Der Wahnsinn
SchmerzwinterIn Hamburg gibt der Schnee zwei Frauenleichen frei - Hände und Füße sind durchbohrt. Beide tragen eine Uhr anstelle des Herzens. Der aus Schweden stammende Ermittler Jan Nygård stößt auf den zurückliegenden ...
In Hamburg gibt der Schnee zwei Frauenleichen frei - Hände und Füße sind durchbohrt. Beide tragen eine Uhr anstelle des Herzens. Der aus Schweden stammende Ermittler Jan Nygård stößt auf den zurückliegenden Fall des
Puppenmachers, der auf bestialische Art aus seinen weiblichen Opfern Marionetten zu erschaffen versuchte. Schnell wird Nygård und seiner neuen Partnerin Anna Wasmuth klar, dass sie es nicht mit einem einfachen
Trittbrettfahrer zu tun haben. Hier ist ein Schüler am Werk, der seinen
Meister übertreffen will - und er hat bereits eine neue Puppe am Faden ...
Zunächst einmal ist das Cover ein absolutes Highlight, die Neongrüne
Schneeflocke sticht absolut ins Auge und wirkt fast 3D-mäßig. Zudem verfügt das Buch ebenfalls in Neongrün über einen farbigen Buchschnitt, der natürlich genauso ins Auge sticht. Ein absoluter Hingucker.
Jan Nygard und seine neue Kollegin Anna Wasmuth werden in Hamburg zu einem Tatort gerufen und finden dort zwei Frauen, die wie Marionetten drapiert worden sind. Während erster Recherchen stößt Jan auf einen älteren Fall.
Der damalige Spitzname des Täters lautete „Puppenmacher“. Doch Karl Achten, seinerzeit als Täter entlarvt, kann es diesmal nicht gewesen sein, denn er sitzt nach wie vor hinter Schloss und Riegel in der JVA. Handelt es sich bei den aktuellen Taten um einen Trittbrettfahrer oder einen Nachahmungstäter?? Es wirkt fast so, als kopiere der Täter den Stil des „Puppenmachers“, versucht es aber gleichzeitig noch „besser“ zu machen. Jan, Anna und alle anderen Kollegen stehen zunächst vor einem großen Rätsel…. Wird es Ihnen gelingen, den Täter zu fassen, bevor die aktuell vermisste Person ebenfalls tot aufgefunden wird??
Zum Inhalt kann ich mich nur allen anderen Lobeshymnen absolut anschließen. Der Schreibstil ist kurz, knackig und super verständlich. Die Charaktere sind bildhaft beschrieben und man baut während des Lesens sofort eine
Bindung zu den Figuren auf. Natürlich gibt es auch hier und da private Einblicke in das Leben der Figuren, aber diese sind völlig im Rahmen und man hat nicht das Gefühl, dass es „zu viel“ ist, oder das eventuell ein psychisch angeschlagener Ermittler in den Fokus vor dem eigentlichen Fall rückt. Die Kapitel sind nicht zu
lang und nicht zu kurz, so dass man durchaus zügig und gut vorankommt. Was mich absolut gefesselt hat, ist dass man von Beginn an sofort kopfüber in die
Geschehnisse eintaucht. Es gibt keine ewige Einleitung oder ein
„vorstellen“ der einzelnen Personen, sondern man wird vom Autor quasi
sofort in die Geschichte verfrachtet und daher ist auch direkt ab Kapitel 1 die gewünschte Spannung vorhanden. Das Buch hat mir extrem gut gefallen und
ich habe mich sehr gefreut, dass ich im Rahmen einer Leserunde von der
Lesejury dieses Buch mit anderen Lesern zusammen erleben und diskutieren durfte. Ich empfinde es immer als sehr spannend auch mal die Sichtweise von anderen Lesern zu erfahren. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, in Zukunft
noch weitere Titel mit diesem tollen und symphatischen neuen Ermittlerduo zu lesen zu bekommen.