieten hat. Berge, wie Meer. ...

Kaum ein Land ist so von seiner Geografie und seiner Natur bestimmt wie Kanada. Ein Land das Reich ist an Weiten und unbewohnten Landstrichen und doch auch coole Städte zu bieten hat. Berge, wie Meer. Wälder wie Steppen. Ein Land, das reich an Vielfalt und Geschichte ist, dass sich in den herzensgute und sehr offenen Kanadier/innen widerspiegelt. Ihr merkt schnell, ein Land, eine Herzensangelegenheit für mich.
Und nun dieses schnicke Buch! Kanada – eine Augenreise. Mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht abzutauchen. Gegenden wiederzuerkennen, die ich selbst schon bereisen dürfte und auch noch neues unbekanntes zu sehen. Das natürlich neugierig macht um es selbst zu erkunden.
Maud Simon hat ein Buch konzipiert, dass für alle etwas bereithält. Für all diejenigen, die Kanada schon in ihr Herz geschlossen haben wie ich. Aber genauso für Personen, die neugierig sind und sich dem Land bildlich nähern wollen. Sei es aus purem Interesse oder weil eine Reise geplant ist oder ansteht.
Es beginnt mit einem ‚Setting the scene‘ und gibt einen Hauch von Geschichte über Kanada preis bevor die einzelnen Regionen vorgestellt werden und alle auf eine anderen Art, je nach lokaler Nuance. Das kosmopolitische Toronto wird anders in Szene gesetzt als Magdalenen-Inseln mit seinen blanchons und wieder anders die kraftvollen Rockies oder das historische Quebec.
Und was zu huldigen ist bei diesem Band, die Texte sind enorm gut geschrieben obwohl hier die Bilder im Vordergrund stehen. Außerordentlich passend und smart getextet.
Wunderbar an dem schönen Bildband – die in der Tat eine Augenreise ist – sind die immer wieder anders angeordneten phänomenal guten Bilder durchsetzt mit kurzen guten Texten.
Was ein tolles Buch!!! Genau das richtige für die kalten Tage auf der Couch in denen man gerne mal eine kleine Reise im Kopf unternimmt. Ich wünsche diesen Kanadabuch viele Blätterer, viele neue Kanada-Fans und euch eine spannende Gedankenreise durch eines der schönsten Länder der Erde.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Sie richtet den Blick nach Innen - eine Analyse

Pick me Girls
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Bei diesem Buch war die Erwartungshaltung hoch, ist doch Sophie Passmann eloquent, weiß wie man gegen einen Standpunkt argumentiert und drückt oft ein Gefühl aus, was wir Frauen haben, aber nicht so recht ...

Bei diesem Buch war die Erwartungshaltung hoch, ist doch Sophie Passmann eloquent, weiß wie man gegen einen Standpunkt argumentiert und drückt oft ein Gefühl aus, was wir Frauen haben, aber nicht so recht benennen können. Daher: Messlatte sehr hoch!
Dann kam dieses sehr persönliche Buch: Pick me girls. Und zu meiner Schande…da ist sie wieder diese Scham…. muss ich zugeben, dass ich nicht mal wusste was ‚pick me girls‘ sind/waren… Aber dafür ist das regelmäßige Lesen ein Segen, es gibt immer wieder was zu lernen, hilfreich oder auch nicht.
Dieses Buch ist sehr persönlich und lässt uns Sophie Passmann noch mal aus einem weiteren sehr intensiven Blickwinkle wahrnehmen. Bewundernswert, wer schon so stark in der Öffentlichkeit steht so tief in der eigenen Kindheit und Jugend zu wühlen und das auf diese Weise zu dokumentieren. Oder ist das (m)eine alte weibliche Prägung der Perfektion, dass so was unter Verschluss bleiben sollte?
Ein Buch in dem Sophie Passmann aus ihrer Ich-Perspektive reflektiert, analysiert, Kluge Bemerkungen fallen lässt und das in ihrer unverkennbaren Art. Auch wenn der Text sehr nach Innen gerichtet ist und keine feministische Kampfansage, nehme ich einiges mit und reflektiere meine eigenen Handlungen und was mich prägte.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Die Perspektive steuert den Inhalt.

Der Jahrestag
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J.B. Blackwood, erfolgreiche Autorin, Ende 30, steht kurz davor einen Preis für ihr Werk zu bekommen. Verheiratet mit dem 20 Jahre älteren Patrick. Kennengelernt an der Uni, der Klassiker: Er der schon ...

J.B. Blackwood, erfolgreiche Autorin, Ende 30, steht kurz davor einen Preis für ihr Werk zu bekommen. Verheiratet mit dem 20 Jahre älteren Patrick. Kennengelernt an der Uni, der Klassiker: Er der schon charismatische Professor, sie die junge Frau mit Ambitionen. Nun dreht sich der Wind. Sie, wie erwähnt, steht in der Blüte ihrer Karriere und seine beginnt zu schwinden. Die Ehe kriselt, also wird ihr Jahrestag zum Versuch zur Rettung. Und diese kommt dann auf der gemeinsamen Kreuzfahrt für ihn leider nicht, denn er geht über Board. (Keine Sorge, steht sogar auf dem Klappentext, daher nicht zu weit gespoilert…). Was nun?
Dieser Roman aus der Feder der australischen Autorin Stephanie Bishop, ist großartig erzählt und das ausschließlich aus der Perspektive der Protagonistin und ist dadurch ambivalent, sehr subjektiv und gibt dadurch auch nicht den vollen Einblick in die Gegebenheiten. Sehr geschickt macht die Autorin Stephanie Bishop dieses Spiel mit uns Leser:innen. Die Zweifel, wie sehr sie Opfer ist, wie stark sie unter seinem Verlust leidet, ihre wahren Umstände, machen sich beim Lesen immer wieder bemerkbar. Auch wie sie Dinge meinen könnte, da hochgradig interpretierbar.
Spannend und eine gute Unterhaltung. Ich hatte das Gefühl am Ende einen sehr stringenten Spannungsbogen und Aufbau zu erkennen. Sicherlich auch dem Fakt geschuldet, dass die Autorin auch Literaturwissenschaftlerin ist.
Ich mochte den Roman sehr gerne lesen und kann ihn einer Leserschaft empfehlen, die sich nicht scheut auch gerne mal hinter die Kulissen einer äußerlich gelungenen Ehe zu schauen.

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