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Veröffentlicht am 04.12.2025

Romantasy mit Vampiren

Darkthorn Archives 1: Bite the Bride
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Nachdem Katherine versehentlich einen mächtigen Fluch befreit, muss sie den Vampir Ethan (reich, mürrisch, sexy und geheimnisvoll) heiraten, damit er den Fluch in Schach halten kann. Da sie Vampire nicht ...

Nachdem Katherine versehentlich einen mächtigen Fluch befreit, muss sie den Vampir Ethan (reich, mürrisch, sexy und geheimnisvoll) heiraten, damit er den Fluch in Schach halten kann. Da sie Vampire nicht ausstehen kann, ist das eher suboptimal. Doch das wird nicht ihr einziges Problem bleiben.
Der Anfang der Geschichte war für mich ein bisschen verwirrend, weil es einen Zeitsprung gibt, aber danach habe ich mich gut zurechtgefunden. Die Welt war oberflächlich aber der Vibe hat gepasst und die Geschichte plätschert angenehm vor sich hin.
Mit der Protagonistin hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten, weil sie wirklich sehr selbstbezogen war und andere von oben herab behandelt hat.
Ich finde es auch ein bisschen Schade, dass der Fluch so eine kleine Rolle in dem Buch spielt. Der Fokus liegt sehr stark auf der Beziehung zwischen Ethan und Katherine und zeitweise habe ich vergessen, dass es den Fluch überhaupt gibt.
Die Dynamik zwischen den Protas fand ich aber extrem unterhaltsam. Es war ein bisschen klischeehaft, hat aber gut funktioniert und ich musste immer wieder grinsen, weil die beiden so cute miteinander waren.
Es war aber nicht wirklich „Enemies to Lovers“, sondern eher „mangende Kommunikationsfähigkeiten von Personen, die nicht zuhören können und ein bisschen selbstbezogen sind“, to „Upsi, andere Personen haben auch Probleme“.
Der nächste Band wurde auch schon angeteasert und wahrscheinlich werde ich ihn mir anhören.

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Veröffentlicht am 15.11.2025

Absolute Überraschung

Trocken
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Dass Alkohol in unserer Gesellschaft ziemlich verharmlost wird, wissen wir tief in unseren Herzen wahrscheinlich alle. Was es mit jemandem macht, der tatsächlich abhängig ist und wie extrem das Verlangen ...

Dass Alkohol in unserer Gesellschaft ziemlich verharmlost wird, wissen wir tief in unseren Herzen wahrscheinlich alle. Was es mit jemandem macht, der tatsächlich abhängig ist und wie extrem das Verlangen nach Alkohol in jede Faser unseres Seins eindringen kann, ist aber nochmal ein ganz anderes Thema.

In „Trocken“ setzt sich Daniel Wagner mit seiner eigenen Sucht auseinander und hat es nicht nur geschafft "trocken" zu werden, sondern auch noch ein echtes Meisterwerk geschrieben.

Ich hatte beim Lesen immer einen Stift in der Hand, um wichtige Aussagen zu unterstreichen und letztendlich hätte ich das gesamte Buch anmalen und kommentieren können.

Er schreibt kompromisslos, ehrlich, voller Feingefühl und trotzdem gnadenlos, ohne etwas zu beschönigen oder ambivalente Gefühle aus Gründen der sozialen Erwünschtheit zu verzerren.

Er schreibt von Höhen und Tiefen, von Depressionen, Ängsten, verpassten Chancen und dem Wunsch zu leben.

Für mich war das Buch eine absolute Überraschung!

„Alkoholsucht ist ein Muster und ich bin nicht der Künstler.“

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Veröffentlicht am 15.11.2025

London, 1923, mit Drachen.

Die Sprache der Drachen
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Das Cover hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, der Klappentext hat mich neugierig gemacht und der Inhalt hat mich überzeugt.

Das Buch spielt in London im Jahre 1923. Allerdings gibt es Drachen, ...


Das Cover hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, der Klappentext hat mich neugierig gemacht und der Inhalt hat mich überzeugt.

Das Buch spielt in London im Jahre 1923. Allerdings gibt es Drachen, einen fragilen Frieden, ein ungerechtes Klassensystem, eine Protagonistin, die absolut keine Heldin ist, Verrat, Rebellion, einen mysteriösen Job und dann auch noch eine fremde Sprache, die es zu entschlüsseln gilt. Das klingt einfach richtig spannend.

