Zäh, langweilig und nicht, was ich erwartet habe.
Im Schatten des Fuchsmondes„Der Gesang der Orcas“ — auch nach 15 Jahren zählt diese Geschichte von Antje Babendererde für mich zu den unvergesslichsten. Auf die grundverschiedenen Jugendlichen, die in ihrem neuen Roman zueinander ...
„Der Gesang der Orcas“ — auch nach 15 Jahren zählt diese Geschichte von Antje Babendererde für mich zu den unvergesslichsten. Auf die grundverschiedenen Jugendlichen, die in ihrem neuen Roman zueinander finden, war ich daher sehr gespannt.
Leider konnte mich „Im Schatten des Fuchsmondes“ nicht von sich überzeugen. Angefangen beim Stil, liest sich der Text einfach, ohne die erwartete Mystik und Raffinesse, was sicherlich dem problemlosen Verständnis zugutekommt, jedoch schnell anspruchslos wirkt.
Das Setting sowie etliche Hintergründe kamen in allen Einzelheiten zur Geltung, doch, auch wenn deutlich ist, dass Antje Babendererde für ihre neue Geschichte ausführlich recherchierte, um eine vorstellbare Kulisse zu kreieren, besteht die Handlung großteils aus ausschweifenden Beschreibungen und irrelevanten Informationen.
Auch wahrt die Autorin eine gewisse Distanz, sodass die Probleme, mit denen sich die Charaktere auseinandersetzen müssen, weder mitfühlen lassen noch bewegen. Figuren, die unnahbar bleiben und es einem schwer machen, Sympathie zu empfinden, wenn gleich die Individualität sowie die Entwicklung interessant sind:
Lia und ihre Schwester sind privilegiert, während Lia mit seltsamen Marotten ihre Naturverbundenheit demonstriert, ist Kelsie augenscheinlich eine verwöhnte Prinzessin.
Finn, der vor der Vergangenheit flüchtet, Geheimnisse mit sich trägt, ärmlich aufwuchs, und erst im Verlauf, ganz langsam, einen Skandal enthüllt, der über dieses Fleckchen Idylle, in dem er durch Glück landete, riesige Wellen schlägt. Waren die Themen vielfältig und gut gewählt, teilweise sehr aktuell, kamen die Emotionen, die Schwere und auch die Romantik durch ein zu viel an Nichtigkeiten und ein zu wenig an Nähe kaum zur Geltung.
„Im Schatten des Fuchsmondes“ — tolle Idee, wunderschöne Aufmachung, leider zäh und teilweise langweilig.