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Veröffentlicht am 28.08.2022

Gerne mehr davon!

Catching up with the Carters - In your eyes
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Ein Leben als Reality Star ist bestimmt mit einigen Herausforderungen verbunden. Vor allem, wenn man sich das nicht ausgesucht hat und das gesamte Familienleben dadurch bestimmt wird. Kein Wunder also, ...

Ein Leben als Reality Star ist bestimmt mit einigen Herausforderungen verbunden. Vor allem, wenn man sich das nicht ausgesucht hat und das gesamte Familienleben dadurch bestimmt wird. Kein Wunder also, dass Aphrodite, Mitglied der Familie Carter und der Show "Catching up with the Carters" lieber einige Zeit hinter der Kamera verbringen will. Aber ausgerechnet dort trifft sie auf Garett, den Sohn einer verfeindeten Reality-Show-Familie.

Aphrodite war eine sympathische Protagonistin, und ein bisschen verpeilt, aber wenn man ihren Hintergrund bedenkt, kann man sie doch sehr gut verstehen. Garett ist einer dieser Menschen, die endlich mal ihren Hintern hochkriegen und handeln sollten. Zusammen waren sie ein ziemlich unterhaltsames Stückchen Arbeit.

Das Buch hat eine totale Sogwirkung und profitiert von ganz unterschiedlichen Nebencharakteren, von denen ich gerne noch mehr gelesen hätte. Der Sprachstil war auch wirklich total unterhaltsam und ich bin nur so durch die Seiten geflogen.

Besonders die Rückblenden haben beim Lesen richtig Spaß gemacht und den Protagonist:innen eine gewissen Verletzlichkeit und Menschlichkeit verliehen.

Nur der Charakter der Mutter war mir ein bisschen zu flach und ich würde mir wünschen, dass wir sie in einer der Fortsetzungen noch ein bisschen besser kennenlernen. Da gäbe es nämlich echt noch Potential!

Gegen Ende ging es dann plötzlich drunter und drüber und es geschah viel zu viel auf einmal aber an diesem Punkt hatte ich schon so viel Spaß an der Geschichte, dass ich damit auch leben kam.

Aphrodite und Garett sind bei weitem nicht perfekt und sollten dringend an ihrer Kommunikationsfähigkeit arbeiten, aber sie haben mir mit ihrer Geschichte ein paar schöne Stunden beschert.

Gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Süße Geschichte aber manchmal etwas too much

Boyfriend Material
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Luc hat ein Imageproblem. Durch seinen berühmten Vater hat es die Presse auch auf ihn abgesehen. Um das Problem zu lösen, braucht er natürlich einen Fake Freund, der möglichst perfekt ist.
Auftritt: ...


Luc hat ein Imageproblem. Durch seinen berühmten Vater hat es die Presse auch auf ihn abgesehen. Um das Problem zu lösen, braucht er natürlich einen Fake Freund, der möglichst perfekt ist.
Auftritt: Oliver, Anwalt, Vegetarier, charmant, attraktiv

Die Idee der Geschichte fand ich richtig süß und in Oliver habe ich mich augenblicklich verliebt. Mit Luc hatte ich tatsächlich Anfangsschwierigkeiten, weil er so negativ eingestellt war und mich das auf Dauer ein bisschen genervt hat, aber ein paar Treffen und einen süßen Insider später, war ich auch von den beiden als Paar überzeugt.

Eigentlich haben die beiden nichts gemeinsam und ich glaube, dass die Geschichte anders ausgegangen wäre, wenn in dem Buch zufälligerweise ein dritter schwuler Mann Single gewesen wäre.

Der Schreibstil war aber flüssig und generell angenehm zu lesen. Einzelne Phrasen wie „altes Haus“ haben für mich einfach nicht in den Leseflow gepasst, aber es spielt in England und wahrscheinlich hätte es mich in der Originalsprache auch nicht gestört.

Mir war Lucs Freundeskreis leider echt too much. Das waren allesamt Karikaturen, ohne den Hauch eines Versuch Authentizität auch nur irgendwie vermuten zu lassen. Das fand ich teilweise wirklich anstrengend, wie weltfremd und gezwungen lustig die waren, während sie einander beleidigt haben und schlechte Witze nicht verstanden haben. Das sollte dann wahrscheinlich der britische Humor sein, aber ich fand den viel zu oft unter der Gürtellinie.

