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Nilchen

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Tormenta en ciernes

Die Akte Madrid
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Tormenta en ciernes bedeutet ein Sturm zieht auf und so lautet der Titel eines Bildes um das es in diesem Roman geht. Der bekannte Kunstexperte, Lennard Lomberg, den wir bereits im ersten Fall ‚Das neunte ...

Tormenta en ciernes bedeutet ein Sturm zieht auf und so lautet der Titel eines Bildes um das es in diesem Roman geht. Der bekannte Kunstexperte, Lennard Lomberg, den wir bereits im ersten Fall ‚Das neunte Gemälde‘ kennengelernt haben, ist diesem Bild auf der Spur, dass hohe Wellen schlägt. Denn es bringt alte Lasten an die Oberfläche, besonders die gemeinsame unschöne Vergangenheit Deutschlands mit dem Franco-Regime in Spanien.
Die Handlung ist mitunter recht komplex, macht aber viel Spaß zu folgen. Denn es beginnt in der Gegenwart (2016), wo das Gemälde wieder auftauchte und alsbald wieder verschwand. Entstanden ist es in 1928 und wir verfolgen es kurz vor dem Kriegende (1943) und nochmals in den 60er Jahren.
Wieder eine gelungene spannende Handlung, die Lennard Lomberg und Sina Röhm (Leiterin Abteilung Kunst und Kulturgüter beim BKA) gemeinsam beackern und aufpassen müssen, dass sie handelnden politischen Personen nicht auf die Füße treten.
Die Beleuchtung der eher weniger präsenten Verflechtungen des Franco-Regimes und Nazi-Deutschland ist gelungen. Kombiniert mit den politischen Auswirkungen und das Nachwirken bis in die Gegenwart macht es eine spannende Lektüre.
Ohne Blut und trotzdem spannend und interessant!
PS: Für alle die beim Lesen mal durcheinander kommen oder noch was über real existierende Personen nachlesen möchten, am Ende des Krimis ist ein Personenverzeichnis.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Die Bestie des Gévaudan

Ich träumte von einer Bestie
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Knapp 450 Seiten schwer ist dieser Wälzer, aber er hat es in sich! Wahnsinn was Nina Blazon hier zu Papier gebracht hat. Ein wirklicher Schatz der Neuerscheinungen, dieses Buch hat mir äußerst gut gefallen.
Es ...

Knapp 450 Seiten schwer ist dieser Wälzer, aber er hat es in sich! Wahnsinn was Nina Blazon hier zu Papier gebracht hat. Ein wirklicher Schatz der Neuerscheinungen, dieses Buch hat mir äußerst gut gefallen.
Es ist eine Familiengeschichte, die düsterer nicht sein könnte. Alles beginnt damit, dass die datenliebende Fleur eine Wohnung erbt in Frankreich. Andere würde vor Glück einen Luftsprung machen, nicht sie. Denn die Wohnung ist ein Erbe ihrer Großmutter und die beiden hatten, charmant ausgedrückt, kein gutes Verhältnis. Nun muss Fleur nach Frankreich reisen und dieses Erbe aussortieren. Nicht das was sie will, aber sie muss. Lieber versteckt sie sich mit ihrer Narbe und ihren Albträumen daheim, wo sie sich in Sicherheit wiegt.
Diese Reise ist auch eine Reise in die Vergangenheit ihrer Familie, in ihre Herkunft und was sie zum Teil zu dem machte was sie ist. Das familiäre Erbe steht hier im Fokus und das geschickt kombiniert mit französischer Geschichte. Gekonnt erzählt mit viel Spannung von Nina Blazon. Mir hat auch die Dynamik wie Fleur mit ihrer Mutter und ihrem Bruder kommuniziert gefallen.
Es ist ein wirklich guter Roman, denn ich gerne allen ans Herz lege.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Rettet das Mietshaus

Paulas Papier-Labyrinth
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Die Protagonistin Paula liebt das Skateboarden wie nichts anderes. Sie lebt in einer Mietwohnung und dieses Haus soll nun verkauft werden. Unten im Haus befindet sich ein Bücherantiquariat. Dort hilft ...

Die Protagonistin Paula liebt das Skateboarden wie nichts anderes. Sie lebt in einer Mietwohnung und dieses Haus soll nun verkauft werden. Unten im Haus befindet sich ein Bücherantiquariat. Dort hilft Chung aus, ein Bücherwurm, der mit Paula zur Schule geht und auch im Haus wohnt. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein, aber durch ein Fehler Paulas und den Eifer Chungs, kommt es dazu das beide zusammen dem Antiquar und letztlich sich selbst helfen.
Schön ist, dass hier unterschiedliche Charaktere bleiben können wie sie sind und jeder mit seinen Stärken einen Beitrag leisten kann. Dazu noch eine Prise Magie, Witz und Skurrilität und voila ein nettes Kinderbuch kommt raus.
Es gibt Illustrationen von Alexandra Helm, aber davon eher wenige. Das Buch ist mit 175 Seiten sehr textlastig und eher was für gute Leser (ca Klasse 3-4) geeignet.
Lena Havek hat wieder ein super nettes Kinderbuch für Grundschüler geschrieben, dass genauso begeistert wie Fräulein Kniffkes geheime Heldenschule mit all seinen Teilen!

