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Veröffentlicht am 22.12.2023

Zu wenig Nordfeeling

Die Eisfischerin vom Helgasjön
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Ich hätte mir vielleicht die vorherigen Titel der Autorin anschauen sollen, dann hätte ich eher gewusst, dass das Buch nichts für mich ist. Aber Titel und Cover und auch die Beschreibung hatten mich neugierig ...

Ich hätte mir vielleicht die vorherigen Titel der Autorin anschauen sollen, dann hätte ich eher gewusst, dass das Buch nichts für mich ist. Aber Titel und Cover und auch die Beschreibung hatten mich neugierig gemacht. Denn ich liebe Geschichten, die im hohen Norden spielen. Auch die Leseprobe, also die ersten Seiten im Buch haben mir gut gefallen. Zusammen mit dem wunderschönen Cover war das richtig stimmig und ich konnte es kaum erwarten, mit Rieke in den Norden zu reisen.

Dann aber entpuppt sich der Roman als eine Geschichte um Liebe und Verrat und obwohl Rieke, die Hauptperson, einmal zum Eis fischen geht und auch in Lappland einen Kurzurlaub verbringt, ist es mir persönlich zu wenig Nordfeeling. Ich hatte etwas total anderes erwartet und war dementsprechend enttäuscht. Dazu kam noch, dass Rieke mir im Laufe der Geschichte immer unsympathischer wurde, was mein Lesevergnügen noch mehr eingeschränkt hat.

Gut gefallen hat mir die Aufmachung. Damit meine ich nicht nur das schöne Cover, sondern auch die stimmigen und teilweise humorvollen Überschriften über den einzelnen Kapiteln.

Der Schreibstil ist modern und sehr gut zu lesen.

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Veröffentlicht am 11.12.2023

Gelungener Mix zwischen Gänsehaut und Wohlfühlmomenten

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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Ich glaube, ich habe genau die richtige Überschrift für meine Bewertung gefunden, denn genau so erging es mir beim Lesen. Die Spannung war manchmal unerträglich und verursachte mir Gänsehaut und dann wiederum ...

Ich glaube, ich habe genau die richtige Überschrift für meine Bewertung gefunden, denn genau so erging es mir beim Lesen. Die Spannung war manchmal unerträglich und verursachte mir Gänsehaut und dann wiederum gab es Passagen, bei denen mir warm ums Herz wurde und ich lächeln musste. Selten gelingt dieser Spagat so gut wie in diesem Krimi.
Genau das hat mir auch die Kombination von Cover und Titel vermittelt.

Der Schreibstil hat mir von Anfang an gefallen und das hat sich bis zum Ende auch nicht geändert. Als der unvorhersehbare Fall gelöst war, da war es eben noch nicht zu Ende und ich konnte mich zurücklehnen und noch ein paar Wohlfühlmomente genießen. Und erst da war es zu Ende. Sehr schön.

Das soll natürlich nicht heißen, dass es in dem Krimi zu gemütlich zugeht. Ganz im Gegenteil, die Spannung ist auf einem sehr hohen Level. Ich bin lange im Dunklen getappt und nicht nur wegen der frostigen Temperaturen hatte ich öfter mal Gänsehaut.

Maya und Pär sind zudem ein tolles Team und es hat Spaß gemacht, mit den beiden zu ermitteln. Der Thriller hat mir so gut gefallen, dass ich mich jetzt schon auf eine Fortsetzung freue!

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Seichter Krimi

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
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Als großer Fan von Miss Marple musste ich auch Mrs. Potts kennen lernen. Zusammen mit ihren Freundinnen hat sie in dem kleinen Ort Marlow an der Themse bereits einen Fall gelöst und dadurch eine gewisse ...

Als großer Fan von Miss Marple musste ich auch Mrs. Potts kennen lernen. Zusammen mit ihren Freundinnen hat sie in dem kleinen Ort Marlow an der Themse bereits einen Fall gelöst und dadurch eine gewisse Berühmtheit erlangt. Nun wird sie auf eine Party am Vorabend der Hochzeit von dem reichen Sir Peter Bailey eingeladen und oh Wunder, Sir Bailey wird von einem Schrank erschlagen.

Als Leser kann ich nun miträtseln, denn im Gegensatz zum Polizeichef glaubt Judith Pott nicht an einen Unfall.

Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Aber die Ermittlungen ziehen sich in die Länge, ich bleibe immer wieder an den überflüssigen Wiederholungen stecken und muss mich förmlich zum Weiterlesen zwingen. Aber ich möchte natürlich wissen, was Mrs. Potts und ihre Freundinnen heraus finden und so bleibe ich dabei.
Das Ende finde ich zwar ein bisschen konstruiert, aber es ist schlüssig und auch überraschend. Aber das reißt es leider nicht raus. Ich war schon enttäuscht. Wenn ich schon keine Spannung bekomme, dann habe ich wenigstens auf schwarzen britischen Humor gehofft. Aber den habe ich auch nicht bekommen.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Spannend, aber auch verwirrend

Verlogen
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Ich habe die Fortsetzung von „Verschwiegen“ sehnsüchtig erwartet. Und der 2. Teil begann zwar traurig, aber genau so atmosphärisch wie ich es erwartet hatte.

