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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2022

Bedeutsames Kinderbuch.

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ
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„Der Junge, der die Welt verschwinden ließ“ ist ein fantastisches Kinderbuch, welches mit seiner hochwertigen, detaillierten Aufmachung zum Staunen bringt und durch den altersgerechten Stil, die authentischen ...

„Der Junge, der die Welt verschwinden ließ“ ist ein fantastisches Kinderbuch, welches mit seiner hochwertigen, detaillierten Aufmachung zum Staunen bringt und durch den altersgerechten Stil, die authentischen Figuren und die Kreativität, die der Geschichte zugrunde liegt, groß und klein fesselt.

Ben Miller verpackt hier etwas, das selbst Erwachsene oft vergessen:
Jedes Gefühl hat seine Daseinsberechtigung.
Es ist ok, wenn Du traurig, wütend, ängstlich (…) bist.
Richtig und falsch gibt es nicht bei Emotionen.

Wir begleiten Harrison hautnah, der Junge samt seinen Bemühungen und Gedanken wurde realistisch dargestellt und gibt Kindern die Möglichkeit, sich wiederzufinden. Die Reaktionen waren nachvollziehbar, das Geschehen bildlich, stimmungsvoll und spannend. Zu keiner Zeit wurde „Der Junge, der die Welt verschwinden ließ“ langweilig oder eintönig, die Handlung ist magisch, überrascht stetig und konnte mich mitreißen. Der Autor verlor sich nicht in einem aufdringlichen oder belehrendem Ton und schafft es doch, seine Botschaften zu transportiert, zum Nachdenken anzuregen und bietet mit Harrison und seinem „verwünschten Abenteuer“ ausreichend Gesprächsstoff.

Absolute Empfehlung, für diesen schönen, wichtigen Roman.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Guter Auftakt, der Lust auf mehr macht.

Time Travel Academy 1. Auftrag jenseits der Zeit
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„Time Travel Academy: 1. Auftrag jenseits der Zeit“

Zeitreisen und eine Academy — manchmal braucht es nicht mehr, um mein Interesse zu wecken.

Hinter dem tollen Cover von Melanie Korte verbirgt sich ...

„Time Travel Academy: 1. Auftrag jenseits der Zeit“

Zeitreisen und eine Academy — manchmal braucht es nicht mehr, um mein Interesse zu wecken.

Hinter dem tollen Cover von Melanie Korte verbirgt sich die Geschichte von Max. Nach einem starken Prolog lernen wir den Jungen kennen und versuchen herauszufinden, was es mit der „goldenen Einladung“, die seine Eltern vehement verstecken, auf sich hat. Als er hinter das Geheimnis kommt, eröffnet sich eine Welt, die puren Unglauben weckt — das Abenteuer beginnt. Und zwar auf der »Time Travel Academy« .

Typisch für einen Reihenauftakt liegt das Hauptaugenmerk auf der Einführung in die herrschenden Gegebenheiten, dem Handlungsort und den Charakteren, die ich wirklich interessant finde. Der Aufbau gelang Julia K. Stein und Stefanie Hasse gut, war ausreichend in Anbetracht der Zielgruppe — Kinder ab 10 Jahren —, wenn mir selbst an der einen oder anderen Stelle die Tiefe fehlte. Auch hatte ich ab und zu das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Die Autorinnen sprechen den Leser direkt an, nehmen ihn mit und binden ihn ein, was dazu führt, dass man sich mit dem Protagonisten identifizieren, sich hineinversetzen kann. Max Selbstzweifel, seine Unsicherheiten sind jedoch durchweg präsent, wiederholen sich. Hier fehlte es mir an einer Entwicklung.

Die verschiedenen Figuren, samt der zauberhaften Pickles, bringen Abwechslung ins Geschehen, lernen sich kennen und halten, trotz ihrer individuellen Charakterzüge sowie Interessen, wunderbar zusammen. Der stellenweise trockene, sarkastische Ausdruck, mit dem Max erzählt, sorgt für lockere, humorvolle Lesestunden. Störend, wenn nicht gar nervig, fand ich jedoch die in Klammern gesetzten Anmerkungen.

Ein schöner Auftakt, der neugierig macht, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Facettenreich und unterhaltsam.

