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Veröffentlicht am 11.05.2017

Erinnerungen an Philippe ... oder zurück nach Paris!

Erinnerungen an Philippe
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Zum Inhalt:

In Paris scheint die Aufklärung des Todes von Philippe in Gang zu geraten. Da Silvia von der Polizei dorthin gebeten wird, reist David ihr entgegen, um sie in diesem schwierigen Moment unterstützen ...

Zum Inhalt:

In Paris scheint die Aufklärung des Todes von Philippe in Gang zu geraten. Da Silvia von der Polizei dorthin gebeten wird, reist David ihr entgegen, um sie in diesem schwierigen Moment unterstützen zu können. Die erneute Konfrontation mit dem Verbrechen veranlasst Silvia, bewegend von der gemeinsamen Vergangenheit mit ihrem Mann zu berichten. Hierdurch erhält David einen tiefgründigen Einblick in Silvias Erinnerungen an Philippe.



Über den Autor:

Jürgen Vogel, geboren 1967 in Merzig, wuchs unter anderem in Spanien, Australien und Südostasien auf. Als aufmerksamer und sensibler Beobachter sammelte er im Laufe der Jahre zahlreiche Geschichten und Erfahrungen, die er heute mit seinen Lesern teilen möchte. Seit den 90er-Jahren lebt und arbeitet der Autor im Rheinland.



Mein Fazit und meine Rezension:

Mit diesem Buch halte ich den zweiten Teil rund um Davids Geschichte in meinen Händen. Es ist ebenfalls ein dünnes Buch, doch seit Band 1 weiß ich, dass das nicht viel zu bedeuten hat! Auch in einem dünnen Buch kann viel Geschichte, viel Emotion und vor allen Dingen viel Erinnerung stecken. Und genau das finden wir hier:

Silvia und David verbindet einiges: allen voran aber Philippe, dem David bis aufs Haar gleicht. Doch Philippe ist tot, er wurde in Paris erschossen. Silvia ist nach wie vor nicht über den gewaltsamen Tod ihres geliebten Mannes hinweg und wird auch wieder mit ihm konfrontiert, als die Polizei sie vor Ort bittet, um den Täter zu identifizieren. Für Silvia eine schlimme Zeit, doch in eben dieser steht David ihr bei. Er reist ihr entgegen und unterstützt sie bei ihrem schweren Gang. Aber was hat es mit Philippe und David auf sich? Warum gleichen sich die beiden so sehr? Wird das Geheimnis vielleicht in diesem Band gelüftet?

David und Silvia kenne ich bereits aus Band 1 "Der andere ich". Dort ist der Leser mit David in Barcelona unterwegs und erfährt da - neben der Geschichte rund um David und Silvia - noch einige Details über die Sehenswürdigkeiten von Barcelona. Diesem erzählerischen Schreibstil ist der Autor auch in diesem Teil treu geblieben. Ich selbst war schon in Paris und war erfreut darüber, mich in seinen Erzählungen wieder an diesem schönen Ort wiederfinden zu können!

Der Schreibstil ist auch hier flüssig und es ist ihm auch leicht zu folgen. Die Geschichte rund um Silvia und Philippe stellen die Höhepunkte des Romans dar, denn so erfährt man mehr über den bereits Verstorbenen. Mir hat hier besonders gut gefallen, dass man einen tieferen Einblick in die Emotionen von Philippe und Silvia erhalten hat - und - auch in hier wird das Geheimnis um Philippes und Davids Ähnlichkeit nicht wirklich gelüftet. Im Gegenteil, der Leser wird immer mehr zum eigenen Nachdenken und Nachforschen angeregt - das Verhalten von Philippes Eltern führt zu einigen Theorien.

Charakteristisch für Jürgen Vogels Reihe ist, dass er sich nicht in langen Erzählsträngen der Charaktere verliert, sondern die wörtliche Rede fast gar nicht nutzt. Was für mich im ersten Band verwirrend war, lässt mich jetzt wieder voll und ganz in die Geschichte einsteigen - sie war regelrecht abgespeichert. Mir gefällt diese Erzählweise sehr gut!

