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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2021

Unterhaltsam und lebensnahe

Fanny und die Liebe
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Ester ist in Fanny verliebt, aber Fanny will nicht verliebt sein. Vielleicht später einmal. Jetzt ist Fanny verwirrt und Ester unglücklich. Können die beiden jetzt noch befreundet sein?

In der Geschichte ...

Ester ist in Fanny verliebt, aber Fanny will nicht verliebt sein. Vielleicht später einmal. Jetzt ist Fanny verwirrt und Ester unglücklich. Können die beiden jetzt noch befreundet sein?

In der Geschichte werden verschiedene Themen aus Fannys Sicht angesprochen. Diese war, auch für mich als Mittzwanzigerin, sehr unterhaltsam und ich musste durch ihre Gedankengänge immer wieder selbst laut auflachen. Die Beobachtungen aus der Sicht eines Kindes sind wirklich sehr gut gelungen.

Das Thema Liebe wird genau so thematisiert, dass es Kinder dort abholt, wo sie gerade sind. Es gibt nicht zu viel Information, keine Überforderung, sondern nur Fanny und ihr Umfeld, in dem jeder eine andere Beschreibung für Liebe hat. Das Thema Diversität wird, wie ich nach dem Klappentext vermutet habe, angesprochen, wenn auch auf eine schlichte und kindgerechte Weise.

Ich bin von den verschiedenen Familienmodellen, die angesprochen werden, sehr begeistert. Fernbeziehungen und alleinerziehende Mütter, die eine Freundin hatten, sind sonst in der Kinderbuchwelt etwas unterrepräsentiert.

Ein Highlight waren auch die Illustrationen, die bestimmt nicht lange schwarz-weiß bleiben werden und rosarote Zwischenblätter. Und ja, trotzdem können auch Jungs dieses Buch in die Hände nehmen und lesen, ohne in Flammen aufzugehen! Wir haben es ausprobiert.

Die Sprache ist wirklich sehr einfach gehalten, sodass jedes Kind, das lesen kann, dieses Buch verstehen kann. Als siebenjährige wäre mir die Sprache schon etwas zu schlicht gewesen, aber ich war eine absolute Streberin und jedes Kind sollte sich in seinem eigenen Tempo entwickeln können.

„Fanny und die Liebe“ ist ein unterhaltsames und liebevoll gestaltetes Buch, das Kinder gut abholt. Es ist lebensnahe und zeigt auf, dass Freundschaft auch etwas Schönes ist und es nicht immer Liebe sein muss.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Sehr seichter Liebesroman

The Sky in your Eyes
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Das Buch war nicht mein Fall, aber das heißt nicht, dass es schlecht ist. Ich glaube sogar, dass es vielen Menschen aus der Seele sprechen wird. Man kann es schnell lesen und muss dabei auch nicht wirklich ...

Das Buch war nicht mein Fall, aber das heißt nicht, dass es schlecht ist. Ich glaube sogar, dass es vielen Menschen aus der Seele sprechen wird. Man kann es schnell lesen und muss dabei auch nicht wirklich denken. Es geht um Elín, die sich als zu dick wahrnimmt und sehr darunter leidet. Sie interpretiert viel in Kommentare von anderen hinein und ihre Unsicherheit beeinflusst ihr gesamtes Leben.

In meiner Pubertät hatte ich auch Probleme mit meinem Körper und konnte ihre Gedankengänge darum sehr gut nachvollziehen, aber mittlerweile bin ich etwa so alt wie Elín sein soll und uns trennen wirklich Welten. Ich habe sie verstanden, aber sie hat auf mich eher wie ein naiver Teenager gewirkt, als wie eine erwachsene Frau. Durch ihre Unsicherheit fokussiert sie sich sehr auf die negativen Aspekte, was sehr realistisch ist, mich beim Lesen aber schnell genervt hat. Es passiert sonst auch sehr wenig, was aber eher am Genre, als an diesem Buch liegt. Ich glaube in der letzten Woche, ist in meinem Leben mehr passiert als in der ganzen Handlung. Darum war es für mich auch nicht spannend.

