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Veröffentlicht am 05.06.2017

Der kleine Prinz wird in die Moderne gekehrt

Bäume reisen nachts
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In diesem Buch geht es um die Literatur, den Trennungsschmerz und die Gefühle eines verlassenen Vaters und einer zurückgelassenen Tochter.

Manon ist 8 Jahre alt, ihre Mutter hat sie und ihren Vater ein ...

In diesem Buch geht es um die Literatur, den Trennungsschmerz und die Gefühle eines verlassenen Vaters und einer zurückgelassenen Tochter.

Manon ist 8 Jahre alt, ihre Mutter hat sie und ihren Vater ein paar Monate zuvor ohne ein Wort der Erklärung verlassen. Seitdem siecht ihr Vater vor sich hin, sitzt den ganzen Tag vor dem Fernseher, vernachlässigt die Arbeit, die Hygiene und auch sein einziges Kind. Manon flüchtet sich in die Welt der Bücher und der Fantasie, wo noch alles in Ordnung scheint und findet in den Büchern ihre neuen Freunde. Sie kapselt sich von der Außenwelt ab, wird zu schnell erwachsen und schaut nach ihrem Vater, der sich regelrecht im Sessel festgesessen hat. Einzig und allein die Birke im Garten bietet ihr Trost und Schutz und Verbundenheit. Ihre Tante beobachtet sie, kommt jedoch nicht an sie heran. Erst der alte, kauzige, ehemalige Französischlehrer Anatol wagt einen Vorstoß zu dem kleinen, mysteriösen Mädchen, dass tagein tagaus unter dem Baum im Garten sitzt und liest. Er zeigt ihr eine Welt der Literatur und beginnt mit ihr das Werk von Antoine de Saint Exupery "Der kleine Prinz" zu lesen und es ihr zu erklären. Je mehr sie in dem Buch vordringen, desto mehr Parallelen finden sie zu ihren eigenen Leben und können sich so nicht nur mit dem kleinen Prinzen, sondern auch dem Piloten identifizieren.

Als eines Tages ein Brief ins Haus flattert, der den Aufenthaltsort von Manons verschollener Mutter preis gibt, sind Vater und Tochter Feuer und Flamme. Zügig wird gepackt mit dem Plan, ihr entgegen zu reisen und sie zurück zu holen. Tante Sophie und der alte Anatol begleiten die beiden auf der Reise, die einige Aufs und Abs für die Truppe bereit hält.

Doch wird am Ende alles gut? Wird die Familie wieder vereint und finden alle erneut zusammen? Oder soll doch die Einsamkeit triumphieren?

Das alles müsst ihr selbst lesen!

Die drei Sterne gab es von mir, da mich das Ende etwas erschüttert hat und in meinen Augen nicht ganz zu dem ansonsten wundervoll gestalteten Buch passt. Aber mehr will ich dazu nicht verraten.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Schnell zur Beichte!

Purgatorium
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Ich bin zufällig auf dieses Buch und dessen Autor gestoßen, doch seine Einführung in die Leserunde und auch bereits die ersten Zeilen des Buches hatten mich direkt gefangen genommen:

"Beichten Sie Ihre ...

Ich bin zufällig auf dieses Buch und dessen Autor gestoßen, doch seine Einführung in die Leserunde und auch bereits die ersten Zeilen des Buches hatten mich direkt gefangen genommen:

"Beichten Sie Ihre Sünden? Ja? Das ist ein guter Anfang. Büßen Sie auch dafür? Nein? Nicht wirklich? Dann passen Sie lieber auf, dass Ihnen hierbei niemand auf die Sprünge hilft. Es könnte sein, dass die Buße sonst heftiger ausfällt, als Sie es sich vorstellen können. Um einiges heftiger. So, dass es wehtut. Ziemlich lange sogar. Und zwar Ihnen. So, dass Sie sich wünschen, nicht gesündigt zu haben. So, dass Sie ganz sicher nie mehr sündigen würden. Weil Sie es nicht mehr könnten."