Doch auch dieser Teil hat keine Auflösung gebracht - Jürgen Vogel versteht es, seine Leser an seine Geschichten zu binden! Ich erwarte also spannungsvoll den dritten Teil der Serie und hoffe dort endlich Antworten auf meine vielen Fragen zu finden; allen voran: was haben Philippe und David miteinander zu tun?

Ich kann euch diese beiden Bücher sehr ans Herz legen und ich sage bewusst "BEIDE" Bücher, da man ohne Band 1 den zweiten Teil nicht verstehen wird. Wer also in eine Geschichte voller Geheimnisse abtauchen möchte, der tut gut daran, sich die Bücher von Jürgen Vogel zuzulegen und ebenfalls in die faszinierende, aber auch verwirrende Welt um David, Philippe und Silvia abzutauchen.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Jagen, sammeln und verlieben ...

Jagen, sammeln und verlieben
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Zum Inhalt:

Und Maike dachte, sie hätte Probleme! Kein Kerl, kein Kind, kein fester Job, und das mit Mitte Dreißig. Aber schlimmer geht immer. Die leicht überspannte Journalistin gerät in einen Zeittunnel ...

Zum Inhalt:

Und Maike dachte, sie hätte Probleme! Kein Kerl, kein Kind, kein fester Job, und das mit Mitte Dreißig. Aber schlimmer geht immer. Die leicht überspannte Journalistin gerät in einen Zeittunnel und landet mit einem aufgeblasenen Professor, einer prolligen Oma und einem langhaarigen Naturburschen in der Steinzeit. Mit ihren schrägen Schicksalsgenossen steht Maike nun vor ernsten Herausforderungen.
Wie überleben wir in der Wildnis ohne Zentralheizung?
Woher kommt das Essen, wenn es keinen Supermarkt gibt?
Wie finden wir heraus, ob uns die neuen neolithischen Nachbarn verspeisen oder kennenlernen wollen?
Doch schon bald plagt Maike eine noch viel wichtigere Frage:
Wie rasiere ich mir hier die Beine für ein vielversprechendes Date?



Über die Autorin:

Julia Jenner ist seit über zwanzig Jahren Drehbuchautorin und hat für Serien geschrieben wie "Ritas Welt", "Nikola", "Das Amt", "Die Camper", "Berlin, Berlin" und "In aller Freundschaft". Sie hat Romane übersetzt, einen Jugendroman veröffentlicht und nun ihren ersten Liebesroman geschrieben, eine skurrile Liebeskomödie mit unfreiwilliger Zeitreise. Mit ihrer Familie lebt sie in Berlin. Frühere Stationen waren New York, Köln und Helsinki.




Mein Fazit und meine Rezension:

Schon in der heutigen Zeit haben wir viele Probleme - Probleme, die wir meistens selbst erschaffen und deren Tragweite nur durch unser Denken immer größer wird. Was aber, wenn du in der Steinzeit wärst - zurück in eine Welt ohne Technik, ohne "Arbeitserleichterung" und hin in eine Welt voller Gefahren, vor denen wir heute gefeit sind?

Wie aber gelangen die Menschen aus der heutigen Zeit in die Vergangenheit? Ganz einfach: vier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können, landen aufgrund eines Zeitstrudels in der Vergangenheit. Und da sind sie also: Maike, Mitte dreißig, freie Journalistin, derzeit arbeitslos und in ihrem Privatleben läuft auch nicht alles rund, dann haben wir da noch Gregor, den "langhaarigen Naturburschen", der unter Prüfungsangst leidet und schon zweimal die Jagdprüfung vergeigt hat, die gutmütige Ela, die immer an andere denkt und sich auch zuerst um andere kümmert und zu guter letzt noch Herrn Professor Dr. Habernack, der einfach alles weiß (gerne auch besser weiß als alle anderen) und sich durch nichts und niemanden belehren lässt.