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Ach Walter

Kein guter Mann
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Das erste Buch, dass ich von Andreas Izquierdo gelesen habe war: Das Glücksbüro. Und das war auch ein Glücksfall! Denn er schreibt eigentlich immer gut, auch wenn die Texte sich sehr unterscheiden. Ich ...

Das erste Buch, dass ich von Andreas Izquierdo gelesen habe war: Das Glücksbüro. Und das war auch ein Glücksfall! Denn er schreibt eigentlich immer gut, auch wenn die Texte sich sehr unterscheiden. Ich mag das ja, wenn ein Autor oder eine Autorin nicht festgefahren ist in einem Genre oder in einer sehr speziellen Szenerie.
Nun also „Kein guter Mann“. Dieses Buch nimmt sich dem Thema der ungewöhnlichen Begegnungen an. Es geht vor allem um zwei sehr unterschiedliche Protagonisten: Walter und Ben. Der eine ist ein scheinbar verhärmter alter Mann, der fast so weit ist in den Ruhestand zu gehen. Er ist Postbote und wird in die Abteilung versetzt, die sich unzustellbarer Briefe annimmt.
Hier landen vor allem Briefe an das Christkind und an den lieben Gott. Und einen dieser Briefe hat der kleine Ben geschrieben, der Gott um Hilfe bittet. Das rührt Walter so sehr, dass er antwortet – als Gott- und versucht zu helfen!
Ein wunderbares emotional ergreifendes Portrait eines alten Stiesels, aber ist er das denn wirklich? Dieser Roman lehrt uns auch gut 2x hinzuschauen und das die Vergangenheit einen Menschen prägen kann. Auch Einsamkeit ist hier ein elementares Thema das Walter umgibt. Wir erfahren viel über ihn in Rückblenden.
Allerdings ist es kein trauriges Buch, im Gegenteil! Es gibt einige sehr witzige Stellen, die den Text auch wieder heiter machen! Andreas Izquierdo schreibt wie bisher auch berührend, unterhaltsam und einfühlsam über 2, die sich gesucht und gefunden haben.
Fazit: Seid nachsichtiger mit den Menschen in eurem Umfeld.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Ein suchender Vater

Der große Wunsch
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Murad heißt übersetzt der große Wunsch und das ist es auch was ihn durch den Roman trägt. Denn der Protagonist Murad reist in die unwirtliche Landschaft in das Grenzgebiet Türkei und Syrien. Er ist auf ...

Murad heißt übersetzt der große Wunsch und das ist es auch was ihn durch den Roman trägt. Denn der Protagonist Murad reist in die unwirtliche Landschaft in das Grenzgebiet Türkei und Syrien. Er ist auf der Suche nach seiner Tochter Naima und möchte sie sehnlichst finden. Diese hat sich in seiner Abwesenheit, denn er ist getrennt lebend von seiner Ex-Frau Dorothee in Berlin, radikalisiert. Die junge 20jährige Tochter ist ihrem Mann in den Glaubenskrieg gefolgt in das Kalifat Syrien. Nun fragt sich Murad wie es dazu kommen konnte.
Wir erleben den suchenden Vater, den wartenden Vater, den zur Reflektion seiner selbst gezwungenen Vater und das alles vor diesem massiven öden Bergpanorama, dass dem ganzen eine unerträgliche Bedrohung hinzufügt. Diese Natur ist omnipräsent im Roman und bestimmt die Szenerie.
Diese Geschichte handelt von einem Kind, dass eine unglaubliche Richtung einschlug. Aber im gleichen Maße geht es um die Wurzeln des Vaters und wie er dieses kurdische Grenzgebiet erlebt aus dem einst sein Vater kam. Ein Roman der erst gegen Ende inhaltlich Fahrt aufnimmt, aber vorher die großen Themen des Lebens behandelt und das in einer überzeugenden Prosa. Im Kern geht es um Heimat, Wurzeln und wie auch die Fremdheit in der Heimat überbordend sein kann. Was mitschwingt ist auch die Frage der Zugehörigkeit.
Dieser Roman steht auf der Longlist des deutschen Buchpreises 2023. Aus meiner Sicht zu Recht, denn Sherko Fatah ist mit seiner Sprache dicht an dem was viele Menschen innerlich erleben. Ein Grübeln und Durchdenken was ist Fremd, was ist ein Zuhause, wo ist die Heimat, wer bin ich.
Ich habe es gern gelesen, denn es hat mich bereichert.

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