Allein diese Worte hatten mich direkt in ihren Bann gezogen, sodass ich bereits jetzt gefesselt war. Und ich sollte auch nicht enttäuscht werden. Mit einer Leichtigkeit im Schreibstil werden dem Leser verschiedene Protagonisten nacheinander vorgestellt: Ewald Linnemann, den alten, kurz vor der Pension stehende Ermittler der Mordkommission, der schon viele Gräueltaten der Menschen gesehen hat, aber noch nie auf jemanden schießen musste; Martin Bender, der junge und dynamische Gegenpart, der mit vielen Frauengeschichten eher wie ein Aufreißer als ein Ermittler anmutet und dessen Leben ebenfalls vom Fußball und Hooligandasein geprägt wird sowie die hübsche, aber auch eiskalte Gerichtsmedizinerin Hintzen, die den beiden nicht nur mit ihrem Beruf und ihrer Art den Kopf verdreht. Alles beginnt mit einer übel zugerichteten Leiche auf einem Bauernhof. Zunächst wird von einem alltäglichen Mord ausgegangen, doch allein die dortige Symbolik weist Linnemann darauf hin, dass es mehr zu bedeuten hat. Mit dem Fund der zweiten Leiche verdichten sich seine Vermutungen: es handelt sich um Ritualmorde. Doch warum werden sie begangen und warum sind gerade diesen Menschen dem Mörder zum Opfer gefallen? Fragen, die im Laufe der Ermittlungen geklärt werden müssen und es auch werden. Bis hin zu einem spektakulären Showdown, bei welchem sich Linnemann selbst dazu entscheiden muss, ob er letzten Endes auch zum Sünder werden soll, um das Leben eines anderen zu retten.



Dieses Buch ist fesselnd, nicht zu langatmig geschrieben und bestückt mit Protagonisten, in die man sich als Leser sehr gut einfinden kann. Der Wechsel zwischen der Sichtweise des Mörders und der Ermittler gibt einen weiteren Kick, da der Leser in diesem Szenario allwissend ist und am liebsten selbst eingreifen und die Ermittler auf die richtige Spur bringen würde. Ich bin begeistert von dem Buch und kann es nur weiter empfehlen. Mein Dank an den Autor für dieses - in meinen Augen - gelungene Werk und auch dafür, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Über Liebe und andere Tücken ...

Das Hochzeitsversprechen
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Lottie ist eine Draufgängerin, seit ein Feuer in einer Herberge ihr Leben verändert hat und weiß sich durchzusetzen. Sie hat einen wunderbaren Freund, ein tolles Leben und ist erfolgreich im Beruf. Was ...

Lottie ist eine Draufgängerin, seit ein Feuer in einer Herberge ihr Leben verändert hat und weiß sich durchzusetzen. Sie hat einen wunderbaren Freund, ein tolles Leben und ist erfolgreich im Beruf. Was soll auch anderes passieren, dass dieses Glück noch mit einem Heiratsantrag von ihrem langjährigen Freund gekürt wird? Im schicksten Restaurant will er ihr eine wichtige Frage stellen - und was soll es auch anderes sein als der langersehnte Heiratsantrag? Hübsch herausgeputzt und perfekt vorbereitet tritt sie ihm gegenüber, kann ein paar Pannen geschickt vertuschen und ...
wird auf ganzer Linie enttäuscht.

Nach dieser niederschmetternden Niederlage überdenkt Lottie ihre Beziehung und zieht kurzerhand einen Schlussstrich darunter. Ihrer Schwester Fliss berichtet sie von der Misere. Diese ist alles andere als begeistert, denn sie weiß, wie ihre Schwester solche Beziehungs-Aus' kompensiert: mit Entscheidungen, die fatale Folgen haben werden!