Die vier ungleichen Zeitreisenden erleben einige Abenteuer zusammen und müssen einsehen, dass man - auch im hohen Alter - immer wieder dazu lernen kann und dass die eine Wahrheit nicht in Stein gemeißelt steht.

In diesem Buch geht es allerdings nicht nur um die Zeitreise zurück in die Steinzeit - die im übrigen sehr gut recherchiert und von der Autorin detailliert beschrieben ist! - sondern um die unterschiedlichen Macken und Neurosen der vier unfreiwilligen Zeitreisenden. Maike gibt nie gerne das Zepter aus der Hand, ist ein Sauberkeitsfanatiker und damit wirklich gut in der Steinzeit aufgehoben! Gregor blüht in dieser Ära richtig auf! Er als bekennender Naturliebhaber und Baumhausbewohner weiß, wie man an Essen kommt und wie man in der Wildnis lebt und auch überlebt. Ab und an dachte ich wirklich, Gregor wäre besser in diese Zeit hineingeboren g Ela, eigentlich Manuela, die beherzt anpackt, wenn Hilfe benötigt wird und resolut ihre "Frau" steht - und dabei auch den ein oder anderen Streit vom Zaun bricht, kann sich in der neuen Umgebung auch noch sehr gut zurecht finden. Und nicht zu vergessen: der liebe Herr Professor Doktor, der sehr viel auf seine eigene Meinung und somit sein fundiertes theoretisches Wissen hält, dieses aber absolut nicht anbringen kann ... das merkt nur er etwas zu spät.

Alle vier Charaktere haben mit ihren Macken und Neurosen zu kämpfen. Die einen geben sich ihren Macken hin und verfallen in alte Muster, die anderen nehmen die neue Welt und damit die neuen Gegebenheiten an und kommen viel besser mit der neuen Situation zurecht.

Die Geschichte wird meist aus der Sicht von Maike erzählt, so lernt man jede noch so kleine Macke von ihr kennen. Dass der schüchterne Gregor ein Auge auf sie geworfen hat und ihr zu imponieren versucht, will sie erst gar nicht wahrhaben, dabei wäre er - gerade in dieser Zeit mit seinen Kenntnissen - ein sehr guter Fang! So entwickelt sich also nicht nur eine heimliche Romanze, sondern auch eine Geschichte voller Abenteuer und Humor - wobei man einige Szenen wirklich mit einem Augenzwinkern versehen muss ;)

Mir hat das Buch alles in einem sehr gut gefallen. Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und ich habe (nicht nur durch die Blogparade, auch durch die Geschichte selbst) das ein oder andere Mal inne gehalten und selbst nach meinen Macken und Neurosen geschaut. Einen Sauberkeitsfimmel habe ich nicht, so aufopferungsvoll wie Ela bin ich auch nicht, obwohl ich selten "Nein" sagen kann (aber: ich übe!) und mein Wissen so anprangern und mich in den Vordergrund stellen, wie der Herr Professor, das ist auch nicht mein Ding. Doch ich konnte jede noch so kleine Neurose nachvollziehen und amüsiert darüber lächeln. Und ja, auch ich habe mich in einigen Passagen durchaus wiederfinden können!

Ein kleines Manko war für mich allerdings der Herr Professor, dessen Ausführungen so ausschweifend waren, dass ich am liebsten immer weiterblättern wollte. Ab und an ist mir die Autorin auch selbst mit ihrer Liebe zum Detail zu ausschweifend geworden. Einige Stellen hätte man also noch kürzen können.

Wer allerdings ein Buch haben möchte, dass nicht nur durch eine einzigartige Geschichte besticht, sondern auch durch die Charaktere und den lockeren und humorvollen Schreibstil der Autorin, der ist bei Julia Jenner und ihrem Buch "Jagen, sammeln und verlieben" an der richtigen Stelle!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Eine leichte Geschichte über das Kochen und die Liebe

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Zum Inhalt:

Eine Prise davon macht jedes Essen besser – Geheimzutat LiebeAndrew Knight ist neuer Stern am Bostoner Gastrohimmel – doch mittlerweile total ausgebrannt. Beim spontanen Kurzurlaub in Maine ...

