Stark vereinfacht aus Sicht sehr tradioneller Annahmen
Lotti und Otto (Band 1)Ich habe dieses Bilderbuch mit meinen beiden 5jährigen Zwillingen - ein Mädchen und ein Junge - angeschaut und ich las vor. Klar, ist bei uns das Thema gerade aktuell - Was macht den Unterschied aus? Warum ...
Ich habe dieses Bilderbuch mit meinen beiden 5jährigen Zwillingen - ein Mädchen und ein Junge - angeschaut und ich las vor. Klar, ist bei uns das Thema gerade aktuell - Was macht den Unterschied aus? Warum ist der eine so und der andere einfach anders?
Ich dachte das trennende Element überwiegt, aber ich würde mit diesem Bilderbuch eines Besseren belehrt und war hinter sehr stolz auf meine beiden, denn sie sind gedanklich gendertechnisch weiter als viele viele Erwachsene.
Warum führe ich das so ausführlich aus? Weil es erklärt warum dieses Bilderbuch bei meinen Kindern eher auf Unverständnis stieß und sie sich über die Betreuer in diesem Camp wunderten.
Zum Inhalt, es geht um zwei Otter die zufälligerweise gleich aussehen und sich in einem Sommercamp treffen. Otto hat eher "mädchenhafte" Vorlieben und Hobbies und Lotti hat eher "jungenhafte" Interessen.
Aufgeklärte und nicht traditionell Heranwachsende können, wie ich merkte, mit dieser Differenzierung nichts anfangen. Wie meine Tochter so schön kommentierte: "Jeder kann doch machen was einem Spaß macht!"
Die Zeichnungen sind super niedlich und sehr toll, es macht auf jeden Fall Spaß, dass Buch zu betrachten.
Fazit: Wenn geschlechterspezifische Unterschiede im Verhalten ein Thema sein sollte oder eines daraus gemacht wurde durch Dritte und man aus dem Starren Muster einen Ausweg lotsen möchte, dass man geschlechtsneutraler durchs Leben gehen sollte, dann ist es ein passendes Bilderbuch.
Für aufgeklärte tolerante offene Kinder ist es eher fraglich bzw. stößt auf Unverständnis warum nicht jeder machen kann was er will.