Fliss ist nicht nur Lotties große Schwester, sondern auch gleichzeitig der Mutter-Ersatz und auch ihre beste Freundin. Beide vertrauen sich alles an. Und so ist es auch kein Wunder, dass Fliss alle Hebel in Bewegung setzt, um ihre kleine Schwester vor einer erneuten falschen Entscheidung zu bewahren - und dass, obwohl sie selbst alle Hände voll zu tun hat, um ihr Leben zu regeln. Sie steckt mitten in einer Scheidung, muss sich neben dem Beruf auch noch um ihren kleinen Sohn Noah kümmern, der vom Vater mehr gleichgültig als geliebt behandelt wird. Und dann auch noch die Sorge um Lottie!
Nur für 2 Wochen verschwindet Fliss in einen Kurzurlaub, um nach ihrer Rückkehr zu erfahren, dass ihre Schwester Lottie doch verlobt ist und heiraten wird und zwar morgen! Der Angetraute soll jedoch nicht Richard - Lotties letzter Freund - sein, sondern ihre Jugendliebe von vor 15 Jahren! Ben ist unvermittelt in ihrem Leben aufgetaucht und macht ihr direkt beim ersten Date einen Heiratsantrag! Was wünscht sich Lottie mehr? Sie wirft alle Bedanken von Bord und sagt zu! Immerhin liebt er sie wirklich.

Doch was für die beiden rosig und hitzig beginnt, geht zu einer turbulenten Reise über, die mehrere Erkenntnisse bereit hält.



Ein humorvoller und auch wahrer Roman über die Liebe und die Tücken, die diese bereit hält!

Obwohl der Roman recht gut geschrieben ist und einen gewissen Lesefluss zulässt, ist es am Anfang etwas verwirrend, da aus den Sichtweisen der Protagonistinnen Lottie und Fliss geschrieben wird. Das Ende ist etwas zu offensichtlich, deswegen nur 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Eines meiner Lieblingsbücher!

Das Glück ist ein flüchtiger Dieb
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Was ist der "perfekte Roman"? Gibt es diesen überhaupt? Und wie wird er gestaltet?

Wenn man mich jetzt, nachdem ich dieses Buch gelesen habe, dies fragen würde, so wäre meine Antwort: dieser Roman ist ...

Was ist der "perfekte Roman"? Gibt es diesen überhaupt? Und wie wird er gestaltet?

Wenn man mich jetzt, nachdem ich dieses Buch gelesen habe, dies fragen würde, so wäre meine Antwort: dieser Roman ist nahezu perfekt. Denn er weist all das auf, was ein Leser erwartet: der Einstieg in eine Geschichte, die zunächst etwas nebulös scheint, sich dann jedoch weiter wandelt und erahnen lässt, was geschehen wird, um dann im letzten Moment doch noch das Unerwartete heraus zu lassen.

Johanna Wasser hat mit diesem Roman gezeigt, dass man als Leser doch nicht erahnen kann, wie ein Buch enden wird oder gar wie das Happy End einer Geschichte aussehen wird.

In diesem Buch lernt man Steffen kennen, einen arbeitsliebenden Jungunternehmer, der erfolgreich ist und die Geschicke seiner Firma gut leitet. Er scheint alles in seinem Leben erreicht zu haben und doch merkt man, dass er nicht glücklich und zufrieden ist mit dem, was er hat. Eines Tages findet er vor seiner Tür ein Paket stehen und öffnet es, ohne sich den Adressaten genauer anzusehen. Er findet darin zwei Bücher, einen Rucksack und einen Seidenschal. Zunächst vermutet er in dem Paket ein Geschenk seiner Freundin und weiß nichts so recht damit anzufangen, bis er seinen Fehler erkennt und bemerkt, dass das Paket für seine Nachbarin Sophie Lukas gegenüber ist und es fälschlicherweise an ihn geliefert wurde. Doch seine Neugier übermannt ihn und so greift er nach dem ersten Buch und beginnt zu lesen. Er hält in den Händen ein Tagebuch, verfasst von seiner Nachbarin, die unterwegs auf einer Reise ist und ihr Gepäck voraus geschickt hat.

Er verliert sich immer tiefer und tiefer in der Geschichte und lernt auch so seine Nachbarin immer besser kennen. Sophie schreibt von ihren Erlebnissen im Alltag und auch davon endlich aus diesem Trott auszubrechen - bis sie es eines Tages wirklich tut! Sie geht den Weg, den schon viele vor ihr gegangen sind und auch noch viele gehen werden: den Weg des Schicksals, der Erleuchtung und der Befreiung - den Jakobsweg, Santiago de Compostela!