Zum Inhalt:

Eine Prise davon macht jedes Essen besser – Geheimzutat LiebeAndrew Knight ist neuer Stern am Bostoner Gastrohimmel – doch mittlerweile total ausgebrannt. Beim spontanen Kurzurlaub in Maine trifft er auf Brooke Day, die den lokalen kulinarischen Geheimtipp leitet und nicht ahnt, wer sich da bei ihr einquartiert. Gemeinsam machen sie aus dem bisher erfolglosen Geheimtipp eine In-Location, und Andrew hat zum ersten Mal seit Jahren wieder Spaß beim Kochen. Doch kann Brooke ihm verzeihen, dass er ihr nicht die Wahrheit gesagt hat?



Über die Autorin:

Poppy J. Andersons Kindheitstraum war es, Autorin zu werden und all die Geschichten zu erzählen, die ihr durch den Kopf spukten. Wie das Leben jedoch so spielt, machte sie erst das Abitur, studierte dann Germanistik und Geschichte, fand sich im Ausland wieder und begann anschließend eine Doktorarbeit über internationale Sicherheitspolitik. Das Schreiben blieb ihr ständiger Begleiter, bis sie Ende 2012 ihren ersten Roman veröffentlichte. Von da an gab es kein Halten mehr. Ungefähr zwei Jahre und einige Bücher später wurde sie zur ersten deutschen Selfpublisherin, die über eine Million Bücher verkauft hatte. All ihre Romane kamen auf Platz 1 des Kindle-Rankings.
Mittlerweile veröffentlicht sie ihre Romane auch über Verlage (Rowohlt und Lübbe), bleibt dem Selfpublishing jedoch weiterhin treu.



Mein Fazit und meine Rezension:

Ich liebe es zu kochen - ja, wirklich! Auch, wenn ich nicht immer die Zeit dazu habe, mir neue Rezepte auszudenken und an ihnen herum zu feilen, wie beispielsweise die Protagonisten des Romans von Poppy J. Anderson! Leider bin ich keine gelernte Köchin - vielleicht ist es auch besser so? g

In dieser Geschichte geht es wirklich um das, was der Titel verspricht: die Lust am Kochen und die eine Zutat für die wahre Liebe! Andrew Knight ist ein berühmter Koch. Er hat ein sehr gut laufendes Restaurant in der Haute Cuisine aufgebaut und ist glücklich - oder doch nicht? Etwas fehlt ihm. Seine Tante (und Managerin) ist der Meinung, dass ihm das Interesse der Öffentlichkeit fehlt und möchte ihren Neffen zu einer TV-Kochshow überreden, doch eines weiß Drew ganz sicher: die Aufmerksamkeit fehlt ihm nicht! Im Gegenteil. Sein Restaurant ist sehr gut besucht, immer einige Wochen im Voraus ausgebucht und erhält eine exquisite Kritik nach der anderen. Doch ist es das, was seine Leidenschaft ausmacht? Drew hat sich gegen seine Familie gestellt: eine Familie voller Juristen, auch er sollte einer werden, doch stattdessen hat er sein Jurastudium abgebrochen und sich seiner Leidenschaft, dem Kochen, gewidmet. Seine Wahl kann niemand aus seiner Familie nachvollziehen und somit ist es für Drew noch schwieriger, glücklich und endlich zufrieden mit sich selbst zu sein. Sein einziger Ausweg ist die Flucht nach vorn: er packt seine Tasche und macht kurzerhand Urlaub ... und landet aufgrund eines Unfalls in einer kleinen Stadt in Maine, ausgeliefert der resoluten Brooke, die versucht das kleine Restaurant "Crab Inn" vor dem Ruin zu bewahren. Dabei ist Brooke noch nicht einmal Gastronomin oder ausgebildete Köchin, sondern eine Journalistin, die ihren Eltern unter die Arme greift. Drew entdeckt seine Chance und versucht im entfernten Maine seine Leidenschaft fürs kreative Kochen wieder zu erlangen, natürlich ohne Brooke von seiner Kochkarriere zu berichten... doch ob das lange gut geht?

