Großartiger Slaughter-Thrill – Will Trent und Sara Linton endlich wieder im Einsatz
Schwarze WutUndercover, durch und durch als krimineller Biker getarnt, möchte Will Trent die Drahtzieher eines Drogengeschäfts in Macon, Georgia, überführen. Ein brisantes Vorhaben, denn wenn Wills Tarnung auffliegt, ...
Undercover, durch und durch als krimineller Biker getarnt, möchte Will Trent die Drahtzieher eines Drogengeschäfts in Macon, Georgia, überführen. Ein brisantes Vorhaben, denn wenn Wills Tarnung auffliegt, ist er ein toter Mann.
Wills Ermittlungen führen ihn bald auf Spuren, die zu Detective Lena Adams führen. Lena Adams und ihr Ehemann Jared wurden, nach einer Razzia im Drogenmilieu, in ihrem eigenen Haus brutal überfallen. Jared, Sara Lintons Stiefsohn, wurde dabei so schwer verletzt, dass er im Koma liegt.
Will ist in größter Sorge, dass Sara von der schrecklichen Nachricht um Jared angetrieben nach Macon kommt und sie so seine riskante Tarnung auffliegen lassen könnte. Er muss also um jeden Preis verhindern, dass Sara nichts von dem Unglück erfährt. Dabei setzt Will Trent die noch junge Liebe zwischen Sara und ihm einem gefährlichen Spiel aus.
Die Autorin:
Karin Slaughter, Jahrgang 1971, stammt aus Atlanta, Georgia. 2003 erschien ihr Debütroman Belladonna, der sie sofort an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten und auf den Thriller-Olymp katapultierte. Ihre Romane um Rechtsmedizinerin Sara Linton, Polizeichef Jeffrey Tolliver und Ermittler Will Trent sind inzwischen in 35 Sprachen übersetzt und weltweit mehr als 35 Millionen Mal verkauft worden.
Reflexionen:
Karin Slaughter ist für mich „die“ Thriller-Autorin. Die einzige die mich „immer“ absolut begeistern kann. Natürlich gibt es starke und schwächere Thriller von ihr, doch die Reihe um Will Trent, Sara Linton und Lena Adams liebe ich abgöttisch. Die Autorin versteht es, auch nach zahlreichen „stand alone“ Thrillern, erneut im gewohnten Stil der hoch spannenden Reihe zu schreiben.
Dieser Thriller ist für mich ohne jeden Zweifel umgehend ein Pageturner, denn Karin Slaughters typischer, federleichter und knackiger Schreibstil ermöglicht mir ein flüssiges Lesevergnügen. Die Autorin schreibt unverblümt ehrlich. Sie scheut sich nicht schmutzige und brutale Details zu benennen, die mir manches Mal den Puls beschleunigen.
Slaughters Figuren sind in diesem Thriller erneut großartig und stark in Szene gesetzt. Psychologisch geschickt und äußerst intelligent sind die Charaktere und dessen Lebensläufe komplex miteinander verwoben. Allein durch die sich daraus ergebenen Perspektivwechsel werde ich als Leser so sehr an die Seiten gepresst, dass ich um mich herum nichts mehr wahrnehme.
Die kaltblütige Brutalität, mit der in dieser Geschichte die Verbrechen einhergehen, strotzt gewohnt vor Grausamkeiten. Schwarze Wut ist blutig und sicher nichts für schwache Leser-Nerven, doch dieses Mal stehen die agierenden Figuren angenehm weit im Vordergrund. Ab und an blitzt die Vergangenheit auf, in der Jeffrey Tolliver noch am Leben war und die ich manchmal gern zurück drehen möchte. Die Wunden die damals bei vielen Figuren entstanden sind, sind heute bei einigen Protagonisten noch nicht verheilt.
Lena ist weiterhin speziell, kantig, tough und unnahbar, doch mag ich sie. Im Grunde ihres Herzens ist sie ein guter Mensch, muss sich stets als Einzelkämpferin durchs Leben schlagen und das meistens sehr allein. Sie schwimmt wie immer gegen den Strom und es gibt für sie keinen geraden Weg, denn viele Geschehnisse scheinen sich gegen sie zu verschwören.
Will Trent, der sympathische Ermittler mit Leseschwäche und schlechter Kindheit, behütet die junge Liebe zu Kinderärztin und ehemaliger Gerichtsmedizinerin Sara Linton, doch in dieser Story setzt er diese Liebe einem riskanten Spiel aus. Auch Amanda, die ruppige Chefin von Will und Kollegin Faith begleiten die Handlung. Ein Wiedersehen nach dem anderen, das wirklich Freude macht.
Dennoch, die Story ist sehr komplex. Konzentriertes und intensives Lesen ist Voraussetzung um dieses Verwirrspiel zu erfassen, den Figuren, ihren Handlungen und Zeitsprüngen zu folgen, und, um letztendlich den voll umfänglichen Thrill von „Schwarze Wut“ genießen zu können.
Fazit und Bewertung:
Großartig gut, komplex und intelligent, hoch spannend und absolut rasant.
Top-Leseempfehlung!
Sicherlich kann man „Schwarze Wut“ auch als einen „stand alone-Thriller“ lesen, doch ich lege jedem ans Herz, die Reihe von vorn zu beginnen, um sie restlos genießen zu können.