Spring Storm 1: Blühender Verrat
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Mit „Blühender Verrat“ gelang Marie Graßhoff ein interessanter Auftakt ihrer dystopisch-fantastischen Dilogie »Spring Storm«. Wir befinden uns in einer Welt, die ein Meteoriteneinschlag vor 32 Jahren weitreichend ...

Mit „Blühender Verrat“ gelang Marie Graßhoff ein interessanter Auftakt ihrer dystopisch-fantastischen Dilogie »Spring Storm«. Wir befinden uns in einer Welt, die ein Meteoriteneinschlag vor 32 Jahren weitreichend und nachhaltig zerstörte. Daraufhin dezimierten Kriege, entstanden aus Neid und Angst, die Menschheit, denn unerklärlicherweise brachte die Quellstrahlung „Cosmics“ hervor: Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten.

Die Academy of Cosmic Power bildet jene „besonderen Individuen“ aus, doch mit Cora wird nun der erste „Normalo“ angenommen. Denn an ihr war schon immer etwas eigenartig und anders.
Im Verlauf bekommen wir, neben Einblicken in die politische Situation der Erde, Gänsehaut verursachende Hintergründe über die 17-Jährige, vom Glück verfolgte Protagonistin, die ihrer Kindheit, Familie und ihrem Vertrauen beraubt wurde. Marie greift wichtige Momente aus Coras Vergangenheit auf, die den distanzierten, sarkastischen Ton, die Akzeptanz der Einsamkeit nachvollziehbar machen. Die Aufnahme an der Akademie soll ihr Gewissheit über sich selbst und einen Arbeitsplatz bringen, an dem sie Ruhe in den Quellbereichen finden kann.

„Dieser Ort wollte, dass man ihm Respekt zollte. Verlor man sich in seiner Schönheit, konnte sie sich gegen einen richten.“

Auch jene Kommilitonen, die zu Freunden und Verbündeten werden, erhalten eine greifbare, tragische Geschichte, geprägt von Verlusten, den düsteren Zeiten und Schuldgefühlen. Grade King bekam schnell meine Sympathie, konnte ich ihr Verhalten verstehen, hingegen betrachtete ich die vertrauensvollen Charaktere mit Vorsicht.
Seltsame Vorkommnisse und Angriffe, temporeiche, gefährliche Kämpfe geben der detailreichen Handlung immer wieder Antrieb, doch Ereignisse, die diese Signifikant von der Stelle bringen, finden wir erst in den letzten Kapiteln. Dennoch entweicht unterschwellig stetig Misstrauen, sei es bei Reden über Frieden, vagen Gleichheitsbekundungen oder argwöhnischen Verhaltenszügen, sodass ich von der einen oder anderen Enthüllung schier überrascht wurde. Die Stimmung war ebenso unberechenbar wie die gesamte Entwicklung der Geschichte, eingeschlossen den Reaktionen, Kräften und Intentionen der Figuren, denn Vorurteile und Hass wabern nicht nur unter den Menschen, sondern auch unter den Cosmics.

Eigentlich ist es unmöglich, die Gegebenheiten und Umstände zusammenzufassen, vieles wird freigelassen oder nur oberflächlich gestreift. Marie erschuf fantastische, kreative Orte, mit Bob einen leisen, wundersamen Helden und bildliche Szenarien – egal ob chaotisch, ruhig oder actionreich. Der Ausdruck war dem Alter der Charaktere passend, doch etwas mehr Abwechslung in den Formulierungen hätte dem Geschehen meiner Meinung nach gutgetan. So war es für mich ein leichter Jugendroman, dessen Erzählstil nicht dem komplexen, facettenreichen Setting entspricht, dem man aber unproblematisch folgen kann. Leider kamen die fantastischen Elemente, die Vielfalt und der Einsatz der Cosmic-Power zu kurz. Hervorzuheben ist die wunderschöne Innengestaltung samt liebevoll platzierter Illustrationen.

Trotz einiger Kritikpunkte hat Marie Graßhof einen Roman geschrieben, der mich faszinierte, ins aktuelle Zeitgeschehen passt und durch die verschiedenen Themen bewegt.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Kati — wieder mehr Glück als Verstand.

No Risk, No Fun
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Kati Blum ermittelt wieder — und das zum sechsten Mal.

Wer mit der sympathischen Hobby-Detektivin noch keine Bekanntschaft gemacht hat, findet zu Beginn eine kurze Vorstellung, bekommt einen Überblick ...