Bitte denkt immer daran, dass meine Kritikpunkte, gerade in diesem Fall, mehr über mich, als über das Buch aussagen. Ich bin ziemlich selbstbewusst, was auch harte Arbeit war und diese negative Selbsteinschätzung der Protagonistin hat sich für mich wie ein Rückschritt angefühlt. Diese Gedanken zu lesen, hat meine Stimmung ziemlich gedrückt und diese negative Stimmung hat sich leider durchs ganze Buch gezogen.

Ich finde es schade, dass dieses Buch über Selbstliebe und Unsicherheit an eine Lovestory geknüpft ist. Um sich selbst zu lieben, ist keine andere Meinung nötig. Vor allem, dass das Love-Interest schon im Klappentext als besonders attraktiv beschrieben wird, ist für mich nicht zielführend. Aber vielleicht müssen manche Menschen erst von anderen hören, dass sie sich selbst lieben dürfen. Mit dem Love-Interest bin ich nicht wirklich warm geworden. Seine Qualifikation war, dass er da war und kein Arsch. Er war sogar einigermaßen sympathisch, aber für mich war er ein wenig zu uninteressant. Wir beide haben zwar dasselbe Lieblingsgewürz, aber das reicht mir persönlich nicht als Basis.

Ansonsten war das Buch wirklich das, als was es vermarktet wird. Man bekommt genau das, was im Klappentext steht. Nicht mehr und nicht weniger.

Also wenn ihr euch unsicher fühlt, vielleicht selbst Probleme mit eurem Körper habt, oder einfach das Gegenteil von einem Thriller sucht, wird euch das Buch wahrscheinlich sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Kurzweilige Unterhaltung

Wir sind schließlich wer
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Eine Welt voller Getratsche, in der das Gerede der Leute mehr wiegt als die Realität, die man zu verstecken versucht.
Aber was passiert, wenn die Wahrheit doch noch ans Licht kommt?

Anna und Maria sind ...

Eine Welt voller Getratsche, in der das Gerede der Leute mehr wiegt als die Realität, die man zu verstecken versucht.
Aber was passiert, wenn die Wahrheit doch noch ans Licht kommt?

Anna und Maria sind zwei sehr unterschiedliche Schwestern, die einander nicht wirklich nahestehen. Doch als Marias Mann verhaftet, und ihr Sohn verschwindet, zieht die gesamte Familie an einem Strang.

Die verschiedenen Charaktere konnten mich schnell von sich überzeugen. Anne Gesthuysen portraitiert ein Dorf und eine Familie so, wie es ist und nicht, wie es sein sollte. Sämtliche Personen hatten ihre Eigenheiten, ihre Macken und einen Ruf, den sie schützen oder wieder loswerden wollen. Durch die Interaktionen und Missverständnisse der verschiedenen Charaktere habe ich häufig geschmunzelt. Es gab einige überspitze Klischees, die sich in dem Kontext aber sehr realistisch angefühlt haben.

Ich muss aber dazu sagen, dass Annas Arbeit als Pastorin auf mich etwas willkürlich gewirkt hat. Man hätte so viel mehr Verstrickungen zwischen der Arbeit und der Familie aufbauen können. Außerdem passt der Job nicht wirklich zu ihr, und man bekommt kaum etwas von ihrer Arbeit und ihrer Motivation dafür mit. Die Autorin hätte den Fokus etwas verschieben können, um Anna als Person, nicht nur als Schwester, mehr Raum zu geben. Tatsächlich habe ich mir etwas mehr „Anna“ und weniger „Aufarbeitung von Marias Vergangenheit“ gewünscht.

Das Ende kam dann ein bisschen plötzlich und für mich sind noch einige Fragen offengeblieben. Auch die Entscheidung mancher Personen, die plötzlich ihre Meinung ändern, damit am Ende alles zusammenläuft, war für mich nicht immer nachvollziehbar.

