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Veröffentlicht am 13.10.2023

Spannend, aber auch verwirrend

Verlogen
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Ich habe die Fortsetzung von „Verschwiegen“ sehnsüchtig erwartet. Und der 2. Teil begann zwar traurig, aber genau so atmosphärisch wie ich es erwartet hatte.

Es geht wieder um den Mord an einer Frau, ...

Ich habe die Fortsetzung von „Verschwiegen“ sehnsüchtig erwartet. Und der 2. Teil begann zwar traurig, aber genau so atmosphärisch wie ich es erwartet hatte.

Es geht wieder um den Mord an einer Frau, den Elma und Sævar aufklären müssen. Es geht aber auch wieder um eine Mutter-Tochter Beziehung. In Rückblenden erfahre ich viel über eine Mutter, die ihr Kind nicht lieben kann. In den Rückblenden bewege ich mich zeitlich immer weiter nach vorne. In der Gegenwart wird immer mehr von der Vergangenheit aufgedeckt. Das ist schon eine interessante Kombination.

Eva Björg Ægisdóttir führt mich natürlich wieder nach Akranes, wo Elma und Sævar wieder zusammen arbeiten. Obwohl die beiden sich mögen, tut sich zwischenmenschlich nicht sehr viel.

Auch in diesem Fall ist das Opfer nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. Die Trauer ihrer Tochter hält sich in Grenzen, zumal sie sich eh lieber bei den Pflegeeltern aufhält.

Und so legt die Autorin wieder viele Fährten und eine ist besonders raffiniert und die Auflösung hat mich gegen Ende mehr als erstaunt. Ich werde zum Mitraten animiert, dem konnte ich mich gar nicht entziehen. Und das macht hier die Spannung aus. Es gibt keine Actionszenen und auch keine blutigen Gruselszenen. Hier herrscht eher die feine Krimispannung vor, was mir sowieso viel besser gefällt.

Eva Björg Ægisdóttir hat eine eigene „Handschrift“ und leider in beiden Büchern ein ähnliches Schema. Im ersten Buch hat es mir definitiv besser gefallen, weil die Art zu schreiben und zu ermitteln für mich neu war. Hier fühlt es sich eher nach Wiederholung an und das gefällt mir eben nicht so gut.

Dennoch mochte ich das Buch, denn ich mal Elma und Sævar, ich mag das düstere Island. Und die verwirrende Spannung mag ich auch.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Eine besondere Geschichte in jeder Hinsicht

Kein guter Mann
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Das Cover zeigt Walter, den Postboten mit Prinzipien. Ich mag ihn von Anfang an, auch wenn er viele Eigenschaften hat, die ihn für manche Menschen unsympathisch wirken lassen.

Ich darf Walter eine Weile ...

Das Cover zeigt Walter, den Postboten mit Prinzipien. Ich mag ihn von Anfang an, auch wenn er viele Eigenschaften hat, die ihn für manche Menschen unsympathisch wirken lassen.

Ich darf Walter eine Weile begleiten. Ich amüsiere mich über den Eigentbrötler mit Prinzipien, der richtig gute Ideen an den Tag legt. Auch um sich für Dinge, die in seinen Augen nicht ok sind, zu revanchieren. Als er es dann eines Tages zu weit treibt, wird er in die berühmte Christkindfiliale nach Engelskirchen versetzt. Das ist gar nicht so weit von meinem Wohnort entfernt und existiert tatsächlich. Auch dort macht Walter sich nicht nur Freunde.

Amüsant und mit der gewohnten Prise Poesie lässt Andreas Izquierdo mich teil haben an Walters Veränderung. Denn die passiert, als er einen Brief von Ben in die Hand bekommt. Ich musste sehr oft schmunzeln und manchmal auch ein Tränchen wegblinzeln. Denn der kleine Ben hat das Herz auf dem rechten Fleck. Genau wie Walter, auch wenn man das nicht auf den ersten Blick bemerkt.