Kati Blum ermittelt wieder — und das zum sechsten Mal.

Wer mit der sympathischen Hobby-Detektivin noch keine Bekanntschaft gemacht hat, findet zu Beginn eine kurze Vorstellung, bekommt einen Überblick der Lebenssituation und selbst die Nebencharaktere bleiben keine Fremden, sind im Verlauf doch alle relevanten Informationen verstreut.

Wie bereits in den vorigen Bänden ist es ein Spaß, das Geschehen zu verfolgen. Trocken, ironisch, voller Humor werden Ereignisse und Figuren geschildert. So ist dieses Mal zum Beispiel auch Anke, hochnäsige Schwiegermutter und selbst ernannte Queen von Bayreuth, mit von der Partie in Sachen „rumschnüffeln“. Immerhin ist es ihre Freundin, die verloren ging. Gemeinsam mit Nina und irgendwie auch mit Lars geht’s auf skurrile, waghalsige und manchmal ganz schön forsche Spurensuche — und wie es Fräulein Blums Gott „Dummglück“ so will, stolpert sie über Geheimnisse, Verdächtige und mitten hinein in die Gefahr.

Der Schauplatz Bayreuth wurde interessant ausgeschmückt, die Handlung geht rasch vonstatten und für einen gemütlichen Nachmittag kann ich auch diesen flotten Cosy-Crime von Birgit Gruber empfehlen. Aber nicht vergessen: No risk, no fun.

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Einfallsreich, frisch und frech:

Das Geheimnis im Märchenpark
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Hörbuch-Rezension




„Das Geheimnis im Märchenpark“: eine großartige Inszenierung.

Eine Elfe, die ungeniert in der Nase bohrt, hochnäsige Prinzessinnen, verfressene Zwerge, ein philosophierender Kater ...

Hörbuch-Rezension




„Das Geheimnis im Märchenpark“: eine großartige Inszenierung.

Eine Elfe, die ungeniert in der Nase bohrt, hochnäsige Prinzessinnen, verfressene Zwerge, ein philosophierender Kater und ein übelriechender Troll? Willkommen im Märchenpark der Familie Wolkenheim …

Selten habe ich ein Hörbuch derart bildlich vor mir gesehen, wie den Jugendroman von Benjamin Vahldiek und mich dabei köstlich amüsiert.

Im Fokus stehen Florian und seine Schwester Judy — die nicht ganz so begeistert waren, als sie umziehen müssen. Dann wäre da noch Tom, der kleine Held, der mehr mitbekommt, als zu vermuten ist, Mama, die gerne dünner wäre, aber viel zu gerne isst, und Papa, der scheinbar vergessen hat, was sein Zuhause ihm einst geboten hat. Auch Oma und Opa, die sich anfangs etwas merkwürdig und vage verhalten, tauen schnell auf und schleichen sich, wie die ganze verschrobene Familie, ins Herz.

Jeder der Charaktere hat Eigenheiten, Ecken und Kanten, woran deutlich ist, dass sich bei der Ausarbeitung mit allen gleichermaßen beschäftigt wurde. Der wundersame Schauplatz ist mit Sorgfalt und Liebe gezeichnet, die Story lebendig und frisch. Dem Bekannten wird nicht nur jede Menge Charme verliehen, sondern auch ein moderner-salopper Touch. Hinzu kommen zahlreiche Überraschungen, viele, viele tiefgründige Gedanken, die nicht nur bei der Altersgruppe auf Verständnis treffen werden, und ein großartiger Humor.

Die Ausdrucksweise ist absolut authentisch, umgangssprachlich und taff, die Themenvielfalt aktuell und Gerrit Kock schafft es, die verschiedensten Situationen, seien sie herrlich witzig, spannend oder ernst, passend vorzutragen. Der Verlauf bietet Abwechslung, Facetten, lässt jedoch Raum zum Nachdenken. Zu keiner Zeit überkam mich das Gefühl von Monotonie oder Stillstand. Denn hier gibt es so vieles zu entdecken, und ich bin fast sicher, dass, egal ob sie gelesen oder gehört wird, die Familie, die Märchenfiguren und der heruntergekommene Park, auf Begeisterung und anhaltendes Interesse stößt.

Auf geht’s — ergründet den Zauber, die Magie und die Geheimnisse des Märchenparks. Ach, außerdem müsst ihr ihn auch noch retten …

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