Ansonsten ist das Buch trotz meiner Kritikpunkte total unterhaltsam und ich habe es innerhalb von zwei Tagen durchgelesen.

Eine süße Fake-Dating Rom-Com für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Sehr schöne Message!

Der Mönch in High Heels
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Da eine meiner besten Freund:innen Buddhistin ist hatte ich schon ein paar Berührungspunkte mit dieser Religion. Ein Mönch in High Heels hat meinem Bild davon aber im ersten Augenblick doch widersprochen. ...

Da eine meiner besten Freund:innen Buddhistin ist hatte ich schon ein paar Berührungspunkte mit dieser Religion. Ein Mönch in High Heels hat meinem Bild davon aber im ersten Augenblick doch widersprochen. Darum fand ich es richtig spannend über einen Menschen zu lesen, der zwei scheinbar sehr gegensätzliche Welten in sich vereint.

In „Der Mönch in High Heels“ erzählt Kodo von seiner Kindheit, dem Weg zu sich selbst und all den Dingen, die ihm Freude machen. Ich habe richtig gespürt, wie Kodo für Make up und Mode brennt und wurde beim Lesen davon angesteckt.

Vor allem seine Kindheit und die Beziehung zu seinen Eltern hat mich sehr berührt und ich habe bei manchen Sätzen ein paar Tränchen verdrückt (>Mein kleines Ich sagte stolz: „Sieh mal, ich bin ein Mädchen!“. Als ich dann aber größer wurde, wusste ich nicht mehr, wie ich mich nennen sollte<).

Kodo scheint ein richtig angenehmer Mensch zu sein, der in ständiger Entwicklung ist und einige Aussagen haben mir direkt aus der Seele gesprochen. Gerade sein Zugang zu Geschlecht (>Mein Körper ist ein Behältnis, das zufällig ein Geschlecht hat<) und der genderdefinierenden Sprache hat bei mir offene Türen eingerannt und ich habe mir einige besonders schöne Formulierungen herausgeschrieben, die ich in Zukunft bestimmt oft anbringen werde. Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl, dass der Sprachstil sehr blumig und vielleicht auch durch den Buddhismus inspiriert wurde.

Ich kann das Buch all jenen empfehlen, die ihre Perspektive von Religion und LGBTQIA* erweitern wollen und offen für Neues sind.

Dieses Buch feiert nicht nur die Vielfältigkeit verschiedener Menschen, sondern auch die Vielschichtigkeit, die ein einzelner Mensch in sich vereinen kann. Letztendlich geht es in dem Buch darum, Chancen zu ergreifen, sich für andere Perspektiven zu öffnen und zu sich selbst zu stehen. Eine sehr schöne Message!

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Spannende Idee

Die neun Leben der Rose Napolitano
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Luke und Rose wollen keine Kinder, das war ihnen schon vor der Hochzeit klar. Doch plötzlich ändert Luke seine Meinung und von Rose wird natürlich erwartet, dass sie mitzieht. Denn ihrem Mann Kinder vorzuenthalten, ...

Luke und Rose wollen keine Kinder, das war ihnen schon vor der Hochzeit klar. Doch plötzlich ändert Luke seine Meinung und von Rose wird natürlich erwartet, dass sie mitzieht. Denn ihrem Mann Kinder vorzuenthalten, wäre ja wirklich nicht nett, außerdem wird sie das Muttersein bestimmt lieben, sobald sie ein Kind hat und kein Kind zu bekommen würde sie auf jeden Fall bereuen. Das ist zumindest die Meinung ihres Umfeldes, das sie immer mehr unter Druck setzt.
Aber Rose will nun mal keine Kinder.

In „Die neun Leben der Rose Napolitano“ werden neun Mögliche Wege erzählt, wie die Geschichte weitergehen könnte.

Die Idee an sich hat mir sehr gut gefallen. Rose war eine Protagonistin, deren Leben ich gerne verfolgt habe. Es war interessant zu beobachten, inwiefern sich ihr Leben unterschiedlich entwickeln könnte und welchen Ereignissen sie trotzdem nicht entkommen kann.