Ich finde so viel Wahres und auch Trauriges und ich muss gestehen, dass diese Geschichte mich ganz besonders berührt hat. Ich erfahre immer mehr über Walters Vergangenheit, die ihn zu dem Menschen gemacht hat, den so viele nicht mögen.

Ich habe schon einige Bücher von Andreas Izquierdo gelesen. Viele seiner Hauptpersonen sind schräge Zeitgenossen mit ganz vielen Ecken und Kanten. Die Geschichten haben eines gemeinsam, sie werden in einer einzigartig schönen Sprache erzählt.

Mein Lieblingssatz:
„Es heißt, wenn wir etwas tun, wovon wir später nicht wissen, warum wir es getan haben, es aber ein schicksalhaftes Ereignis auslöst, dass uns in diesem Moment ein Engel etwas ins Ohr flüstert, was wir zwar nicht hören, aber doch mit dem Herzen verstehen können.“

Aber es sind nicht nur wunderschöne Sätze wie dieser. Andreas Izquierdo greift einige interessante Themen auf, die mich sehr ansprechen. So gibt mir das Buch nicht nur Gründe zum Nachdenken, sondern auch ganz viel Diskussionsmaterial im Freundeskreis.

Ich habe dieses Buch von der ersten Seite an geliebt und am Ende musste ich weinen. Warum … ja, das solltet ihr selbst lesen!

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Eine Wette mit Folgen

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
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Ich habe das fiktive Dorf St. Piran noch in guter Erinnerung, denn dort ist seinerzeit der Wal aus dem fantastischen Buch „Der Wal und das Ende der Welt“ gestrandet. John Ironmonger führt mich wieder das ...

Ich habe das fiktive Dorf St. Piran noch in guter Erinnerung, denn dort ist seinerzeit der Wal aus dem fantastischen Buch „Der Wal und das Ende der Welt“ gestrandet. John Ironmonger führt mich wieder das fiktive Dorf in Cornwall. Dort treffe ich auf den Studenten Tom Horsmith und den Politiker Monty Causley. Beide stammen aus St. Piran, beide haben an dem Tag Geburtstag und im Pub entbrennt ein Streit, der in einer Wette endet, die viele Jahre später eingelöst werden soll. Das Ganze wird auch noch von Toms Freund Benny gefilmt, der den Clip online stellt. Wie man das heute nun mal macht. Monty fürchtet um seine Karriere und Tom macht genau diese.

Das klingt zunächst spannend und John Ironmonger schreibt gewohnt interessant. Das Hauptthema ist der Klimawandel, das ist wichtig und warum sollte man so ein wichtiges Thema nicht in einen Roman packen.
John Ironmonger brilliert mit sehr viel Hintergrundwissen, welches er mir als Leser vermitteln möchte. Das war für mich das Hauptthema und der eigentliche Roman bleibt dabei für mich auf der Strecke. Wenig förderlich sind da auch die riesengroßen Zeitsprünge, damit bin ich nicht sehr gut klar gekommen und es war für mich, was die Zeiten betrifft, auch gar nicht mehr logisch.

Zwischendurch ist es immer mal wieder spannend. Aber betrachtet werden nur die wiederholten Treffen von Tom und Monty. Beide machen Karriere, Tom arbeitet als Gletscherforscher in Grönland, Monty schafft es sogar, Premierminister zu werden. Tom hält Monty die vorher erwähnten Vorträge über das Klima. Das zieht sich über viele Seiten und es war für mich ermüdend. Das hätte man kürzer fassen können.

Am Ende gibt es natürlich einen Showdown, aber selbst das hat mir nicht gefallen. So habe ich das Buch mit einem enttäuschten Gefühl zugeschlagen. Es ist so ein wichtiges Thema und ich wünsche dem Buch viele Leser, die zum Nachdenken gebracht werden. Aber mich persönlich konnte es leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Die besten Geschichten schreibt das Leben

Mit dem Mut zur Liebe
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Ich scheue mich immer etwas, wahre Geschichten nicht so gut zu bewerten. Denn genau so ist es nun mal passiert und das Leben hat diese Geschichten geschrieben. So auch hier.

