Eine Coming-of-Age-Geschichte in dem ein Mädchen namens Johanna versucht das Leben zu begreifen mit all seinen Stärken & Schwächen, dass ist essentiell der Inhalt von ‚Das Lichter und die Geräusche‘ von Jan Schomburg.
Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Johanna geschrieben und wir sitzen wie ein kleiner Zwerg in ihrem Gehirn, lesen ihre Gedanken und gehen mit ihr durch ihr Leben. Vor allem begleiten wir Johanna bei ihren etwas wirren Gedankengängen, die sich oft wie Schleifen um immer wiederkehrende Themen drehen. Für ein Mädchen im zarten Alter von, ich schätze, 17 Jahren, etwas zu reflektiert. Mich haben diese Gedankengänge und Überlegungen eher genervt.
Neben Johanna stehen auch noch Boris und ein portugiesisches Mädchen Ana-Clara im Focus dieser Geschichte. Dieses Dreigestirn bildet das Zentrum des Romans von dem aus sich einzelne Erzählfänden entspinnen. Manche enden nach kurzer Zeit und ein einziger dicker roter Faden spinnt sich bis zu Letzt durch, endet aber dann recht abrupt.
Die Geschichte oder ich finde man sollte lieber von Passagen sprechen, werden zwar ich große Brocken geclustert, aber innerhalb eines Clusters nicht chronologisch erzählt. Dieser Aspekt verkompliziert das Ganze aber nur marginal und ist ein netter Erzählkniff den der Autor anwendet.
Jan Schomburg ist bisher bekannt als Filmregisseur und Drehbuchautor. Genau das merkt man auch, wenn man diesen Roman liest, der Text produziert starke Bilder im Kopf. Dies ist eine große Stärke der Texte bzw. der Passagen im Buch, aber auch zugleich mit die größte Schwäche, denn der Leser bekommt oft kraftvolle Bild geschenkt und es endet und sprunghaft ist man beim nächsten ohne eine Idee zu bekommen was das Bild bedeuten könnte. Daher hat mich persönlich der Roman an einigen Stellen und besonders zum Schluss ratlos zurückgelassen.
Auch sollte man sich nicht vom Klappentext-Zitat verführen lassen, denn dieser Ausschnitt lässt fast ein road trip oder ähnliches vermuten gepaart mit einer coming-of-age Geschichte, aber das ist es bei weitem nicht.
Fazit: Vielleicht ist es einfach nicht meine Art von Buch, es hat mich auf jeden Fall nicht bereichert und hat auch nicht wie viele andere Romane in mir „nachgeklungen“…. Ich kann leider keine Empfehlung aussprechen. Aber, der Autor hat definitiv Talent und Potential zum Schreiben, daher hoffe ich auf sein nächstes Werk mit einer besseren Geschichte als Basis.