Für mich war es die erste Geschichte, die ich von Poppy J. Anderson gelesen habe, allerdings habe ich schon zuvor viel von ihr gehört und meist war das nur Gutes! Mit dieser Geschichte hier hat sie auch bewiesen, dass sie ihre Leser unterhalten kann.

Mit Brooke Day hat sie einen starken, aber auch sehr aufbrausenden Charakter erschaffen, der mit einer Leidenschaft fürs Kochen geboren wurde, es aber dann vorgezogen hat, ein Journalismusstudium abzuschließen. In meinen Augen eine sehr schöne Wende, doch scheint ihr ihr Journalistenberuf nicht sonderlich viel bedeutet zu haben, wenn sie diesen so einfach an den Nagel hängen kann. Natürlich steckt auch dahinter keine einfache Entscheidung: Brooke hilft ihren Eltern, die das "Crab Inn" eigentlich führen, da ihre Mutter erkrankt ist und dreimal wöchentlich zur Dialyse muss.

Als dann auch noch Drew in ihr Leben tritt, der sich auch auf einer Art "Selbstfindungstrip" befindet, ist das Chaos perfekt! Zwei starke Charaktere treffen aufeinander, die innerlich zerrüttet sind und nichts Richtiges mit sich anfangen können, doch fangen sich beide gegenseitig auf. Natürlich ohne es zu merken ;)

Poppy J. Anderson hat mit diesem Roman eine Geschichte geschaffen, die mitreißend und auch komisch ist, mir zeitweilig aber zu langatmig war. Die Protagonisten sind sehr gut ausgebildete Charaktere, doch hat mich Brooke mit ihrer Art und Weise (allein beim Lesen!) am Rande des Wahnsinns getrieben! Wäre ich nicht erpicht darauf gewesen zu wissen, wie die Geschichte weiter geht, hätte ich den Reader wohl zur Seite gelegt. Was mir auch aufgefallen ist: gegen Mitte der Geschichte wird auf ein großes Ereignis hingefiebert - und auf einmal ist es rum und keiner weiß, was damit war? Was zu Beginn also zu langatmig war, wird gegen Ende zu kurz. Das müsste man meiner Meinung nach noch etwas besser ausbalancieren.

Sehr angesprochen hat mich allerdings das Thema des Buches! Kochen und Liebe! Liebe geht durch den Magen, das sagt man nicht einfach so ;) Und man merkt auch, dass es zwischen den Beiden einfach brodeln muss! Die Leidenschaft zum Kochen, zum Experimentieren in der Küche und zum Ausdenken neuer Gerichte, hat die Autorin wirklich sehr gut beschreiben können und die Liebe ist dabei auch nicht zu kurz gekommen. Einzig und allein die weiteren Charaktere, die Eltern von Brooke, die Bürgermeisterin der Kleinstadt, ihre beste Freundin und sogar der Mechaniker - die waren doch sehr oberflächlich und nur darauf aus, dass Brooke so schnell wie nur möglich unter die Haube kommt und am besten direkt noch ein Kind in die Welt setzt. Ich denke ja mal nicht, dass diese Auffassung in jeder Kleinstadt vertreten wird. Mich hat es doch etwas genervt und in eben solchen Passagen konnte ich dann auch verstehen, wenn Brooke aus der Haut gefahren ist und unwirsch wurde. Da musste ich ihr einfach Recht geben.

Letzten Endes handelt es sich hierbei um eine Geschichte, die man wirklich gut zum Zeitvertreib und als Unterhaltung lesen kann. Meines Erachtens könnte noch etwas daran gefeilt werden, weil es schon eine zu typische Geschichte dieser Art war, aber trotz allem war sie gut und flüssig zu lesen.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Unfall oder Mord?

