Gefühle? Ich doch nicht...
KlimagefühleWir haben wenig Übung darin, mit heftigen Gefühlen umzugehen. Schon gar nicht, wenn es sich um als negativ wahrgenommene Emotionen wie Angst, Ärger, Trauer, Schuld oder Neid handelt. Wir sind gut darin, ...
Wir haben wenig Übung darin, mit heftigen Gefühlen umzugehen. Schon gar nicht, wenn es sich um als negativ wahrgenommene Emotionen wie Angst, Ärger, Trauer, Schuld oder Neid handelt. Wir sind gut darin, sie schnell beiseite zu schieben. Aber was, wenn sie uns auf etwas Wichtiges aufmerksam machen wollen?
Die Autorinnen Lea Dohm und Mareike Schulze berichten an Hand eigener Erfahrungen sowie mit Hilfe von Gastbeiträgen aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft, was Gefühle angesichts der Klimakrise alles bewirken können. Manchmal kommt das Gefühlserleben plötzlich, als Schock. Manchmal schleichend, als ein Unbehagen, das sich irgendwann nicht mehr leugnen lässt. So oder so können gerade die besonders unangenehmen Gefühle zu großen positiven Veränderungen führen - im eigenen Leben und im Leben anderer Menschen. Im besten Fall ergibt sich daraus ein Handeln, das stärker im Einklang mit eigenen Werten und Grundbedürfnissen ist. Auch wenn das in der Realität vielleicht manchmal langwieriger ist, als das in der gerafften Version im Buch klingt.
Gerade die Beispiele aus unterschiedlichen Bereichen machen Mut, dass es möglich ist, mit starken Klimagefühlen umzugehen. Sie machen Hoffnung, dass positive Veränderung möglich ist und Menschen mit Angst, Ärger oder Solastalgie nicht alleine sind. Immer wieder wird betont, dass negative Gefühle angemessen und erstmal nicht behandlungsbedürftig sind. Schön auch das Kapitel "Ins Handeln kommen", das keine Vorgaben macht sondern das Spektrum aufzeigt, in dem kleine oder größere Schritte möglich sind. So kann das gelingen, was die Autorinnen auf dem Cover schon versprechen: an der Krise zu wachsen, statt zu verzweifeln.