In der Welt habe ich mich sehr schnell zurechtgefunden. Sie beinhaltet viele bekannte Elemente von typischen Fantasyreihen oder Dystopien und fühlt sich doch irgendwie eigen an.

Vivien Featherswallow hat ihre eigenen Motive für ihre Handlungen und passt nicht wirklich in das Bild einer typischen Protagonistin. Sie ist das Produkt ihrer Umgebung und macht durchaus auch Fehler, vertraut den Falschen und muss mit den Konsequenzen ihrer Handlungen leben. Allerdings steht für sie viel auf dem Spiel, weshalb zu scheitern keine Option ist. Doch je mehr sie über die Sprache der Drachen lernt, umso mehr Fragen tauchen auf.

Und ja, es gibt auch einen Typen, der kennt jedoch seinen Platz und die tatsächliche Handlung bleibt im Vordergrund.

Das Ende macht neugierig darauf, wie es weitergeht und bietet viel Potential für eine spannende Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 15.11.2025

Schräg aber kreativ

heute graben
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In einem Zug trifft ein Totengräber auf seine erste Liebe mit dem Namen A. Er beginnt zu schreiben, über die Liebe und seine Dates mit B, C, D, … sowie über seinen Alltag auf dem Friedhof. Dann wird bei ...

In einem Zug trifft ein Totengräber auf seine erste Liebe mit dem Namen A. Er beginnt zu schreiben, über die Liebe und seine Dates mit B, C, D, … sowie über seinen Alltag auf dem Friedhof. Dann wird bei ihm eine schwere Lungenkrankheit diagnostiziert und obwohl sich dadurch viel ändert, bleibt doch irgendwie alles gleich.

Der Schreibstil ist sehr eigen und der Text besteht oft aus Satzfragmenten, die unfertigen Gedanken ähneln. Die Charaktere bleiben unnahbar und Schatten ihrer selbst.

Nachdem die Frauenfiguren keine echten Namen haben, sondern nach dem Alphabet kategorisiert werden, verlieren sie auch ihre Individualität. Das hat sich irgendwie fast entmenschlichend angefühlt.

Der Protagonist war extrem wehleidig, von den eigenen Themen und einer Überdosis Selbstmitleid eingenommen und konnte kaum Verbindung zu anderen aufbauen. Dabei sehnt er sich jedoch genau nach den Dingen, die er nicht versteht und gräbt Gräben zwischen sich und seinen Mitmenschen.

Es war irgendwie schräg und auf jeden Fall innovativ, aber auch sehr verwirrend.

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Veröffentlicht am 27.09.2025

Anders als erwartet

How To End A Love Story
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Viele Jahre nachdem Helen und Grant ein tragisches Ereignis verbindet hat, treffen sie sich plötzlich wieder. Sie ist Bestsellerautorin mit Impostersyndrom und er soll ihre Geschichten für den TV adaptieren, ...

Viele Jahre nachdem Helen und Grant ein tragisches Ereignis verbindet hat, treffen sie sich plötzlich wieder. Sie ist Bestsellerautorin mit Impostersyndrom und er soll ihre Geschichten für den TV adaptieren, während er mit seinen eigenen Dämonen kämpft. Ihr Treffen setzt einiges in Gang und während sie damit kämpfen das Erlebte zu verarbeiten, müssen sie sich nicht nur der Vergangenheit stellen, sondern auch der Zukunft.
Das Buch, mit dem fluffigen Cover und hübschen Farbschnitt wird als sexy Enemies to Lovers Romance vermarktet, was es absolut nicht auf den Punkt bringt.
Es ist viel eher ein sensibles und ehrliches Buch über Verlust, Abschluss und die Frage dem Recht zu vergeben.
Die Erzählung hat ein verwirrendes Nähe- und Distanzverhältnis, bei dem intime Momente und widersprüchliche Gefühle aus der Distanz, fast schon analytisch betrachtet werden, sodass man emotional nicht wirklich mitfühlt und dann oberflächliche Szenen, plötzlich voller Emotionen stecken.
Die Protas hatten eine interessante Dynamik und die Instabilität, die Helen begleitet, wird durch Grants Menschlichkeit und Sympathie aufgewogen.
Die Erzählweise ist unkonventionell und folgt nicht den gängigen Schemata, was erfrischend ist, manchmal jedoch ziellos wirkt und hat ein paar Längen hat. Das Erzähltempo ist auch sehr uneinheitlich und durch Perspektivenwechsel innerhalb der Kapitel musste ich mich beim Lesen wirklich konzentrieren.
Es war ein interessantes Leseerlebnis, aber nicht das, was ich erwartet habe.

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