Es geht wieder um den Mord an einer Frau, ...

Ich habe die Fortsetzung von „Verschwiegen“ sehnsüchtig erwartet. Und der 2. Teil begann zwar traurig, aber genau so atmosphärisch wie ich es erwartet hatte.

Es geht wieder um den Mord an einer Frau, den Elma und Sævar aufklären müssen. Es geht aber auch wieder um eine Mutter-Tochter Beziehung. In Rückblenden erfahre ich viel über eine Mutter, die ihr Kind nicht lieben kann. In den Rückblenden bewege ich mich zeitlich immer weiter nach vorne. In der Gegenwart wird immer mehr von der Vergangenheit aufgedeckt. Das ist schon eine interessante Kombination.

Eva Björg Ægisdóttir führt mich natürlich wieder nach Akranes, wo Elma und Sævar wieder zusammen arbeiten. Obwohl die beiden sich mögen, tut sich zwischenmenschlich nicht sehr viel.

Auch in diesem Fall ist das Opfer nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. Die Trauer ihrer Tochter hält sich in Grenzen, zumal sie sich eh lieber bei den Pflegeeltern aufhält.

Und so legt die Autorin wieder viele Fährten und eine ist besonders raffiniert und die Auflösung hat mich gegen Ende mehr als erstaunt. Ich werde zum Mitraten animiert, dem konnte ich mich gar nicht entziehen. Und das macht hier die Spannung aus. Es gibt keine Actionszenen und auch keine blutigen Gruselszenen. Hier herrscht eher die feine Krimispannung vor, was mir sowieso viel besser gefällt.

Eva Björg Ægisdóttir hat eine eigene „Handschrift“ und leider in beiden Büchern ein ähnliches Schema. Im ersten Buch hat es mir definitiv besser gefallen, weil die Art zu schreiben und zu ermitteln für mich neu war. Hier fühlt es sich eher nach Wiederholung an und das gefällt mir eben nicht so gut.

Dennoch mochte ich das Buch, denn ich mal Elma und Sævar, ich mag das düstere Island. Und die verwirrende Spannung mag ich auch.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Eine besondere Geschichte in jeder Hinsicht

Kein guter Mann
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Das Cover zeigt Walter, den Postboten mit Prinzipien. Ich mag ihn von Anfang an, auch wenn er viele Eigenschaften hat, die ihn für manche Menschen unsympathisch wirken lassen.

Ich darf Walter eine Weile ...

Das Cover zeigt Walter, den Postboten mit Prinzipien. Ich mag ihn von Anfang an, auch wenn er viele Eigenschaften hat, die ihn für manche Menschen unsympathisch wirken lassen.

Ich darf Walter eine Weile begleiten. Ich amüsiere mich über den Eigentbrötler mit Prinzipien, der richtig gute Ideen an den Tag legt. Auch um sich für Dinge, die in seinen Augen nicht ok sind, zu revanchieren. Als er es dann eines Tages zu weit treibt, wird er in die berühmte Christkindfiliale nach Engelskirchen versetzt. Das ist gar nicht so weit von meinem Wohnort entfernt und existiert tatsächlich. Auch dort macht Walter sich nicht nur Freunde.

Amüsant und mit der gewohnten Prise Poesie lässt Andreas Izquierdo mich teil haben an Walters Veränderung. Denn die passiert, als er einen Brief von Ben in die Hand bekommt. Ich musste sehr oft schmunzeln und manchmal auch ein Tränchen wegblinzeln. Denn der kleine Ben hat das Herz auf dem rechten Fleck. Genau wie Walter, auch wenn man das nicht auf den ersten Blick bemerkt.

Ich finde so viel Wahres und auch Trauriges und ich muss gestehen, dass diese Geschichte mich ganz besonders berührt hat. Ich erfahre immer mehr über Walters Vergangenheit, die ihn zu dem Menschen gemacht hat, den so viele nicht mögen.

Ich habe schon einige Bücher von Andreas Izquierdo gelesen. Viele seiner Hauptpersonen sind schräge Zeitgenossen mit ganz vielen Ecken und Kanten. Die Geschichten haben eines gemeinsam, sie werden in einer einzigartig schönen Sprache erzählt.

Mein Lieblingssatz:
„Es heißt, wenn wir etwas tun, wovon wir später nicht wissen, warum wir es getan haben, es aber ein schicksalhaftes Ereignis auslöst, dass uns in diesem Moment ein Engel etwas ins Ohr flüstert, was wir zwar nicht hören, aber doch mit dem Herzen verstehen können.“

Aber es sind nicht nur wunderschöne Sätze wie dieser. Andreas Izquierdo greift einige interessante Themen auf, die mich sehr ansprechen. So gibt mir das Buch nicht nur Gründe zum Nachdenken, sondern auch ganz viel Diskussionsmaterial im Freundeskreis.

Ich habe dieses Buch von der ersten Seite an geliebt und am Ende musste ich weinen. Warum … ja, das solltet ihr selbst lesen!

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