Der vergessene Tag
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Zum Inhalt:

UNFALL ODER MORD

August 1983: Eine junge Frau wird tot aufgefunden. Fünf ihrer Freunde werden verdächtigt, doch der Tod wird auffällig schnell als Unfall zu den Akten gelegt. Dreißig Jahre ...

Zum Inhalt:

UNFALL ODER MORD

August 1983: Eine junge Frau wird tot aufgefunden. Fünf ihrer Freunde werden verdächtigt, doch der Tod wird auffällig schnell als Unfall zu den Akten gelegt. Dreißig Jahre später nimmt eine junge Kommissarin den Fall wieder auf – sie stammt aus dem Ort und glaubt nicht an die Unfalltheorie. Doch die Recherchen stellen sich als schwierig heraus. Erst nach und nach dringen die Ermittler in die Tiefen der erzkatholischen Gemeinde vor. Als plötzlich einer der fünf Männer spurlos verschwindet, steht die eilig gebildete Soko vor einem Rätsel. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt …



Über den Autor:

Heiner Meemken ist in vielen Genres unterwegs. Als Autor ist er unter verschiedenen Pseudonymen erfolgreich: 6 Titel in Folge, alle über Monate in der Tolino-Bestsellerliste, über 200.000 verkaufte Ebooks und über 25.000 Taschenbücher in den letzten zwei Jahren.



Mein Fazit und meine Rezension:

Heiner Meemken - ihr Krimifans, merkt euch diesen Namen! Ich gebe zu, mir war er vorher nicht bekannt und ich war mir auch nicht sicher, was mich mit diesem Buch erwarten würde. Im Genre des Kriminalromans und des Thrillers bin ich ... hmm ... ein "alter Hase" würde ich sagen: kenne einige, erwarte viel und stelle hohe Ansprüche an meine Unterhaltung, wenn ich tatsächlich mal einen in die Hand nehme und lese. Und wenn ich dann endlich mal im Geschehen eingetaucht bin, gibt es immer wieder die ein oder andere Stelle, die mich ganz aus der Spannung raus reißt, weil etwas fehlt oder einfach etwas falsch gelaufen ist. Doch nicht hier! Ich war wirklich begeistert! Aber zunächst mal zur Story als solche!

Im August des Jahres 1983 wird eine junge Frau tot aufgefunden. Fünf ihrer Freunde werden verdächtigt, doch der Tod der Frau wird schnell als Unfall zu den Akten gelegt. Als so genannter "Cold Case" nimmt die junge Ermittlerin Eva Simon den Fall wieder auf, der sich in ihrem Heimatort zugetragen hat und den schon ihr eigener Vater bearbeitet hat. Ein Grund mehr, endlich dem Geheimnis rund um den Fall auf die Schliche zu kommen. Gemeinsam mit dem LKA-Hauptkommissar Frank Joachim begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit und die kann - gerade in so einer Ortschaft wie ihr Heimatort - sehr tief im Schlamm verborgen sein. Was geschah also wirklich im August 1983? Die fünf Hauptverdächtigen und ehemaligen Freunde hüllen sich weiter in den Mantel des Schweigens. Obwohl sie sich allesamt nicht mehr so nahe stehen, wie zu dieser Zeit, scheinen sie doch eine Art Pakt geschlossen zu haben: kein Wort dringt über diesen Tag hinaus. Für Eva Simon und Frank Joachim beginnt eine intensive Recherche, für den Leser eine spannende und nervenaufreibende Zeit - doch für niemanden wird es auch nur einmal langweilig! Ob der mysteriöse Tod der 17-jährigen Gaby nach so langer Zeit aufgeklärt werden kann und der Täter gefunden wird, das möchte ich hier mal nicht verraten ;)

Was in jener Nacht geschah ...