„Wir sind schließlich wer“ ist ein gesellschaftskritischer und unterhaltsamer Roman, der mit einem humorvollen und flüssigen Schreibstil punktet, aber ein paar Längen hat, wodurch die Spannung manchmal zu kurz kommt.

Im Großen und Ganzen habe ich mich wirklich gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Zwischen fragiler und toxischer Männlichkeit

Sei kein Mann
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In diesem Buch werden Geschlechtsstereotype und deren Auswirkungen auf die Menschen aus der männlichen Perspektive kritisiert.

Auch wenn es häufig Frauen sind, die das Patriachat kritisieren, hat es auch ...

In diesem Buch werden Geschlechtsstereotype und deren Auswirkungen auf die Menschen aus der männlichen Perspektive kritisiert.

Auch wenn es häufig Frauen sind, die das Patriachat kritisieren, hat es auch negative Auswirkungen auf Männer. Feminismus ist nämlich kein Frauenthema und von Gleichberechtigung profitieren letztendlich alle Geschlechter.

Neben wissenschaftlichen Fakten werden in diesem Buch auch persönliche Erlebnissen des Autors mit Männlichkeit im interkulturellen Vergleich sowie Geschlechterrollen in Liedtexten besprochen.

Ich fand das Buch sehr spannend, da es mir einen neuen Blickwinkel eröffnet hat.

Durch die vielen Themen, die angeschnitten wurden, hat mir etwas die Tiefe gefehlt aber als Einstiegsliteratur in die Thematik oder um den eigenen Blickwinkel etwas zu erweitern hat es mir sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Absolute Überraschung

Silver Swan - Elite Kings Club
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Madison Montgomery zieht nach einem schweren Schicksalsschlag um und kommt auf eine neue Schule. Das klingt erst mal nicht sonderlich innovativ. Gefühlt alle Young Adult Romane beginnen auf diese Art. ...

Madison Montgomery zieht nach einem schweren Schicksalsschlag um und kommt auf eine neue Schule. Das klingt erst mal nicht sonderlich innovativ. Gefühlt alle Young Adult Romane beginnen auf diese Art.

Aber das war dann auch schon alles, was an diesem Buch normal ist. Darum fällt es mir auch ziemlich schwer auf den Inhalt einzugehen, ohne zu Spoilern.

Ich habe einige Handlungsstränge erahnt und mich dann extremst gefreut, wenn ich recht hatte. Ich spinne während des Lesens gerne rum und überlege mir was ich als Autorin aus dieser Story mache würde und bei Silver Swan war es, als hätte die Autorin meine Gedanken gelesen. Alle Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche, die ich inhaltlich an die Geschichte hatte, wurden ausnahmslos erfüllt und noch viel mehr.


Außerdem war der Schreibstil richtig angenehm zu lesen und die Dialoge waren unterhaltsam. Auch wenn man ziemlich lange im Ungewissen geblieben ist, war die Spannung immer vorhanden.

Die Protagonistin hat mir auch sehr gut gefallen. Sie war stark, knallhart und absolut keine graue Maus. Allerdings muss ich auch anmerken, dass ich das Schulsetting in diesem Kontext ein bisschen merkwürdig fand, da sich sämtliche Personen eigentlich viel zu erwachsen benahmen.

Ein weiterer Punkt ist, dass mir das Ende ein bisschen zu plötzlich kam aber nachdem es sich hier um eine Reihe handelt, habe ich wahrscheinlich noch einige Seiten vor mir, die das aufarbeiten werden.

Ein paar Fragen sind bei mir noch offen und ich bin gespannt wie das alles aufgelöst werden soll. Aber im Großen und Ganzen war das auf jeden Fall etwas komplett Neues und ich kann es allen (ab 18), die mit Teenager Romanzen und Dark Romance klar kommen sehr empfehlen.

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