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Veröffentlicht am 03.10.2022

Zuckersüße Geschichte

Anton will Prinzessin sein
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Anton will eine Prinzessin sein. Auch wenn Ella ihm ganz viele andere Verkleidungen vorschlägt, bleibt Anton dabei. Er will eben einfach eine Prinzessin sein.
Ich liebe Bücher die Stereotype brechen und ...

Anton will eine Prinzessin sein. Auch wenn Ella ihm ganz viele andere Verkleidungen vorschlägt, bleibt Anton dabei. Er will eben einfach eine Prinzessin sein.
Ich liebe Bücher die Stereotype brechen und Kindern mehr Möglichkeiten in Leben bieten. Als Kind haben mir die strengen Geschlechterrollen schon die Luft zum Atmen genommen und ich freue mich extrem, dass sich das langsam etwas auflockert.
Ich fand das Buch zuckersüß! Die Sätze sind kurz und leicht verständlich, die Schriftart groß genug zum Mitlesen und die Bilder sind kindgerecht, bunt und bieten eine Menge zu entdecken.
Die Tatsache, dass Ella Anton zuerst in ein stereotyp-männliches Kleidungsstück stecken will, und Anton sich sehr durchsetzen muss, um zu bekommen, was er will, hat mir ein bisschen das Herz gebrochen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das wahrscheinlich die Realität vieler Kinder treffend darstellt. Und wahrscheinlich wäre das Buch sehr kurz, wenn Anton Ella sage würde, dass er eine Prinzessin sein will und Ellas Reaktion darauf „Okay“, wäre.

Ich finde es richtig schade, dass es solche Bücher zu meiner Zeit noch nicht gegeben hat.
Solche Vorbilder können das Selbstbild und das Leben der Kinder nachhaltig verändern.
Von mir gibt es von Herzen eine ganz große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Wie war das nochmal mit Bienchen und Blümchen?

Aufklärung von Anfang an
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Kinder und Sexualität sind Themen, die in den Augen vieler nicht zusammengehören. Umso gespannter war ich auf ein Aufklärungsbuch, das Ideen liefert, wie man diese Themen mit Kindern besprechen kann. ...


Kinder und Sexualität sind Themen, die in den Augen vieler nicht zusammengehören. Umso gespannter war ich auf ein Aufklärungsbuch, das Ideen liefert, wie man diese Themen mit Kindern besprechen kann.
Anfangs habe ich mir Sorgen gemacht, dass das Buch sich, wie der Aufklärungsunterricht in der Schule hauptsächlich um Fortpflanzung dreht. Aber der Untertitel verrät schon, dass so viel mehr in diesem Buch steckt. Es geht darum Grenzen zu setzen, ein Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln und den Umgang mit Scham. Letztendlich bietet das Buch auch einige Reflexionshilfen über den Umgang mit Sexualität in der eigenen Kindheit.
Das Buch geht auf verschiedene Entwicklungsschritte der Kindheit ein und erklärt, was für Situationen in welcher Altersstufe vorkommen könnten. Es bietet Formulierungshilfen, altersgemäße Ressourcen und jede Menge Quellen, um sich weiterzubilden.
Was mir kurz sauer aufgestoßen ist, ist, dass „schwul“ als Beleidigung bezeichnet wird. Allerdings bezieht sich diese Aussage auf das Verhalten von Kindern am Schulhof, wo das möglicherweise manchmal so verstanden wird, obwohl den meisten Kindern mittlerweile auch klar ist, dass das keine Beleidigung ist.
Ansonsten vermittelt das Buch einen wertfreien, feministischen und offenen Ansatz. Es geht auch kurz auf intergeschlechtliche und trans Menschen ein. Gegen Ende gibt es auch Erklärungen von verschiedenen Begriffen die Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierungen beschreiben, mit denen Kinder ihre Eltern konfrontieren könnten.
Das Buch bietet einen guten Rahmen, bei dem man sich rauspicken kann, was man im speziellen Fall gerade braucht. Es ist auf jeden Fall ein sehr wichtiges Buch und konnte mich eindeutig positiv überraschen.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Körper und Macht

Die kranke Frau
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Es gibt Bücher, die sind so gut, dass man sie innerhalb eines Tages weg liest und dann gibt es Bücher, die sind so gut, dass man sich Zeit dafür nehmen muss.

Die kranke Frau ist ein phänomenales und ...

Es gibt Bücher, die sind so gut, dass man sie innerhalb eines Tages weg liest und dann gibt es Bücher, die sind so gut, dass man sich Zeit dafür nehmen muss.

Die kranke Frau ist ein phänomenales und augenöffnendes Buch, das mich an manchen Stellen sehr aufgewühlt hat. Der Inhalt vom Buch hat mich wütend gemacht, mich frustriert und mir teilweise das Gefühl gegeben, komplett hilflos zu sein. Ich konnte immer nur ein paar Seiten auf einmal lesen, bevor mein Blutdruck wieder zu hoch war.