Dadurch, dass die Geschichte immer denselben Ursprung hat und manche Themen beinahe schicksalhaft dargestellt wurden, gab es für mein Empfinden zu viele Wiederholungen. Ich hätte mir lieber gewünscht, dass sich ihre Leben noch weiter voneinander entfernt hätten und nicht immer dieselben Personen auftauchen. Das war einfach ein bisschen unrealistisch und hat mich manchmal etwas gelangweilt.

Die neun Leben waren manchmal etwas verwirrend, da sie mit Rose 1 bis Rose 9 beschriftet waren und bei Kapitelanfang immer stand, in welchen Leben diese Szene eintritt. Welche Geschichten Rose 1-9 genau waren, habe ich mir leider nicht merken können. Aber durch den Inhalt bekommt man ein bisschen ein Gefühl dafür.

Ich hätte mir noch gewünscht, dass es mehr Leben ohne ein Kind gegeben hätte, da mir dieser Aspekt ein bisschen zu schnell abgehandelt war und ich irgendwie das Gefühl hatte, dass die Autorin diese Leben nicht so spannend fand.

Zusammengefasst fand ich die Idee genial und die Durchführung auch ganz gut. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen, ein paar Tränchen verdrückt und musste einige Male energisch nicken.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Konnte mich leider nicht begeistern

Matrix
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In Matrix wird die Lebensgeschichte der jungen Marie, und die Entwicklung eines Klosters beschrieben.

Der Schreibstil war echt gewöhnungsbedürftig und man hätte ruhig Anführungszeichen verwenden können, ...

In Matrix wird die Lebensgeschichte der jungen Marie, und die Entwicklung eines Klosters beschrieben.

Der Schreibstil war echt gewöhnungsbedürftig und man hätte ruhig Anführungszeichen verwenden können, damit man nicht erst mitten im Satz herausfindet, dass gerade gesprochen wird. Dadurch wurde auch andauernd zwischen erster und dritter Person gewechselt, was für mich den Lesefluss gestört hat. Bei den ganzen Fremdworten wäre auch ein Glossar wirklich hilfreich gewesen.

Die Geschichte wird sehr distanziert erzählt, sodass ich keine Verbindung zu irgendwem aufbauen konnte. Die Handlung war mir auch zu ruhig, ihre Erfolge zu einfach und ich hatte den Eindruck, als würden ihre Gegner:innen nur halbherzig handeln und überhaupt nicht richtig versuchen ihr das Leben etwas unangenehm zu machen. Ein paar Mal wurden Handlungsstränge eröffnet, die ich als vielversprechend empfunden habe, die dann jedoch im Sand verlaufen sind. Die großen Überraschungen sind leider ausgeblieben.

Ich bin ziemlich sicher, dass das Leben im Kloster realistisch dargestellt und gut recherchiert war. Leider war es dadurch ebenso spannend, wie ein Leben in einem mittelalterlichen Kloster. Also überhaupt nicht.

Meine Erwartungen, die vielleicht zu hoch waren, sind auf jeden Fall nicht erfüllt worden. Vielleicht ist das Buch auch einfach zu hoch für mich und ich habe es einfach nicht verstanden.

Das Marketing geht auf jeden Fall etwas am Inhalt vorbei. Auf die weibliche Gemeinschaft, weltlichen Einfluss, Kriegerinnen, weibliche Kreativität und Feminismus habe ich vergeblich gewartet. Die fehlbare Heldin habe ich aber sofort gefunden.

Wahrscheinlich war die Protagonistin aus der damaligen Zeit gesehen feministisch, aber das ist kaum eine Leistung. Damals wäre selbst der Playboy noch feministisch gewesen. Meinem Empfinden nach, gab es auch keine echte Gemeinschaft unter den Nonnen, sondern eher eine strikte Hierarchie, wie es in Klöstern eben üblich ist und die Kriegerinnen konnte ich in genau einer Szene leicht erahnen.

Es gab ein paar Momente, in denen spannende Gedankengänge aufgezeigt wurden und die Grundmessage des Buches finde ich auch nicht schlecht, aber letztendlich wird mir das nicht im Gedächtnis bleiben.

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