Es ist die Geschichte einer ...

Ich scheue mich immer etwas, wahre Geschichten nicht so gut zu bewerten. Denn genau so ist es nun mal passiert und das Leben hat diese Geschichten geschrieben. So auch hier.

Es ist die Geschichte einer großen Liebe, die Hera Lind hier aus der Sicht des männlichen Parts schreibt. Dieto wächst in der Nachkriegszeit auf, muss viele Entbehrungen hinnehmen, aber die taffe Mama gibt ihm und seinen Geschwistern Mut. Die ersten Seiten waren sehr dramatisch, die Flucht aus Dresden und all die schlimmen Erlebnisse. Da hat mir die Sprache noch richtig gut gefallen.

Das hat sich leider geändert, als Dieto seiner Johanna begegnet ist. Obwohl es eine Liebe mit vielen Hindernissen ist, fand ich das nicht dramatisch, sondern einfach nur schnulzig. Hier erzählt kein erwachsener Mann, sondern ein Junge. Vielleicht hätte Hera Lind nicht in der Ich-Form erzählen sollen, dann wäre die Story für mich viel glaubwürdiger gewesen. Der Schreibstil ist sehr einfach und das ist dieser Geschichte nicht würdig. Mir hat der Schreibstil die Lust am Lesen genommen und ich habe stellenweise nur quer gelesen.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Sehr emotional, spannend und wunderschön

Sturmjahre
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Ich liebe Schottland so sehr und das Buch ist ein wenig wie „nach Hause kommen“ für mich. Zunächst dachte ich an eine reine Liebesgeschichte, aber schon beim Eingangsgedicht „In Flanders Fields“ wurde ...

Ich liebe Schottland so sehr und das Buch ist ein wenig wie „nach Hause kommen“ für mich. Zunächst dachte ich an eine reine Liebesgeschichte, aber schon beim Eingangsgedicht „In Flanders Fields“ wurde ich eines Besseren belehrt. Und da standen mir auch das erste Mal die Tränen in den Augen.

Denn es geht nicht nur um Bonnie und Connor, sondern viel mehr um das, was der Krieg aus so vielen Menschen gemacht hat. Das erzählt Lia Scott sehr anschaulich und so, dass es mir unter die Haut ging.

Gleichzeitig war es so wunderschön, zumindest gedanklich nach Schottland zurückzukehren. Einen großen Anteil daran hatten die exakten Beschreibungen der Gegend um Dunbar und zusammen mit meinen Erinnerungen hatte ich sehr plastische Bilder im Kopf.
Dazu kommen noch Hauptakteure, die ich sofort mögen musste. Allen voran die rothaarige Bonnie, so schön wie stur und dickköpfig. Ihre Geschwister, ihre Mum, alles spezielle und daher sehr liebenswerte Menschen. Connor fand ich (genau wie Bonnie) anfangs ein bisschen undurchsichtig, ich war gespannt auf sein „Geheimnis“. Das war dann eine große Überraschung für mich.

Das Buch war sehr spannend und auch dramatisch. Den Titel finde ich daher auch sehr passend. Denn ich konnte beim Lesen den rauen Wind auf meiner Haut spüren und stürmisch prasselten die Ereignisse auf mich ein. Mehr als einmal habe ich regelrecht gezittert. Wer einen gemütlichen Spaziergang durch die schottischen Highlands erwartet, mag vielleicht enttäuscht sein, denn gemütlich ist die Geschichte ganz bestimmt nicht. Dennoch ist es für mich ein Wohlfühlbuch, das mich nicht los gelassen hat. Denn genau so oft musste ich schmunzeln, wurde es mir warm ums Herz. Ich freue mich auf weitere Bände!

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