Denn noch immer werden Frauen und ihre Leiden nicht ernst genug genommen. Bei denselben Symptomen bekommt ein Mann eher Schmerzmittel und eine Frau Beruhigungsmittel. Was sagt das über unsere Stellung in der Gesellschaft aus, wenn der Schmerz leidender Männer eher gestillt wird und leidende Frauen eher ruhiggestellt werden? Oder wenn Krankheitssymptome bei Frauen schneller auf die Psyche geschoben werden?

Unter dieser Doppelmoral leiden noch immer richtig viele und ich kenne selbst einige, die wegen sexistischer Vorurteile beinahe gestorben wären. Auch die Autorin berichtet aus ihrer persönlichen Erfahrung und beschreibt die Entwicklung der weiblichen Gesundheit von der Antike bis in die heutige Zeit.

Mich hat es komplett überrascht, wie intersektional das Thema ist und wie eigentliche Fortschritte in der Medizin wieder für ideologischen Missbrauch herhalten müssen. Es wird sehr gut aufgezeigt, wie verschiedene Vorurteile einander bedingen und aufrechterhalten, sodass eine wissenschaftliche Argumentation kaum mehr möglich ist. Und dann kommt in manchen Fällen noch die Religion dazu.
Manchmal war es wirklich sehr frustrierend, aber das macht das Buch umso wichtiger.

Für mich war es ein absolutes Highlight, mit vielen Quellen um weiter zu recherchieren, über ein Thema das leider noch immer viel zu aktuell ist.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Perfekt für zwischendurch

Catching up with the Carters - In your words
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Nachdem mich der erste Teil der Carters sehr gut unterhalten hat, konnte ich mir den zweiten Teil natürlich nicht entgehen lassen. Auch dieses Buch hat mich wirklich gut unterhalten, ist für mein Empfinden ...

Nachdem mich der erste Teil der Carters sehr gut unterhalten hat, konnte ich mir den zweiten Teil natürlich nicht entgehen lassen. Auch dieses Buch hat mich wirklich gut unterhalten, ist für mein Empfinden aber nicht ganz an den ersten Teil herangekommen.

In „Catching up with the Carters – In your Words” begleiten wir (H)Adrian, der seiner Reality-Show-Familie den Rücken zukehren will und die ehrgeizige Journalistin Alice, die unbedingt ihren Job retten muss und sich deshalb auf die Jagd nach dem berühmten Hadrian Carter macht.

Die Grundidee fand ich echt witzig und die Autorin hat eine süße Geschichte daraus gebastelt. Auch in diesem Buch war der Sprachstil angenehm, die Charaktere verpeilt aber authentisch und die Geschichte unterhaltsam.

Die Textnachrichten konnten mich leider nicht so überzeugen, weil ich als Frau auf social Media einfach schon so viele kontextlose random Nachrichten von fremden Typen bekomme, dass ich mir wahrscheinlich einfach „Noch so ein Creep“, gedacht hätte und die Nachricht ignoriert hätte. Als Journalistin wäre ich offensichtlich ungeeignet.

Außerdem war die Formatierung der Nachrichten unglücklich gewählt, da sie teilweise im Fließtext untergegangen sind und ich beim Lesen immer genau schauen musste, ob sich die Schriftart eventuell ein bisschen geändert hat. Mit meinen schlechten Augen sollte das eigentlich als Sport zählen.

Ich würde mir tatsächlich immer noch wünschen, dass die Eltern etwas differenzierter dargestellt werden. Die sind mir nämlich noch ein bisschen zu flach und da die Geschichten ja auf der Zugehörigkeit der Kinder zu dieser Reality-Familie und ihrer darauf basierenden Erlebnisse beruht, würde ich gerne mehr über die Nuancen der Persönlichkeit der Eltern erfahren.

Ansonsten habe ich ein paar schöne Stunden mit Alice und (H)Adrian verbracht und den dritten Teil will ich auf jeden Fall auch noch lesen.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Neues vom Regenbogenfisch

Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles
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Anscheinend machen Fake-News auch vom Schwarm des Regenbogenfisches nicht halt. Ein Fisch mit dem Namen Humbrecht erzählt den anderen Fischen gruselige Lügengeschichten und macht ihnen Angst. Der Regenbogenfisch ...

Anscheinend machen Fake-News auch vom Schwarm des Regenbogenfisches nicht halt. Ein Fisch mit dem Namen Humbrecht erzählt den anderen Fischen gruselige Lügengeschichten und macht ihnen Angst. Der Regenbogenfisch entscheidet sich zu einem Gespräch und versucht, der Sache auf den Grund zu gehen.
Das Buch hat eine sehr wichtige Botschaft und ist aktueller denn je.
Der Regenbogenfisch agiert sehr empathisch und lösungsorientiert und kann ein echtes Vorbild für Kinder sein. Er will niemanden verteufeln, sondern versucht immer das Beste im Menschen (oder im Fisch) zu sehen. Das hat mir schon als Kind sehr gut gefallen.
Die Geschichte und die Sprache sind kindgerecht und sehr leicht verständlich und mit den wunderschönen Bilder macht auch das bloße anschauen Spaß.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es allen empfehlen, die bereits Fans des Regenbogenfisches sind, oder einfach Lust auf ein empathisches Kinderbuch mit Vorbildwirkung über ein aktuelles Thema haben.

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