Steffen begleitet sie auf ihrer Reise und fühlt mit ihr. Immer tiefer fühlt er sich in die Geschichte verwickelt und macht selbst während dem Lesen eine Wandlung durch. Als er das Ende des letzten Tagebuches erreicht hat, scheint er ein anderer Mensch zu sein, mit geklärtem Blick und geschärften Verstand. Er möchte Sophie die Bücher zurück geben.

Eines Tages jedoch erfährt er, dass seine Nachbarin Sophie bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen ist. Geschockt über diese Nachricht will er ihr Vermächtnis am Leben erhalten und klammert sich an ihre Geschichte. Wie nah er ihr doch ist, obwohl er sie gar nicht kennt! Ein langer und nervenaufreibender Konflikt in seinem Inneren beginnt, bis jedoch endlich ein klarer Sieger daraus hervortritt: sein Ehrgeiz und sein Sinn für Erfolg! Steffen möchte die Tagebücher von Sophie als die seinen veröffentlichen.

Aber ob das gut geht? Ob ihm das gelingt? Und was ist mit Sophie? Ist sie wirklich umgekommen?

Auch der Leser fühlt mit Steffen und Sophie mit und wird im Inneren regelrecht zerrissen, als es um diesen Kampf geht. Mir ging es zumindest so.

Doch das Unverhoffte passiert und Sophie steht eines Tages nach der Veröffentlichung vor ihm. Steffen ist hin- und hergerissen zwischen Glück, Erleichterung und Angst. Ob sie etwas bemerkt?

Begleitet Steffen und Sophie auf ihrer Reise auf dem Jakobsweg und finde auch selbst die Wahrheit, die auf diesem liegt. Denn auch hier gilt: der Weg ist das Ziel und Johanna Wasser hätte es nicht besser verpacken können!

Ein lesenswertes und ergreifendes Buch, das mich bis zur letzten Sekunde gefesselt hat :)

Veröffentlicht am 05.06.2017

Mir auch!!!

Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag
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Mir ist zunächst der Titel von diesem Hörbuch ins Auge gesprungen und als ich dann die Beschreibung gelesen habe, musste ich mich einfach bewerben und hatte auch Glück :)

Die Autorin hat eine sehr angenehme ...

Mir ist zunächst der Titel von diesem Hörbuch ins Auge gesprungen und als ich dann die Beschreibung gelesen habe, musste ich mich einfach bewerben und hatte auch Glück :)

Die Autorin hat eine sehr angenehme Stimme, spricht flüssig, nicht zu schnell und nicht zu langsam und kann ihre Geschichte dem Zuhörer wirklich sehr gut rüberbringen. Sie ist witzig und charmant geschrieben und erzählt und fesselt vom ersten Moment an.

In diesem Hörbuch geht es darum, was die Autorin alles erlebt hat, wie es ihr im Alltag geht und wie sie ihren Alltag erlebt. In vielen Anekdoten und Geschichten finde ich mich wieder und ja, ich teile ihre Meinung in vielen Dingen.

Besonders witzig und auch in meinen Augen wahr: das Kapitel über das Gewicht und Frauen und deren ständige Unzufriedenheit! Es stimmt, schon mit der Geburt wird man in eine Schublade gesteckt, indem man nicht mit dem Namen, sondern regelrecht mit Gewicht und Größe vorgestellt wird! Und da soll Frau mal keine Komplexe bekommen? Obwohl man da wohl noch eher vergleicht, wer größer und schwerer war ... heutzutage geht es ins genaue Gegenteil ;)

Auch super, sind ihre Ausführungen über das Singleleben, das von vielen Paaren verständnisvoll belächelt oder aber gar mit "Du Arme" und mit "Was muss die an sich haben, dass sie keinen abbekommt?" kommentiert wird. Mal laut und mal leise für sich. Auch ich hatte diese "Krankheit" und war diese ewigen Kommentare Leid. Als ob man als Single nicht ein eigenständiger Mensch wäre!

Das sind nur einige Beispiele aus dem Buch und es würden noch weitere folgen, aber ich will nicht alles vorweg nehmen ;)

Ich kann das Hörbuch auf jeden Fall empfehlen und werde schauen, was ich mir als nächstes von der Autorin anschaffen werde!

Fünf Sterne und ein riesen Lob! :)