Ein Satz, den Krimi- und Thrillerfreunde zu genüge kennen, ebenso wie die Geschichten, die dahinter stehen. Bei den meisten ist schon nach wenigen Kapiteln klar, was damals geschehen ist und wer der Täter ist. Es fehlt eigentlich nur der kleine Hinweis an die Ermittler, die nach wie vor im Dunklen zu tappen scheinen. Doch nicht in diesem Roman! Wie schon gesagt: ich habe schon einige Kriminalromane und Thriller gelesen und habe nun einmal einen hohen Anspruch an meine Unterhaltung in diesem Genre: die Geschichte muss nicht nur schlüssig sein, sondern auch spannend! Ich möchte unterhalten werden, gefesselt werden, das Buch einfach nicht mehr aus den Händen legen können und mich (bestenfalls) auch mit den Ermittlern identifizieren können, um mit ihnen gemeinsam zunächst im Dunklen zu tappen, um dann den wahren Täter zu finden - oder eben auch nicht ... nicht jeder Krimi muss ein gutes Ende haben. Einige Bücher, die ich gelesen habe, konnten diesen Anspruch erfüllen. Viele allerdings nicht. Deswegen bin ich auch diesem Buch mit viel Neugier begegnet und ich wurde nicht enttäuscht!

Das Cover des Buches kommt schlicht und dennoch aussagekräftig daher. Im Mittelpunkt steht der 7. August 1983 - der Tag, an dem Gaby auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist. Fünf ihrer Freunde werden verdächtigt, können aber nie überführt werden. Jahre später wird der Fall von der Tochter des damaligen Ermittlers neu aufgerollt und dank der akribischen Recherche und der Hilfe ihres Partners, kommen beide doch recht weit.

Die meisten Kriminialromane sind bereits zur Mitte hin entweder zu langatmig oder aber verraten einfach zu viel: der Täter ist bereits enttarnt, nur noch nicht überführt. In dem Buch von Heiner Meemken war gerade das nicht der Fall! Bis zum Schluss hin habe ich überlegt, wer der wahre Täter ist, was damals tatsächlich geschehen ist und habe regelrecht mitgefiebert. Dass sich dabei die Kapitel dezimierten und ich dem Ende des Buches immer näher kam, habe ich gar nicht bemerkt!

Die beiden Ermittler, Eva Simon und Frank Joachim, sind ein gutes Ermittlerteam und ergänzen sich perfekt. Zugegeben, man erfährt nicht sehr viel über die privaten Hintergründe, doch genau so werden meiner Meinung nach Charaktere geschaffen, die den Leser nachhaltig begeistern und einfach nur neugierig machen; neugierig auf mehr! Ich persönlich kann mir noch weitere Romane rund um die beiden Ermittler vorstellen und hoffe auf eine Fortsetzung! Der Name Heiner Meemken ist bei mir nun abgespeichert!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Eine fesselnde Geschichte über große Werte

Glück ist was für Anfänger
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Zum Inhalt:

»Das Schicksal hat mich um mein Leben betrogen! So sieht’s aus.« Maximilian knallte sein Glas auf den Tisch. Oleg zuckte nur mit den Schultern. »Immerhin hattest du mal ein Leben. Ich hatte ...

Zum Inhalt:

»Das Schicksal hat mich um mein Leben betrogen! So sieht’s aus.« Maximilian knallte sein Glas auf den Tisch. Oleg zuckte nur mit den Schultern. »Immerhin hattest du mal ein Leben. Ich hatte nie eins. Bis jetzt jedenfalls.« Oleg und Maximilian kommen aus zwei verschiedenen Welten. Oleg ist gerade von der Schule geflogen und schlägt sich mit miesen Jobs durch, während Maximilian als Erbe einer Bankiersfamilie in einer großen Villa aufgewachsen ist. Aber die beiden Jungen verbindet doch eins: ihre unbändige Wut aufs Leben! Denn Maximilian hat bei einem schweren Unfall seine Eltern verloren und sitzt im Rollstuhl. Nach einem missglückten Einbruch muss Oleg plötzlich nach Maximilians Pfeife tanzen. Bis er auf einem völlig verrückten Bootstrip erfährt, was Maximilian wirklich mit ihm vorhat … Bittersüß erzähltes Jugendbuch à la »Ziemlich beste Freunde« und »Die fetten Jahre sind vorbei«.



Über den Autor:

Ortwin Ramadan ist Halb-Ägypter und wurde 1962 in Aachen geboren. Nach seinem Politik- und Ethnologiestudium arbeitet er als Drehbuchautor und freier Autor und wohnt am Ammersee.



Mein Fazit und meine Rezension:

In dieser Geschichte treffen zwei Charaktere aufeinander, die verschiedener nicht sein können und die doch so viel miteinander verbindet:

Oleg ist ein verwegener Bursche und hart von seiner Vergangenheit gebeutelt. Eine normale Kindheit war ihm mit einem alkoholkranken Vater und einer nervenkranken Mutter einfach nicht vergönnt und warum sollte man sich umorientieren, wenn man doch einen großen Bruder hat, der einem so viel beibringen kann? Leider nicht die Guten Dinge im Leben ... Einbruch, Diebstahl und weitere Straftaten stehen auf dem Lehrplan und bestimmen so Olegs junges Leben.

Auf einer Einbruchstour trifft er auf den an den Rollstuhl gebundenen Maximilian. Der hat bei einem Flugzeugabsturz seine Eltern und seine Gesundheit verloren - zu allem Übel aber auch seinen Lebensmut und muss sich nunmehr allein in seinem Leben zurecht finden. Obwohl "allein" auch hier nicht ganz stimmt, denn Maximilians Eltern waren reich und so ist er es auch: reich und doch arm an Freunden und Familie, stets umgeben von Menschen und doch mit sich und seinem Schicksal allein.

Als diese ungleichen Jungen aufeinander treffen, beginnt nicht nur für die beiden ein Abenteuer, sondern auch für den Leser! Wer den Film "Ziemlich beste Freunde" liebt, wird dieses Buch mögen, denn im Grunde genommen findet man hier genau das wieder, was im Film dargestellt wird: zwei Charaktere unterschiedlicher Herkunft, mit unterschiedlichen Zielen und Auffassungen vom Leben, die doch voneinander lernen können, insbesondere, dass das Leben doch schön ist und wahre Wunder bereit hält!

Ich habe bei der Geschichte wirklich an den Film denken müssen, doch kann man nicht sagen, dass der Film das Buch beeinflusst hat. Obwohl man viele Parallelen finden kann, sind doch auch Unterschiede erkennbar: so haben wir es mit diesem Buch um einen Jugendroman zu tun, der sich auch deutlich an der Sprache von Oleg erkennen lässt. Auch die Wünsche der Beiden lassen die noch nicht so ferne, aber leider nicht geratene Kindheit erahnen: Oleg träumt davon, einen großen Coup zu landen und nach Australien auszuwandern und Maximilian will mit der Yacht seines Vaters raus aufs Meer - nicht zur Weltumsegelung, sondern zum Kentern auf den Meeresgrund. Als sich die Beiden dann auch noch zusammenschließen und wirklich zu dem Segeltörn aufbrechen, sind Abenteuer und für den Leser viele humorvolle, doch auch nachdenkliche Lesestunden vorprogrammiert.

Tatsächlich haben wir es hier mit Jugendlichen zu tun, die keine Kindheit haben durften und denen man ihren viel zu schnellen Start ins Erwachsenenleben anmerkt. Doch dabei entdecken sie, worauf es im Leben ankommt: auf jemanden, auf den man sich einfach verlassen kann und der immer für einen da ist - die wahre Freundschaft, mit der man Höhen und Tiefen erleben kann.

Der Autor hat mit seinem Roman also nicht nur ein Jugendbuch erschaffen, das auch die ernsten Seiten im Leben darstellt, sondern ein Buch, das trotz allem noch wahre Werte wie Freundschaft, Stärke, Vertrauen und Mut vermitteln möchte. Dies alles verpackt in einer witzigen Jugendsprache, gespickt mit Abenteuern und Humor.